Gedichte unserer Mitglieder
- Friederike
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Jo, ich hab' nicht gewußt, wie ich auf Dein Gedicht reagieren soll. Also, ich meine, ich habe das schon gewußt, weil ich sehr gelacht habe, nachdem ich fertig mit dem Lesen war. Aber wenn Du's nun mit ernster Miene verfaßt hast ... dann wäre es eine Beleidigung (nebenbei, über "schweigte" bin ich gestolpert. Der Konjunktiv müßte "schweiget" sein. Sage jetzt nicht, beim Dichten sei alles erlaubt).
Du darfst lachen.
Der Konjunktiv II (und ich meine, der ist hier angezeigt) lautet im Präteritum ... aber darum müssten es eigentlich "schwiege" heissen.
Nun ja, es ist nicht alles erlaubt, aber Fehler schon.
Habe Jörn gebeten, ein paar Korrekturen vorzunehmen, da ich das jetzt nicht mehr kann. Mögest du dich darob amüsieren und köstlich lachen
Der Konjunktiv II (und ich meine, der ist hier angezeigt) lautet im Präteritum ... aber darum müssten es eigentlich "schwiege" heissen.
Nun ja, es ist nicht alles erlaubt, aber Fehler schon.
Habe Jörn gebeten, ein paar Korrekturen vorzunehmen, da ich das jetzt nicht mehr kann. Mögest du dich darob amüsieren und köstlich lachen
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Alle lächeln in derselben Sprache.
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- Jörn Budesheim
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Unwetter
Draußen tobt die Zeit,
Die Mauern halten still,
Drinnen klopft das Herz.
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Die Mauern halten still,
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- Jörn Budesheim
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Das Lächeln der Mona Lisa ist
nicht notwendig.
Vielleicht ist
sie eine Bauchrednerin
und sagt schlimme Dinge.
Vielleicht ist
der Mund nur gemalt
und sie dreht uns den Rücken zu.
nicht notwendig.
Vielleicht ist
sie eine Bauchrednerin
und sagt schlimme Dinge.
Vielleicht ist
der Mund nur gemalt
und sie dreht uns den Rücken zu.
- Jörn Budesheim
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Mit verstellter Stimme sprechen
verstellte Menschen
authentisch
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- Jörn Budesheim
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Der Weg in den Park
Vorbei an sprechenden Häusern
Die Autos haben schon den Blick gesenkt
Der Straßenberg schmilzt mit mir
Auftritt das grüne Gras
Ein Zombie übt Schwertkampf
Der Sonnenhut weiß nicht recht weiter
Die Bank liegt mir quer
Rücken an Rücken
Mit neun Zeilen
Vorbei an sprechenden Häusern
Die Autos haben schon den Blick gesenkt
Der Straßenberg schmilzt mit mir
Auftritt das grüne Gras
Ein Zombie übt Schwertkampf
Der Sonnenhut weiß nicht recht weiter
Die Bank liegt mir quer
Rücken an Rücken
Mit neun Zeilen
- Jörn Budesheim
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Echo
Unter der Bahnbrücke
Wo es auch im Sommer dunkel ist
Wirfst du einen Laut gegen die Wände
Und sie verschlucken ihn
- Jörn Budesheim
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Sonntag
Es ist sehr leise - seit alle weg sind. Fast 8 Milliarden - meldete Google bei der letzten Anfrage. Einige Bots sammeln noch den letzten Daten-Nektar. Manche Häuser bellen leise oder spielen Musik. Die Katzen sitzen auf der Straße. Irgendwann wird es den Krähen auffallen. Die Bäume fragen sich umso mehr, warum sie in Reih und Glied stehen... sie haben jetzt keine Befehle mehr zu erwarten.
- Jörn Budesheim
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Auf dem Balkon
Rechts Presslufthammer Basketball
Links Autorauschen
Hinter mir die Maschine
Im Handy bellt Trump Biden an
Nur aus dem Buch kommt etwas Stille ...
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Hinter mir die Maschine
Im Handy bellt Trump Biden an
Nur aus dem Buch kommt etwas Stille ...
- Jörn Budesheim
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Im 8argos-Blog hatte Klaus Harth die Idee, "negative" Brecht-Gedichte zu schreiben.
Hier mein Versuch:
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Weit über der Havel kreisen die Krähen
Es lieget ein Dichter im zinkenen Sarg
Die Tinte vergossen, er konnte nichts sähen
Die Nacht hat ihn wieder, da kommet kein Tag
... da kommet kein Tag
----------------------------------------------------------------
basiert auf dieser Strophe von Brecht:
Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.
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Wer die Melodie dazu kennt, wird merken, dass man auch meine Version dazu singen kann mit etwas gutem Willen :-)
Hier mein Versuch:
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Weit über der Havel kreisen die Krähen
Es lieget ein Dichter im zinkenen Sarg
Die Tinte vergossen, er konnte nichts sähen
Die Nacht hat ihn wieder, da kommet kein Tag
... da kommet kein Tag
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basiert auf dieser Strophe von Brecht:
Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.
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Wer die Melodie dazu kennt, wird merken, dass man auch meine Version dazu singen kann mit etwas gutem Willen :-)
- Jörn Budesheim
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Nachttisch
Steig auf den
Nachttisch er
Wird dich tragen
Vierbeinig
Erwartest du
Einen Schlaf
Ohne Traum
- Jörn Budesheim
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Das psychosomatische Holzbein
Du sollst dein Holzbein lieben,
denn es kommt von innen her!
Was war, ist eine große Sieben,
das Leben kommt vom Ende her.
Armbeug, Kniestütz - täglich üben,
die schönsten Federn hält der Teer.
- Jörn Budesheim
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Niedrig auflösendes Gedicht
9 Zeilen
In 72 dpi
geschrieben
Niedrig
Aufgelöst
Hochgeladen
Nichts
Zu sehen
Für alle
9 Zeilen
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geschrieben
Niedrig
Aufgelöst
Hochgeladen
Nichts
Zu sehen
Für alle
Wo sich zwei
Augenpaare treffen,
wird keine Maske
noch so bunt
das Offenbare
verdecken
Dass wir
Lebendige
sind in Kleidern
und wieder
nackt beim
Sterben
werden
Das Leuchten
eurer Augen
zeigt dies
klar:
Wir sind
aus einem
Licht gemacht.
Augenpaare treffen,
wird keine Maske
noch so bunt
das Offenbare
verdecken
Dass wir
Lebendige
sind in Kleidern
und wieder
nackt beim
Sterben
werden
Das Leuchten
eurer Augen
zeigt dies
klar:
Wir sind
aus einem
Licht gemacht.
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Alle lächeln in derselben Sprache.
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- Jörn Budesheim
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es gibt 7 künstler
3 millionäre und
4 multimillionäre
das liest du in 7000 texten
und siehst du in den 7 filialen
des einen museums
3 millionäre und
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und siehst du in den 7 filialen
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- NaWennDuMeinst
- Beiträge: 4640
- Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37
Vor Jahren geschrieben. Ein Gruß und eine Mahnung aus der Vergangenheit. Von mir an mich selbst.
„Wahrheit“
Schon als Kind sah ich den Glanz,
Verehrte Deine Seltenheit,
Wollte Dich am liebsten ganz,
Das war meine Eitelkeit.
All mein Streben, all mein Handeln,
Opfer ich der Wahrheit hin,
Kein Gedanke kann je wandeln,
Dass nur d a s ich selber bin.
Ich wusste nie um Deine Wirklichkeit,
Weder Art noch Ort war mir bekannt,
Dass ich dich einst find' hingegen,
gänzlich sicher hab ich das genannt.
Aber niemals sicher warst Du ganz bei mir,
Immer nur wollt ich Dich finden,
Doch suchte ich nach Dir,
So sah ich Dich nur schwinden.
Einmal doch, Du tratst mir stolz entgegen
Und gar glücklich war ich so
Heut’ verehr ich Dich der Wahrheit wegen
Und seitdem werd' ich nicht froh.
Denn stets nur wollte ich Du wärst ganz mein,
Nur wir zwei und wir a l l e i n,
Doch war es so, so sah ich bald,
Du kannst nicht lange mit mir sein.
Es liegt so tief und schmerzt so sehr
Dich in Gedanken fort zu lassen
Was nur soll ich tun, ich lieb' Dich sehr
Und keineswegs wollt ich Dich hassen.
Einst ich dacht ich hielt Dich hier,
Wahrheit hab ich Dich genannt,
Sieh, nun läufst Du fort von mir,
Fort von mir weil ich Dich fand.
(entstanden 2005)
„Wahrheit“
Schon als Kind sah ich den Glanz,
Verehrte Deine Seltenheit,
Wollte Dich am liebsten ganz,
Das war meine Eitelkeit.
All mein Streben, all mein Handeln,
Opfer ich der Wahrheit hin,
Kein Gedanke kann je wandeln,
Dass nur d a s ich selber bin.
Ich wusste nie um Deine Wirklichkeit,
Weder Art noch Ort war mir bekannt,
Dass ich dich einst find' hingegen,
gänzlich sicher hab ich das genannt.
Aber niemals sicher warst Du ganz bei mir,
Immer nur wollt ich Dich finden,
Doch suchte ich nach Dir,
So sah ich Dich nur schwinden.
Einmal doch, Du tratst mir stolz entgegen
Und gar glücklich war ich so
Heut’ verehr ich Dich der Wahrheit wegen
Und seitdem werd' ich nicht froh.
Denn stets nur wollte ich Du wärst ganz mein,
Nur wir zwei und wir a l l e i n,
Doch war es so, so sah ich bald,
Du kannst nicht lange mit mir sein.
Es liegt so tief und schmerzt so sehr
Dich in Gedanken fort zu lassen
Was nur soll ich tun, ich lieb' Dich sehr
Und keineswegs wollt ich Dich hassen.
Einst ich dacht ich hielt Dich hier,
Wahrheit hab ich Dich genannt,
Sieh, nun läufst Du fort von mir,
Fort von mir weil ich Dich fand.
(entstanden 2005)
But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)
.....SUCHE nach Schönheit.....
.... SIE ist leicht zu finden,.......
.... NICHT der Verstand kann sie
fassen, nimm........
....SIE einfach mit deinem Herzen
wahr. Schönheit......
....IST spürbar, tief in dir. Sie berührt....
....IMMER die Sehnsüchte deines Ichs....
... DA wo du sie nie erwartest,
überrascht sie dich.....
.... SIE ist leicht zu finden,.......
.... NICHT der Verstand kann sie
fassen, nimm........
....SIE einfach mit deinem Herzen
wahr. Schönheit......
....IST spürbar, tief in dir. Sie berührt....
....IMMER die Sehnsüchte deines Ichs....
... DA wo du sie nie erwartest,
überrascht sie dich.....
hätte auch eines, allerdings ohne Reim, hoffe, das ist für diesen Bereich auch ok:
Geist->Materie=Welt; Materie->Geist=?
Geist stirbt und wird zu Form
in diesem Moment erlischt Bewegung.
Vom Kleinen angefangen,
setzt sich dieser Prozess bis ins Große fort.
Der Zustand ändert sich
vom Fluidum zum Festkörper.
Ideen werden zu Weltbildern,
Motivationen zu Religionen,
Zeichnungen zu Städten,
Visionen zu Dokumentationen.
Fernab jeglicher Lebendigkeit,
ist die geformte Materie nun tot.
Der reine Geist erschuf sie und be-lebt sie wieder.
Er durchdringt jede Faser, jedes Atom, jedes Quant.
Er lässt die Marionette -den Köper- tanzen.
Es hat den Anschein,
dass Materie noch lebt.
Es ist die Täuschung,
von der man in den Upanischaden spricht.
Die pure Essenz der Lebendigkeit sei Geist.
Es benötigt noch ein materielles Auge,
um die Wirkungen des Geistes
anhand des materiellen Körpers wahrzunehmen.
Eine unidirektionale Weltsicht
benötigt eine Bidirektion.
Materie stirbt.
Geist wird extrahiert.
Weltliche Erfahrungen wandern
in den brahmanischen Ozean.
Geist kannte sowas nicht;
So wie Materie sowas wie Geist nicht kannte.
Der Zyklus der Schöpfung
Beginnt erneut.
Geist->Materie=Welt; Materie->Geist=?
Geist stirbt und wird zu Form
in diesem Moment erlischt Bewegung.
Vom Kleinen angefangen,
setzt sich dieser Prozess bis ins Große fort.
Der Zustand ändert sich
vom Fluidum zum Festkörper.
Ideen werden zu Weltbildern,
Motivationen zu Religionen,
Zeichnungen zu Städten,
Visionen zu Dokumentationen.
Fernab jeglicher Lebendigkeit,
ist die geformte Materie nun tot.
Der reine Geist erschuf sie und be-lebt sie wieder.
Er durchdringt jede Faser, jedes Atom, jedes Quant.
Er lässt die Marionette -den Köper- tanzen.
Es hat den Anschein,
dass Materie noch lebt.
Es ist die Täuschung,
von der man in den Upanischaden spricht.
Die pure Essenz der Lebendigkeit sei Geist.
Es benötigt noch ein materielles Auge,
um die Wirkungen des Geistes
anhand des materiellen Körpers wahrzunehmen.
Eine unidirektionale Weltsicht
benötigt eine Bidirektion.
Materie stirbt.
Geist wird extrahiert.
Weltliche Erfahrungen wandern
in den brahmanischen Ozean.
Geist kannte sowas nicht;
So wie Materie sowas wie Geist nicht kannte.
Der Zyklus der Schöpfung
Beginnt erneut.
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https://t.me/franzphilo
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