Timberlake hat geschrieben : ↑ So 2. Jul 2023, 01:16
.tagesschau.de hat geschrieben :
"E-Voting ist sicherer als analoge Wahl"
Seit 2005 können die etwa eine Million Wahlberechtigten Estlands per Klick abstimmen, statt am Wahltag in die Kabine zu gehen. Bei der Parlamentswahl am Sonntag nutzten mehr als 28 Prozent der Wahlberechtigten diese Möglichkeit.
Sorgen um Datenschutz und die Sicherheit vor Einmischung in die Wahl durch den Nachbarstaat Russland, wie sie hierzulande verbreitet sind, haben die Esten nicht: Denn seit der kleine baltische Staat 2007 Ziel eines massiven Cyberangriffs war, hat Cybersicherheit dort höchste Priorität - und Estland gilt europaweit als Vorreiter in der Digitalisierung.
Die Sicherheit eines technischen Systems zu verbessern, ist einfach. Das Denken der Wähler in dieser Hinsicht zu wandeln, ist viel schwieriger.
Für @NaWennDuMeinst habe ich , aus naheliegenden Gründen, den letzten Satz noch mal in "fetter Schrifft" hervorgehoben.
Nur für Dich auch nochmal zur Info:
Online können Sie bis dato nicht wählen. Das liegt jedoch nicht am mangelnden technischen Fortschritt, sondern an Sicherheits-Problemen.
- Eine digitale Wahl über das Internet bietet eine große Angriffsfläche für Hacker.
- Im besten Fall könnten Angreifer die Online-Wahl lediglich lahmlegen. Millionen von Stimmen würden somit am Tag der Wahl nicht abgegeben werden.
- Im schlimmsten Fall ließe sich eine Online-Wahl dahingehend manipulieren, dass Stimmen gelöscht oder geändert werden.
Hier darfst Du Dich auch nochmal informieren, (also nur für dich unwissenden Laien zur Info) welche weiteren zigtausend
sehr guten Argumente es
gegen Onlinewahlen gibt.
Zum Beispiel:
Gefahr von "Family-Voting" bei der Online-Wahl
Aber: Selbst mit einem Code, den der Hacker nicht hat, wäre eine Online-Wahl seiner Meinung nach noch nicht ganz sicher.
Denn hier könnte auch ein so genanntes "Family-Voting" gemacht werden: "Das heißt einer sagt: 'Bringt doch mal alle eure Briefwahlunterlagen oder alle eure Onlinedaten her und ich wähle für alle.' So etwas ist eine Bedrohung, der man nur begegnen kann, wenn man in ein Wahlbüro geht, dort in eine Wahlkabine und dort wirklich ungestört ist."
https://www.swr.de/swraktuell/europawah ... n-100.html
Neben technischer Bedenken gibt es ebenfalls die Gefahr, dass Bürger beeinflusst werden könnten für oder gegen einen Wahlausgang zu stimmen, da anders als bei einer physischen Wahl, nicht gewährleistet werden kann, dass Dritte auf die Wahl keinen Einfluss nehmen
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektroni ... _Nachteile
Am 3. März 2009 fällte der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts ein Urteil über den Einsatz von Wahlautomaten bei Bundestagswahlen:[3] Demnach setzt der Einsatz elektronischer Wahlgeräte voraus, dass die wesentlichen Schritte der Wahlhandlung und der Ergebnisermittlung vom Bürger zuverlässig und ohne besondere Sachkenntnis überprüft werden können. Das Gericht kommt zu dem Schluss, dass diese Voraussetzung in der näheren Zukunft nicht erfüllt werden kann. Seine Argumentation kann im Prinzip auf alle Wahlvorgänge angewendet werden, die nach § 15 Abs. 2 des Parteiengesetzes geheim erfolgen müssen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Internetwahl
Und hier nochmal im Detail was alles
von technischer Seite erfüllt sein muss, damit man überhaupt mal daran denken könnte eine Onlinewahl durchzuführen:
Je nach Verwendungszweck des I-Voting-Systems ist die Sicherheit bei der korrekten Ergebnisermittlung, sowie der Einhaltung des Wahlgeheimnisses unterschiedlich kritisch zu sehen. Gegebenenfalls sind die folgenden Aspekte zu berücksichtigen:
- Das eingesetzte Protokoll muss die Anonymität des Wählers sicherstellen. Der Wähler darf seine Wahl später nicht nachweisen können (Quittungsfreiheit). Dritte dürfen nicht in der Lage sein, das Wahlgeheimnis zu brechen. Die Wahlbehörden und die Administratoren etwaiger zentraler Wahlserver dürfen nicht in der Lage sein, das Wahlgeheimnis zu brechen.
- Das eingesetzte Protokoll muss die Korrektheit des Ergebnisses sicherstellen. Weder Wähler, Dritte, noch die Administratoren etwaiger zentraler Wahlserver dürfen in der Lage sein, die Ermittlung des korrekten Wahlergebnisses zu verhindern.
- Das eingesetzte Protokoll muss eine universelle Verifizierbarkeit des Ergebnisses zulassen, damit gewährleistet ist, dass jeder Wähler Vertrauen in das Ergebnis gewinnen kann.
- Ein schwierig zu kontrollierendes Sicherheitsproblem bei Internetwahlen ist die Sicherheit der Client-Rechner. Es muss sichergestellt werden, dass der PC oder das Eingabegerät des Wählers tatsächlich den Stimmzettel so ausgefüllt abgibt, wie der Wähler ihn ausgefüllt hat und angezeigt bekommt. Ansonsten könnten die PCs der Wähler massenhaft automatisiert angegriffen werden und somit das Wahlergebnis beliebig verfälscht werden, ohne dass dazu eine Sicherheitslücke in der Wahlsoftware oder in der Systemsoftware der zentralen Wahlserver vorhanden sein muss. Dies kann z. B. mit dem Einsatz von Chipkarten erreicht werden, jedoch nur, falls sichergestellt wird, dass die Leser ausschließlich Kartenlesegeräte verwenden, die über eine eigene Tastatur und über ein eigenes Display verfügen und die Verschlüsselung des Stimmzettels auf der Chipkarte vorgenommen wird. Eine andere Möglichkeit stellt die Installation der Wahlclientsoftware auf einer selbstbootenden CD dar, falls es gelingt, diese CD mit sämtlichen von den Wählern eingesetzten Hardwarekonfigurationen lauffähig zu bekommen.
- Solange nicht ein universell verifizierbares Wahlprotokoll eingesetzt wird, ist sicherzustellen, dass die verwendete Systemsoftware (Betriebssystem, Compiler etc.) der zentralen Wahlserver keine Sicherheitslücken aufweist, sowie die Wahlsoftware im Allgemeinen, wie auch das verwendete Protokoll im Speziellen keine Sicherheitslücken aufweist. Dies kann eine außerordentlich schwierige Aufgabe sein.
Bei besonders kritischen Wahlen (wie z. B. Bundestagswahlen) ist zudem sicherzustellen, dass die Wähler tatsächlich Vertrauen in die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen haben, sollen diese das Ergebnis auch tatsächlich akzeptieren. Auch dies kann angesichts der technischen Komplexität eine enorm schwierige Aufgabe sein.
Insbesondere der von mir
rot markierte Teil ist ein einziger technischer Scheißhaufen.
Denn man kann das einfach nicht sicherstellen, dass die privaten Rechner, von denen die Wahlen ausgeführt werden (sollen), nicht manipuliert sind.
Der Vorschlag mit den Chipkartenlesern ist da zwar ein Ansatz, aber jeder wahlberechtigte Bürger müsste dann so einen Chipkartenleser (mit
eigener Tastatur und Bildschirm) haben und der Bürger müsste auch in der Lage sein den an seinem heimischen Netzwerk richtig einzurichten usw..... Das ist ein Fass ohne Boden und das ist auch keineswegs billig.
So sieht die Sachlage aus. Aber Timberlake Klugscheisser weiß das alles viel besser. Das ist alles ganz einfach. Timberlake weiß man könnte das alles schon haben, aber es liegt nur an der Rückständigkeit und Borniertheit der Wähler.
Dabei ist er derjenige der a) keine Ahnung von Nichts hat und b) borniert ist, weil er nicht einsehen will, dass die Sicherheitsbedenken und anderen Einwände berechtigt sind.
Nur für dich zu Info und als ganz allgemeiner Tip. Nicht nur zu diesem Thema. Du hast regelmäßig keine Ahnung, glaubst aber immer die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Genau wie Burkart.
Wenn man aber keine Ahnung hat:
Einfach mal die Fresse halten.. Du darfst hin und wieder davon ausgehen, dass andere Menschen gute Gründe haben und dass sie auch mehr Ahnung von einer Sache haben als Du.
Zum Beispiel von IT-Sicherheit.
Die Sicherheit eines technischen Systems zu verbessern, ist einfach. Das Denken der Wähler in dieser Hinsicht zu wandeln, ist viel schwieriger.
Nein, die Sicherheit zu verbessern ist
NICHT trivial, schon gar nicht wenn sich die Anforderungen auch noch gegenseitig widersprechen (Einerseits braucht man Nachprüfbarkeit, also
Transparenz der Systeme, andererseits muss man aber
geheime Wahlen durchführen!).
Und nein, auch beim zweiten Teil deines Satzes liegst Du ganz falsch. Es liegt
NICHT am Willen der Wähler.
Ich gehe sogar davon aus, dass die meisten (vor allem jungen) Wähler lieber online (am liebsten noch über die Playstation) wählen würden als ins Wahllokal zu latschen.
Ob sie aber auch bereit wären für die Bequemlichkeit die o.g. Problenme und Risiken in Kauf zu nehmen, wage ich zu bezweifeln. Denn täten sie das wären sie schlicht bescheuert.
Es
gibt bei diesem Thema
ersthafte nicht wegzudiskutierende Sicherheitsbedenken. Und deshalb gibt es das eben nicht, bzw nicht in dem Umfang wie es dir und Burkart vorschwebt.
Weil es eben nicht so einfach ist, wie ihr zwei Ahnungslosen behauptet.
Das höchste der Gefühle wäre vieleicht, dass die Bürger ins Wahllokal gehen und keine Wahlzettel ausfüllen, sondern an einem Bildschirm ihre Kreuze machen.
Aber auch das ist - siehe dazu das von mir zitierte Urteil des Bundesverfassungsgerichts - aus guten Gründen abzulehnen.
Jeder Bürger, der um die Probleme und Sicherheitsrisiken weiß MUSS eine auf solch eine Art durchgeführte Wahl (und ihr Ergebnis) in Zweifel ziehen. Allein schon deshlab, weil er keine Möglichkeit hätte die Korrektheit nachzuvollziehen.
Aus dem selben Grund ist auch Euer Vorschlag das eine K.I. ohne Beteiligung von Menschen machen zu lassen einfach kompletter Bullshit. Damit verschärft sich das Problem der Nichtnachvollziehbarkeit der Ergebnisse nur noch weiter.
Wer weiß denn dann schon noch was dieser K.I. - Dreckskasten mit den Daten macht? Um das zu kontrollieren müssten Menschen zugreifen. Und dann wäre ja aber der Grund warum ihr das eine KI machen lassen wollt (damit kein Mensch zugreift und die Daten fälscht) hinfällig. Es ist also ein komplett blöder und absolut absurder Vorschlag. Und er zeigt übrigens auch ganz gut, warum KI so kritisiert wird. Nicht wegen der KI selber. Sondern wegen Menschen wie Euch die die Möglichkeiten von KI abstrus überschätzen und - noch schlimmer - in völlig naiver und gemeingefährlicher Weise damit umgehen.