Jovis hat geschrieben : ↑ Do 21. Okt 2021, 18:04
Nicht dass ich noch viel zu sagen hätte, aber versprochen ist versprochen.
Dank dir
Burkart hat geschrieben : ↑ Mo 18. Okt 2021, 23:58
MIt 206 cm dürfte ich dazugehören

Und wieviel hast du? Wenn die Frage denn erlaubt ist?
Na ja, ausnahmsweise.

Aber mit meinen 1,80 m befinde ich mich im Vergleich zu dir ja noch eher im Mittelmaß. In meiner Jugend war ich in meinem Umkreis aber tatsächlich eine Ausnahme, und wenn dann so ein unsicherer Teenager auch noch jedes zweite Mal zu hören bekommt: "... na, da wirst du es aber schwer haben einen Mann zu finden ...", dann ist das schon reichlich anstrengend.
Als Frau ist 1,80 m ja auch schon recht groß, insbesondere früher. Und als Frau ist die Größe ja auch noch etwas ungünstiger, wie man an deinem "... na, da wirst du es aber schwer haben einen Mann zu finden ..." sieht. Ok, dafür habe ich z.B. im Flugzeug noch weniger Platz für meine Beine, aber das ein anderes Thema.
Jovis hat geschrieben : ↑ Mo 18. Okt 2021, 10:25
Burkart hat geschrieben : ↑ So 17. Okt 2021, 19:40
Diese Zeiten sind zum Glück längst vorbei, heute passiert mir das kaum noch.
Geht mir ähnlich, manchmal vermisse ich es deshalb sogar schon
Ist ja interessant, dass du diese Erfahrung auch gemacht hast
(aber nein, ich vermisse das ganz und gar nicht).
Woran mag das liegen? Da kommt wohl einiges zusammen: Ich bin inzwischen sehr viel älter, werde nicht mehr einfach so angequatscht; der Typ Mann „jovial-unverschämt“ scheint seltener zu werden; die Durchschnittsgröße der Bevölkerung ist gestiegen, eine Frau mit 1,80 m fällt nicht mehr so auf …
Genau, es ist nicht mehr ganz so ungewöhnlich wie früher und irgendwie finden es die Leute auch nicht mehr ganz so spannend bzw. als etwas so Besonderes; vielleicht spielen auch Medien wie das Fernsehen eine Rolle, wo inzwischen häufiger mal ein sehr großer Mensch vorkommt (ich muss gerade an den Beißer in James Bond denken, z.B. im Moonraker).
Einen so klaren Anquatsch-Typ wie du habe ich da nicht: Z.T. sind es noch eher zur Überraschung fähige Jugendliche, sonst aber irgendwelche Leute, ob nun kleine, die sich mehr Größe wünschten oder große, die überrascht auch mal etwas nach oben schauen.
Mag sein, dass Größe und Hautfarbe insofern ein gewisser Unterschied sind. Aber ich sag mal, dass Rassismus früher (z.B. in meiner Jugend vor sagen wir 40 Jahren) in Deutschland praktisch kein Thema war […]
Das werden die Betroffenen wohl anders in Erinnerung haben. In meinem Umfeld gab es früher keine farbigen Leute – nicht einen einzigen. Kein Wunder, dass ich von Rassismus nichts mitgekriegt habe.
Genau, bei uns gab es auch keine farbigen Leute (wir hatten nur gerade mal einen gebürtigen Italiener in der Klasse) und somit auch einfach keinen Rassismus und keine Betroffenen. Den bzw. diese gab es vor allem in den USA, woher man etwas z.B. vom Ku-Klux-Clan hörte.
Aber im Zuge der jetzigen Debatte werden ja auch die 50er und 60er Jahre thematisiert, und was da manchmal zu Tage kommt, kann einem die Haare zu Berge stehen lassen. (Als ein Beispiel von vielen dieser taz-Artikel:
https://taz.de/Rassismus-der-Nachkriegszeit/!5222496/ )
Es ist doch klar, dass vor rund 70 Jahren vieles anderes war, z.B. wie auch das Bild der Frau vor allem als Hausfrau und Mutter. Ich finde, man sollte die Geschichte nicht überstrapazieren und die damaligen Auffassungen halt vor allem als Geschichte ansehen. Sonst müssten einige andere Nationen viel mehr sich ihrer Geschichte bewusst werden als wir es sowieso schon tun.
[…] Insofern kann man sich fragen, warum das inzwischen zu einem geworden ist (außer - oder weil? - es einfach viel mehr Betroffene gibt)
Das ist gewiss einer der Gründe. Vielleicht gibt das sogar Anlass zur Hoffnung? Vielleicht müssen wir durch diese offene Debatte hindurch, um danach einen neuen Zustand der Normalität im Miteinander zu erreichen?
Die "Normailität" ist ständig im Fluss, letztlich gibt es sie also nicht unbedingt, solange die Menschen nicht alle gleich sind. Einige Probleme von heute gab es in unserer Jugend einfach noch nicht (so), u.a. durch viel mehr "Islam-Stämmige" oder Aussiedler bei uns, die z.T. gegen Juden oder auch einfach gegen unser normales westliches Leben sind (und ja klar sind die meisten Menschen, sagen wir gerne 99% harmlos, aber das eine Prozent kann schon völlig reichen, um bei uns zu punktuellem Chaos zu führen).
Und von wegen "offene Debatte": Wird sie wirklich geführt und werden die Stimmen gegen mehr Einwanderung in Deutschland auch hinreichend akzeptiert - und nicht nur die für sie?
Ganz wie im privaten Bereich: Über ein Problem zu sprechen ist allemal besser als es unter den Teppich zu kehren.
Das geht aber nur bei hinreichend gesprächs- und akzeptierbereiten Partnern, so meine Erfahrung.
Um es zum Vergleich zurück auf den öffentlichen Bereich zu bringen: Wie lange wird schon diskutiert etwas gegen den großen Unterschied zwischen Arm und Reich (und der schwindenden Mittelschicht) bei uns zu tun... und es passiert nichts (das Gelbe in der angehenden Koalition), weil es halt von gewissen Kreisen nicht gewünscht wird. Deren Machterhalt ist m.A.n. eigentlich mit unser größtes Problem, z.B. beim Umweltschutz (das war doch gerade ein Milliardär als kleines Beispiel, der unbedingt seine Rakete mit "Captain Kirk" u.a. starten musste; da sind noch viele große Autos mit ihren Abgasen, nicht zuletzt, weil die Geschwindigkeit auf der Autobahn unbegrenzt hoch ist usw.) oder bei immer teureren Mieten u.ä.
wobei man schon zwischen wirklich bösartigem, "klassischem" Rassismus unterscheiden sollte und dem "naiven", der eigentlich nicht böse gemeint ist, sondern primär von Betroffenen so aufgefasst wird, sagen wir ähnlich, als wenn wir beiden ständig nach der Größe gefragt werden und davon zu sehr genervt sind.
Ja, da besteht gewiss ein Unterschied. Aber ich empfinde auch den „naiven Rassismus“ nicht als so harmlos, und schon gar nicht denke ich, dass hier „primär“ eine Überempfindlichkeit der Betroffenen vorliegt. Damit würde man es sich zu einfach machen. (#metoo lässt grüßen.)
Mir scheint, dass immer mehr Menschen(gruppen) "überempfindlich" werden und ihre eigenen Interessen durchsetzen wollen anstatt sich eher Gegebenheiten anzupassen.
Sollen z.B. auch wir großen Menschen auch auf mehr unserer Rechte z.B. zu mehr Barrierefreiheit für uns pochen? Z.B. Türdurchgänge, an denen ich meinen Kopf stoßen kann, verbieten?
Letztlich scheint mir die Frage zu sein, welche Gruppen sich gegen andere durchsetzen und mit welchen größeren Konsequenzen.
Wollen wir Europäer z.B. immer mehr Einwanderer haben wie die Massen 2015 oder nun einige z.B. über Belarus oder weiter über das Mittelmeer?
Ist es z.B. Rassismus, wenn man nicht mehr Einwanderer möchte?
Tja, alles kompliziert, u.a. weil es so viel unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Interessen gibt.
Aber jetzt fehlt mir die Zeit, um diesen letzten Punkt weiter auszuführen, ich muss wieder los.
Alles klar. Ich habe auch bald keine Zeit, weil ich dann für eine Woche Urlaub und wohl weitestgehend offline sein werde.
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.