Dass Kunstwerke oft "offen" und nicht eindeutig sind und den Betrachter (wenn man so sagen darf) zum Komplizen machen, finde ich auch. Die Freiheit des Betrachters, die seine eigene Kreativität herausfordert, ist wichtig.Stefanie hat geschrieben : jeder sieht es anders
Aber: Wie weit geht das? Ist es wirklich so, dass jeder etwas (ganz?) anderes sieht? Was heißt das eigentlich? Ich vermute, man sieht sehr vieles sehr ähnlich. Nur wird das nicht "thematisch", weil es zu offensichtlich ist. (Niemand übersieht ja bei den Bildern von Klaus, dass zum Beispiel Häuser und Bäume drauf sind, aber keine Flugechsen. Jeder von uns ist vertraut damit, dass überhaupt auf Papier gezeichnet und gemalt wird und es dann präsentiert wird - dass es so etwas wie Kunst gibt. Man könnte sicher eine sehr lange Liste der Selbstverständlichkeit machen, die nie eigens besprochen werden, weil sie im Grunde "unsichtbar" geworden sind. Diese Liste ist wichtig - weil sie auch zu dem gehört, woran Künstler "negativ" anschließen - indem sie sich ihr entziehen.)
Erst vor einem in der Regel sehr großen gemeinsamen Hintergrund bilden sich dann die (sehr wichtigen) unterschiedlichen Sichtweisen heraus. Außerdem sind diese ja nicht beliebig. Ist gibt sicher Sichtweisen, die nicht mehr vom Werk gedeckt sind, sondern als abwegig erscheinen.