Wasser?

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Sa 5. Okt 2024, 09:59

Consul hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2024, 03:24
Eine Realdefinition wie "x ist Wasser =def x besteht aus H2O-Molekülen" ist dagegen insofern wahr, als sie auf einer natürlichen, von Chemikern entdeckten Tatsache beruht.
Es gibt eine umfangreiche Diskussion in der Philosophie darüber, ob Wasser angemessen mit H₂O definiert ist. Diese Thematik kenne ich aus einer Vorlesung von Wolfgang Welsch. Ich halte die Definition von Wasser als H₂O für unzureichend. In unseren Flüssen fließt Wasser, in dem Fische schwimmen und andere Lebewesen leben. Wäre Wasser bloß H₂O, könnten solche Ökosysteme nicht existieren.

Die Diskussion, die von Philosophen geführt wird, hat schließlich zu einem paradoxen Ergebnis geführt: Wenn wir das Wasser in unseren Flüssen als Wasser bezeichnen wollen, müssen wir akzeptieren, dass es nicht aus reinem H₂O besteht. Es gibt eine gewisse "Verunreinigung". Aber wie viel "Verunreinigung" ist erlaubt? Ein Philosoph schlug ein Drittel vor, sofern ich mich an die Vorlesung von Welsch korrekt erinnere. Interessanterweise bestehen Neugeborene zu etwa 78% aus Wasser. Das hieße, sie wären Wasser!

Dieser Gedanke zeigt, dass wir hier einen lebensweltlichen Begriff haben, der unter der naturwissenschaftlichen Brille seinen Charakter verändert und dann unkritisch in unsere Lebenswelt reimportiert wird. Tatsächlich enthält "natürliches" Wasser Mineralstoffe, die für den Körper essentiell sind. Reines H₂O ohne diese Mineralstoffe – wie destilliertes Wasser – kann, wenn es in größeren Mengen konsumiert wird, sogar gesundheitsschädlich sein.




Benutzeravatar
Consul
Beiträge: 1119
Registriert: Mo 29. Apr 2024, 00:13

Sa 5. Okt 2024, 22:19

Wenn Wasser als H2O definiert wird, dann geht es natürlich um reines, molekular unvermischtes Wasser. Die meisten wässrigen Flüssigkeiten sind kein reines Wasser, weil darin auch andere Substanzen enthalten sind.
"Der erwachsene Mensch besteht zu etwa 50 bis 65 Prozent aus Wasser, der Körper eines Säuglings enthält sogar zu 70 bis über 80 Prozent Wasser."

Quelle: https://www.tk.de/techniker/magazin/ern ... ts-2004780
Daraus folgt nicht, dass der menschliche Körper ein flüssiger Körper ist, zumal die Wassermenge im gesamten, andernteils festen Körper verteilt ist.
"Wasser = ([hauptsächlich] aus einer Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung bestehende) durchsichtige, weitgehend farblose, geruchlose und geschmacklose Flüssigkeit, die bei 0 °C gefriert und bei 100 °C siedet"

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Wasser
In außerwissenschaftlichen Gebrauch werden auch solche wässrigen Flüssigkeitsmassen als Wasser bezeichnet, die kein chemisch reines Wasser sind.
Unser lebensweltlicher Begriff von Wasser als einer "durchsichtigen, weitgehend farblosen, geruchlosen und geschmacklosen Flüssigkeit, die bei 0 °C gefriert und bei 100 °C siedet" hat schon bestanden, bevor die Molekularstruktur von reinem Wasser entdeckt wurde (= H2O). Es kann reine Flüssigkeiten mit einer anderen chemischen Zusammensetzung geben, die unter den lebensweltlichen Wasserbegriff fallen, aber kein Wasser im chemischen Sinn sind.



"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding

Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 09:24

Consul, du setzt voraus, ohne es zu begründen oder herzuleiten, dass die chemische Definition von Wasser korrekt ist. Dass du das, was gerade infrage steht, zur Grundlage deiner Argumentation machst, kann mich natürlich nicht überzeugen. Was du den „außerwissenschaftlichen Gebrauch“ des Begriffs nennst, ist meiner Meinung nach vielmehr sein eigentlicher Gebrauch. Warum? Weil die Lebenswelt auch für die Naturwissenschaft der unhintergehbare Bezugsrahmen ist. Die Naturwissenschaften abstrahieren von der Vielfalt des Gebrauchs des Begriffs und sehen durch ihre methodische Brille eben nur das, was sie sehen können – und nicht mehr. Das ist an sich vollkommen legitim. Problematisch wird es nur, wenn die Ergebnisse dieser methodischen Reduktion zur letzten und allein maßgebenden Wahrheit erklärt werden.

Die chemische Definition wird der Vielfalt des Phänomens „Wasser“ nicht gerecht. H₂O ist keineswegs die "Normalform" von Wasser, sondern in der Natur sogar äußerst selten. Wasser ist in der Regel immer mehr als nur H₂O. Es enthält Mineralien, Gase und organische Stoffe, die für das Leben essenziell sind. Wasser ist ein Teil des Ökosystems und gilt sogar als die Quelle des Lebens. H₂O allein hätte nie diese Rolle einnehmen können. Die chemische Definition ignoriert diese Tatsachen. Wasser enthält Mikroorganismen und Substanzen, die für das Leben notwendig sind – es gehört zu der Sphäre, in der Leben gedeiht.

Für uns Menschen ist H₂O in reiner Form sogar schädlich. Der Konsum von destilliertem Wasser kann zu Elektrolytstörungen führen, da ihm die Mineralien fehlen, die unser Körper benötigt, wie man im Netz findet. Natürliche Mineralstoffe im Wasser sind essenziell für unsere Gesundheit. Wasser ist lebensnotwendig für uns – reines H₂O hingegen schädlich. Einen größeren Kontrast kann man sich kaum vorstellen: H₂O als potenziell gefährlich, Wasser als lebensnotwendig.

Wasser, beispielsweise in Flüssen, Seen und Meeren ist ein Gemisch aus verschiedenen Substanzen, die lebensspendend sind. Die chemische Definition als H₂O reduziert Wasser auf einen Aspekt seiner Existenz und führt zu einer unvollständigen, damit falschen Beschreibung, wenn man sich absolut setzt.

Deine Argumentation, Consul, basiert, wie in vielen anderen Fällen, auf Prämissen, die weder benannt noch begründet werden und die zudem unplausibel sind. Die zentrale metaphysische Prämisse lautet: Alles, was existiert, ist letztlich materiell. Das bleibt stets unbegründet und es ist ohnehin unbewiesen, weit unbeweisbar. Diese Prämisse blendet einfach die Perspektive des Lebens aus. Wenn wir die Welt rein materiell betrachten, geht die lebendige, bewusste Dimension verloren, und wie die Geschichte der Philosophie zeigt, lässt sich diese Perspektive später nicht mehr ins Bild integrieren.

Der zweite (fest damit verbundene) problematische Punkt ist epistemologisch: Du gehst davon aus, dass wir die „wahre“ Natur der Dinge generell nur erkennen können, wenn wir unsere eigene Perspektive ausklammern. Dies führt jedoch dazu, dass die menschliche Erfahrung, unser Standpunkt, grundsätzlich ignoriert wird – eine Welt ohne uns. Das ist aber nicht die Wirklichkeit in der wir leben. Denn einerseits ist es genau dieser Standpunkt, der uns überhaupt erst befähigt, die Wirklichkeit zu erfassen. Und andererseits ist dieser Standpunkt selbst ein unverzichtbarer Teil der Wirklichkeit. Es führt gewissermaßen zwingend zu Fehlern, wenn man ihn grundsätzlich ausblendet. 




Burkart
Beiträge: 3350
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

So 6. Okt 2024, 10:53

Kann man nicht kurz sagen:
Chemisch ist Wasser H₂O, normal in unserer Welt aber mehr und gut is'? :)



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Wolfgang Endemann
Beiträge: 1286
Registriert: Di 23. Apr 2024, 14:30

So 6. Okt 2024, 11:03

@ Jörn, @ Consul

Ihr beschäftigt Euch mit einem Problem, das "unhintergehbar" ist. Wenn Sprachobjekte vollständige Beschreibungen ihrer Bedeutungen (ihres extensionalen und intensionalen Inhalts) sein sollten, wäre Sprechen nicht mehr möglich. Das müßte ein atomistisches Sprechen sein, das keinen Sinn hat, weil Bezeichnendes und Bezeichnetes sich vollkommen entsprechen. Sinn ist die Möglichkeit der Reduktion der atomistischen Vielfalt auf Zusammenhänge.

Wenn wir das Wasserbeispiel nehmen: Reines Wasser, H₂O, ist destilliertes Wasser, Wasser ist der Oberbegriff, und mit verunreinigtem Wasser meinen wir nicht nichtreines Wasser, sondern mit Keimen oder anderen Stoffen, die gefährlich sein können, kontaminiertes Wasser.

Nehmen wir ein anderes Beispiel. Ein Fisch ist phänomenologisch als Tier, das im Wasser lebt, bezeichnet, das ist durchaus sinnvoll. Aber biologisch gesehen, taxonomisch, ist es sinnvoller, zwischen Fischen und Säugetieren zu unterscheiden. Biologisch wird man den Wal nicht als Walfisch bezeichnen, wird eine große strukturelle, nicht phänomenologische Ähnlichkeit zwischen Wal und Eisbär feststellen, und beide Meeressäuger nennen. Dennoch haben beide Sichtweisen ihr Recht, die mehr phänomenologische und die mehr strukturelle.

In einem Punkt möchte ich Jörn widersprechen, "unhintergehbar" ist dieses Problem der Sprache, weil es keine vernünftige atomistische Sprache gibt, die phänomenologische Ebene ist jedoch nicht unhintergehbar, es sollte sogar Ziel sein, sie zu hintergehen, wenn es möglich ist. Ich denke, heute wissen die meisten Menschen, daß der Delphin kein Fisch ist, oder daß es Zwitter gibt, die Nasen-/Lungen- und Kiemenatmung besitzen.
Ich stimme allerdings Jörn zu, daß die (das Ziel der) Ersetzung der natürlichen, stark phänomenologischen Sprache durch eine naturwissenschaftlich exakte nicht sinnvoll ist, denn die natürliche trifft ja auch eine Realitätsebene, und möglicherweise eine lebenspraktisch relevantere als die analytisch exaktere.




Benutzeravatar
Quk
Beiträge: 4350
Registriert: So 23. Jul 2023, 15:35

So 6. Okt 2024, 11:57

Burkart hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 10:53
Kann man nicht kurz sagen:
Chemisch ist Wasser H₂O, normal in unserer Welt aber mehr und gut is'? :)
Ja.

Es gibt unfassbar viele Wörter, die in unserem Leben mehrere, verschiedene Bedeutungen haben. Der Kontext oder der Sprecher sollte erklären, was gerade gemeint ist, wenn ein mehrdeutiges Wort auftaucht.

Im Kontext des Strandbads ist klar, was gemeint ist, wenn ich sage, ich gehe jetzt ins Wasser. Da gehe ich also nicht in ein H2O-Molekül hinein, denn ich bin selber nicht winzig genug, um in ein H2O-Molekül hineinzupassen. Sondern ich gehe in jene Flüssigkeit, die vor dem Strand die Gegend füllt.

Beim Gespräch über chemische Elemente ist klar, dass mit Wasser das H2O-Molekül-Modell gemeint ist und nicht die Flüssigkeits-Masse vor dem Strand oder im Kaffee.

Im Kontext der Kartografie sind blaue Zonen Wasser im Sinne von Meeren, Seen, Flüssen, wo Fische und Algen drin sein können oder auch nicht.

Und so weiter.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 13:37

RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 12:12
Man hört dann natürlich oft, so etwas sei doch Relativismus. Aber Menschen stehen nun einmal in mannigfachen Beziehungen zu Wasser – als Trinkende, Schwimmende oder chemisch Analysierende.
Das ist für mich kein Relativismus, sondern ein "Relationismus". Hier sprichst du anscheinend aus einer realistischen Position, die ich teile: Die Relationen zwischen Lebewesen und Wasser sind objektiv – damit meine ich in diesem Zusammenhang, dass sie tatsächlich bestehen, unabhängig davon, was jemand glaubt. Es gibt sie einfach.

Dann schreibst du aber auch:
RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 12:12
Man kann z.B. einfach sagen, es gibt die verschiedenen Weisen der Betrachtung (von Wasser), die sich gegenseitig ja auch gar nicht in die Quere kommen. [...] Diverse Perspektiven, Standpunkte und letztlich auch Lebensweisen stehen lassen: das kann man ja im Grunde sehr oft machen.
Das ist jedoch etwas anderes – das ist für mich wirklich Relativismus. Die tatsächlichen Relationen, von denen oben die Rede war, werden hier plötzlich relativ auf die Weisen der Betrachtung. Hier unterscheiden sich unsere Sichtweisen deutlich. Der Chemiker, der Wasser letztgültig als H₂O definiert, irrt, wenn er die anderen realen Relationen, insbesondere die Rolle, die Wasser im Ökosystem spielt, außer Acht lässt. Wenn der Relativismus die Relationen nur auf die Sichtweisen von Protagonisten relativiert, dann verpasst er meines Erachtens die Realität der Relationen.

Nach meinem Gefühl schwankt dein Beitrag zwischen diesen beiden Positionen, also Relationismus und Relativismus. Aus meiner Sicht kann es nicht darum gehen, aus einer "Welt der absoluten Selbstlosigkeit" eine Welt der Relativisten zu machen :)




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 14:11

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 11:03
Wenn Sprachobjekte vollständige Beschreibungen ihrer Bedeutungen (ihres extensionalen und intensionalen Inhalts) sein sollten, wäre Sprechen nicht mehr möglich. Das müßte ein atomistisches Sprechen sein, das keinen Sinn hat, weil Bezeichnendes und Bezeichnetes sich vollkommen entsprechen.
Die Wirklichkeit ist meines Erachtens nicht von unten nach oben aus Atomen aufgebaut. Wenn ich sage, dass der Fisch unter der Wasseroberfläche schwimmt, dann ist dieser Satz möglicherweise wahr, unter anderem deshalb, weil es Fische wirklich gibt. Die Ebene der Atome ist nicht realer oder hat sonst irgendeinen Vorzug, der diesen Satz über den Fisch falsch machen würde. Wir betreiben hier keine Komplexitätsreduktion, die der Wirklichkeit irgendwie Unrecht tut.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 14:40

RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 14:35
Jörn, ich glaube tatsächlich, dass auch der Realismus, wie Du ihn vertrittst, von einer "Welt der absoluten Selbstlosigkeit" ausgeht.
Es gibt möglicherweise Positionen des Realismus, die davon ausgehen gegebenenfalls der "metaphysische Realismus". Aber das ist nicht meine Position.
RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 14:35
Es ist doch Deine Sicht, dass es Perspektiven oder Relationen objektiv gibt - diese Sicht artikulierst Du ja.
Daraus folgt allerdings keineswegs die Wahrheit des Relativismus. Das bedeutet nur, dass ich einen Wahrheitsanspruch erhebe. Damit kann ich richtig oder falsch liegen. Darin liegt der "Objektivismus" bereits beschlossen. Denn als endliche Wesen sind wir irrtumsanfällig und Irrtumsanfälligkeit kann es nur geben, wenn es ein Maß gibt, an dem wir das messen können.
Johnston hat geschrieben : »Objective Minds and the Objectivity of Our Minds«, S. 256: »But modes of presentation are not mental; they are objective, in that they come with the objects themselves as the very features of those objects that make them available for demonstration, thought and talk. And they are individuated by the objects they present.«
Dass ich das und das so und so sehe, ist in der Regel eine Eigenschaft der Dinge selbst.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 15:03

Interessant übrigens: In dem Moment, in dem der Weg in den Relativismus führte, wurden die Argumente plötzlich zweitrangig :(




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 15:26

RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 15:19
Johnston z.B. vertritt mit seiner Bemerkung auch einen bestimmten Standpunkt bzw. Sichtweise.
Aber daraus folgt eben nicht, dass der Subjektivismus oder Relativismus richtig ist. Er erhebt, so wie ich, so wie du Wahrheitsansprüche.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 15:45

RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 15:42
Nur zum Verständnis: Ich selbst erhebe mit meinen Beiträgen keinen Wahrheitsanspruch, sondern eher einen recht trivialen Sinnanspruch. Ich meine damit u.a., dass das, was ich schreibe, für viele möglichst ohne große Umstände und Anstrengungen verständlich und nachvollziehbar sein sollte.
Wenn es nur um Verständlichkeit ginge, dann könntest du doch auch einfach das Gegenteil von dem schreiben, was du schreibst, die Verständlichkeit bliebe dabei ja erhalten.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 16:03

RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 15:42
(Nur am Rande: Das Blöde an Wahrheitsansprüchen ist halt, dass sie immer unbefriedigt bleiben, sich also nie einlösen lassen. Ich wüsste jedenfalls nicht, was es heißt, dass in Sachen Wahrheit aus Anspruch Wirklichkeit wird: Wenn man alle überzeugt hat? Naja, aber das versuchen die jeweils anderen ja genauso. Der Streit um die Wahrheit kann ewig weitergehen, und während der Streit läuft, haben alle Seiten - die ganzen Ismen und Isten - nichts weiter als ihr 'Anspruchsdenken'.)
Warum bleiben Wahrheitsansprüche immer unbefriedigt? Wenn ich sage, das Kino ist 100 m weiter auf der rechten Seite und das Kino ist 100 Meter weiter auf der rechten Seite, dann ist der Wahrheitsanspruch eingelöst/befriedigt.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 16:07

RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 16:00
Nein, also das einfache Gegenteil könnte ich nicht schreiben, denn das ist mir ja nicht verständlich.
Das verstehe ich jetzt nicht. Statt zu sagen, "Wahrheitsansprüche bleiben immer unbefriedigt ", könntest du genauso gut sagen, "Wahrheitsansprüche lassen sich befriedigen", beide Sätze sind offensichtlich gleich gut verständlich. Wenn man den einen verstanden hat, dann kann man auch den anderen verstehen, denke ich. Dass du den einen Satz vertrittst, den anderen aber nicht, liegt vermutlich doch daran, dass du den einen für wahr hältst und den anderen nicht ;)
RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 16:00
Jörn: Mensch, wir sind ja gerade voll in Fahrt, was? ;)
Ja, stimmt in der Philosophie kommt man manchmal sehr schnell in Fahrt :)




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 6. Okt 2024, 16:14

RoloTomasi hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 16:00
Aber nochmal kurz zurück: "Dass ich das und das so und so sehe, ist eine Eigenschaft der Dinge selbst." Diesen Satz von Dir ist ein gutes Beispiel, denn den verstehe ich nicht. Ich könnte den so nicht schreiben. Aber kannst Du vielleicht versuchen, ihn mir noch mal verständlich zu machen. (Eilt aber nicht.)
Zu sagen, "ich sehe das so und so", war für mich nur eine laxe Ausdrucksweise für x ist p. Dass der Baum auf der anderen Straßenseite diese oder jene Form hat (so und so ist), ist eine Eigenschaft des Baumes selbst, die ich richtig oder falsch erfassen (z.B sehen) kann. Wie sich der Baum zeigt, ist eine Eigenschaft des Baumes an sich selbst.




Wolfgang Endemann
Beiträge: 1286
Registriert: Di 23. Apr 2024, 14:30

So 6. Okt 2024, 17:22

Hier mische ich mich mal ein. Vorhin hat mir Jörn eine Antwort gegeben, die ich nicht verstehe, denn ich bin kein Atomist. Ich habe es auf sich beruhen lassen, weil es mir nicht lohnend erschien, dieses Mißverständnis, wenn es denn eines ist, aufzulösen. Man kann das ja mal so stehen lassen.

Es könnte aber tatsächlich auf einen tieferen Dissens hinweisen. Ich denke, Rolo hat sich aufs Glatteis führen lassen. Denn natürlich geht es nicht nur um Verständlichkeit, es geht durchaus um Erkenntnis. Oder ganz deutlich, es geht um die Wahrheit der Aussagen bzw des Denkens des Kommunizierenden. Und hier gibt es die alternativen Vorstellungen davon, ob es möglich ist, etwas absolut bzw vollständig zu erkennen oder nicht. Wenn man dieses absolute Erkennen, welches man auch als absolute Wahrheit ansprechen könnte, zurückweist, heißt das keineswegs, daß man die Wahrheit aufgeben muß, niemand gibt die Wahrheit völlig auf.

Wenn man jedoch Wahrheit nicht als Sein, Wahrsein, sondern als Prädikat des Denkens definiert, wird es notwendig, den absoluten Wahrheitsbegriff weitgehend aufzugeben, was mE geboten ist, da es keinen Grund gibt, zwischen dem Sein und dem Wahrsein zu unterscheiden, Wahrheit also nicht den Dingen als Prädikat zukommt (nichtseiende Dinge sind ebenso wenig unwahr wie seiende wahr, sie sind nicht, unwahr ist die Behauptung, sie seien, diese Behauptung ist ein Denktatbestand). Dann stellt sich in der Regel nicht die Frage, ob das Denken/die Aussage richtig oder falsch ist, dann handelt es sich iA darum, wie mehr oder weniger gut das Denkobjekt das Realobjekt, das es zu beschreiben versucht, trifft. Da wir die Welt denken und über sie Aussagen machen, ist klar, daß wir immer in einer Abbildungskonstellation sind, wir sind nicht das Realobjekt, aber wir repräsentieren es im Denken, wir machen Aussagen mithilfe einer natürlichen sowie mathematisch.logischen sowie spezifisch fachsprachlichen Rekonstruktion dessen, was uns als Realität gegenübersteht. Und da wir mit diesem Denken der Welt in unserer Praxis immerfort Erfahrungen sammeln und unser Denken korrigieren, darf man davon ausgehen, daß unser Denken das Reale immer besser, abbildungstreuer erfaßt.




Benutzeravatar
Consul
Beiträge: 1119
Registriert: Mo 29. Apr 2024, 00:13

Mo 7. Okt 2024, 00:17

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 09:24
Consul, du setzt voraus, ohne es zu begründen oder herzuleiten, dass die chemische Definition von Wasser korrekt ist. Dass du das, was gerade infrage steht, zur Grundlage deiner Argumentation machst, kann mich natürlich nicht überzeugen. Was du den „außerwissenschaftlichen Gebrauch“ des Begriffs nennst, ist meiner Meinung nach vielmehr sein eigentlicher Gebrauch. Warum? Weil die Lebenswelt auch für die Naturwissenschaft der unhintergehbare Bezugsrahmen ist. Die Naturwissenschaften abstrahieren von der Vielfalt des Gebrauchs des Begriffs und sehen durch ihre methodische Brille eben nur das, was sie sehen können – und nicht mehr. Das ist an sich vollkommen legitim. Problematisch wird es nur, wenn die Ergebnisse dieser methodischen Reduktion zur letzten und allein maßgebenden Wahrheit erklärt werden.

Die chemische Definition wird der Vielfalt des Phänomens „Wasser“ nicht gerecht. H₂O ist keineswegs die "Normalform" von Wasser, sondern in der Natur sogar äußerst selten. Wasser ist in der Regel immer mehr als nur H₂O. Es enthält Mineralien, Gase und organische Stoffe, die für das Leben essenziell sind. Wasser ist ein Teil des Ökosystems und gilt sogar als die Quelle des Lebens. H₂O allein hätte nie diese Rolle einnehmen können. Die chemische Definition ignoriert diese Tatsachen. Wasser enthält Mikroorganismen und Substanzen, die für das Leben notwendig sind – es gehört zu der Sphäre, in der Leben gedeiht.
Genau genommen, ist H2O die chemische Definition von reinem leichten Wasser; denn es gibt auch schweres Wasser (und sogar halbschweres Wasser sowie überschweres Wasser) mit einer anderen Molekularstruktur. Das ändert jedoch nichts an der wissenschaftlich erwiesenen Tatsache, dass reines leichtes Wasser H2O ist, bzw. dass Massen reinen leichten Wassers aus (nichts weiter als) H2O-Molekülen bestehen.

Wir können zwischen Wasser1 (= reines leichtes Wasser) und Wasser2 (= wässrige Flüssigkeit, die größtenteils aus Wasser1 besteht) unterscheiden.

Nicht alles, was in Wasser1 oder Wasser 2 befindlich oder enthalten ist, ist ein Bestandteil davon. In Wasser schwimmende Mikroorganismen, Fische, menschliche Taucher und darin fahrende U-Boote sind im Wasser und davon umschlossen, aber sie sind nicht (Bestand-)Teile des Wassers. Denn Wasser (Wasser1 oder Wasser2) besteht nicht aus Mikroorganismen, Fischen, Tauchern oder U-Booten.

Lynne Baker unterscheidet subtil zwischen "x ist Teil von y" und "x ist ein Teil von y":
"x can be part of y without being a part of y. For example, a particular molecule may be part of the water in this glass without being a part of the water in this glass."
———
"x kann Teil von y sein, ohne ein Teil von y zu sein. Beispielsweise kann ein bestimmtes Molekül Teil des Wassers in diesem Glas sein, ohne ein Teil des Wassers in diesem Glas zu sein." [Übersetzt von Google Translate]

(Baker, Lynne Rudder. Persons and Bodies: A Constitution View. Cambridge: Cambridge University Press, 2000. p. 182)
"x ist Teil von y" =def "x ist in y befindlich, darin enthalten oder vorhanden, darin eingeschlossen oder davon umschlossen"

"x ist ein Teil von y" =def "x ist in y befindlich, darin enthalten oder vorhanden, darin eingeschlossen oder davon umschlossen, und x ist ein Bestandteil von y"

Ein Beispiel:
"Das Meerwasser ist eine Mischung aus 96,5 Prozent reinem Wasser und 3,5 Prozent anderer Bestandteile, wie Salzen, gelösten Gasen, organischen Substanzen und ungelösten Partikeln."

Quelle: https://www.thalasso-verband.de/thalass ... eerwasser/
Meerwasser ist ein Fall von Wasser2: Das darin enthaltene Salz ist ein (Bestand-)Teil des Meerwassers, aber kein (Bestand-)Teil des im Meerwasser enthaltenen Wassers1; denn Salzmoleküle sind keine (Bestand-)Teile von reinem leichten Wasser, das bekanntlich nur aus H2O-Molekülen besteht.
Was man aber in Bakers Sinn sagen kann, ist, dass Salze, gelöste Gase und organische Substanzen Teil desjenigen Haupt(bestand)teils des Meerwassers (qua Wasser2) sind, der aus Wasser1 besteht.

Ein anderes Beispiel: Wenn ein Kind einen Legostein verschluckt hat, dann ist dieser Teil seines Körper, ohne ein (Bestand-)Teil davon zu sein; denn Legosteine gehören nicht zu den Bausteinen von Lebewesen.



"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding

Benutzeravatar
Consul
Beiträge: 1119
Registriert: Mo 29. Apr 2024, 00:13

Mo 7. Okt 2024, 00:51

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 09:24
Deine Argumentation, Consul, basiert, wie in vielen anderen Fällen, auf Prämissen, die weder benannt noch begründet werden und die zudem unplausibel sind. Die zentrale metaphysische Prämisse lautet: Alles, was existiert, ist letztlich materiell. Das bleibt stets unbegründet und es ist ohnehin unbewiesen, weit unbeweisbar. Diese Prämisse blendet einfach die Perspektive des Lebens aus. Wenn wir die Welt rein materiell betrachten, geht die lebendige, bewusste Dimension verloren, und wie die Geschichte der Philosophie zeigt, lässt sich diese Perspektive später nicht mehr ins Bild integrieren.
Wenn Chemiker lehren, dass (reines leichtes) Wasser H2O ist, dann propagieren sie damit nicht den metaphysischen Materialismus!
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 09:24
Der zweite (fest damit verbundene) problematische Punkt ist epistemologisch: Du gehst davon aus, dass wir die „wahre“ Natur der Dinge generell nur erkennen können, wenn wir unsere eigene Perspektive ausklammern. Dies führt jedoch dazu, dass die menschliche Erfahrung, unser Standpunkt, grundsätzlich ignoriert wird – eine Welt ohne uns. Das ist aber nicht die Wirklichkeit in der wir leben. Denn einerseits ist es genau dieser Standpunkt, der uns überhaupt erst befähigt, die Wirklichkeit zu erfassen. Und andererseits ist dieser Standpunkt selbst ein unverzichtbarer Teil der Wirklichkeit. Es führt gewissermaßen zwingend zu Fehlern, wenn man ihn grundsätzlich ausblendet. 
Dass wir die Wirklichkeit nur als Menschen, nur mit unseren menschlichen perzeptiv-kognitiven Mitteln sowie unseren menschlichen technischen Mitteln untersuchen und erkennen können, ist eine Binsenwahrheit.

Kennst du einen Naturwissenschaftler, der jede nichtwissenschaftliche oder nicht streng wissenschaftliche Verwendung von "Wasser" für unzulässig erklärt? Kennst du einen Naturwissenschaftler, der im Alltagsgespräch zu Leuten sagt, dass Meerwasser und Mineralwasser gar kein Wasser sei, weil es nicht ausschließlich aus reinem leichten Wasser (= H2O) besteht? – Ich nicht!



"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding

Benutzeravatar
Consul
Beiträge: 1119
Registriert: Mo 29. Apr 2024, 00:13

Mo 7. Okt 2024, 04:33

Consul hat geschrieben :
Mo 7. Okt 2024, 00:17
Wir können zwischen Wasser1 (= reines leichtes Wasser) und Wasser2 (= wässrige Flüssigkeit, die größtenteils aus Wasser1 besteht) unterscheiden.
"Wasser
=
E. in erweiterter bedeutung wird wasser auch von anderen flüssigkeiten gebraucht; der hauptbestandtheil der meisten, doch nicht aller (s. 4), ist wasser.
1) wasser im menschlichen und thierischen körper.
a) alt und bis jetzt gebräuchlich ist wasser als euphemistische bezeichnung des harns.

4) wasser kann auch ganz allgemein 'flüssigkeit' bedeuten: schlag ayer klar zu einem wasser, und feuchte damit die gemengte aschen an Ercker beschr. aller miner. ertzt (1580) 10ᵃ; scheidwasser ..., damit man gold, silber und kupffer zu wasser machen ... kan Mathesius Sarepta (1587). Adelung und Campe wenden sich gegen diese verallgemeinerung. insbesondere heiszen wasser auch mit wasser unter zusatz anderer stoffe bereitete flüssigkeiten, besonders getränke, heil- und verschönerungsmittel; sie werden auch als künstliche im gegensatz zu den natürlichen bezeichnet. wasser nimmt dann die weitere bedeutung 'essenz, durch abziehen oder andere verfahren gewonnene flüssigkeit' an, so dasz auch weingeisthaltige flüssigkeiten sowie andere (chemische) verbindungen, bei denen der gedanke an den wassergehalt ganz zurücktritt, als wasser bezeichnet werden (entsprechend lat. aqua, franz. eau usw.)."

Quelle: Grimmsches Wörterbuch



"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding

Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 28221
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mo 7. Okt 2024, 08:00

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 09:24
Der zweite (fest damit verbundene) problematische Punkt ist epistemologisch: Du gehst davon aus, dass wir die „wahre“ Natur der Dinge generell nur erkennen können, wenn wir unsere eigene Perspektive ausklammern. Dies führt jedoch dazu, dass die menschliche Erfahrung, unser Standpunkt, grundsätzlich ignoriert wird – eine Welt ohne uns. Das ist aber nicht die Wirklichkeit in der wir leben. Denn einerseits ist es genau dieser Standpunkt, der uns überhaupt erst befähigt, die Wirklichkeit zu erfassen. Und andererseits ist dieser Standpunkt selbst ein unverzichtbarer Teil der Wirklichkeit. Es führt gewissermaßen zwingend zu Fehlern, wenn man ihn grundsätzlich ausblendet. 
Consul hat geschrieben :
Mo 7. Okt 2024, 00:51
Dass wir die Wirklichkeit nur als Menschen, nur mit unseren menschlichen perzeptiv-kognitiven Mitteln sowie unseren menschlichen technischen Mitteln untersuchen und erkennen können, ist eine Binsenwahrheit.
In meinem Zitat geht es um etwas anderes. Es lässt sich vielleicht mit dem Begriff der "bewusstseinsunabhängigen Wirklichkeit" verdeutlichen. Sie gilt vielen als der Goldstandard der Wirklichkeit. Dabei werden wir selbst und alles bewusste Erleben ausgeblendet. Man geht davon aus, dass wir die „wahre“ Natur der Dinge überhaupt nur erkennen können, wenn wir unsere eigene Perspektive ausblenden. Ohne große Umschweife wird dann akzeptiert, dass Wasser per se das ist, was die Naturwissenschaften dazu zu sagen haben. Die lebendige Natur bleibt dabei von vornherein ausgeblendet. Und das, was wir durchgängig erleben, schieben wir beiseite, um einer naturwissenschaftlichen Abstraktion Platz zu machen, die nicht mal unsere Existenz als freie, bewusste, geistige Lebewesen überhaupt nur in den Blick bekommt.
Consul hat geschrieben :
Mo 7. Okt 2024, 00:51
Chemiker
Ich hab an dieser Stelle nicht von Chemikern gesprochen, sondern von deinen metaphysischen und epistemischen Grundeinstellungen.
Consul hat geschrieben :
Mo 7. Okt 2024, 00:17
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 6. Okt 2024, 09:24
Consul, du setzt voraus, ohne es zu begründen oder herzuleiten, dass die chemische Definition von Wasser korrekt ist. Dass du das, was gerade infrage steht, zur Grundlage deiner Argumentation machst, kann mich natürlich nicht überzeugen.
...
Ich sehe jetzt nicht, wo du die geforderte Begründung "nachgeliefert" hast? Im Gegenteil, du setzt weiter voraus, dass nur die Naturwissenschaften den Begriff angemessen bestimmen können. Die Vorstellung, Wasser nur als H₂O zu definieren, ist ohne Begründung reduktionistisch und verfehlt zum Beispiel den alltäglichen Gebrauch des Begriffs.




Antworten