Hilary Putnams “Keine-Wunder-Argument”
Hilary Putnams “Keine-Wunder-Argument” soll ein realistisches Verständnis des Erfolges der Naturwissenschaften plausibel machen. Wissenschaftliche Realisten vertreten die Ansicht, dass die Gegenstände, von denen wissenschaftliche Theorien handeln, in einigen Fällen auch wirklich existieren und nicht bloß “theoretische Entitäten” sind. Beispiele dafür sind: Elektronen, Strings, Antimaterie und dergleichen mehr.
Putnam meint, dass andernfalls der immense und schwer leugbare Erfolg der Wissenschaften nicht mehr nachvollziehbar wäre - er wäre eine Art Wunder. Der Kern des Keine-Wunder-Arguments ist folgender: Die beste Erklärung für den Erfolg naturwissenschaftlicher Theorien (etwa bezogen auf ihrer Fähigkeit, korrekte Voraussagen zu treffen oder Objekte zu manipulieren) ist, dass diese Theorien – wenigstens annähernd – wahr sind.Wikipedia hat geschrieben : Der Wissenschaftliche Realismus sucht als Philosophie eine Begründung zu liefern dafür, dass die Meinung gerechtfertigt sei, dass wissenschaftliche Theorien in ihrer Anwendung eine praktisch brauchbare Beschreibung und Erklärung von Vorgängen und Strukturen liefern, wie sie in der Realität vorzufinden sind. Wenn eine wissenschaftliche Theorie gut bestätigt ist, dann rechtfertigt das die Annahme, dass die Realität so beschaffen ist, wie die Theorie es vorhersagt. Gegenteilige Annahmen würden wissenschaftliche Bestätigungen und wissenschaftlichen Fortschritt zu einem reinen Wunder machen, so das sog. (No-)Miracle-Argument(Keine-Wunder-Argument) für den wissenschaftlichen Realismus. Quelle
Es spricht nach Putnam für den wissenschaftlichen Realismus, dass dieser im Grunde die einzige Philosophie ist, die den Erfolg der Wissenschaften nicht als solch ein Wunder begreift, denn im nahezu kosmischen Maßstab gesehen, wäre es ein sehr unwahrscheinlicher Zufall (=Wunder) wenn eine wissenschaftliche Theorie so viele richtige empirische Voraussagen treffen könnte, ohne dass ihre Aussagen über die grundlegenden Strukturen des Universums richtig oder zumindest “im Wesentlichen” oder “grundsätzlich” richtig sind.
Basierend auf: die 100 wichtigsten philosophischen Argumente.