herbert clemens hat geschrieben : ↑ So 20. Dez 2020, 20:59
Mir ist übrigens überhaupt nicht klar, warum Menschen eine Impfflicht vorschlagen.
Hm. Ich habe gerade mal versucht herauszufinden wer diese Leute sind, die das vorschlagen.
Die SPD lehnt eine Impflicht auf ihrer Webseite in großen Lettern ab:
Es gibt keinen Corona-Impfzwang!
„Es kann und es wird keine Impfpflicht geben“
SPD-Fraktionsvize Bas sagte: „Auch dann, wenn wir einen Impfstoff haben und mehr über eine mögliche Immunität wissen, gilt für uns: Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft von Infizierten und Nicht-Infizierten geben.“ Sie betonte: „Es kann und es wird keine Impfpflicht geben.“
https://www.spd.de/aktuelles/detail/new ... 6/05/2020/
Was sagt die CDU/CSU?
Keine Impfpflicht gegen das Coronavirus
Die Infektionszahlen sind zu hoch. Deswegen müssen auch weiterhin Maßnahmen getroffen werden, um die außerordentliche Belastung des Gesundheitssystems abzufedern, den Öffentlichen Gesundheitsdienst zu entlasten und vor allem die Infektionszahlen zu senken. Um dies zu ermöglichen, überarbeiten wir derzeit das Infektionsschutzgesetz. Eine Impfpflicht gegen das Coronavirus, ist dabei nicht vorgesehen und wird es auch in Zukunft nicht geben.
https://www.cducsu.de/presse/pressemitt ... oronavirus
Die Grünen?
Da habe ich keine offizielle Stellungnahme aus dem Bund gefunden allerdings eine aus Thüringen:
Deshalb zur Klarstellung: Entgegen der Behauptungen gibt es keine Abstimmung zu einem Impfzwang und auch keinen dahingehenden Gesetzentwurf der Bundesregierung oder irgendeiner demokratischen Fraktion im Deutschen Bundestag.
Nichtsdestotrotz wird unsere Gesellschaft darauf angewiesen sein, dass möglichst viele Menschen sich impfen lassen, sobald ein sicherer und wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht. Nur so kann die Pandemie überwunden werden. Von einer Pflicht kann dabei aber keine Rede sein.
https://gruene-thueringen.de/verschwoer ... pfpflicht/
Die FDP?
Bei den freien Demokraten habe ich keine Stellungnahme zum Thema gefunden, also weder für noch gegen eine Impfpflicht.
Die LINKE?
DIE LINKE setzt primär auf freiwillige Impfungen und die Stärkung von Beratung und Aufklärung.
https://www.die-linke.de/partei/parteis ... 0erreichen.
Und die AFD lehnt eine Impfpflicht sowieso ab.
Und ausserhalb der Parteienlandschaft?
Das RKI lehnt die Impflicht ab.
https://www.wz.de/politik/inland/rki-ch ... d-51179449
Also. Wer fordert überhaupt eine Impfpflicht?
Und wieso verbreiten Menschen das Lügenmärchen von einer angeblichen Impfpflicht?
Nauplios hat geschrieben : ↑ Mo 21. Dez 2020, 00:23
Die Impfbereitschaft hat im Laufe des Jahres kontinuierlich nachgelassen.
Ja. Im selben Maße wie die Gerüchte um angeblich unsichere Impfstoffe zugenommen haben.
Wer streut eigentlich diese Gerüchte, und wieso?
Mir ist übrigens überhaupt nicht klar, warum Menschen eine Impfflicht vorschlagen.
Was die Coronaschutzimpfung angeht: Das schlägt keiner vor. Siehe oben.
Es hat aber trotzdem eine Impfpflicht gegeben, nämlich zuletzt bei den Masern.
Der Grund dafür war vor allem, dass die Bereitschaft der Menschen, ihre Kinder gegen die Masern impfen zu lassen, sehr niedrig war (Impfmüdigkeit).
So niedrig, dass das Ziel, nämlich die Masern in Deutschland zu besiegen (wir hatten im Vorfeld dieser Debatten einen deutlichen Anstieg von Infektion), auf freiwilliger Basis nicht zu erreichen ist. Heißt: Weil so viele Menschen einfach ihre Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen ignorieren, sah man sich gezwungen nachzuhelfen.
Ich persönlich halte es für richtig, den Menschen die größtmögliche Freiheit zu lassen. Nicht nur bei diesem Thema, sondern generell.
ich schätze den Wert des Rechts auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung auch sehr hoch ein.
Allerdings kann diese Freiheit nicht grenzenlos sein. Wer andere durch sein rücksichtsloses, verantwortungsloses Verhalten vorsätzlich gefährdet (zum Schluß war sogar von "Masernparties" die Rede bei denen Eltern ihre Kinder untereinander absichtlich anstecken, damit sie eine Infektion durchmachen - rechtlich betrachtet ist das Körperverletzung) der darf auch ruhig mal mit Zwangsmaßnahmen konfrontiert werden, einfach um auch die Grenzen aufzuzeigen.
Wir haben ein Nichtraucherschutzgesetz das Rauchern verbietet andere Menschen durch ihr Laster zu gefährden.
Warum also soll es Impfgegnern und ähnlich stark Verwirrten erlaubt sein mithilfe ihrer virenschleudernden Blagen eine Seuche zu verbreiten und dabei ihre Mitmenschen zu gefährden? Die sollen sich gefälligst impfen lassen oder aus den Kitas und anderen öffentlichen Einrichtungen fortbleiben.
Zurück zu Corona.
Aus Israel hört man Folgendes:
Nach bisherigem Vorhaben der Regierung sollen Geimpfte in Israel mit einem "grünen Pass" Vorteile erhalten. Sie können etwa eine Quarantänepflicht umgehen sowie öffentliche Veranstaltungen und Restaurants besuchen. Der Ausweis soll vermutlich zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis erhältlich sein.
https://www.tagesschau.de/ausland/impfk ... a-101.html
Keine Ahnung ob in Deutschland sowas möglich ist. Auf diese Weise lässt sich die Impfbereitschaft vielleicht noch ein wenig steigern.
Wer aus dem Lockdown raus will, der soll auch was dafür tun, und das nicht nur seinen Mitmenschen überlassen. Jeder ist gefragt. Und Jeder ist dabei wichtig.