AndreaH hat geschrieben : ↑ Mi 7. Feb 2024, 00:22
Das mit der Weissagung ist tatsächlich interessant auch die Studie von Wolfram Hogrebe. Mir war gar nicht klar, dass die Beschäftigung mit der Mantik so umfangreich ist.
Das kleine Büchlein von Wolfram Hogrebe heißt:
Metaphysik und Mantik. Die Deutungsnatur des Menschen
Im Klappentext heißt es:
"Mantik ist ursprünglich die Interpretationskunst naturwüchsiger Sinnbestände im Dienste des Sicherungsverhaltens des Menschen: so wie sich im Minenspiel ein sonst unzugängliches Inneres der mantischen Deutung verrät, interpretierte sie einstmals alle natürlichen Ereignisse als Mimik des Universums. In einem situationsdiagnostischen Sinn interpretieren wir auch heute noch und stets zuerst nach mantischcr Manier, wo wir z. B. Stimmungslagen registrieren. Die Bedeutungssubstanzen, die sich auf diese Weise erschließen, lassen sich gewöhnlich nur recht unvollkommen versprachlichen, sie sind subsemantischer Art und reichen tief in unsere heuristische Deutungsnatur, als deren Theorie eine bereinigte Metaphysik auftreten kann."
In der Formulierung "Mimik des Universums" scheint der Gedanke von Marsilio Ficino wieder auf: der Mensch als "irdischer Stern" - der Stern als "himmlischer Mensch". Das Universum hat wie der Mensch eine Physiognomie. Solche Analogisierungen gibt es etwa auch in der Musik. Richard Strauss'
Also sprach Zarathustra in Kubricks
Odyssee im Weltraum hab ich schon erwähnt. Imposante Orchestertuttis werden dort den Bildern eines majestätischen Universums unterlegt. Um die kreisenden Bewegungen der Planeten und Raumschiffe musikalisch auszudrücken, greift Kubrick dann zu dem berühmten Donauwalzer von Johann Strauss. Das Universum wird zu einem Ballsaal, durch den sich alles zu einem rauschenden Fest arrangiert, einem Wiener Opernball kosmischen Ausmaßes.
Schaust Du Dir übrigens morgen die Übertragung vom 66. Opernball im Fernsehen an, Andrea?
