Ist alles mit allem verbunden?

Aspekte metaphysischer Systementwürfe und der Ontologie als einer Grunddisziplin der theoretischen Philosophie können hier diskutiert werden.
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Jörn Budesheim
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Do 28. Jan 2021, 14:02

Burkart hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 13:15
Es ist halt Definitionssache
Dann definiere ich, dass "Verbundensein" synonym ist mit "Existieren" und schon stimmt "meine" Theorie. Wenn man sich die Wahrheit einer Theorie durch Definition erschleichen kann, dann ist es mit der Theorie nicht weit her, weil sie dann nicht an der Wirklichkeit scheitern kann.




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AndreaH
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Do 28. Jan 2021, 23:01

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 06:25



Und selbst Dinge, die in einen Bereich gehören, zum Beispiel den raum-zeitlichen, können getrennt sein. Wenn etwas in ein schwarzes Loch fällt, dann hat es keinerlei Kontakt mehr mit dem Rest des Universums, zumindest soweit ich mich an die entsprechende Lektüre erinnere -
Wer sagt den wenn etwas in ein schwarzes Loch fällt, dass es dann getrennt von allem ist? Ist da schon mal jemand reingefallen und wieder rausgeklettert... dann würde ich es schon verstehen, wenn er es dann behauptet. Wir Menschen verfügen doch noch gar kein ausreichendes Wissen über schwarze Löcher, dass wir uns dann in diesem Bereich so festlegen können. Aber uns ist klar das es welche gibt, das ist doch toll.




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AndreaH
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Do 28. Jan 2021, 23:17

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 06:25

Noch ein Wort zu dem Ameisenhaufen: es ist meines Erachtens grundsätzlich fragwürdig, von einem "Nichtwissen" auf etwas positives zu schließen. Daraus, dass wir vieles nicht verstehen und durchschauen können, folgt einfach nichts positives für die Theorie des universellen Zusammenhängens. Dass wir vieles nicht durchschauen, ist einfach kein Argument dafür, dass alles mit allem zusammenhängt.
Wieso sollte ich etwas positives oder negatives sehen wollen? Dann würde ich ja nur aus der Perspektive von meinem ICH herausschauen.

Ich denke auch wir müssen gar nicht alle Bereiche und Systeme durchschauen um einen Sinn zu finden. Es reicht wenn wir einen Sinn im Großen Ganzen sehen.




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AndreaH
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Do 28. Jan 2021, 23:19

Ah, ich hab es wieder falsch gemacht mit dem Zitat. Hoffe ihr schaut nach, dann wisst ihr was ich geschrieben habe. Sorry




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AndreaH
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Do 28. Jan 2021, 23:22

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 14:02
Burkart hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 13:15
Es ist halt Definitionssache
Dann definiere ich, dass "Verbundensein" synonym ist mit "Existieren" und schon stimmt "meine" Theorie. Wenn man sich die Wahrheit einer Theorie durch Definition erschleichen kann, dann ist es mit der Theorie nicht weit her, weil sie dann nicht an der Wirklichkeit scheitern kann.



Was ist das für eine Aussage? Das verstehe ich nicht. Ich kann doch nicht verbunden durch das Synonym Existenz ersetzen?! Das ergibt für mich keinen Sinn. Wie ist das genau gemeint?
Bitte diese Theorie erklären, dass damit alles voneinander getrennt sein soll.

Es geht doch in der Eingangsthese darum" Ist alles mit allem verbunden"
In meinem Denkansatz ist es nicht relevant, ob etwas schon existierte, oder ob es noch existieren wird, ob es existiert, ob es wirklich ist oder nicht.
Da für mich alles einfach alles ist.

Ich schreibe morgen, etwas genauer wie ich meinen Denkansatz sehe und welchen Sinn ich in meinem Denkansatz  sehe.




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AndreaH
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Do 28. Jan 2021, 23:30

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 06:25
Hallo Andrea H :)

Wenn 2 Elemente im Jahr 1400 getrennt waren, aber im Jahr 2021 verbunden sind, dann waren sie im Jahr 1400 getrennt und dann ist nicht alles mit allem verbunden. Denn, dass alles mit allem verbunden ist, heißt doch, dass es ein lückenloses Netz von allen mit allem über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bis in alle

Ja, dieses Netz ist die Potenzialität




Burkart
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Fr 29. Jan 2021, 00:18

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 14:02
Burkart hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 13:15
Es ist halt Definitionssache
Dann definiere ich, dass "Verbundensein" synonym ist mit "Existieren" und schon stimmt "meine" Theorie. Wenn man sich die Wahrheit einer Theorie durch Definition erschleichen kann, dann ist es mit der Theorie nicht weit her, weil sie dann nicht an der Wirklichkeit scheitern kann.
Wie möchtest du deine Ausgangsfrage denn beantwortet haben? Anhand irgendeines Gefühls? Einer Intuition? Einer persönlichen Meinung? Oder doch mit dem Versuch einer Objektivierung?



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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NaWennDuMeinst
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Fr 29. Jan 2021, 00:38

Burkart hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 00:18
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 14:02
Burkart hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 13:15
Es ist halt Definitionssache
Dann definiere ich, dass "Verbundensein" synonym ist mit "Existieren" und schon stimmt "meine" Theorie. Wenn man sich die Wahrheit einer Theorie durch Definition erschleichen kann, dann ist es mit der Theorie nicht weit her, weil sie dann nicht an der Wirklichkeit scheitern kann.
Wie möchtest du deine Ausgangsfrage denn beantwortet haben? Anhand irgendeines Gefühls? Einer Intuition? Einer persönlichen Meinung? Oder doch mit dem Versuch einer Objektivierung?
Möp.

Für Jörn ist das nicht zwingend ein Gegensatz.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
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(William Butler Yeats)

Burkart
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Fr 29. Jan 2021, 00:47

NWDM: Gegensatz-Fail?
Ich wollte nur versuchen herauszufinden, was Jörn hören möchte :)



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Jörn Budesheim
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AndreaH hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 23:22
Ich kann doch nicht verbunden durch das Synonym Existenz ersetzen?! Das ergibt für mich keinen Sinn...
Natürlich nicht! Das ist ja der Sinn des Beispiels. Es kommt halt nicht einfach drauf an, wie wir die Begriffe definieren, sondern darauf, wie die Dinge liegen. Immer nur mantrahaft zu sagen, es kommt drauf an, wie wir die Begriffe definieren, bringt halt nichts. Man muss konkrete Vorschläge machen, um zu sehen, ob man es mit guten Begriffen zu tun hat, die die verschiedenen Arten und Weisen, in denen die Dinge zusammenhängen auf den Begriff bringen.

Denn die Dinge in einem Gedicht, wie ich oben schon geltend gemacht habe, sagen wir die Wörter, die leeren Räume, die Zeilenlängen der Rhythmus etc. hängen ja in anderer Art und Weise zusammen, als z.b. die Zahlen in der Reihe der natürlichen Zahlen und das wieder hängt anders zusammen als Bäume und ihre Früchte.

Für den Anfang genügt es, wie ich finde, dass man eine vage Vorstellung von dem Begriff "Verbundensein" hat, den man aus der Lebenswelt gewonnen hat - woher sonst? - und dann geht man durch die Beispiele und versucht, den Begriff zu schärfen. Denkbar ist schließlich auch, dass wir es nicht zu einer fixen Definition bringen, sondern uns mit - wie Wittgenstein sagt - Familienähnlichkeiten begnügen müssen.

Es hat also keinen Sinn, zu den verschiedenen Beispielen immer zu sagen, kommt drauf an, wie wir den Begriff definieren, wo es doch genau andersrum ist.




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Jörn Budesheim
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Fr 29. Jan 2021, 06:17

AndreaH hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 23:30
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 06:25
Hallo Andrea H :)

Wenn 2 Elemente im Jahr 1400 getrennt waren, aber im Jahr 2021 verbunden sind, dann waren sie im Jahr 1400 getrennt und dann ist nicht alles mit allem verbunden. Denn, dass alles mit allem verbunden ist, heißt doch, dass es ein lückenloses Netz von allen mit allem über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bis in alle

Ja, dieses Netz ist die Potenzialität
Und das ist für mich gleichbedeutend mit: nicht alles ist mit allem verbunden.




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AndreaH hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 23:17
Wieso sollte ich etwas positives oder negatives sehen wollen?
Es geht dabei nicht um Wertungen. Etwas negativ zu bestimmen heißt: es ist nicht so und so. Etwas positiv zu bestimmen heißt: es ist so und so.

Und mit Hilfe eines Nichtwissens, kann ich in der Regel nichts positiv bestimmen.




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Fr 29. Jan 2021, 09:52

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 06:11
AndreaH hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 23:22
Ich kann doch nicht verbunden durch das Synonym Existenz ersetzen?! Das ergibt für mich keinen Sinn...
Natürlich nicht! Das ist ja der Sinn des Beispiels. Es kommt halt nicht einfach drauf an, wie wir die Begriffe definieren, sondern darauf, wie die Dinge liegen.
Sie liegen jeweils anders. In verschiedenen Sinnfeldern.
Im Sinnfeld der Theologen ist Alles mit Allem durch Gott verbunden.
Jetzt sagst Du, das könne nicht sein.
Offenbar kann das aber nur in einem anderen (Deinem) Sinnfeld nicht sein.
Wieso aber müssen wir hier Dein Sinnfeld zugrunde legen?
Jetzt merkst Du vielleicht langsam wo das Problem liegt.
Wenn die Frage nämlich kein Sinnfeld vorgibt, ist plötzlich jede Antwort möglich, je nach dem welches Sinnfeld man bevorzugt.
Um jetzt wirklich zu einem Ergebnis zu kommen, müsste man sich zuerst auf ein Sinnfeld (welches soll zuständig sein?) einigen.



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Fr 29. Jan 2021, 11:44

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 09:52
Wieso aber müssen wir hier Dein Sinnfeld zugrunde legen?
Was meinst du damit? Ich verstehe es nicht.




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NaWennDuMeinst
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Fr 29. Jan 2021, 16:16

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 11:44
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 09:52
Wieso aber müssen wir hier Dein Sinnfeld zugrunde legen?
Was meinst du damit? Ich verstehe es nicht.
Na, wenn Du sagst, dass es niemals nicht sein kann, dass Alles mit Allem verbunden ist, in welchem Sinnfeld bewegst Du dich dann?



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Jörn Budesheim
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Wie gesagt: verstehe ich nicht. Was meinst du da? Ich weiß nicht, was "mein Sinnfeld" ist. Mit dem Ausdruck kann ich nichts anfangen.




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Fr 29. Jan 2021, 17:07

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 16:26
Wie gesagt: verstehe ich nicht. Was meinst du da? Ich weiß nicht, was "mein Sinnfeld" ist. Mit dem Ausdruck kann ich nichts anfangen.
Im Sinnfeld der Theologen sorgt Gott dafür, dass alles mit allem verbunden ist.
Was ist das? Das Sinnfeld der Religion (das religöse Sinnfeld)?
Ja, oder?
Du hast aber in diesem Thread schon mehrfach wiederholt, dass niemals nicht alles miteinander verbunden sein kann.
Ich nehme jetzt deshalb an, dass Du Dich also nicht des religiösen Sinnfelds (in dem es einen Gott gibt, der alles zusammehält) bedienst, sondern irgend eines anderen.
Welches ist ja egal. Wichtig ist nur, dass es ein anderes ist.
Es sind zwei verschiedene.
Und nun ist für mich das Problem, dass sich hier offenbar nicht klären lässt, welches Sinnfeld denn nun die echte, wirkliche Antwort darauf hat, ob alles mit allem verbunden ist, noch lässt sich überhaupt ermitteln welches Sinnfeld wir überhaupt heranziehen (befragen) müssen.
Was machen wir nun? Würfeln wir das aus?



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Jörn Budesheim
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Fr 29. Jan 2021, 18:01

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 17:07
Sinnfeld der Theologen
Deine Antwort hilft mir leider nicht weiter, weil ich diesen Ausdruck (das gilt übrigens für die anderen Verwendungsweisen des Wortes Sinnfeld in deinem Beitrag ebenso) auch nicht verstehe. Es wäre nicht schlecht, wenn du klären würdest, was du damit meinst, denn ich vermute, dass sich hinter diesen ziemlich seltsamen Formulierungen irgendetwas verbirgt... was zur Klärung beitragen kann, wenn wir es auflösen.

Also: was meinst du mit "dein Sinnfeld" und was meinst du mit "Sinnfeld der Theologen"? Oder: was heißt es, sich eines Sinnfeldes zu bedienen??




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AndreaH
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Fr 29. Jan 2021, 18:24

AndreaH hat geschrieben :
Do 28. Jan 2021, 23:01
Wer sagt den wenn etwas in ein schwarzes Loch fällt, dass es dann getrennt von allem ist? Ist da schon mal jemand reingefallen und wieder rausgeklettert... dann würde ich es schon verstehen, wenn er es dann behauptet. Wir Menschen verfügen doch noch gar kein ausreichendes Wissen über schwarze Löcher, dass wir uns dann in diesem Bereich so festlegen können. Aber uns ist klar das es welche gibt, das ist doch toll.
Ich habe als ich mich zu dem "Schwarzen Loch" geäußert habe, etwas zu schroff geantwortet. Das ärgert mich jetzt ein bisschen, da ich natürlich auch eine Einstellung dazu habe die ich hier gar nicht ausführlich beschrieben habe. Ich habe geschrieben: Ich finde es toll! Das sagt meiner Meinung gar nichts darüber aus, was ich eigentlich mit diesem Satz sagen wollte.

Ich sehe in meinem Denkansatz: Wir befinden uns in einem System aus verschiedenen Systemen. Ständig greifen diese Systeme ineinander und beeinflussen sich fortlaufend. Eine außerordentliche Dynamik kontrolliert dieses System. Für mich ist ein System "ein System" sobald etwas eine Richtung hat. Ein schwarzes Loch wäre z.B. ein System, da uns Menschen klar geworden ist, dass es schwarze Löcher gibt. Es hat eine Richtung: wir gehen davon aus, es verschwindet darin etwas. Das ist für mich bereits eine Richtung. Ob diese Richtung unwahr, wahr, sinnlos oder sinnvoll ist ist nicht relevant. Wir haben zum jetzigen Standpunkt zu wenig wissen, damit wir diese Richtung oder auch den Sinn dieses Systems so festlegen können. Das brauchen wir auch nicht, es reicht wenn wir es als System sehen um damit zu arbeiten im Themenbereich: ist alles mit allem verbunden.

Wenn sich jetzt ein Forscher auf das System mit dem schwarzen Loch einlässt und damit arbeitet, habe ich persönlich gesehen, gegenüber diesem Forscher eine besonders große Wertschätzung.
(Deshalb hat mein Satz: Ich finde das toll! nicht die Aussagekraft gehabt, die ich eigentlich diesem Satz geben wollte)
Durch diese konzentrierte Arbeit auf einen Themenbereich kann viel entstehen und dieses System selbst wird klarer. Jede Arbeit die sehr konzentriert auf etwas gerichtet ist, hat für mich einen unermesslichen Wert. Das bedeutet aber auch, man bei diesem konzentrierten Arbeiten.... trennen können muss.
Sonst könnte man nie das Ganze sehen. Also umso detaillierter oder auch getrennter man etwas in einem Bereich anschaut, umso klarer wird das Ganze. Ohne Trennung wird man ein System im Ganzen nie begreifen können.
Wenn sich zum Beispiel jemand im Ökosystem mit dem Verdauungssystem der Vögel beschäftigen möchte... wird er erst mal alles voneinander getrennt sehen müssen. Er trennt alles in seinem Bereich: Tiere von Pflanzen, Tierarten, Vogelarten, auch wenn er bei dem Verdauungssystem der Vögel angekommen ist wird er einzelne Organe getrennt sehen müssen damit er dieses System versteht. Wir brauchen die Fähigkeit es getrennt zu sehen, damit es sich im Ganzen verbinden kann. Wenn wir uns mit der Frage beschäftigen, was ist der Sinn unseres Lebens, dann brauchen wir absolut die Sinnfelder der Existenz....
Das Wissen von Existenz und ähnlichem... deswegen hat es für mich persönlich auch einen großen Wert wenn sich jemand in diesem Bereich sehr konzentriert einlässt.
In dieser Eingangsthese geht es aber um die Frage ob alles mit allem verbunden ist.

Daher ist es wichtig für einen kurzen Moment alle Systeme so zu lassen wie sie gerade sind und sie auch zu akzeptieren wie sie gerade sind.... aus dieser Perspektive heraus können wir dann sehen ob es eine Verbindung von "ist alles mit allem verbunden" gibt.




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Jörn Budesheim
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Fr 29. Jan 2021, 18:52

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 17:07
Ich nehme jetzt deshalb an, dass Du Dich also nicht des religiösen Sinnfelds (in dem es einen Gott gibt, der alles zusammehält) bedienst, sondern irgend eines anderen.
Welches ist ja egal. Wichtig ist nur, dass es ein anderes ist.
Es sind zwei verschiedene.
Was auch immer dir da vorschwebt, ich bin ziemlich sicher, dass es nichts mit der SFO zu tun hat. Was du da schreibst, klingt ein wenig so, als würdest du unter einem Sinnfeld so etwas wie einen "Meinungs-Bereich", "Sichtweise" oder etwas in der Art verstehen. Aus diesem Verständnis ergibt sich dann auch, dass ich - wenn ich nicht die religiöse Sichtweise vertrete oder mich ihr bediene - dann eben eine ganz andere Sichtweise vertrete oder mich ihrer bediene. Das wäre auf jeden Fall eine mögliche Paraphrase, wie mir scheint.

Deswegen schreibst du ja auch, dass es zwei Sinn-Felder gibt.

Aber so liegen die Dinge nicht in der SFO. Wenn jemand in diesem Thread - sagen wir mal - irgendeine Form von Pantheismus vertreten würde und er damit Recht hätte, dann gäbe es einen großen Bereich. Wenn ich hingegen Recht hätte, dann gäbe es unendlich viele verschiedene Bereiche. Und nach der SFO hat mindestens einer von uns beiden Unrecht. Es ist also nicht richtig, dass es zwei Sinn-Felder gibt, weil zwei Ansichten vertreten werden. Falls einer von uns beiden Recht hätte, dann gäbe es entweder ein Sinnfeld (falls man im Pantheismus davon sprechen könnte) oder unendlich viele, aber niemals zwei.

Es könnte z.b. dann zwei Sinn-Felder geben, wenn wir (der Pantheist und ich) beide Unrecht hätten und irgendeine Form von Dualismus richtig wäre und der Begriff Sinnfeld im Dualismus angemessen wäre.




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