Ja, ein Willkommen auch von mirherbert clemens hat geschrieben : ↑Mo 28. Aug 2017, 09:42Darf man Tiere essen?
Ich habe jetzt erst den Zeit-Artikelhinweis von Jörn Budesheim gelesen. Davor ist in der Zeit erschienen: Jonathan Safran Foer: "Donnerstags kein Fleisch“. Den Artikel finde ich auch lesenswert.
Leid zu minimieren scheint mir schon eine gute ethische Maxime zu sein. Meines Erachtens schließt dies nicht das Töten von Tieren aus.
Ein "natürlicher Tod" ist für Tiere meistens sehr quälend und langsam. In der Natur gibt es eben Fleischfresser dafür, das ist definitiv humaner.
Mir geht es mehr um ein gutes Tierleben und die Erhaltung unseres Planeten als gemeinsame Lebensgrundlage.
Als Anhänger der Demeter-Landwirtschaft sorge ich dafür, dass es einen überschaubaren Hoforganismus mit guten Lebensbedingungen auch von Kühen, Schweinen, … gibt. Für die Kühe scheint Schlachten ein guter Tod das Ende eines guten Lebens zu sein. (Wie dieses Schlachten noch weniger leidvoll geschehen kann, ist eine Frage an den Landwirt und Schlachter.) So versuche ich als Verbraucher wenig „gutes“ Fleisch zu essen.
(Übrigens Jörn: Ist Du Käse? Ist Dir dabei bewusst, dass dafür notwendigerweise viele Kälber getötet werden müssen?)

Die Sache mit der "Leidminimierung" ist so eine Sache

- Falls der Gedanke richtig ist, dass es sich dabei um Utilitarismus handeln soll , sieht man, dass der Grundgedanke ("Summe des Wohlergehens maximieren") im vorliegenden Fall umformuliert wurde in: "Leid minimieren" - was zunächst unbedenklich erscheint, bis man zur Frage des Tötens kommt. Denn Töten führt sicher nicht dazu, die Summe des Wohlergehens maximieren, da den fraglichen Lebewesen mögliches Wohlergehen offensichtlich vorenthalten wird. Soviel dazu nur ad hoc ... da ich, wie bereits erläutert, die Frage ja bisher nicht eingehend geprüft habe ...
- finde ich den Utilitarismus spontan nicht völlig überzeugend, Moral also Rechenmodell kommt mir seltsam vor. Obwohl die Grundintuition dahinter einigermaßen nachvollziehbar ist ...