ich finde, das ist eine gute Antwort, die ich auch so unterschreiben würde.AndreaH hat geschrieben : ↑Fr 16. Apr 2021, 03:22Ich denke, Vertrauen gehört zu einen der schönsten Gefühle die wir leben können. Mit Vertrauen verbinde ich Aufrichtigkeit, Geborgenheit, Sicherheit (denn dort wo ich mein Vertrauen hingebe, verlasse ich mich darauf, dass es gut aufgehoben ist), aber auch Mut mich auf etwas einzulassen;
Wenn Vertrauen gebrochen wird, ist es sehr verletzend.
Das zeigt vielleicht auch, warum Misstrauen und Vertrauen so eng zusammen liegen. Es ist vielleicht diese Verletzlichkeit die beim Vertrauen ganz offen liegt. Beim Misstrauen aber unberührt bleibt. Ist es die Verletzbarkeit die uns manchmal dazu bewegt, eher zu Misstrauen als zu Vertrauen?
Verlieren wir aber mit dem Misstrauen nicht auch sehr viel?
Ich denke, es ist ein großer Unterschied ob ich jemanden mit einer inneren Haltung des Misstrauens oder des Vertrauens gegenübertrete. Das innere Gefühl von mir selbst wäre jeweils ganz anders. Aber nicht nur das! Wenn ich jemanden mit Misstrauen begegne, ist dies für denjenigen sehr verletzend. Wir verlieren also sehr viel wenn wir Misstrauen. Leider zeigt uns unser Umfeld aber auch oft das Vertrauen missbraucht und gebrochen wird.
Ich habe daher nachgedacht, was für mich stimmig wäre von dieser Skepsis wegzukommen, die ich grundsätzlich so wichtig empfinde (die mir aber irgendwie zu sehr ins Misstrauen rutscht)
Wenn ich als Kind auf einer Mauer stand, forderten meine Eltern mich immer auf in ihre Arme zu hüpfen.
Das war sehr schön, denn ich konnte darauf vertrauen das ich aufgefangen wurde.
Ein Gefühl von Ehrlichkeit, Sicherheit und Verantwortung kam von meinen Eltern.
Sie haben also auch die Verantwortung für mich getragen. Ich gab diese Verantwortung ab.
Wenn ich zum Arzt gehe, vertraue ich meinem Arzt. Ich gebe ihm die Verantwortung für meine Wehwehchen, damit er mit seiner Fachkompetenz die richtigen Entscheidungen für mich trifft.
Vertrauen denke ich, ist immer auch zum Teil damit verbunden, Verantwortung abzugeben.
Ich kann aber in den meisten Situationen in denen ich Vertraue auch meine Eigenverantwortung behalten und muss sie nicht gänzlich abgeben. Wenn ich Verantwortung für mich selbst übernehme, bin ich ja wachsam zum Schutz für mich selbst. Das heißt, ich nehme einfach nur wahr, wenn mir etwas auffällt, was nicht stimmig passt.
Bei Misstrauen oder Skepsis würde ich nach Unstimmigkeiten direkt suchen.
Daher gefällt mir der Gedanke jetzt besser,
ein offenes Vertrauen, verbunden mit Eigenverantwortung.
Auch wenn ich mich in einen Bus setze, gebe ich dem Busfahrer das Vertrauen über mein Leben für eine gewisse Zeitspanne. Es sind ganz kleine Dinge im Alltag, in denen man sich oft gar nicht bewusst ist, dass man Vertrauen hat, auch wenn man gerne Skeptiker sein möchte oder auch misstrauisch ist. Ein gutes Beispiel finde ich auch das mit dem Stadtbummel-wenn ich kein Vertrauen zu den anderen Menschen habe, dass sie sich regelkonform verhalten, dann würde ich diesen nicht machen, denn die anderen könnten gewalttätig werden etc.
Ja, in einer Gesellschaft muss man schon ein Vertrauen haben können und es gibt aber auch einige Anhaltspunkte, dass man dies haben kann. Ausnahmen sind hier natürlich immer auch dabei, aber im Großen und Ganzen haben auch misstrauische Menschen Vertrauen, auch wenn sie es nicht merken.
Natürlich ist ein gesundes Verhältnis zwischen Skepsis und Vertrauen gut und angebracht, blindes Vertrauen führt dazu, dass man in Schwierigkeiten gerät, zuviel Skepsis führt dazu, dass man sich selbst von allem ausschliesst.
Bezüglich der Gegenüberstellung Skepsis /Misstrauen würde ich meinen, auch wenn ich jetzt nicht direkt angesprochen bin:
Skepsis wäre für mich ein gesundes Hinterfagen einer Gegebenheit, Misstrauen ein dem Aberglauben-ähneldem Zustand, bei dem man allem blind nicht-vertraut, ohne zu hinterfragen.