ahasver hat geschrieben : ↑ Mi 12. Okt 2022, 08:57
In meinen Worten: Die physikalischen Felder sind Informationsfelder. Sie sagen jedem Punkt der Raumzeit welche Größen er im Falle einer Messung erzeugen soll. Demzufolge "weiß" jeder Raumzeitpunkt jederzeit was sich in den anderen Raumzeitpunkten des Universums ereignet.
Grundsätzlich sehe ich es als Problem an, wenn für physikalische Themen, Wahrnehmungsbegriffe (hier "Information") eingesetzt werden.
Es geht hier ja gerade nicht um Wahrnehmung und durch Wahrnehmungsbegriffe entsteht die Gefahr, dass 0815-Experten aus dieser Wortwahl eine Verbindung zur Wahrnehmung "ableiten" (Motto: "ich habe etwas zu 'Geist' entdeckt, die Physiker bestätigen es ja sogar").
Rund um die Quantenexperimente ist das mit dem Begriff "Beobachtung" derart in die Hosen gegangen (der geneigte Esoteriker zieht hier sofort eine Verbindung zum Bewusstsein - lalala), dass hier Konsequenzen angebracht sind.
Auch dass "die Felder 'dem Raumzeitpunkt' etwas
sagen, damit er für eine
Messung einen exakten Wert liefert und ein
'Wissen' hat, was denn 'seine Kumpels', die anderen Raumzeitpunkt-Vögel so machen" ist in jedem Detail viel zu blumig und damit maximal ungünstig.
(keine Frage, ich habe noch etwas mehr übertrieben)
Diese Freiheit in der Beschreibung, die man sich hier leistet, kommt nicht von ungefähr, sondern ist dem Umstand geschuldet, dass man für festgestellte Effekte, die man in Formeln ausdrückt (weil es "stabile" Effekte sind), eine Art Einblick suggerieren möchte.
"Feld" ist aber letztlich nur die Gültigkeit der Formel in einem ausgedehnten Bereich, also eine Effektverteilung.
Das, was hier fehlt, ist die Antwort auf die Frage "Was ist die Grundlage dieser Effekte?".
Der Begriff "Feld" taugt hier
nicht als Antwort, sondern beschreibt lediglich, dass es in jedem Raumzeitpunkt möglich ist, einen Effekt festzustellen.
D.h. mit "Feld" sprechen Physiker nicht über Existenz, sondern über Effekte.
Wenn also
vor der "Feldtheorie" von Teilchen (-> "konkrete Existenz") als Grundlage ausgegangen wurde, dann ist der Wechsel zur "Feldtheorie" sogar eine Abkehr vom Sprechen über Existenz.
ahasver hat geschrieben : ↑ Mi 12. Okt 2022, 08:57
Felder sind nichtlokal und atemporär.
Vorsicht, "Felder" sind keine Existenz, sondern es geht um Effektverteilung.
Es ist nicht angebracht, eine Existenzsuggestion zu erzeugen.
Attributs-, Aufgaben- und Fähigkeitszuordnungen gehen viel zu weit - man macht nichts falsch, wenn man das sehr kritisch sieht.
ahasver hat geschrieben : ↑ Mi 12. Okt 2022, 08:57
Die Frage, die sich auch Philosophen stellen dürfen, lautet derzeit: Erzeugen Felder die Raumzeit oder sind die Punkte der Raumzeit an sich seiend.
Hier zeigt sich doch bereits so eine Konsequenz aus dem unsauberen Umgang.
"Felder" sind eigentlich keine Akteure, aber hier sollen sie sogar so etwas wie "die Umgebung für Existenz erzeugen" können.
Nun kommt noch hinzu, dass der Begriff "Feld" ja wegen
der Verteilung der Effekte in der Raumzeit verwendet wird.
D.h. der Begriff "Feld" setzt bereits "Raumzeit" voraus bzw. enthält Raumzeit.
=> Das endet schon allein hierdurch in einem Reihenfolgeschlammassel.