Freiheit
- Jörn Budesheim
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Wir können uns zum Beispiel ausmalen, dass uns in naher oder ferner Zukunft eine andere/fremde Spezies über den Weg läuft, der wir auch "Personenstatus" einräumen sollten, die jedoch eine ganz andere "Architektur" als wir aufweist. Das zeigt recht einfach, dass mit Gleichheit keineswegs automatisch körperliche Gleichheit verbunden ist.
- Friederike
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Abgesehen davon, daß Letzteres niemand (weder @Tangens Alpha noch ich) behauptet hat, ist nun die Frage, anhand welchen Kriteriums wir feststellen könnten, daß wir einer uns fremden, anders aussehenden Spezies den Personenstatus zusprechen sollten?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 26. Nov 2019, 11:15Wir können uns zum Beispiel ausmalen, dass uns in naher oder ferner Zukunft eine andere/fremde Spezies über den Weg läuft, der wir auch "Personenstatus" einräumen sollten, die jedoch eine ganz andere "Architektur" als wir aufweist. Das zeigt recht einfach, dass mit Gleichheit keineswegs automatisch körperliche Gleichheit verbunden ist.
- Jörn Budesheim
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Mag sein, aber das Argument ist davon nicht sehr weit entfernt, denn es werden grundverschiedene Gleichheiten gleichgesetzt. Nämlich biologische Gleichheit mit ethisch/moralischer Gleichheit oder vergleichbares.Friederike hat geschrieben : ↑Di 26. Nov 2019, 15:41Abgesehen davon, daß Letzteres niemand (weder @Tangens Alpha noch ich) behauptet hat
Wieso stellt sich die Frage? Es stellt sich für das Argument nur die Frage, ob wir es für möglich erachten, dass ganz andere Wesen (Aliens/Tiere/Roboter/...), wenn wir mit ihnen zusammen leben sollten, uns rechtlich/moralisch gleich gestellt sein könnten. Da kann die Antwort doch nur ja sein, wenn man nicht meint, dass wir die einsame Spitze der Schöpfung sind. Und daraus folgt, dass die Gleichheit des Gehirns (die bei den Fremden voraussetzungsgemäß fehlt) kein Kriterium sein kann.Friederike hat geschrieben : ↑Di 26. Nov 2019, 15:41die Frage, anhand welchen Kriteriums wir feststellen könnten, daß wir einer uns fremden, anders aussehenden Spezies den Personenstatus zusprechen sollten?
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Sagte ich nicht "um Himmels nein", womit ich meinte, es handele sich selbstverständlich nicht um diesselben Gleichheiten. Der Begriff "Gleichheit" müsse sowieso erst auf den Prüfstand.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 26. Nov 2019, 16:17Mag sein, aber das Argument ist davon nicht sehr weit entfernt, denn es werden grundverschiedene Gleichheiten gleichgesetzt. Nämlich biologische Gleichheit mit ethisch/moralischer Gleichheit oder vergleichbares.
Warum fehlt die Gleichheit der Gehirne voraussetzungsgemäß? Das verstehe ich nicht, denn in Deinem Beispiel hattest Du nur von einer fremden Spezies mit einer anderen Architektur gesprochen. Darunter hatte ich ein anderes Aussehen verstanden.Jörn hat geschrieben : Wieso stellt sich die Frage? Es stellt sich für das Argument nur die Frage, ob wir es für möglich erachten, dass ganz andere Wesen (Aliens/Tiere/Roboter/...), wenn wir mit ihnen zusammen leben sollten, uns rechtlich/moralisch gleich gestellt sein könnten. Da kann die Antwort doch nur ja sein, wenn man nicht meint, dass wir die einsame Spitze der Schöpfung sind. Und daraus folgt, dass die Gleichheit des Gehirns (die bei den Fremden voraussetzungsgemäß fehlt) kein Kriterium sein kann.
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So ist es. Das Argument, dass die Gleichheit der Gehirne in irgendeiner Form für die Gleichheit der Menschen spricht, ist doch auch nicht von dir, oder?Friederike hat geschrieben : ↑Di 26. Nov 2019, 17:37Sagte ich nicht "um Himmels nein", womit ich meinte, es handele sich selbstverständlich nicht um diesselben Gleichheiten. Der Begriff "Gleichheit" müsse sowieso erst auf den Prüfstand.
Und in so einem Moment ist doch die naheliegendste Überlegung, ob man das Gehirn nicht weglassen/durch etwas anderes ersetzen kann, und dennoch zur Gleichheit kommt. Denn es ist ja nicht das Gehirn, was zur Gleichheit führt, sondern das, was das Gehirn neben vielem anderen aus uns "macht". Daselbe könnte man jedoch natürlich auch mit anderen "Zutaten" erreichen. Das zeigt, wie ich finde, dass der Zusammenhang (zwischen Gleichheit und Gehirn) kontingent ist. Das Argument ist so naheliegend, deswegen habe ich es nicht im Detail ausformuliert.
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Die usprüngliche Frage war die nach dem Verhältnis von Naturwissenschaften, ... , Ethik und Philosophie. In diesem Zus.-hang fiel bzgl. der Gleichheit der Gehirne der in Rede stehende Satz - aber als Beispiel für eine Sachinformation!Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 26. Nov 2019, 16:17Wieso stellt sich die Frage? Es stellt sich für das Argument nur die Frage, ob wir es für möglich erachten, dass ganz andere Wesen (Aliens/Tiere/Roboter/...), wenn wir mit ihnen zusammen leben sollten, uns rechtlich/moralisch gleich gestellt sein könnten. Da kann die Antwort doch nur ja sein, wenn man nicht meint, dass wir die einsame Spitze der Schöpfung sind. Und daraus folgt, dass die Gleichheit des Gehirns (die bei den Fremden voraussetzungsgemäß fehlt) kein Kriterium sein kann.
Bei dir mutiert er zur Aussage "Alle Gehirne sind gleich ergo alle Menschen sind gleich!"
Obwohl Friederike dich zweimal darauf hinwies, dass weder sie noch ich derartiges behaupten, kommt dann von dir:
Du schiebst uns eine Aussage unter und bist - etwas störrisch - nicht davon abzubringen, wie man sieht. Ich finde, du manipulierst etwas, und meine du solltest das zugrunde legen, was gesagt / geschrieben wurde.Mag sein, aber das Argument ist davon nicht sehr weit entfernt, denn es werden grundverschiedene Gleichheiten gleichgesetzt.
Wie wir die ethischen Prozesse i.V. m. den Aufgaben der Philosophie sehen, einordnen oder charakterisieren haben wir eigentlich ganz sauber herausgestellt, wie ich meine. Was hältst du davon?
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Deine ... bzw. meine Stolpersteine. ABER: i.K. kriege ich es dann doch raus.
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So auch nicht von mir! Vorsicht!Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 26. Nov 2019, 17:59So ist es. Das Argument, dass die Gleichheit der Gehirne in irgendeiner Form für die Gleichheit der Menschen spricht, ist doch auch nicht von dir, oder?Friederike hat geschrieben : ↑Di 26. Nov 2019, 17:37Sagte ich nicht "um Himmels nein", womit ich meinte, es handele sich selbstverständlich nicht um diesselben Gleichheiten. Der Begriff "Gleichheit" müsse sowieso erst auf den Prüfstand.
Am naheliegensten wäre m.e., wenn wir uns der Aufgabe der Philosophie, den Satz "Alle Menschen sind gleich!" zu begründen, zuwenden würden.Und in so einem Moment ist doch die naheliegendste Überlegung, ob man das Gehirn nicht weglassen/durch etwas anderes ersetzen kann, und dennoch zur Gleichheit kommt.
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"in Verbindung mit..."Friederike hat geschrieben : ↑Mi 27. Nov 2019, 11:34Deine ... bzw. meine Stolpersteine. ABER: i.K. kriege ich es dann doch raus.
Sorry, ich bessere mich.
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Wenn es hier keinen Zusammenhang gibt zwischen der Gleichheit der Gehirne und der Gleichheit der Menschen - was dann?aus ethischer Sicht unterstützt die Erkenntnis der gleichen prinzipiellen Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen.
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B) "Alle menschlichen Gehirne sind gleich - alle Menschen sind gleich".Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 27. Nov 2019, 11:54Wenn es hier keinen Zusammenhang gibt der Gleichheit der Gehirne und der Gleichheit der Menschen - was dann?A) aus ethischer Sicht unterstützt die Erkenntnis der gleichen prinzipiellen Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen.
Du siehst zwischen meiner Aussage A) und deiner mir unterstellten Aussage B) keinen Unterschied???
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Deine Aussage impliziert, dass es einen Zusammenhang zwischen der Gleichheit der Gehirne und der Gleichheit der Menschen gibt, scheint mir. Siehst du das auch so? Und wenn nicht, wie sollte die Gleichheit der Gehirne ansonsten, die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen unterstützen? Ich verstehe nicht, wie das gehen soll.
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Gesagt habe ich zum Beispiel das:
"Aber warum unterstützt nicht die Erkenntnis der gleichen prinzipiellen Beschaffenheit aller menschlichen Füße (oder das Herz oder oder) die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen?
Seid ihr euch sicher, dass im ersten Teil des Satzes von derselben Gleichheit gesprochen wird, wie im zweiten Teil?"
und das:
Wir können uns zum Beispiel ausmalen, dass uns in naher oder ferner Zukunft eine andere/fremde Spezies über den Weg läuft, der wir auch "Personenstatus" einräumen sollten, die jedoch eine ganz andere "Architektur" als wir aufweist. Das zeigt recht einfach, dass mit Gleichheit keineswegs automatisch körperliche Gleichheit verbunden ist.
und auch das:
"die Gleichheit der Gehirne [spricht nach nach T.A.] in irgendeiner Form für die Gleichheit der Menschen."
aber nicht das:
Alle menschlichen Gehirne sind gleich - alle Menschen sind gleich
"Aber warum unterstützt nicht die Erkenntnis der gleichen prinzipiellen Beschaffenheit aller menschlichen Füße (oder das Herz oder oder) die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen?
Seid ihr euch sicher, dass im ersten Teil des Satzes von derselben Gleichheit gesprochen wird, wie im zweiten Teil?"
und das:
Wir können uns zum Beispiel ausmalen, dass uns in naher oder ferner Zukunft eine andere/fremde Spezies über den Weg läuft, der wir auch "Personenstatus" einräumen sollten, die jedoch eine ganz andere "Architektur" als wir aufweist. Das zeigt recht einfach, dass mit Gleichheit keineswegs automatisch körperliche Gleichheit verbunden ist.
und auch das:
"die Gleichheit der Gehirne [spricht nach nach T.A.] in irgendeiner Form für die Gleichheit der Menschen."
aber nicht das:
Alle menschlichen Gehirne sind gleich - alle Menschen sind gleich
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Wir sollten uns aber nicht bei irgendwelchen Wortlauten oder Formulierungen festbeißen. Es soll doch um die Sache gehen, oder? Und die ist, so weit ich es verstehe, dass es eine Behauptung gibt, nämlich dass es irgendeinen (wie auch immer gearteten) Zusammenhang geben soll zwischen der gleichen prinzipiellen Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne und der Gleichheit aller Menschen. Wenn das nicht behauptet wurde - was dann?
Dafür wurde bisher jedoch kein Grund angegeben. Es wurde einfach nur behauptet. So als sei es selbsterläuternd. Schön wäre also, wenn es ein Argument dafür geben würde, warum die gleiche prinzipielle Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen unterstützen soll.
Ich bin dabei nämlich sehr skeptisch. Aus mehreren Gründen, die ich bereits angedeutet habe.
Dafür wurde bisher jedoch kein Grund angegeben. Es wurde einfach nur behauptet. So als sei es selbsterläuternd. Schön wäre also, wenn es ein Argument dafür geben würde, warum die gleiche prinzipielle Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen unterstützen soll.
Ich bin dabei nämlich sehr skeptisch. Aus mehreren Gründen, die ich bereits angedeutet habe.
- Ich vermute, dass eine Äquivokation vorliegt zwischen Gleichheit und Gleichheit. (Gleichheit der Beschaffenheit und normativer Gleichheit)
- Ich befürchte einen Sein-Sollen-Fehlschluss.
- Ich meine, die Wissenschaft kann gar nichts über Werte sagen, weil das gar nicht zu ihrem Gegenstandsbereich gehört - auch wenn das in dem fraglichen Satz vielleicht nicht explizit gesagt wird, stelle ich das hier schon mal klar, für den Fall, dass es irgendwie "mitschwingt".
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Wir könnten dann noch hinzunehmen:Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 27. Nov 2019, 14:48Wir sollten uns aber nicht bei irgendwelchen Wortlauten oder Formulierungen festbeißen. Es soll doch um die Sache gehen, oder? Und die ist, so weit ich es verstehe, dass es eine Behauptung gibt, nämlich dass es irgendeinen (wie auch immer gearteten) Zusammenhang geben soll zwischen der gleichen prinzipiellen Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne und der Gleichheit aller Menschen. Wenn das nicht behauptet wurde - was dann?
Dafür wurde bisher jedoch kein Grund angegeben. Es wurde einfach nur behauptet. So als sei es selbsterläuternd. Schön wäre also, wenn es ein Argument dafür geben würde, warum die gleiche prinzipielle Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen unterstützen soll.
Ich bin dabei nämlich sehr skeptisch. Aus mehreren Gründen, die ich bereits angedeutet habe.
- Ich vermute, dass eine Äquivokation vorliegt zwischen Gleichheit und Gleichheit. (Gleichheit der Beschaffenheit und normativer Gleichheit)
- Ich befürchte einen Sein-Sollen-Fehlschluss.
- Ich meine, die Wissenschaft kann gar nichts über Werte sagen, weil das gar nicht zu ihrem Gegenstandsbereich gehört - auch wenn das in dem fraglichen Satz vielleicht nicht explizit gesagt wird, stelle ich das hier schon mal klar, für den Fall, dass es irgendwie "mitschwingt".
Damit will ich sagen, daß wir zusätzlich versuchen können, eine Begründung ohne "Unterstützung" der Neuro- oder einer sonstigen Wissenschaft zu finden. Um Mißverständnisse auszuschließen: Mit "gleich" ist in moralischer und rechtlicher Hinsicht gemeint. Davon gehe ich aus.Tangens Alpha hat geschrieben : Am naheliegendsten wäre m.e., wenn wir uns der Aufgabe der Philosophie, den Satz "Alle Menschen sind gleich!" zu begründen, zuwenden würden.
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Ich hatte dazu vor ein paar Tagen einiges gesagt. Hier ein Ausschnitt davon.
Dass wir in einem ethisch normativen Sinne gleich sind, das gibt für vieles, was wir tun und denken einen Grund (und nicht etwa eine Ursache oder ein Motiv). Aber dieser kann nicht durch etwas, was noch fundamentaler ist, begründet werden, denke ich. Dass wir als Menschen alle gleich(wertig) sind ist von nichts anderem abgeleitet. Daher gibt es nach meinem Kenntnisstand auch in allen Kulturen so etwas wie die goldene Regel oder vergleichbares.
Das Zitat oben ist eine knappe Skizze, wie ich mir die Basis der Ethik vorstelle, die dazu führt, dass wir diese grundlegende Tatsache erkennen können.
(Daher ist nicht Gleichheit begründungsbedürftig, sondern jede Abweichung davon!)
Wenn wir für etwas Gründe angeben, müssen wir immer damit rechnen, dass man für diese Gründe wiederum Gründe anführen muss und so weiter und so fort. Das kann in einem unendlichen Regress führen oder ggf. an einem Punkt, der fraglos wahr ist.Jeder einzelne von uns ist das Zentrum seines subjektiven Er/lebens. Und zugleich sind wir in der Lage, zu erkennen, dass genau das für alle anderen auch gilt und keiner von ihnen - inklusive man selbst - in irgendeiner Form herausgehoben ist. Das heißt also, unsere Fähigkeit zur Abstraktion, also zum Absehen von der eigenen/individuellen Perspektive, die uns in den Naturwissenschaften so große Erfolge ermöglicht hat, können und sollen wir auch in dem Bereich anwenden, indem es um ethische Fragestellungen und An/forderungen geht. Wir können (z.b. in problematischen Situationen) von uns selbst abstrahieren und uns fragen, wie sollte diese Person dort handeln, die "zufälligerweise" ich selbst bin. Dabei muss allerdings der Umstand, dass die anderen (wie wir selbst) ein einzigartiges Leben führen und geburtliche, sterbliche, bedürftige, rationale und fühlende Wesen sind, eingepreist bleiben. (Von diesen entscheidenden Aspekten dürfen wir anders als in naturwissenschaftlichen Theorie Bildungen hier natürlich nicht absehen.)
Dass wir in einem ethisch normativen Sinne gleich sind, das gibt für vieles, was wir tun und denken einen Grund (und nicht etwa eine Ursache oder ein Motiv). Aber dieser kann nicht durch etwas, was noch fundamentaler ist, begründet werden, denke ich. Dass wir als Menschen alle gleich(wertig) sind ist von nichts anderem abgeleitet. Daher gibt es nach meinem Kenntnisstand auch in allen Kulturen so etwas wie die goldene Regel oder vergleichbares.
Das Zitat oben ist eine knappe Skizze, wie ich mir die Basis der Ethik vorstelle, die dazu führt, dass wir diese grundlegende Tatsache erkennen können.
(Daher ist nicht Gleichheit begründungsbedürftig, sondern jede Abweichung davon!)
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Hier nochmal:Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 27. Nov 2019, 14:48Wir sollten uns aber nicht bei irgendwelchen Wortlauten oder Formulierungen festbeißen. Es soll doch um die Sache gehen, oder? Und die ist, so weit ich es verstehe, dass es eine Behauptung gibt, nämlich dass es irgendeinen (wie auch immer gearteten) Zusammenhang geben soll zwischen der gleichen prinzipiellen Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne und der Gleichheit aller Menschen. Wenn das nicht behauptet wurde - was dann?
Die usprüngliche Frage war die nach dem Verhältnis von Naturwissenschaften, ... , Ethik und Philosophie. In diesem Zus.-hang fiel bzgl. der Gleichheit der Gehirne der in Rede stehende Satz - aber als Beispiel für eine Sachinformation!
Bei dir mutiert er zur Aussage "Alle Gehirne sind gleich ergo alle Menschen sind gleich!" oder wie auch immer. Du hast uns diese Aussage untergeschoben und dann für dich zu einem Thema zum Kritisieren gemacht (jedenfalls kommt es mir stark so vor!). Beim eigentlichen Thema ging es aber gar nicht um Gleichheit, sondern um die Entstehung von Gesetzen, um die Aufgabe der Philosophie und die Rolle der Ethik.
Ich finde das ein bisschen manipulativ und meine du solltest das zugrunde legen, was gesagt / geschrieben wurde.
Wie wir die ethischen Prozesse in Verbindung mit den Aufgaben der Philosophie sehen, einordnen oder charakterisieren haben wir eigentlich ganz sauber herausgestellt, wie ich meine. Was hältst du davon?
Wenn nichts - welche Änderungen, Verbesserungen oder Alternativen schlägst du vor?
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Hier ist noch mal der original Beitrag :)
Offenbar verstehe ich, was du da geschrieben hast, anders als du es gemeint hast. Darauf können wir es gerne beruhen lassen.Tangens Alpha hat geschrieben : ↑Fr 22. Nov 2019, 13:56Ich würde meinenFriederike hat geschrieben : ↑Do 21. Nov 2019, 16:04Emotionsbewegt meine Reaktion: Was haben wir davon???!!!Tangens Alpha hat geschrieben : ↑Di 19. Nov 2019, 18:35Diese neuro-biologischen E-Prozesse sind zunehmend Gegenstand der Neuro-Forschung und es scheint sicher, dass diese Vorgänge im Gehirn genauso den natürlichen Gesetzen unterliegen, wie alle anderen Bio-Prozesse auch.
- aus naturwissenschaftlicher Sicht: es ist Neugierde, schlichter Erkenntnistrieb, wie das Gehirn und damit das "Verhalten, ... " beschaffen ist.
- aus ethischer Sicht unterstützt die Erkenntnis der gleichen prinzipiellen Beschaffenheit aller menschlichen Gehirne die Auffassung von der Gleichheit aller Menschen.
- aus juristischer Sicht führt die Erkenntnis der Bedingtheit menschlichen Verhaltens zur Schuldminderung, im Idealfall zur hilfreichen Therapie.
- aus didaktischer Sicht: wenn ich weiß, wie Lernprozesse im Gehirn ablaufen, kann ich meinen Unterricht daraufhin optimieren.
- aus sozialer Sicht: wenn ich weiß, wie soziale Kommunikationsprozesse im Gehirne ablaufen, erleichtert es mir den Umgang mit schwierigen Sozialpartnern (zB Mitarbeiter)
- aus medizinischer Sicht kann die Kenntnis von zB depressiven Prozessen medikamentös behandelt werden.
- aus pädagogischer Sicht helfen diese Erkenntnisse bei der Erziehung.
- aus meiner persönlichen Sicht: ich finde, das menschliche Gehirn ist das komplexeste & faszinierenste "System" überhaupt; es ist kaum vorstellbar, dass aus ein paar Elementarteilchen am Uranfang so etwas Komplexes mit der Fähigkeit zur Selbstreflektion, entstanden ist; ein kleiner aber unglaublicher Kosmos für sich.
Es ist, als würde der Kosmos durch das menschliche Gehirn über sich selbst nachdenken...
PS: welche Emotion hatte dich bewegt (wenn die Frage erlaubt ist)?
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Du meinst das folgende? (Wer ist mit "wir" gemeint?)Tangens Alpha hat geschrieben : ↑Mi 27. Nov 2019, 17:57Wie wir die ethischen Prozesse in Verbindung mit den Aufgaben der Philosophie sehen, einordnen oder charakterisieren haben wir eigentlich ganz sauber herausgestellt, wie ich meine. Was hältst du davon?
Wenn nichts - welche Änderungen, Verbesserungen oder Alternativen schlägst du vor?
Warum ein Stufenmodell? Und warum die Physik an der Basis und die Philosophie oben?Tangens Alpha hat geschrieben : ↑So 24. Nov 2019, 20:51Ich persönlich stelle mir das wie ein eine rundes Pyramidengebäude vor:
unten sitzt die Physik, darüber die Chemie, Biologie, Soziologie, Psychologie, Theologie, ..., Ethik und in der Spitze die Philosophie. Es gibt keine strenge räumliche Trennung, sondern alle Ebenen sind mit allen anderen Ebenen verbunden.
Dass die verschiedenen Disziplinen je nach Fragestellung das Gespräch suchen sollten/könnten, finde ich auch. Irgendeine Form der Hierarchie würde ich jedoch nicht sehen wollen.
Interessant finde ich deine Auswahl an Wissenschaften. Da du Soziologie und Theologie erwähnst, hast du also nicht nur Naturwissenschaften im Blick. Aber warum fehlen z.b. Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte oder etwas vergleichbares? das scheint mir ein gewisses Ungleichgewicht zu sein.
Wenn die Philosophie z.b. in der Ästhetik die Frage "Was ist Kunst?" erörtert, könnten Vertreter aus der Kunstgeschichte durchaus interessante Gesprächspartner sein. Während Astrophysiker vermutlich hier nicht viel beitragen können. (Ganz pragmatisch betrachtet natürlich nur: der Umstand, dass wir auf einem Planet leben, im Habitat einer Sonne, macht natürlich Kunstgeschichte überhaupt erst möglich. Aber ich vermute, die Kunstgeschichte muss solche Dinge ausblenden, um sich nicht im unendlichen zu verlieren.) Evolutionsbiologen hingegen könnte man hier durchaus mit ins Boot nehmen, damit sie die Ergebnisse ihrer evolutionären Ästhetik einbringen können. Und mit dem einen oder anderen Künstler ins Gespräch zu kommen, wäre vielleicht auch nicht falsch.
Damit will ich sagen, dass die Frage, wer mit wem, wieso und weshalb ins Gespräch kommt, ergibt sich vermutlich aus der Fragestellung und den Interessen, die damit verfolgt werden und natürlich aus den theoretischen Voraussetzungen, aber nicht aus der Platzierung in einer Pyramide, in der es gar ein Oben und ein Unten gibt.
Nehmen wir dieses Beispiel. Es ist meines Erachtens sehr schwierig, zu beantworten, welche Fachbereiche hier zusammen sitzen sollten. Nicht schlecht wäre ein analytischer Philosoph, der mit der Idee dass Lernprozesse im Gehirn ablaufen, aufräumen könnte. Hinzunehmen sollte man des weiteren einen Leib Philosophen, der die Bedeutung des Leibes für das Lernen darlegen könnte. Naturwissenschaftler könnten hier im Verbund mit anderen sicherlich auch einiges beitragen, also natürlich auch Hirnforscher, Psychologen et cetera. Ich denke, Lernforschung ist ohnehin ein eigenes Gebiet und ich weiß natürlich nicht im Detail, welche verschiedenen Disziplinen dort zusammengeführt werden. Außerdem ist keineswegs ausgemacht, dass die Lernbedingungen von Lerngegenstand zu Lerngegenstand gleich sind. Es ist ja leicht vorstellbar, dass beim Sportunterricht andere Bedingungen am Werke sind als etwa beim Verfassen eines Deutschaufsatzes :)TA hat geschrieben : - aus didaktischer Sicht: wenn ich weiß, wie Lernprozesse im Gehirn ablaufen, kann ich meinen Unterricht daraufhin optimieren.
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Weil Naturwissenschaften den breitesten Datenbestand haben und Entwicklung auf ihnen beruht.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 27. Nov 2019, 19:44Warum ein Stufenmodell? Und warum die Physik an der Basis und die Philosophie oben?
Es sind nur nicht alle aufgeführt.das scheint mir ein gewisses Ungleichgewicht zu sein
So ist es.Damit will ich sagen, dass die Frage, wer mit wem, wieso und weshalb ins Gespräch kommt, ergibt sich vermutlich aus der Fragestellung und den Interessen,
Warum sollte er das tun? Wo laufen sie dann ab?Nicht schlecht wäre ein analytischer Philosoph, der mit der Idee dass Lernprozesse im Gehirn ablaufen, aufräumen könnte
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