Künstliche Intelligenz

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
Timberlake
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Do 6. Okt 2022, 19:28

AufDerSonne hat geschrieben :
Do 6. Okt 2022, 19:16
Das Problem beim Beispiel von Frege mit der Venus ist natürlich dann, was sich der Computer unter "Venus" vorstellen soll.
Da unterliegst du einem Denkfehler. Wir reden hier von Logik und nicht von Vorstellungen.
Wikipedia hat geschrieben : Logische Programmierung

Dieses Beispiel ist in natürlicher Sprache formuliert, um das Prinzip aufzuzeigen.

Fakten:

Lucia ist die Mutter von Minna.

Lucia ist die Mutter von Klaus.

Minna ist die Mutter von Nadine.

Regel:

Falls X ist die Mutter von Y und Y ist die Mutter von Z Dann X ist die Großmutter von Z.

Frage/Ziel:

Wer ist die Großmutter von Nadine?

Antwort des Computers, Folgerung aus den Fakten und Regeln:

Lucia
Um zu diesem Ergebnis zu kommen , dass Lucia die Großmuttter von Nadine ist , reicht die Logik völlig aus. Wenn ein Dämmerungsschalter Abends die Straßenlaternen an und Morgens wieder abschaltet , dann doch wohl nicht deswegen, weil er eine "Vorstellung" von einem Abend oder Morgen hat .
Zuletzt geändert von Timberlake am Do 6. Okt 2022, 19:36, insgesamt 3-mal geändert.




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AufDerSonne
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Do 6. Okt 2022, 19:33

Timberlake hat geschrieben :
Do 6. Okt 2022, 19:28

Da unterliegst du einem Denkfehler. Wir reden hier von Logik und nicht von Vorstellungen.
Ja, wenn es nur um die Logik geht, dann ok. Dann findet der Computer das heraus.
Mein Denkfehler ist, dass ich weiter denke. Schlussendlich hat die KI dann einfach eine logische Struktur aufgebaut.

Wenn man aber das Ganze sieht, dann muss eine KI früher oder später eine Bedeutung von den Dingen kennen.
Konkret in deinem Beispiel, "weiß" der Computer nicht einmal, was ein Mensch ist. Er kennt einfach ein paar logische Zusammenhänge.



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Timberlake
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Fr 7. Okt 2022, 01:00

AufDerSonne hat geschrieben :
Do 6. Okt 2022, 19:33

Konkret in deinem Beispiel, "weiß" der Computer nicht einmal, was ein Mensch ist. Er kennt einfach ein paar logische Zusammenhänge.
.. genau , ein Computer muss nur über ein Algorithmus verfügen , um einen Begriff , wie den Menschen , in ein paar logische Zusammenhänge zu bringen ..
  • Man wird vielleicht schwerer zugeben, daß etwas sein könne, ohne zu existieren; aber wenigstens wird man z.B. das Sein als Kopula des Urteils nicht wohl mit dem Ausdruck existieren vertauschen und nicht sagen: diese Ware existiert teuer, passend usf., das Geld existiert Metall oder metallisch, statt: diese Ware ist teuer, passend usf., das Geld ist Metall17; Sein aber und Erscheinen, Erscheinung und Wirklichkeit, wie auch bloßes Sein gegen Wirklichkeit werden auch wohl sonst unterschieden, so wie alle diese Ausdrücke noch mehr von der Objektivität. – Sollten sie aber auch synonym gebraucht werden, so wird die Philosophie ohnehin die Freiheit haben, solchen leeren Überfluß der Sprache für ihre Unterschiede zu benutzen.
    Hegel .. Wissenschaft der Logik
Wenn eine künstliche Intelligenz solche Sätze von sich gibt , wie "diese Ware existiert teuer, passend" oder "das Geld existiert Metall oder metallisch" , dann verfügt sie ganz sicher nicht über einen solchen Algorithmus. Dann braucht es einen Menschen, der den Algorithmus so umstellt, dass der Computer die Worte "ist" und "existiert" in einen logischen Zusammenhang. Wenn gleich "ist" und "existiert" synonym und damit auch in der falschen Formulierung logisch sind. Wie die Programierer es hinbekommen, dass der Computer die Worte "ist" und "existiert" dennoch in den richtigen Zusammenhang bringt , da bin ich leider überfragt. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, von selbst kommt ein Computer darauf nicht. Es sei denn , ein menschengemachter Algorithmus befähigt ihn dazu.

Deshalb hatte ich übrigens . HIER! .. vorgeschlagen , um . "besser miteinander kommunizieren können" , dass wir anstatt von künstlicher Intelligenz , von einem künstlichen Algorithmus und somit nicht von einer KI, sondern von einem KA sprechen . Dann würde anstatt , dass eine KI etwas lernt , eine KA etwas algorithmisieren .




Burkart
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So 9. Okt 2022, 09:21

Timberlake hat geschrieben :
Do 6. Okt 2022, 19:28
AufDerSonne hat geschrieben :
Do 6. Okt 2022, 19:16
Das Problem beim Beispiel von Frege mit der Venus ist natürlich dann, was sich der Computer unter "Venus" vorstellen soll.
Da unterliegst du einem Denkfehler. Wir reden hier von Logik und nicht von Vorstellungen.
Wikipedia hat geschrieben : Logische Programmierung

Dieses Beispiel ist in natürlicher Sprache formuliert, um das Prinzip aufzuzeigen.

Fakten:

Lucia ist die Mutter von Minna.

Lucia ist die Mutter von Klaus.

Minna ist die Mutter von Nadine.

Regel:

Falls X ist die Mutter von Y und Y ist die Mutter von Z Dann X ist die Großmutter von Z.

Frage/Ziel:

Wer ist die Großmutter von Nadine?

Antwort des Computers, Folgerung aus den Fakten und Regeln:

Lucia
Um zu diesem Ergebnis zu kommen , dass Lucia die Großmuttter von Nadine ist , reicht die Logik völlig aus. Wenn ein Dämmerungsschalter Abends die Straßenlaternen an und Morgens wieder abschaltet , dann doch wohl nicht deswegen, weil er eine "Vorstellung" von einem Abend oder Morgen hat .
Ja, Logik reicht für solche Probleme aus, das ist ja schon seit langer Zeit bekannt.
Mir wäre auch hier wichtig, nicht zuletzt in Thread-Sinne, zwischen "einfacher" schwacher KI und den Möglichkeiten von komplexerer KI zu unterscheiden.
Bei "Venus", "Morgen-" und "Abendstern" gilt es letztlich zu erkennen, dass es sich um dasselbe Objekte handelt, was bei unseren menschlichen Begriffsgebungen eher ungewöhnlich ist, weil wir gerne einem Objekt eine eindeutige Bezeichnung geben. Das sind Dinge, die eine komplexere KI auch lernen müsste, damit sie ähnlich wie der Menschen diese Zusammenhänge begreifen kann, genauso wie eine KI eine "Vorstellung" (und nicht nur formal logische Zusammenhänge) von etwas bekommen kann.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Burkart
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So 9. Okt 2022, 09:41

AufDerSonne hat geschrieben :
Do 6. Okt 2022, 19:16
Das Problem beim Beispiel von Frege mit der Venus ist natürlich dann, was sich der Computer unter "Venus" vorstellen soll.

Mit der mathematischen Aussagenlogik können Computer hervorragend umgehen. Aber woher kommt die Bedeutung?
Der Computer weiß dann rein gar nichts darüber, was die Venus ist. Für ihn ist es ein String ohne Bedeutung (um in Fachjargon zu bleiben :D ).

Ich hatte jetzt aber eine Idee. Rechnen können ja die Computer. Das heißt, man könnte dem Computer die Formel für eine Kugel im Raum eingeben.
He, Timberlake, du hast mich da auf etwas gebracht! :o

Aber noch einmal zum Schluss. Der Computer kann tausende von Aussagen ableiten und verknüpfen, darin ist er gut. Das Problem ist aber. Wie mache ich dem Ding klar, was ein Planet ist?
Tja, was ist ein Planet? Wie erkläre ich das meinem Kinde... bzw. hier einer KI? Es bzw. soll ja möglichst samt sinnvollem Zusammenhang verstehen.
Ein wenig ist die Frage, wie genau "Planet" verstanden werden soll, aber das mögen Details sein.

Ein Weg: Grundlegend ist ein Raumverständnis (Planet im Raum um Sonne). Dann ist die Erde unser Beispiel, dass wir auf einem leben, mit bekannter Sonne. Gravitation dürfte noch hilfreich sein u.ä.

Einer KI einfach nur "Planet" zu erklären, ohne das ganze Drumherum, kann nur bedingt "Planet" vernünftig erklären; letztlich sollte die KI genauso umfänglich wie Menschen in der Welt lernen und als Roboter auch entsprechende Erfahrungen machen.



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sybok
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So 9. Okt 2022, 20:06

Eine Seite die den neusten Hype stable diffusion über den Browser (also SaaS, nicht so gut wie den von StabilityAI selber aber trotzdem witzig) anbietet: https://dezgo.com/.

Als Beispiel, folgendes hab ich mit "Einstein playing chess" generiert :) :
einsteinplayingchess2.png
einsteinplayingchess2.png (525.62 KiB) 8367 mal betrachtet




Timberlake
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So 9. Okt 2022, 20:24

Burkart hat geschrieben :
So 9. Okt 2022, 09:21
Mir wäre auch hier wichtig, nicht zuletzt in Thread-Sinne, zwischen "einfacher" schwacher KI und den Möglichkeiten von komplexerer KI zu unterscheiden.
Bei "Venus", "Morgen-" und "Abendstern" gilt es letztlich zu erkennen, dass es sich um dasselbe Objekte handelt, was bei unseren menschlichen Begriffsgebungen eher ungewöhnlich ist, weil wir gerne einem Objekt eine eindeutige Bezeichnung geben. Das sind Dinge, die eine komplexere KI auch lernen müsste, damit sie ähnlich wie der Menschen diese Zusammenhänge begreifen kann, genauso wie eine KI eine "Vorstellung" (und nicht nur formal logische Zusammenhänge) von etwas bekommen kann.

.. und mir wäre wichtig zwischen der Art und Weise der Kommunikation zu unterscheiden ..
  • Computer entwickeln ihre eigene Sprache
    "Machine-to-Machine-Kommunikation und ist zwar heute ganz normal und passiert zum Beispiel jedes Mal, wenn Sie eine Internetseite aufrufen. Ihr Computer kommuniziert dann mit dem Computer der Website. Sie benutzen dafür sogenannte Kommunikationsprotokolle, die von Menschen geschrieben werden wie TCP/IP oder Metasprachen wie XML".
.. ob die Computer , weil von Menschen geschrieben .. kontrolliert! .. über sogenannte Kommunikationsprotokolle kommunizieren.
  • Computer entwickeln ihre eigene Sprache
    Was Unternehmen wie Facebook oder auch Google machen, ist relativ neu. Sie wollen, dass die Maschinen ihre Protokolle selbst entwickeln, um die effizienteste Kommunikation zwischen zwei Seiten zu ermöglichen. Dabei kommen oft viel bessere Lösungen heraus, als wir uns jemals ausdenken könnten.
.. oder ob die Computer, weil sie diese Protokolle selbst schreiben .. unkontrolliert ! .. darüber kommunizieren .
  • Computer entwickeln ihre eigene Sprache
    Maschinen lernen einfach, die gleichen Botschaften effizienter zu übermitteln – egal welche Sprache sie dazu verwenden sollen. Es ist, als würde ich sagen: "Der Himmel ist blau, es regnet nicht, die Sonne scheint, am Himmel sind kleine Wolken." Das sagt ungefähr das gleiche aus wie: "Es ist strahlendes Wetter", aber der erste Satz ist länger.

    Dazu muss man sagen, dass die menschliche Sprache aus Sicht der Mathematik nicht besonders logisch ist – und es daher auch sehr schwierig ist, sie Maschinen beizubringen.
Das Problem , wenn die Computer diese Protokolle selbst schreiben , dann sind diese Lösungen offenbar um so vieles besser bzw. um so vieles logischer , dass die Kommunikation nicht mehr mit der menschliche Sprache kompatibel ist ...
  • Computer entwickeln ihre eigene Sprache
    Heraus kamen Sätze wie diese:

    Bob: "I can can I I everything else." Alice: "Balls have zero to me to me to me to me to me to me to me to me to."

    Was für uns wie Kauderwelsch klingt, war offenbar eine optimierte Verhandlungssprache. Die Worte sind Englisch, nur der Zusammenhang macht für uns keinen Sinn mehr. Für die Computerprogramme umso mehr:
    Sie haben ihre eigenen Regeln entworfen: Eine Art Geheimsprache, bei der sie unsere Worte verwenden, aber wir sie nicht mehr verstehen.




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Eiwa
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Mo 10. Okt 2022, 20:20

KI im Test | Doku HD | ARTE
Wir sind eigentlich ja schon mittendrin im Zeitalter von KI, Algorithmen und Co... Ich finde es eher erschreckend.




Burkart
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Di 11. Okt 2022, 10:30

sybok hat geschrieben :
So 9. Okt 2022, 20:06
Eine Seite die den neusten Hype stable diffusion über den Browser (also SaaS, nicht so gut wie den von StabilityAI selber aber trotzdem witzig) anbietet: https://dezgo.com/.

Als Beispiel, folgendes hab ich mit "Einstein playing chess" generiert :) :

einsteinplayingchess2.png
Und was soll stable diffusion sein? Irgendwie erschließt sich mir das nicht.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
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sybok
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Di 11. Okt 2022, 11:45

Burkart hat geschrieben :
Di 11. Okt 2022, 10:30
sybok hat geschrieben :
So 9. Okt 2022, 20:06
Eine Seite die den neusten Hype stable diffusion über den Browser (also SaaS, nicht so gut wie den von StabilityAI selber aber trotzdem witzig) anbietet: https://dezgo.com/.

Als Beispiel, folgendes hab ich mit "Einstein playing chess" generiert :) :

einsteinplayingchess2.png
Und was soll stable diffusion sein? Irgendwie erschließt sich mir das nicht.
Eine Architektur künstlicher neuronaler Systeme, die Bilder generieren kann (hab mich aber ehrlichgesagt noch nicht mit den technischen Details vertraut gemacht. Ich weiss zumindest, dass Anfangs, als "Deep Fake" aufkam, das noch auf GANs basierte, aber StabilityAI hat das mW signifikant weiterentwickelt und einen Hype ausgelöst). Der Schach spielende Einstein wurde von einem solchen System generiert. Du kannst auf der verlinkten Seite eine englische Beschreibung eines Bildes eingeben und das System zeichnet es. Du kannst auch zusätzlich ein Bild als Vorgabe eingeben.
Man muss ein Gefühl für die Interpretation von Queries durch die Maschine bekommen, ganz ähnlich wie früher bei Suchmaschinen, das hab ich auch nicht richtig im Griff, aber dann ist das ziemlich witzig und mächtig.

Es gibt mittlerweile einige solcher Seiten, hier zum Beispiel: diffuse-the-rest, kann man selber direkt im Browser etwas skizzieren, eine Textbeschreibung angeben und das System zeichnet dann. Ein Beispiel, ich hab auf dieser Seite das hier skizziert :D :D :
diffuse-the-rest-76.png
diffuse-the-rest-76.png (255.17 KiB) 8282 mal betrachtet
"Galileo Galilei meditating with the solar system above his head. Wise man with white beard." eingegeben und bekam unter Anderem sowas:
diffuse-the-rest-58.png
diffuse-the-rest-58.png (258.05 KiB) 8282 mal betrachtet

Man kann auch bei StabilityAI einen Account machen, deren System ist nochmals wesentlich besser (wahrscheinlich halt aufgrund des Trainings, aber wie gesagt, hab mich auch nur oberflächlich informiert), ist aber halt kostenpflichtig.




Burkart
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Mi 12. Okt 2022, 14:37

Dank dir für deine Erläuterungen, sybok. "Stable diffusion" erschließt sich mir daraus begrifflich zwar nicht, aber ich verstehe, dass hier eine Anwendung für neuronale Netze gefunden wurde zur Erstellung von künstlichen Bildern u.a. anhand Texten.



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Burkart
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Mi 12. Okt 2022, 15:12

Timberlake hat geschrieben :
So 9. Okt 2022, 20:24
Burkart hat geschrieben :
So 9. Okt 2022, 09:21
Mir wäre auch hier wichtig, nicht zuletzt in Thread-Sinne, zwischen "einfacher" schwacher KI und den Möglichkeiten von komplexerer KI zu unterscheiden.
Bei "Venus", "Morgen-" und "Abendstern" gilt es letztlich zu erkennen, dass es sich um dasselbe Objekte handelt, was bei unseren menschlichen Begriffsgebungen eher ungewöhnlich ist, weil wir gerne einem Objekt eine eindeutige Bezeichnung geben. Das sind Dinge, die eine komplexere KI auch lernen müsste, damit sie ähnlich wie der Menschen diese Zusammenhänge begreifen kann, genauso wie eine KI eine "Vorstellung" (und nicht nur formal logische Zusammenhänge) von etwas bekommen kann.

.. und mir wäre wichtig zwischen der Art und Weise der Kommunikation zu unterscheiden ..
Ok, dann schaue ich mal...
  • Computer entwickeln ihre eigene Sprache
    "Machine-to-Machine-Kommunikation und ist zwar heute ganz normal und passiert zum Beispiel jedes Mal, wenn Sie eine Internetseite aufrufen. Ihr Computer kommuniziert dann mit dem Computer der Website. Sie benutzen dafür sogenannte Kommunikationsprotokolle, die von Menschen geschrieben werden wie TCP/IP oder Metasprachen wie XML".
HIer sprichst du also von normaler von Menschen entworfener computer-technischer Kommunikation.
.. ob die Computer , weil von Menschen geschrieben .. kontrolliert! .. über sogenannte Kommunikationsprotokolle kommunizieren.
  • Computer entwickeln ihre eigene Sprache
    Was Unternehmen wie Facebook oder auch Google machen, ist relativ neu. Sie wollen, dass die Maschinen ihre Protokolle selbst entwickeln, um die effizienteste Kommunikation zwischen zwei Seiten zu ermöglichen. Dabei kommen oft viel bessere Lösungen heraus, als wir uns jemals ausdenken könnten.
.. oder ob die Computer, weil sie diese Protokolle selbst schreiben .. unkontrolliert ! .. darüber kommunizieren .
Die Protokolle im Sinne von Details können gerne im Sinne von Kommunikations-Optimierung erzeugt worden sein, was als "viel bessere Lösungen" bezeichnet werden mag, ansonsten mir rhetorisch übertrieben scheint: "als wir uns jemals ausdenken könnten", letzteres sollte erstmal irgendwie erläutert bzw. belegt werden.
  • Computer entwickeln ihre eigene Sprache
    Maschinen lernen einfach, die gleichen Botschaften effizienter zu übermitteln – egal welche Sprache sie dazu verwenden sollen. Es ist, als würde ich sagen: "Der Himmel ist blau, es regnet nicht, die Sonne scheint, am Himmel sind kleine Wolken." Das sagt ungefähr das gleiche aus wie: "Es ist strahlendes Wetter", aber der erste Satz ist länger.
"Effizienter übermitteln" ist der springende Punkt, wobei diese auch nicht aus dem Nichts kommen kann bzw. wird. Z.B. ist bestimmtes (z.B. gesammeltes) Wissen eine Möglichkeit dazu halt wie z.B., was wir als "strahlendes Wetter" ansehen.
Dazu muss man sagen, dass die menschliche Sprache aus Sicht der Mathematik nicht besonders logisch ist – und es daher auch sehr schwierig ist, sie Maschinen beizubringen. [/i][/list]
Ja, menschliche Sprache ist nicht immer logisch trivial, was nicht zuletzt am Menschen selbst liegt (er ist selbst nicht trivial); durch Beibringen seiner Sprache bringt mal einen Teil vom Menschen selbst bei.
Das Problem , wenn die Computer diese Protokolle selbst schreiben , dann sind diese Lösungen offenbar um so vieles besser bzw. um so vieles logischer , dass die Kommunikation nicht mehr mit der menschliche Sprache kompatibel ist ...
"Besser" im Sinne der Domäne, die die Computer betreffen und insofern womöglich "logischer". Menschliche Sprache ist einfach allgemeiner.
  • Computer entwickeln ihre eigene Sprache
    Heraus kamen Sätze wie diese:

    Bob: "I can can I I everything else." Alice: "Balls have zero to me to me to me to me to me to me to me to me to."

    Was für uns wie Kauderwelsch klingt, war offenbar eine optimierte Verhandlungssprache. Die Worte sind Englisch, nur der Zusammenhang macht für uns keinen Sinn mehr. Für die Computerprogramme umso mehr:
    Sie haben ihre eigenen Regeln entworfen: Eine Art Geheimsprache, bei der sie unsere Worte verwenden, aber wir sie nicht mehr verstehen.
Die englischen Wörter sind hier wohl nur irgendwelche Zeichenketten, die womöglich auch durch ganz sinnlose wie "sdkf", "kenjde" o.ä. hätten ersetzt werden können, zumindest die englische Grammatik spielt offensichtlich keine Rolle. Klar, dass sie für uns (so) keine Rolle spielen können.

Und was mag uns das Ganze nun sagen?
Im Sinne von (Entwicklung von langfristiger) KI wäre mir vor allem Kommunikation wichtig, die Menschen wie auch KI gemeinsam verstehen, damit vor allem erstmal KI von uns Menschen lernen kann, aber umgekehrt KI sich auch verständlich machen kann, damit wir sie hinreichend nachvollziehen können.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
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sybok
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So 13. Nov 2022, 11:56

Lucian Wing hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 11:32
Es würde sich sicher lohnen, das noch einmal im Einzelnen auszuleuchten, aber das würde dann besser in den Strang zur KI passen, wo wir ja solchen Fragen nachgegangen sind.
Dann hier weiter...
Lucian Wing hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 11:32
sybok hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 11:08
Lucian Wing hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 02:15


Was wolltest du wissen: Warum er die drei für falsch hält?
Warum man diese ontologische Subjektivität nicht wegerklären können soll.
Und wie man die Subjektivität in einen formalen Rahmen hinein kriegen soll.
Weil man keinen Zugriff hat auf das Erleben, das berühmte "Wie es sich anfühlt", sondern allenfalls reduktionistisch durch Verhaltens- oder Funktionalitätsbeschreibungen aus der Außenperspektive Hypothesen aufstellen kann.
Hm, das verstehe ich nicht, das ist ja gerade ein Argument für ein Ausklammern von Subjektivität.




Lucian Wing

So 13. Nov 2022, 12:00

sybok hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 11:56

Hm, das verstehe ich nicht, das ist ja gerade ein Argument für ein Ausklammern von Subjektivität.
Dann wird man aber nicht verstehen, was Bewusstsein ist (nach Searle).




sybok
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So 13. Nov 2022, 12:25

Lucian Wing hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 12:00
sybok hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 11:56

Hm, das verstehe ich nicht, das ist ja gerade ein Argument für ein Ausklammern von Subjektivität.
Dann wird man aber nicht verstehen, was Bewusstsein ist (nach Searle).
Ja, weil es eben womöglich im Rahmen einer formalen Theorie unentscheidbar ist, das war ja mein ursprünglicher Einstiegspunkt. ;)

Also diese Erwähnung von Searl in unserem Gespräch hat für mich bisher nichts entscheidendes geklärt und klingt für mich so:
Erkenntnisgewinn aus formalen Theorien heraus ist bekanntermassen begrenzt. Ergo müssen wir die Grenzen der Naturwissenschaft öffnen und Subjektives miteinbeziehen.




Burkart
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So 13. Nov 2022, 13:31

sybok hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 12:25
Lucian Wing hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 12:00
sybok hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 11:56

Hm, das verstehe ich nicht, das ist ja gerade ein Argument für ein Ausklammern von Subjektivität.
Dann wird man aber nicht verstehen, was Bewusstsein ist (nach Searle).
Ja, weil es eben womöglich im Rahmen einer formalen Theorie unentscheidbar ist, das war ja mein ursprünglicher Einstiegspunkt. ;)

Also diese Erwähnung von Searl in unserem Gespräch hat für mich bisher nichts entscheidendes geklärt und klingt für mich so:
Erkenntnisgewinn aus formalen Theorien heraus ist bekanntermassen begrenzt. Ergo müssen wir die Grenzen der Naturwissenschaft öffnen und Subjektives miteinbeziehen.
Oh, wieder Leben im KI-Thread :)

Subjektivität: Wo soll das Problem mit ihr sein? Einerseits ist klar, dass jedes Subjekt aufgrund seiner Erfahrungen subjektiv denkt (und empfindet), dass man aber andererseits natürlich versucht, aus individueller Subjektivität so gut es geht möglichst Objektives zu "erschaffen", zu erdenken, ob nun selbst wieder Individuell oder z.B. mittels Kommunikation mit anderen Menschen. Genauso das Gleiche sollte für eine allgemeine starke KI gelten, also dass sie selbst individuell lernt, aber mit (menschlichen) Begrifflichkeiten u.ä., die versuchen, eine möglichst gute Objektivität versuchen widerzuspiegeln.

Bewusstsein: Interessiert das KI(-ler) eigentlich wirklich? Oder eher 'nur' Philosophen u.ä.?
KI soll irgendwie funktionieren, nicht "Mensch sein".
Und ob man Bewusstsein genau versteht... versteht man z.B. jegliche Liebe genau oder meint es ggf. vielleicht höchstens? U.ä.

Formale Theorie: Sie siehst bei KI naheliegend aus... und doch sollte sie (höchstens!?) am Ende einer Entwicklung zu starker KI stehen. Viel wichtiger ist, was KI können soll, welche insbesondere praktischen Ansätze es gibt usw.



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Lucian Wing

So 13. Nov 2022, 14:50

Burkart hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 13:31
Oh, wieder Leben im KI-Thread :)

Mit dem, was ich bei Searle gelesen habe, kann man noch einmal ein paar Dinge aufdröseln.
Wichtig ist, dass der Unterschied zwischen den beiden Fragen klar wird: "Wie erzeugen bewusstlose Materiestückchen Intelligenz" und "Wie erzeugen bewusstlose Materiestückchen Bewusstsein".

Ich muss oben noch einmal nachlesen, wo wir waren, aber man kann (mit Searle) unter der Berücksichtigung dessen Intentionalitätsbegriffes auch die Frage der Intelligenz ganz einfach abhaken. Searle unterscheidet die intrinsische Intentionalität, die eben Menschen (und einigen) Tieren zukommt, und die Als-Ob-Intentionalität. Mit letzterer kann man die KI-Frage ganz einfach lösen. Der Thermostat ist danach auch "intelligent", er registriert die Temperatur und löst dann ein Ereignis aus. Wir beschreiben es vom Verhalten her, als ob er intrinsische Intentionalität hätte, was aber nicht der Fall ist - und alle wissen das (nach Searle) auch, denn keiner würde beim Thermostat irgendein psychisch motiviertes Verhalten vermuten. Denn Verhalten, so ist Searles Punkt, ist weder eine notwendige noch eine hinreichende Bedingung für Bewusstsein. Was, wie ich extra noch einmal nachgelesen habe, auch im Karnath/Thier "Kognitive Neurowissenschaften" durchaus anerkannt ist.

(Was das Leben hier angeht, so habe ich diese Woche wenig Zeit - Kinderbetreuung plus Tauerfall mit Beerdigung und Gästen werden mich von Büchern und Internet etwas fernhalten)




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Burkart hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 13:31
KI soll irgendwie funktionieren
Wenn es nur das ist, was dich interessiert, warum behauptest du dann in dem Faden durchgängig so Dinge wie: KI kann lernen, KI ist intelligent, KI kann rechnen, KI kann etwas verstehen oder ähnliches. Auf solche Behauptungen könntest du doch komplett verzichten, wenn es dir nur darum geht, dass KI irgendwie funktioniert.




Lucian Wing

So 13. Nov 2022, 15:49

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 15:40
Burkart hat geschrieben :
So 13. Nov 2022, 13:31
KI soll irgendwie funktionieren
Wenn es nur das ist, was dich interessiert, warum behauptest du dann in dem Faden durchgängig so Dinge wie: KI kann lernen, KI ist intelligent, KI kann rechnen, KI kann etwas verstehen oder ähnliches. Auf solche Behauptungen könntest du doch komplett verzichten, wenn es dir nur darum geht, dass KI irgendwie funktioniert.
Ich finde Searles diesbezügliche Einlassung ganz gut. Kein Mensch, der seine Sinne beisammen hat, schreibe der KI instrinsische Intentionalität zu. Unser Sprechen in diesem Als-Ob-Sinne sei rein metaphorisch zu verstehen.

Das ist kein schlechter Punkt, den er da macht. Das Problem ist ja, dass wir glauben, von diesem Modell einer KI aus wiederum Rückschlüsse auf menschliches Bewusstsein machen zu können, weil man den "Geist", die intrinsische Intentionalität kappt.




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Als-ob-Intentionalität bzw geliehene Intentionalität sind nicht dasselbe wie intrinsische Internationalität, das sehe ich genauso. Um diese Punkte kreist der Faden im Prinzip von Anfang an. Ich weiß nicht, wie viele Beiträge z.b nwdm geschrieben hat, um deutlich zu machen, dass als-ob-Intentionalität nicht dasselbe ist wie Intrinsische Intentionalität. Aber leider ohne jeden Erfolg.




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