Wachsende AfD kann die Demokratie abschaffen

Dieser Teil des Forums befaßt sich mit politischen, sozialen und historischen Aspekten der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten.
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Consul
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Do 13. Feb 2025, 02:44

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 12. Feb 2025, 08:52
Consul, ich habe den Artikel vom BR, den du verlinkt hast, gelesen und mir das Video angeschaut. Das "Unwort" Überfremdung kommt dort nicht einmal vor. Es gibt auch keinerlei Hinweise darauf, dass sich die Schul-Kinder und die Eltern generell so fühlen – der Text und das Video schlagen ja einen komplett anderen Tonfall an. …
Glaubst du wirklich, dass alle deutschstämmigen und muttersprachlich Deutsch sprechenden Schüler begeisterte Multikulti-Fans sind, die sich darüber freuen, dass es in ihren Klassen immer weniger von ihnen gibt?
Wie viele deutsche Schüler ohne Migrationshintergrund, die sich in ihren Klassen und Schulen aufgrund der Überzahl von Migrantenkindern "überfremdet", unheimisch & unwohl fühlen, trauen sich, das vor einer Kamera offen zu äußern? Die parteiübergreifenden (SPD+GRÜNE+DIE LINKE) antinationalistisch-multikulturalistischen Linken würden sie ja sofort anprangern und in die rechtsextreme Ecke stellen!
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 12. Feb 2025, 08:52
Es gibt zwar Probleme: In der vorgestellten Klasse sprachen bei der Einschulung 40 % der Kinder kein oder kaum Deutsch, in den beiden Parallelklassen bis zu 90 %. Manche Kinder sind erst seit kurzer Zeit überhaupt in Deutschland und sprechen daher selbstverständlich noch kein Deutsch. Viele dieser Kinder haben zudem zuvor keinen Kindergartenplatz erhalten.

Zu wenige Lehrer

Innovative Ansätze


Integration umfasst auch die Eltern

Herausforderungen und Perspektiven

Solche Experimente fordern allen Beteiligten viel ab. Der BLLV fordert daher eine "ehrliche Diskussion" über Migration, anstatt eine "Schulddiskussion" zu führen. Vor allem braucht es mehr gut ausgebildete Lehrer. Kinder, die aus Kriegsgebieten kommen und traumatische Erlebnisse haben, stellen eine besondere Herausforderung dar. Ein wechselnder Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund erfordert eine flexible und engagierte Herangehensweise. Doch das Beispiel zeigt, dass Integration mit dem richtigen Einsatz gelingen kann.

Die Gesellschaft von morgen wird bunt sein, heißt es am Ende des Berichts. Jetzt haben wir die Chance, Kinder so zu bilden, dass sie eine offene Haltung entwickeln. Dazu braucht es den Mut, alte Konzepte aufzubrechen. Unterricht wie vor 20 Jahren wird den Anforderungen der Gegenwart nicht mehr gerecht.
Ich finde es sehr interessant, dass du das soziale Grundproblem überhaupt nicht darin siehst, dass viel zu viele Menschen in viel zu kurzer Zeit aus viel zu (geographisch & ethnokulturell) fernen Ländern nach Deutschland eingewandert sind. Denn im Kern ist es die übermäßige, stetig wachsende Anzahl von Migrantenkindern aus vielen verschiedenen Nationen, die unsere Schulen und Kindergärten sowohl organisatorisch als auch pädagogisch völlig überfordert. Wer glaubt, unsere enormen schulischen und außerschulischen Integrationsprobleme ließen sich ohne eine einschneidende Zuwanderungsverringerung, -begrenzung und -neuregelung lösen, lebt in einer Traumwelt!

Ehrlich gesagt, ich will als "Volksdeutscher" nicht in einem Deutschland leben, das derart "bunt" ist, dass die deutsche Nation (als eingeborenes, alteingesessenes [indigenes/autochthones] deutsches Volk) in ihrem eigenen Heimatland nur noch ein nebengeordnetes Mosaiksteinchen unter vielen anderen ist. Ich will nicht, dass wir deutschstämmigen Deutschen in Deutschland ethnokulturell verminderheitlicht ("minorisiert") und an den Rand gedrängt (marginalisiert) werden.
In meiner Heimatstadt Nürnberg sind die Schüler mit Migrationshintergrund schon jetzt in der Mehrheit (55,4%) und auch die Stadtbewohner mit Migrationshintergrund (51%) – mit deutlich steigender Tendenz. Ich bin darüber alles andere als begeistert (ohne deshalb zu einem AfD-Wähler zu werden).
Schulklassen und Kindergartengruppen mit einem Anteil nichtdeutschstämmiger Kinder von 25%–33% lassen sich integrationsmäßig noch erfolgreich managen, aber ab 50% wird es ziemlich problematisch und ab 75% sehr kritisch—von ≥90% ganz zu schweigen.



"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding

Quk

Do 13. Feb 2025, 05:55

Ein anderes Wort für "Überfremdung" anzubieten, ist wahrscheinlich sinnlos, weil die politische Korrektheit von Begriffen meist schnell ihr Haltbarkeitsdatum überschreiten. Es ist wohl nur eine Frage der ästhetischen Konditionierung. Ich finde zum Beispiel das Wort "Auszubildender" ziemlich autoritär. "Diese Person ist auszubilden!!" Ich würde stattdessen lieber "Lehrling" sagen; das klingt so heiter frühlingshaft und ist zudem geschlechtsneutral.

Also der nächste Schritt wäre vielleicht: "Befremdung" statt "Überfremdung". Aber sobald die Ultras das Wort "Befremdung" dauerhaft verwenden, wird auch das nicht mehr politisch korrekt sein.

Die Ultras können unsere bisher korrekten Wörter inkorrekt machen, indem sie sie verwenden. Wir müssen uns eine neue Taktik überlegen.




Jörn Budesheim

Do 13. Feb 2025, 07:53

Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 05:55
Wir müssen uns eine neue Taktik überlegen.
Das ist für mich keine Taktik, ich nutze einfach nicht gerne Wörter, die eine solche abwertende Konnotation haben. Ich sage zu dem, worum es geht: bunt - ohne zwar Anführungsstriche. Es ist schön, in einer bunten Welt zu leben. Bunt und vielfältig, das schätze ich.




Jörn Budesheim

Do 13. Feb 2025, 08:36

Consul hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 02:44
Glaubst du wirklich, dass alle deutschstämmigen und muttersprachlich Deutsch sprechenden Schüler begeisterte Multikulti-Fans sind, die sich darüber freuen, dass es in ihren Klassen immer weniger von ihnen gibt?
Zur Erinnerung: Der Artikel und das Video stammen von dir, nicht von mir – ich habe es lediglich zusammengefasst.

Und ja, ich glaube, dass Kinder, wenn man sie nicht verbiegt, in der Regel offen und neugierig auf andere zugehen. Sie haben nicht von Natur aus Vorurteile und sie sind von Natur aus kooperativ eingestellt, solange sie nicht gezielt mit negativen Stereotypen konfrontiert werden und Vorurteile eingepflanzt bekommen. Auch das Video, das du gepostet hast, zeigt, dass Kinder in multikulturellen Umgebungen positive Erfahrungen machen und ein inklusives Selbstverständnis entwickeln – also das Gefühl, dass alle zusammengehören können.

Diese Offenheit kann sich mit der Sozialisation verändern. Wer in einem homogenen Umfeld aufwächst und ständig einseitige Narrative hört, entwickelt eher Vorurteile. Das Gefühl der „Überfremdung“ ist also kein unvermeidliches Schicksal, sondern ein "gesellschaftliches Konstrukt" – verstärkt durch bestimmte mediale und politische Diskurse. Aber wer von klein auf in einer vielfältigen Umgebung lebt, für den gibt es im Prinzip kein "Fremdes" im bedrohlichen Sinne. Der hat auch nicht das Gefühl, dass es in seinen Klassen immer weniger von den "eigenen" gibt, weil eben alles bunt ist. Das ist für mich eine positive Vision.




Wolfgang Endemann
Beiträge: 1271
Registriert: Di 23. Apr 2024, 14:30

Do 13. Feb 2025, 10:24

Autoritär und dumm, den Menschen vorschreiben zu wollen, wie sie fühlen und denken sollen. So "grün" wie "braun", keineswegs "bunt".




Jörn Budesheim

Do 13. Feb 2025, 10:32

Consul hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 01:01
Kubicki, Wolfgang hat geschrieben : "Demokraten sollten immer beispielgebend, ihre Sprache stilbildend sein. Zeigen wir die Stärke und Überlegenheit unserer demokratischen Streitkultur, wenn wir uns genauso niederträchtig und respektlos verhalten wie unsere Gegner? Sicher nicht.
Wir müssen sehr aufpassen, dass sich unsere Sprache nicht der Sprache der Gegner der Demokratie anpasst. Wenn wir behaupten, Hass und Hetze der Antidemokraten seien für extremistische Gewalt und politischen Mord mitverantwortlich, dann sollten wir auf unsere eigene Wortwahl besser achten...."
[...] Ich verstehe deinen Punkt. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder man verzichtet auf den Gebrauch eines "problematischen" Wortes wie "Überfremdung" und ersetzt es durch ein anderes, unbelastetes (welches?), oder [...][/i].
[...]
Ich kann dazu nur schwer allgemeingültige Tipps geben, da ich dieses Gefühl selbst nicht wirklich kenne. Dennoch – auch im Sinne von Kubicki – halte ich es für "stilprägend" sinnvoller, persönliche Empfindungen ohne Rückgriff auf den fragwürdigen Begriff „Überfremdung“ auszudrücken. Man könnte beispielsweise über folgende Formulierungen nachdenken, es hängt natürlich am Kontext:
  • „Ich fühle mich unwohl mit den Veränderungen in meinem Viertel, die durch die Migration entstehen – ganz gleich, was die Statistiken zur Gesamtbevölkerung sagen.“
  • „Es gibt viele neue Bewohner aus anderen Ländern, was mir persönlich ein ungutes Gefühl vermittelt.“
  • „Ich habe zunehmend den Eindruck, dass sich die gewohnte Alltagskultur verändert, und das finde ich problematisch.“
Ich bin allerdings - wie gesagt - nicht der ideale Ansprechpartner für diese Frage, weil mir das Gefühl, was hier in Worte gefasst werden soll, fremd ist. Dazu ein Beispiel: Vor einigen Wochen saß ich in meiner Bahn zur Arbeit – und sie war diesmal wirklich besonders "multikulturell". Die Fahrgäste spiegelten die ganze "ethnische Vielfalt" unserer Stadt wider: In Kassel leben beispielsweise Menschen aus über 140 verschiedenen Ländern! Man hörte unterschiedliche Sprachen, sah eine bunte Vielfalt an Kleidung und anderes mehr – das vermittelte mir ein Hochgefühl von Internationalität in meinem "kleinen Kassel".




Jörn Budesheim

Do 13. Feb 2025, 11:35

Consul hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 02:44
Ich finde es sehr interessant, dass du das soziale Grundproblem überhaupt nicht darin siehst, dass viel zu viele Menschen in viel zu kurzer Zeit aus viel zu (geographisch & ethnokulturell) fernen Ländern nach Deutschland eingewandert sind. Denn im Kern ist es die übermäßige, stetig wachsende Anzahl von Migrantenkindern aus vielen verschiedenen Nationen, die unsere Schulen und Kindergärten sowohl organisatorisch als auch pädagogisch völlig überfordert. Wer glaubt, unsere enormen schulischen und außerschulischen Integrationsprobleme ließen sich ohne eine einschneidende Zuwanderungsverringerung, -begrenzung und -neuregelung lösen, lebt in einer Traumwelt!
Ich will dazu noch einmal die Präsidentin des BLLV zitieren, die du zitiert hast: "Eigentlich müsste das bayerische Schulsystem es schaffen, all diesen Kindern gerecht zu werden."




Pragmatix
Beiträge: 337
Registriert: Mo 16. Sep 2024, 22:01

Do 13. Feb 2025, 13:17

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 07:53
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 05:55
Wir müssen uns eine neue Taktik überlegen.
Das ist für mich keine Taktik, ich nutze einfach nicht gerne Wörter, die eine solche abwertende Konnotation haben. Ich sage zu dem, worum es geht: bunt - ohne zwar Anführungsstriche. Es ist schön, in einer bunten Welt zu leben. Bunt und vielfältig, das schätze ich.
Das meine ich, wenn ich vom Wedeln des rationalen Schwanzes mit dem emotionalen Hund spreche. Es geht darum, in welcher Welt du dich wohlfühlst, das ist die Situation, aus der alles weitere folgt. Es geht also nicht primär darum, ob etwas ein Problem ist. Das Wohlgefühl ist ausschlaggebend, nicht ob etwa die Gesellschaft überfordert sein könnte. Zu diesem Verlangen nach Wohlgefühl sowie an seine moralischen Werturteile anknüpfend sucht man sich passende Rationalisierungen, und was liegt da näher, als Begriffsdiskussionen zu starten. Die vermeiden, sich mit der Sache auseinandersetzen zu müssen.

Ein Großteil solcher Diskurse verläuft exakt so. Deshalb sind sie eigentlich nie erfolgreich. Sobald jemand deine Prämissen nicht teilt - vor allem das Wohlgefühl über Vielfalt - fängt man an, über Unwesentliches zu diskutieren. Denn das Unwohlsein, wie Consul es ausdrückt, steht deinem Wohlgefühl konträr aber gleichberechtigt gegenüber. Eine Gesellschaft müsste das idealerweise ausdiskutieren, was aber zu keinem Ergebnis führt, deshalb wird es eben als Machtentscheidung so oder so festgesetzt. Dabei hast du längst gewonnen, allerdings eben um den Preis, dass die AfD in zwei Wochen u.U. bis zu einem Viertel der Abgeordneten stellt (je mehr Wackelkandidaten scheitern, desto höher der Anteil an Sitzen), und wenn es bloß ein Fünftel ist, weil alle reinkommen, braucht es die nächste Dreierkoalition. Was dann wiederum die AfD vermutlich weiter erstarken lassen würde.




Jörn Budesheim

Do 13. Feb 2025, 13:21

Du hast allerdings min. 90% von dem, was ich geschrieben habe und auch alle Kontexte, in denen ich es geschrieben habe, einfach unter den Tisch fallen lassen. Außerdem folgt daraus, dass ich etwas schätze, keineswegs, dass es nur darum geht, in welcher Welt ich mich wohlfühle. Ich fühle mich aus guten Gründen in einer Welt am wohlsten, in der die Individualität der Einzelnen (und damit die Buntheit der Welt) geschützt wird. Das gehört für mich zum Kern der Demokratie. Jede Jeck ist anders.




Timberlake
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Do 13. Feb 2025, 13:33

Pragmatix hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:17
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 07:53
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 05:55
Wir müssen uns eine neue Taktik überlegen.
Das ist für mich keine Taktik, ich nutze einfach nicht gerne Wörter, die eine solche abwertende Konnotation haben. Ich sage zu dem, worum es geht: bunt - ohne zwar Anführungsstriche. Es ist schön, in einer bunten Welt zu leben. Bunt und vielfältig, das schätze ich.
Das meine ich, wenn ich vom Wedeln des rationalen Schwanzes mit dem emotionalen Hund spreche. Es geht darum, in welcher Welt du dich wohlfühlst, das ist die Situation, aus der alles weitere folgt. Es geht also nicht primär darum, ob etwas ein Problem ist. Das Wohlgefühl ist ausschlaggebend, nicht ob etwa die Gesellschaft überfordert sein könnte. Zu diesem Verlangen nach Wohlgefühl sowie an seine moralischen Werturteile anknüpfend sucht man sich passende Rationalisierungen, und was liegt da näher, als Begriffsdiskussionen zu starten. Die vermeiden, sich mit der Sache auseinandersetzen zu müssen.

.. und ist dieses Wohlgefühl nicht auch durchaus berechtigt?
Quk hat geschrieben :
Mi 12. Feb 2025, 05:39


Gegen die natürliche Veranlagung von Menschen kann ich nicht argumentieren. Ich kann nur versuchen, die Ängste etwas zu bändigen, in dem ich hinweise auf die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten.

Wer Angst vor Spinnen hat und meint, diese Spinne dort in der Zimmerecke habe 7 cm lange Beine, den möchte ich einfach nur darauf hinweisen, dass die Beine tatsächlich nur 2 cm lang sind.

Wenn in dieser deutschen Straße hier 90 % Ausländer wohnen, und ein angstvoller Mensch dieses Straßenbild auf ganz Deutschland projiziert, den möchte ich nur darauf hinweisen, dass Deutschland etwa 400000 Straßen hat, die im Durchschnitt weitüberwiegend deutsch besiedelt sind.

Wie viele Schulklassen gibt es in Deutschland? Etwa 350000.
Vor dem Hintergrund, worauf insbesondere das ungute Gefühl der AfD abzielt, das am Donnerstagvormittag mit mindestens 28 Verletzten ein Afghane in München in Verdi-Demo gerast ist, wie groß ist die mathematische Wahrscheinlichkeit, das von den 83,6 Millionen Deutschen dergleichen widerfährt? Erleben wir in Anbetracht dessen, wie von quk argumentiert, damit tatsächlich … ich zitiere ... bisweilen eine unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten?


Übrigens

Quk , zumindest für diese 28 Verletzten hat diese Spinne dort in der Zimmerecke tatsächlich 7 cm lange Beine. Wenn Merz solche Anschläge zum Anlass nimmt, im Chor mit der AfD, das große Halali gegen die Migration auf dem Horn zu blasen, so generalisiert sie damit in unzulässiger Weise die Position dieser 28 Verletzten. In Umkehrung dessen, was pragmatix meint, das meine ich, wenn ich vom Wedeln des emotionalen Schwanzes mit dem rationalen Hund spreche.
Zuletzt geändert von Timberlake am Do 13. Feb 2025, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.




Quk

Do 13. Feb 2025, 14:06

Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33
Quk , zumindest für diese 28 Verletzten hat diese Spinne dort in der Zimmerecke tatsächlich 7 cm lange Beine. Das mal nur so nebenbei.
Du hast mein Bild offensichtlich nicht verstanden. Diese 28 Verletzten sind weder eine fälschliche Hochrechnung noch eine "gefühlte" Anzahl, sondern eine Tatsache, und daher hat dies mit meiner Spinnenbein-Illusion rein gar nichts zu tun. Die kommt erst dann ins Spiel, wenn jemand meint, jeder Fremde sei ein Messerstecher oder ähnliches.




Timberlake
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Do 13. Feb 2025, 14:22

Zumindest im übertragenem Sinn würde ich allerdings schon meinen, dass diese Spinnenbein-Illusion ins Spiel kommt, wenn jemand meint, jeder Fremde sei ein Messerstecher oder ähnliches. Wenngleich ich , weil eine Tatsache, allerdings eine Spinnengift-Illusion für passender gehalten hätte.




Quk

Do 13. Feb 2025, 14:36

Der Täter, der die Leute verletzt hat, der ist keine falsche Projektion, sondern eine Tatsache. Da kommt erst gar nicht die Frage auf, wie groß die Spinne ist; denn dort geht es um eine Tatsache.

Dein Kommentar macht nur dann Sinn, wenn ein Verletzter diese Tat falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich. In dem Fall ginge es dann aber um seine falsche Hochrechnung und nicht mehr um die Tatsachen in Magdeburg.

Die Spinnenfrage ist eine Metapher für falsche Hochrechnungen und nicht für Tatsachen. Also auf was willst Du sie jetzt anwenden? Auf die Tatsache in Magdeburg oder auf irgendeine Hochrechnung auf Deutschland? Wenn es ersteres ist, dann ergibt die Metapher keinen Sinn.




Quk

Do 13. Feb 2025, 15:38

Beziehungsweise München.




Pragmatix
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Do 13. Feb 2025, 16:49

Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33


.. und ist dieses Wohlgefühl nicht auch durchaus berechtigt?

Ich habe es ja nicht kritisiert. Es geht nur darum, weshalb das Unwohlgefühl, wie Consul es ausdrückt, nun weniger berechtigt sein, schwächer gewichtet werden soll. Es werden beide Zahlen finden, die es untermauern, also geht es letztlich darum, wer die Macht hat, das eine Gefühl gegen das andere durchzusetzen. Denn die Argumente stützen sich doch erst einmal auf normative Prämissen, die aus dem Befinden kommen. Und eben auf jede Menge kontrafaktische Annahmen.

Ich halte den Konflikt für unlösbar. Er zerreißt die westlichen Gesellschaften, und Deutschland besonders, weil hier inzwischen völlig absurde Koalitionen gebildet werden müssen, die den Wettbewerb der Parteien zu einer Farce machen.




Burkart
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Do 13. Feb 2025, 17:30

Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 15:38
Beziehungsweise München.
Ja, armes München nun... ob das wohl Einfluss auf die Wahl hat, u.a. auf die AfD...



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Pragmatix
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Do 13. Feb 2025, 18:06

Burkart hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 17:30
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 15:38
Beziehungsweise München.
Ja, armes München nun... ob das wohl Einfluss auf die Wahl hat, u.a. auf die AfD...
Enzensberger hat den Typus mal den „radikalen Verlierer“ genannt. Das trifft solche Psychos ganz gut. Die Wahl wird das nicht beeinflussen, so wenig wie sich Prominente aus dem Showbusiness zu Wort melden werden. Falsches Täterprofil.




Quk

Do 13. Feb 2025, 18:59

Ich nenne diesen Typus einen empathielosen Narzisten. Die gibts überall und in jeder Schicht. -- Religion, Ideologie, kulturelle Herkunft ist im Narzismus austauschbare Nebensache, ist nur Kulisse. Der Typus ist hochgradig beleidigt aus persönlichen Gründen, sieht keinen Ausweg, und wenn er nicht mehr leben kann, sollen andere es auch nicht können, denn schuld an allem sind für einen Narzisten immer die anderen, sogar Kleinkinder.




Pragmatix
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Do 13. Feb 2025, 19:05

Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 18:59
Ich nenne diesen Typus einen empathielosen Narzisten. Die gibts überall und in jeder Schicht. -- Religion, Ideologie, kulturelle Herkunft ist im Narzismus austauschbare Nebensache, ist nur Kulisse. Der Typus ist hochgradig beleidigt aus persönlichen Gründen, sieht keinen Ausweg, und wenn er nicht mehr leben kann, sollen andere es auch nicht können, denn schuld an allem sind für einen Narzisten immer die anderen, sogar Kleinkinder.
Ja, das ist eben der radikale Verlierer, der für sein Scheitern am Leben oder einfach an der Wirklichkeit andere verantwortlich macht und deshalb wahllos tötet. Sie und die Ideologie, die ihnen als Legitimationsnarrativ dient, werden nur unterschiedlich beurteilt.




Timberlake
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Do 13. Feb 2025, 19:56

Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 14:36

Die Spinnenfrage ist eine Metapher für falsche Hochrechnungen und nicht für Tatsachen. Also auf was willst Du sie jetzt anwenden?
... wie gesagt und im Beitrag 88071 ergänzt ...
Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33
Quk , zumindest für diese 28 Verletzten hat diese Spinne dort in der Zimmerecke tatsächlich 7 cm lange Beine. Das mal nur so nebenbei.
... das im "übertrtagenem Sinn" für diese 28 Verletzten diese Spinne dort in der Zimmerecke ....tatsächlich! ... 7 cm lange Beine hat.

Quk hat geschrieben :
Mi 12. Feb 2025, 05:39


Gegen die natürliche Veranlagung von Menschen kann ich nicht argumentieren. Ich kann nur versuchen, die Ängste etwas zu bändigen, in dem ich hinweise auf die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten.

Wer Angst vor Spinnen hat und meint, diese Spinne dort in der Zimmerecke habe 7 cm lange Beine, den möchte ich einfach nur darauf hinweisen, dass die Beine tatsächlich nur 2 cm lang sind.

Das als solches im "übertragenem Sinn" , sich für diese 28 Verletzten die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten ... tatsächlich! .. bewahrheitet hat .
Quk hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 14:36

Dein Kommentar macht nur dann Sinn, wenn ein Verletzter diese Tat falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich. In dem Fall ginge es dann aber um seine falsche Hochrechnung und nicht mehr um die Tatsachen in Magdeburg.
So macht mein Kommentar Sinn und zwar "übertragenem Sinn" . Wenn einer diese falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich, dann ....
Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Feb 2025, 13:33
Wenn Merz solche Anschläge zum Anlass nimmt, im Chor mit der AfD, das große Halali gegen die Migration auf dem Horn zu blasen, so generalisiert sie damit in unzulässiger Weise die Position dieser 28 Verletzten. In Umkehrung dessen, was pragmatix meint, das meine ich, wenn ich vom Wedeln des emotionalen Schwanzes mit dem rationalen Hund spreche.
.. wenn schon denn schon ... Merz, der solche Anschläge zum Anlass nimmt, um im Chor mit der AfD, das große Halali gegen die Migration auf dem Horn zu blasen.




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