Lucian Wing hat geschrieben : ↑ So 14. Aug 2022, 13:29
Burkart hat geschrieben : ↑ So 14. Aug 2022, 08:55
Steinmetz hat geschrieben : ↑ So 14. Aug 2022, 00:23
Ich möchte auch Mal wieder einen kleinen Beitrag einwerfen.
Wenn man eine sehr starke materialistische Ausrichtung hat, dann liegt es tatsächlich nah, dass man alles was den Menschen ausmacht auch tatsächlich replizieren könnte (ist nicht möglich ich weiß). Sprich, solange man nicht das Leib-Seele Problem gelöst hat (ist noch nicht gelöst oder?), kann man bei der Diskussion niemandem vorwerfen er habe zu kurz gedacht. Durch die Neurowissenschaft bekommen Materialisten doch noch mehr Wind in die Segel. Die Gegenseite finde ich gerade schwieriger zu formulieren.
Ich meine, wenn mir jemand ein Stäbchen ins Hirn steckt und damit Gefühle simulieren kann, dann gibt dass einem doch zu denken.
Das Leib-Seele-Problem (oder vielleicht besser Körper-Geist!?) gilt offensichtlich nicht als gelöst, wobei ich mich frage, warum nicht.
Meiner Ansicht nach ist der Geist nichts mystisch dualistisch Eigenes, sondern nur ein hochkomplexes Phänomen, dass auf dem Körper insbesondere seinem neuronal-vernetzten Gehirn, Nerven usw. aufbaut. Man kann den Geist nur nicht einfach erklären, weil sehr viele (Denk-)Ebenen zwischen dem Körper und ihm liegen.
Ähnlich hatten wir früher Gott, der sich in Donnerwettern u.ä. zeigte, bis die Naturwissenschaft diese Phänomene erklärt hat.
Das ist nicht vergleichbar.
Och, man kann fast alles vergleichen...
Keine Wissenschaft wird jemals erklären, wie dir Erdbeereis schmeckt.
Muss sie ja auch nicht im Detail.
Eine vollständige Beschreibung der biochemischen und physikalischen Vorgänge etwa durch komplette Vorgangsaufzeichnung erklärt nichts darüber.
Sie stellt aber eine gute faktische Grundlage dar.
Was unser Gehirn schließlich daraus macht, möge gerne eine Frage für Neurowissenschaftler sein, nicht aber für KI-ler.
Die Erste-Person-Perspektive ist nicht zu knacken. Die Freude, dass heute ein schöner Tag ist, hat irgendwelche Korrelate im Gehirn. Aber die entsprechende Empfindung ist nicht darstellbar.
Wie ähnlich oben gesagt, macht ja nichts.
Es war zum Fliegen auch nicht nötig zu verstehen, wie Vögel oder Insekten fliegen können.
Mein Punkt an der KI ist übrigens gar nicht, dass ich nicht technikaffin wäre. Was ich mit einem gewissen Verdruss beobachte ist lediglich die schon erwähnte Analogisierung. Also den Menschen so zu verstehen, wie die Programme und Geräte, denen man Intelligenz zuschreibt. Das ist eben ein gewisser Reduktionismus, der an dem vorbeigeht, was eine Person ausmacht. Der schon erwähnte Fuchs hat hier schon ein paar gute Arbeiten vorgelegt.
Mir ist klar, dass der Vergleich viele Menschen stört, auch wenn mir nicht klar ist, ob sie
Kybernetik dann insgesamt ablehnen.
Aus dem Grund könnte man KI auch gerne "vorsichtig" angehen und erstmal nur einige Aspekte implementieren, ohne gleich von großer starker KI zu sprechen.
Akzeptierst du z.B., dass KI (ggf.) lernen kann (maschinelles Lernen)?
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.