Friederike hat geschrieben : ↑ Do 11. Apr 2019, 15:47
TsukiHana hat geschrieben : ↑ Do 11. Apr 2019, 10:35
Die aufgesetzte Forderung, wonach die Sprache jetzt nun unbedingt "weiblicher" werden soll/muss, ist für mich pure Heuchelei, wenn die Lohn
ungleichheit, die ja politisch viel leichter zu beheben wäre, immer noch so selbstverständlich ist, wie heute.
Dazu fällt mir der Begriff der "Solidargemeinschaft" ein, und auch heute noch, nach 60 Jahren "alle Jahre wieder" - Diskussion, sind die Beamten nicht beteiligt.
Eigentlich zeigt das Beispiel gut beide Aspekte. 1. Wie man mit Worten die soziale Praxis vernebelt (die Bedeutung der Sprache) und 2. den von Dir hervorgehobenen Punkt, daß die politische Umsetzung wie ein Felsumstürzen ist.
Wenn man es bei einer rein sprachlichen besseren Sichtbarkeit des Weiblichen belässt und sonst nichts grundlegend ändert, bleibt es klar Makulatur.
Wirklich und unmittelbar wirksame Maßnahmen wie eine Gleichberechtigung durch echte Lohngleichheit, pensionssichernde Anerkennung von Kindererziehungszeiten oder Pflegezeiträumen (ohne Pensionsversicherungsbeiträge!), jeglicher ehrenamtlicher Tätigkeit (für alle Geschlechter) kämen tatsächlich einem Felsumstürzen gleich, aber einem sehr heilsamen!
Und dass wir uns das nicht leisten könnten, wird man selbst nach meinem bescheidenen volkswirtschaftlichen Wissen nicht belegen können, nehme ich an. Weit eher könnte man belegen (was meines Erachtens schon getan wurde), dass wir es uns zunehmend NICHT (mehr) leisten können, Unmengen von "Solidarbeiträgen" aller Art abfließen und den Gemeinwesen abhanden kommen zu lassen. Ich erinnere dazu beispilsweise an Hermann Scheer, der erklärte, dass sich "Privatisierung" von "privare" (das Staatswesen berauben) ableitet und schon von den Römern nicht gern gesehen und geächtet wurde.
Eine letzte Frage noch: Welche unsolidarische Nichtbeteiligung von "Beamten" ist gemeint? Eine besoldungsrechtliche, auf Deutschland bezogen?