
Ich wusste bis gestern gar nicht, dass David Lynch eigentlich Maler und Zeichner war. Die Abbildung zeigt eine seiner vielen Zeichnungen/Gemälde. In einem Interview erzählt er, wie es dazu kam. Es war, wie er erzählte, ein einzelner Moment, der einschlug wie eine Bombe.
Hier sinngemäß wiedergegeben:
„Ich habe immer gerne gemalt und gezeichnet. Aber ich dachte nie, dass ein Erwachsener Maler sein könnte. Darüber habe ich wohl einfach nie nachgedacht. Doch dann: Ich stand abends im Vorgarten meiner Freundin und traf dort einen Jungen, den ich vorher noch nie gesehen hatte. Er ging nicht auf meine Schule, sondern auf eine Privatschule. Ich war, glaube ich, in der neunten Klasse. Wir kamen ins Gespräch, und während unseres Gesprächs erzählte er mir, dass sein Vater Maler sei. Zuerst dachte ich, er meinte einen Anstreicher. Aber dann sagte er: ‚Nein, ein bildender Künstler.‘ Und buchstäblich in diesem Moment explodierte eine Bombe in meinem Kopf.
In weniger als einer Sekunde – wirklich in einem Bruchteil einer Sekunde – wollte ich nur noch Maler werden. Es war, als hätte ich plötzlich die Erlaubnis bekommen. Und ich wusste sofort, das war es – das war alles, was ich von da an wollte.
Ich überredete ihn, mich ins Atelier seines Vaters mitzunehmen, das damals in Georgetown war. Ich lebte zu der Zeit in Virginia und ging dort zur High School. Sein Vater hieß Bushnell Keeler, und der Junge hieß Toby. Also nahm Toby mich mit ins Atelier seines Vaters. Es war ein echtes, authentisches Atelier, und ich verliebte mich Hals über Kopf.
Das war der Moment, der alles für mich in Gang setzte.“
Ich habe eine Zeit lang gedacht, dass wir Menschen im Wesentlichen unsere Geschichten sind, vielleicht ist das nicht mal völlig falsch ... Warum erzählen wir uns? Warum sind Geschichten überhaupt für uns so wichtig? Seit es Menschen gibt, werden Geschichten erzählt oder vielmehr: seit Geschichten erzählt werden, gibt es Menschen.