One two three | One two three | ...
Schlösser, die im Monde liegen
Ja, das ist richtig. Die Schrittfolge des Walzers läßt sich auch auf moderne Musik anwenden, zum Beispiel auf Popsongs. Auch im Jazz gibt es den Walzer ("Bluesette" von Toots Thielemanns).
Worauf ich hinauswollte, ist weniger die reine Schrittfigur, sondern der "Wiener Walzer" als musikalische Stilrichtung am Vorabend der Wiener Moderne, als ein musikalisches Moment in der Physiognomie der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. - Das Taktmaß des Walzers (3/4) ist sicher auch außerhalb dieser historischen Tradition umsetzbar. Das geht im Grunde schon mit Kinderliedern wie "Kuckuck, Kuckuck rufts aus dem Wald" oder "Kommt ein Vogel geflogen" u.ä.
Bei "Geschichten aus dem Wiener Wald" mit dem berühmten Zithersolo schließe ich die Augen und dann entstehen innere Bilder, auf denen die Figuren - ähnlich den Zauberbildern bei Harry Potter - langsam in Bewegung geraten. Damen in engen Tournüren und hinten gerafften Röcken, Rüschen und Volants, mit niedlichen Hütchen auf pompösen Frisuren und zierlichen Sonnenschirmchen flanieren am Arm von Herren in Sakkos mit langen andersfarbigen Hosen, Überrock und Hut durch den Prater. Das Kaleidoskop einer versunkenen Welt fächert sich vor dem geistigen Auge auf und die Musik macht einen zum unsichtbaren Zeitreisenden durch bukolisch anmutende Landschaften. Setzt das erste Hauptthema ein, wird der Schritt des träumenden Betrachters schwebend; er geht in das Bild ein und verschwindet schließlich darin, überläßt sich dem wiegenden Rhythmus der Musik, betört von der Magie eines azurblauen Frühlingstages. Am Ende setzt das Thema der Zither wieder ein und bringt den Verträumten zurück in seine Welt.
(Wilhelm Gause - "Lästerallee im Prater" - 1895)
Unbefleckte Erkenntnis oder Vom Zeugen der die Unmöglichkeit aller Möglichkeiten bezeugt, indem er die Möglichkeit aller Unmöglichkeiten bezeugt oder Im Labyrinth des Jorge Luis Borges:
"Im Durchschnitt mochte das Aleph zwei oder drei Zentimeter groß sein, aber der kosmische Raum war darin, ohne Minderung seines Umfangs. Jedes Ding […] war eine Unendlichkeit von Dingen, weil ich sie aus allen Ecken des Universums deutlich sah. Ich sah das belebte Meer, ich sah Morgen- und Abendröte, ich sah die Menschenmassen Amerikas, ich sah ein silbriges Spinnennetz im Zentrum einer schwarzen Pyramide, sah ein aufgebrochenes Labyrinth (das war London), sah unzählige ganz nahe Augen, die sich in mir wie in einem Spiegel ergründeten, sah alle Spiegel des Planeten, doch reflektierte mich keiner, […], ich sah Weintrauben, Schnee, Tabak, Metalladern, Wasserdampf, ich sah aufgewölbte Wüsten am Äquator und jedes einzelne Sandkorn darin, sah in Inverness eine unvergeßliche Frau, sah das unbändige Haar, den hochgemuten Körper, sah eine Krebsgeschwulst in der Brust, sah einen Kreis trockener Erde auf einem Pfad, wo vordem ein Baum gestanden hatte, sah in einem Landhaus in Adrogué ein Exemplar der ersten englischen Pliniusübersetzung, […] sah gleichzeitig jeden Buchstaben auf jeder Seite […], ich sah die Nacht und den Tag gleichzeitig, sah einen Sonnenuntergang in Querétaro, der die Farbe einer Rose in Bengalen widerzustrahlen schien, sah mein Schlafzimmer und niemanden darin, sah in einem Kabinett von Alkmaar einen Globus zwischen zwei Spiegeln, die ihn endlos vervielfältigen, sah Pferde mit zerstrudelter Mähne auf einem Strand am Kaspischen Meer in der Morgenfrühe, sah das feine Knochengerüst einer Hand, sah die Überlebenden einer Schlacht, wie sie Postkarten schrieben, sah in einem Schaufenster in Mirzapur ein spanisches Kartenspiel, sah die schrägen Schatten von Farnen am Boden eines Treibhauses, sah Tiger, Dampfkolben, Bisons, Sturzfluten und Heereszüge, sah alle Ameisen, die es auf der Erde gibt, sah ein persisches Astrolabium, […] sah das Aleph aus allen Richtungen zugleich, sah im Aleph die Erde und in der Erde abermals das Aleph und im Aleph die Erde, sah mein Gesicht und meine Eingeweide, sah dein Gesicht und fühlte Schwindel und weinte, weil meine Augen diesen geheimen und gemutmaßten Gegenstand erschaut hatten, dessen Namen die Menschen in Beschlag nehmen, den aber kein Mensch je erblickt hat: das unfaßliche Universum." (Jorge Luis Borges; Das Aleph)
"Im Durchschnitt mochte das Aleph zwei oder drei Zentimeter groß sein, aber der kosmische Raum war darin, ohne Minderung seines Umfangs. Jedes Ding […] war eine Unendlichkeit von Dingen, weil ich sie aus allen Ecken des Universums deutlich sah. Ich sah das belebte Meer, ich sah Morgen- und Abendröte, ich sah die Menschenmassen Amerikas, ich sah ein silbriges Spinnennetz im Zentrum einer schwarzen Pyramide, sah ein aufgebrochenes Labyrinth (das war London), sah unzählige ganz nahe Augen, die sich in mir wie in einem Spiegel ergründeten, sah alle Spiegel des Planeten, doch reflektierte mich keiner, […], ich sah Weintrauben, Schnee, Tabak, Metalladern, Wasserdampf, ich sah aufgewölbte Wüsten am Äquator und jedes einzelne Sandkorn darin, sah in Inverness eine unvergeßliche Frau, sah das unbändige Haar, den hochgemuten Körper, sah eine Krebsgeschwulst in der Brust, sah einen Kreis trockener Erde auf einem Pfad, wo vordem ein Baum gestanden hatte, sah in einem Landhaus in Adrogué ein Exemplar der ersten englischen Pliniusübersetzung, […] sah gleichzeitig jeden Buchstaben auf jeder Seite […], ich sah die Nacht und den Tag gleichzeitig, sah einen Sonnenuntergang in Querétaro, der die Farbe einer Rose in Bengalen widerzustrahlen schien, sah mein Schlafzimmer und niemanden darin, sah in einem Kabinett von Alkmaar einen Globus zwischen zwei Spiegeln, die ihn endlos vervielfältigen, sah Pferde mit zerstrudelter Mähne auf einem Strand am Kaspischen Meer in der Morgenfrühe, sah das feine Knochengerüst einer Hand, sah die Überlebenden einer Schlacht, wie sie Postkarten schrieben, sah in einem Schaufenster in Mirzapur ein spanisches Kartenspiel, sah die schrägen Schatten von Farnen am Boden eines Treibhauses, sah Tiger, Dampfkolben, Bisons, Sturzfluten und Heereszüge, sah alle Ameisen, die es auf der Erde gibt, sah ein persisches Astrolabium, […] sah das Aleph aus allen Richtungen zugleich, sah im Aleph die Erde und in der Erde abermals das Aleph und im Aleph die Erde, sah mein Gesicht und meine Eingeweide, sah dein Gesicht und fühlte Schwindel und weinte, weil meine Augen diesen geheimen und gemutmaßten Gegenstand erschaut hatten, dessen Namen die Menschen in Beschlag nehmen, den aber kein Mensch je erblickt hat: das unfaßliche Universum." (Jorge Luis Borges; Das Aleph)
"Die Kabbala ist nicht nur ein Museumsstück, sondern eine Art Metapher des Denkens." (Jorge Luis Borges)
Die Kabbala dokumentiert die mystische Tradition des Judentums. Und besonders ausgeprägt ist dabei die sogenannte Gematrie, welche die Buchstaben des hebräischen Alphabets mit Zahlenwerten verbindet, sozusagen eine numerische Hermeneutik zur Dekodierung des geheimen Wissens der Kabbala.
Auch Borges, der die kabbalistische Mystik geschätzt hat, hat den Leser*innen des Alephs codierte Anspielungen hinterlassen:
So ist der Name des Cousins von Beatriz - das ist der Dichter, der alle Punkte der Welt episch darstellen will und in dessen Keller sich das Aleph befindet - beispielsweise:
Dan/ieri - zusammengesetzt aus Dante und Alighieri
Die Kabbala dokumentiert die mystische Tradition des Judentums. Und besonders ausgeprägt ist dabei die sogenannte Gematrie, welche die Buchstaben des hebräischen Alphabets mit Zahlenwerten verbindet, sozusagen eine numerische Hermeneutik zur Dekodierung des geheimen Wissens der Kabbala.
Auch Borges, der die kabbalistische Mystik geschätzt hat, hat den Leser*innen des Alephs codierte Anspielungen hinterlassen:
So ist der Name des Cousins von Beatriz - das ist der Dichter, der alle Punkte der Welt episch darstellen will und in dessen Keller sich das Aleph befindet - beispielsweise:
Dan/ieri - zusammengesetzt aus Dante und Alighieri
"Und dann war da dieser Freund von mir - naja, ich glaube, eigentlich war er ein Schurke, hatte ein paar Leute umgebracht usw. Ich mochte ihn sehr. Er war sehr herzlich." (Jorge Luis Borges im ARTE-Portrait):
Das Aleph, der Punkt, in dem sämtliche Punkte enthalten sind - das schließt auch den Standpunkt seines Betrachters ein. Auch dieser Punkt gehört zum Universum aller Punkte. Das Aleph ermöglicht den Blick von Nirgendwo. Das Auge dieses Sehens kommt auf beiden Seiten der Betrachtung vor, als betrachtetes und betrachtendes. Die Realität wird magisch.
(René Magritte - Der falsche Spiegel - 1928)
(René Magritte - Der falsche Spiegel - 1928)
- Jörn Budesheim
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Markus Gabriel ist vor allem durch seinen Bestseller "Warum es die Welt nicht gibt" bekannt geworden. Einige findige Kritiker haben in Borges' Aleph eine Widerlegung von Gabriels Antimetaphysik gesehen. Gabriel hat darauf in einem seiner letzten Bücher ausführlich geantwortet. Leider kenne ich die Details nicht, da ich bisher weder die Pro- noch die Contra-Argumentation gelesen habe.
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@Nauplios
Der Blick von Nirgendwo ist, wenigstens physikalisch, nicht möglich. Ein Mensch ist immer an einem bestimmten Ort (im Universum/auf der Erde), also auch seine Augen.
@Jörn
"Warum es die Welt nicht gibt". Wieso wählte Markus Gabriel einen negativen Titel?
Ich finde diesen Titel absurd. Die Welt gibt es ja.
Der Blick von Nirgendwo ist, wenigstens physikalisch, nicht möglich. Ein Mensch ist immer an einem bestimmten Ort (im Universum/auf der Erde), also auch seine Augen.
@Jörn
"Warum es die Welt nicht gibt". Wieso wählte Markus Gabriel einen negativen Titel?
Ich finde diesen Titel absurd. Die Welt gibt es ja.
Ohne Gehirn kein Geist!
- Jörn Budesheim
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Wenn es keinen Blick von nirgendwo gibt, von welchem Ort aus erkennst du dann, dass es so etwas wie eine Welt gibt?
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Nun gut. Aber das muss ja nicht gleich ein Blick von nirgendwo sein. Ich stelle mir das so vor, dass ich die vielen Eindrücke, die ich im Verlaufe meines Lebens gesammelt habe, zu einem "grossen" Bild verbinde bzw. vermische. Dann schaue ich das ganze von aussen an. So ähnlich wie wenn man ein Haus von etwas weiter weg betrachtet. Aber dann bin ich ja nicht im Nirgendwo. Eigentlich ist ja der Begriff "nirgendwo" selbst metaphorisch. Es gibt kein Nirgendwo. Das muss man immer im übertragenen Sinn verstehen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 28. Jan 2024, 16:04Wenn es keinen Blick von nirgendwo gibt, von welchem Ort aus erkennst du dann, dass es so etwas wie eine Welt gibt?
Ohne Gehirn kein Geist!
Einer dieser Kritiker ist Graham Priest, der 2017 im Rahmen der "Ernst-Robert-Curtius-Vorlesungen" in Bonn einen Vortrag gehalten hat mit dem Titel "Everything and Nothing", in dem es u.a. um die Frage geht, ob die Welt nicht doch existiert, nämlich im Sinnfeld der Einbildungskraft. Als Beispiel bringt Priest die Erzählung Das Aleph von Borges vor, von der er sagt: "It strikes me as a coherent story." (Min. 33.23)Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 28. Jan 2024, 15:03Markus Gabriel ist vor allem durch seinen Bestseller "Warum es die Welt nicht gibt" bekannt geworden. Einige findige Kritiker haben in Borges' Aleph eine Widerlegung von Gabriels Antimetaphysik gesehen. Gabriel hat darauf in einem seiner letzten Bücher ausführlich geantwortet. Leider kenne ich die Details nicht, da ich bisher weder die Pro- noch die Contra-Argumentation gelesen habe.
Ist die Borges Erzählung (logisch) kohärent, dann gäbe es die Welt am Ende doch, wenn auch nur als Produkt der literarischen Einbildungskraft; immerhin könnte sie damit einem Sinnfeld zugewiesen werden.
Diesem Einwand widerspricht Markus Gabriel in Fiktionen: Paragraph 4 (Die Welt ist keine Fiktion - Zur Inkohärenz von Borges' Das Aleph - S. 184-207)
(Auf Borges kommt Priest ab Min. 31.50 zu sprechen.)
Ja, ein Blick von Nirgendwo ist nicht möglich. Möglich ist aber, daß ein literarischer Text den Blick von Nirgendwo als möglichen darstellt.AufDerSonne hat geschrieben : ↑So 28. Jan 2024, 15:16
@Nauplios
Der Blick von Nirgendwo ist, wenigstens physikalisch, nicht möglich. Ein Mensch ist immer an einem bestimmten Ort (im Universum/auf der Erde), also auch seine Augen.
Markus Gabriel spricht in dem Zusammenhang von einer "vermeintliche(n) Bezugnahme auf den paradoxen Gegenstand einer absoluten Totalität" (Fiktionen; S. 190) und "(identifiziert) ... die Kombination von Totalität und Selbstumfassung als Paradoxiequelle" (Fiktionen; S. 200; Hervorh. von mir)
(Beobachtungsparadoxon heißt das andernorts.)
Ein anderer, von Markus Gabriel erwähnter Kritiker ist Anton Friedrich Koch, der einen hermeneutischen Realismus vertritt.
Seine Kritik am "neutralen Realismus" Gabriels hat Koch u.a. in seinem Aufsatz "Neutraler oder hermeneutischer Realismus?" vorgetragen. (Jahrbuch-Kontroversen 2; S. 83-93)
Seine Kritik am "neutralen Realismus" Gabriels hat Koch u.a. in seinem Aufsatz "Neutraler oder hermeneutischer Realismus?" vorgetragen. (Jahrbuch-Kontroversen 2; S. 83-93)
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Ich verstehe alles Wort für Wort!Nauplios hat geschrieben : ↑So 28. Jan 2024, 19:06Markus Gabriel spricht in dem Zusammenhang von einer "vermeintliche(n) Bezugnahme auf den paradoxen Gegenstand einer absoluten Totalität" (Fiktionen; S. 190) und "(identifiziert) ... die Kombination von Totalität und Selbstumfassung als Paradoxiequelle" (Fiktionen; S. 200; Hervorh. von mir)

Was hat denn Herr Gabriel gegen die Totalität?
Damit ein Objekt etwas ist, muss es nichts sein können. Das finde ich interessant. Und so vom gesunden Menschenverstand her würde ich dem zustimmen.
Das Nichts selbst ist ja kein Objekt. Allerdings habe ich Mühe damit, dass etwas Erfundenes ein Objekt sein könnte. Wenn jemand objektiv denkt, dann eher weniger an erfundene Objekte. Dann meint man, er denkt über wirkliche Objekte nach. Einverstanden?
Ohne Gehirn kein Geist!
Herr Gabriel hat - so weit ich es sehe und verstehe - nichts gegen die Totalität. Vielleicht verschaffen ihm aber Paradoxien ein Unbehagen. Das kann ich aber nicht beurteilen.AufDerSonne hat geschrieben : ↑So 28. Jan 2024, 19:45Ich verstehe alles Wort für Wort!Nauplios hat geschrieben : ↑So 28. Jan 2024, 19:06Markus Gabriel spricht in dem Zusammenhang von einer "vermeintliche(n) Bezugnahme auf den paradoxen Gegenstand einer absoluten Totalität" (Fiktionen; S. 190) und "(identifiziert) ... die Kombination von Totalität und Selbstumfassung als Paradoxiequelle" (Fiktionen; S. 200; Hervorh. von mir)![]()
Was hat denn Herr Gabriel gegen die Totalität?
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Dieses Video mit Anton Koch oder von Anton Koch ist noch interessant. Ich sehe auch wieder die Paradoxie darin zwischen lebendigen und leblosen Dingen.Nauplios hat geschrieben : ↑So 28. Jan 2024, 19:43Ein anderer, von Markus Gabriel erwähnter Kritiker ist Anton Friedrich Koch, der einen hermeneutischen Realismus vertritt.
Seine Kritik am "neutralen Realismus" Gabriels hat Koch u.a. in seinem Aufsatz "Neutraler oder hermeneutischer Realismus?" vorgetragen. (Jahrbuch-Kontroversen 2; S. 83-93)
Man könnte vieles, das er sagt, auch darauf zurückführen, dass man einfach das Lebendige und das Leblose nicht zusammenbringt. Das Lebendige kennen wir alle. Es ist uns am nächsten, logisch. Wir sind Lebewesen. Die Physik braucht aber das Leblose oder beschreibt es.
Aber Anton Koch braucht die Masse/Materie als Merkmal der Realität. Raum und Zeit allein genügen nicht. Das ist doch sehr einfach, denke ich.
Ich wage einmal eine These: Der Unterschied zwischen dem Lebendigen und dem Leblosen sind die paar Zehnerpotenzen Komplexität, die das Lebendige mehr hat als das Leblose.
Ohne Gehirn kein Geist!
Eine Differenz ist für sich genommen noch keine Paradoxie. Erst der Versuch, die Einheit einer Unterscheidung zu beobachten, hätte das Zeug, in eine Paradoxie zu führen ... aber das hatten wir ja alles im letzten Jahr schon bei der Diskussion über Systemtheorie ... lassen wir es für's erste auf sich beruhen.AufDerSonne hat geschrieben : ↑So 28. Jan 2024, 20:23
Dieses Video mit Anton Koch oder von Anton Koch ist noch interessant. Ich sehe auch wieder die Paradoxie darin zwischen lebendigen und leblosen Dingen.

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Ja, das hat bei Gabriel Methode, dass er sich der Kritik aussetzt und auf Argumente mit Argumenten antwortet. Neben den beiden bereits erwähnten Publikationen gibt es noch ein weiteres Buch, in dem Autoren auf Gabriels Neo-Existentialismus reagieren und er antwortet, darunter so renommierte Autor:innen wie Andrea Kern und Charles Taylor.