Burkart hat geschrieben : ↑ So 19. Dez 2021, 08:31
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Sa 18. Dez 2021, 21:20
Man muss einfach nur den Lebensstandard eines Deutschen heute mit dem Standard eines Deutschen vor hundert Jahren vergleichen.
100 Jahre sind weit weg und außerhalb unserer Lebenserfahrung. Wie wäre es mit rund 50 Jahren?
Damals konnte ein Verdiener eine Familie ernähren (hm, vielleicht sogar vor 100 Jahren? Egal...), heute geht es oft nicht mehr. Das ist ein klarer Rückschritt.
Und wie viel musste der "alleinige Ernährer" dafür arbeiten?
Ich sag's dir: So viel dass seine Familie ihn so gut wie nie zu Gesicht bekommen hat. Wollen wir das heute noch?
Wir haben heute (idR) eine 5 Tage Woche, und garantierte 20 Tage Urlaub im Jahr (und die meisten haben mehr).
Wir haben einen Kündigungsschutz. Und und und.... Das ist ein klarer Fortschritt.
Dass steigende Mieten derzeit Probleme bereiten, ist ja auch bekannt.
Ja, das hört man oft. Wobei ich von mir sagen muss, dass ich damit kein Problem habe. Wir zahlen für unsere Miete nicht mal ein Drittel unseres gemeinsamen Einkommens.
Aber ja es stimmt. 120 m² gibt es nicht für 400 € warm. Das ist richtig. Aber war das früher anders?
Wenn ich zu meiner Jugend an tolle Zinsen von z.B. 10% denke, ist das heute ein Jammertal; der Begriff "Zinseszins" hat Potential auszusterben.
Ja stimmt. Es ist ein einziges Jammertal. Es ist ein so großes Jammertal, dass die Zahl der Wohneigentümer immer weiter steigt, und das obwohl auch die Preise für Immobilien stetig gestiegen sind.
Man fragt sich wie sich die Leute das alles leisten können, wenn es ihnen doch so schlecht geht.
Und dann war das noch de sichere Rente... Und hier sieht man, wie die Gesellschaft sich bei uns negativ verändert hat, dass sie ein so großes Problem ist, weil zu wenig Kinder geboren werden... und da sollen wir uns glücklich schätzen? Es ist halt ein klarer Rückschritt gegenüber vor rund 50 Jahren.
Ja, stimmt. Heute werden die Menschen immer älter. Das ist ein "Rückschritt". Besser ist es natürlich mit 50 schon ins Gras zu beissen.
Dass die Menschen immer älter werden hat auch was damit zu tun, dass sie heute viel besser medizinisch versorgt werden als früher.
Und übrigens wollten wir das ja so. Viele Kinder zu haben ist halt nur schwer mit dem Wunsch nach Karriere zu vereinbaren. Das schaffen nur die Wenigsten.
Und nun haben wir auch noch Corona, die größte weltweite Krise seit dem zweiten Weltkrieg...
Apropos Weltkrieg. Ist dir mal aufgefallen, dass wir in Europa seit nun mehr als 70 Jahren keinen Krieg mehr erleben mussten?
Ist das auch ein Rückschritt wenn wir in Frieden "jammern" dürfen?
Wir werden nicht vertrieben, wir und unsere Kinder müssen nicht hungern und uns fallen keine Bomben auf den Kopf.
Das war nämlich öfter mal so, in den "guten alten Zeiten". Ich bin froh, dass ich mich nicht an der Front erschießen lassen muss. Doch, ich würde sagen das ist ein Fortschritt.
Man kann echt nur hoffen, dass wir uns danach entscheidend besser fühlen, aber irgendwie bin ich etwas skeptisch, u.a. durch einige Medien, die uns mit falschen (Fakenews u.ä.) oder nervigen (Gerderwahn) Dingen zumüllt.
Man kann echt nur hoffen, dass wir es irgendwann mal schaffen auch das Positive zu sehen. Das ist nämlich das was gemeint ist, wenn gesagt wird, der Deutsche sei ein Nörgler.
Er sieht überhaupt gar nicht wie gut er es hat, wie viel Positives um ihn herum existiert. Der Deutsche sieht überall nur Probleme und fixiert sich auf diese: "Alles Scheiße". Aber das ist ja Quatsch.
Hätte uns diese Pandemie vor 100 (oder 50) Jahren "erwischt" wäre das Ganze wohl anders ausgegangen.. Dann hätten wohl sehr viel mehr Menschen ihre Großeltern verloren.
Aber gut, es ist ja ein "Rückschritt" wenn Menschen immer älter werden.
Ich denke Du verstehst was ich sagen will. Es geht nicht darum Probleme zu ignorieren, oder zu leugnen, sondern darum nicht immer nur das Negative zu sehen. Es gibt auch sehr viel Positives.
Und ich würde sagen insgesamt geht es uns heute deutlich besser als früher.