Nun ja .. so könnte man allerdings, dass jenige , was Kant Erscheinung nennt , auch bezeichnen . Als etwas , was lediglich einen Teil der Relität bzw. einen Teil Wirklichkeit abbildet.Körper hat geschrieben : ↑Fr 28. Okt 2022, 18:56Mit Realität zu starten, ist genau richtig, und zwar mit einzelnen Wechselwirkungen aus der Realität, also einem Realitäts-Anteil.Timberlake hat geschrieben : ↑Do 27. Okt 2022, 18:41Was wäre denn , wenn wir mit der Realität starten ? Weil man die Wahrnehmung (teilweise) als unzulänglich in Bezug zur Realität erkennt, müsste man deshalb nicht auch von der Realität wegkommen? Um auf dein Beispiel mit den "schrägen Linien" zurück zu kommen. In der Realität sind da tatsächlich keine schrägen Linien. Das gilt aber auch für den Gegenstand. Wie in der Realität , so verlaufen auch beim Gegenstand, die Linien parallel.
Das erklärt bereits die "schrägen Linien", denn das, was im Wahrnehmungsvorgang zur Verfügung steht, ist ein Realitäts-Anteil, der vom Wahrnehmenden aber als "die gesamte Realität" verwaltet werden muss, denn er hat ja nichts anderes.
Das, was wir bei den "schrägen Linien" zur Verfügung haben, ergibt unsere Überzeugung, dass eine lange Schräge vor uns liegt - ist aber halt nicht die ganze Realität.
Wichtig ist aber: es ist keine Schein-Realität, keine "andere Realität" und auch keine Repräsentation.
Realität konstruiert die Reaktion, aber es ist halt nur der einwirkende Realitäts-Anteil.
- "Denn das, was uns notwendig über die Grenze der Erfahrung und aller Erscheinungen hinaus zugehen treibt, ist das Unbedingte, welches die Vernunft in den Dingen an sich selbst notwendig und mit allem Recht zu allem Bedingten, und dadurch die Reihe der Bedingungen als vollendet verlangt".
Immanuel Kant .. Kritik der reinen Vernunft
So würden wir hier "schräge Linien" in den Grenzen der Erfahrung und der Erscheinungen "bedingt" schräge Linien sehen. Von der Vernunft bestimmt , gäbe es "unbedingt" tatsächlich parallele Linien.