Lucian Wing hat geschrieben : ↑ Mo 12. Sep 2022, 22:03
Das verschiebt alle Problematik, alle offenen Fragen eben auf eine andere Ebene.
Nein, du hast es nicht verstanden.
Die Situation "Körper ist über die Sinne, aktiv in der Umgebung" beinhaltet automatisch Subjektivität.
Das Nervensystem/Gehirn muss nicht Subjektivität entstehen lassen, sondern muss "lediglich" die Zusammenhänge der Situation korrekt aufbauen.
=> Das ist keine andere Ebene, sondern die eigentliche Aufgabenstellung.
=> Es geht nicht um "wie wird das Phänomen erschaffen", sondern um "wie werden die Zusammenhänge der Situation aufgebaut".
Das eine ist Existenz/Ontologie und führt nirgendwohin und das andere ist Reaktion und hierfür ist das Nervensystem/Gehirn zuständig (vorhanden, aktiv, untersuchbar).
Lucian Wing hat geschrieben : ↑ Mo 12. Sep 2022, 22:03
Das ist wie bei der Diskussion, ob das Gehirn entscheidet oder ich. Wenn das Gehirn entscheidet, dann richtet sich die Frage, warum ich lieber nach Australien als nach Thailand fliege dieses Jahr, eben nicht an mich, sondern an mein Gehirn.
Nein, setz es doch mal konsequent um, was ich sage.
"Ich" ist nur das Wort, das der Körper für sich selbst verwendet, um sich auszudrücken.
Aus "Entscheidet das Gehirn oder Ich" wird dadurch "entscheidet das Gehirn oder der Körper".
=> die Frage ist unsinnig, denn der Körper entscheidet durch Aktivität in seinem Nervensystem/Gehirn (alles in Ordnung)
Dadurch wird deutlich, dass es keine Verlagerung des Problems ist, sondern eine saubere Identifizierung des Problems.
(am Ende des Tages ging es bei "Gehirn oder Ich" eher um "unbewusst oder bewusst", aber weil die Aufgabenstellung nicht klar identifiziert wurde, wurde das Gehirn als Objekt mit Bewusstsein als Objekt verglichen -> Aua!)
Betrachtet man nun KI, dann stellt sich die Frage "welches Vorgehen muss man in einer künstlichen Umsetzung durchführen, um die Zusammenhänge der Situation eines Körpers aufzubauen?".
Hier wird sofort deutlich, dass für Subjektivität ein körperlicher Akteur notwendig ist. Ist kein körperlicher Akteur vorhanden, dann wird Subjektivität nur vorgetäuscht (-> es wird abgekürzt und Theater gespielt).
Man kann damit beim Nervensystem/Gehirn analysieren, wie es hierbei zum Erschliessen der Zusammenhänge kommt und sich dann überlegen, wie man den dortigen Erfolgsvorgang auf einer künstlichen Basis nachbaut.
Nirgendwo wird Phänomenal-Existenz oder eine Phänomenal-Zauberei à la "starke Emergenz" benötigt.