Herzlichen Dank für Deine Blumen mit Augenzwinkern, auch für die Geduld und Toleranz mit der Du meinem EXKUS in Parmenides-Dialog gefolgt bist. Doch nun geht's meinerseits zurück zu Platons Gleichnissen. Ich frage mich, an wen sind die Gleichnisse gerichtet? Fokussieren sich die einzelnen Gleichnis an unterschiedliche Adressaten? Auffällig ist doch, wie die hier zur Diskussion stehenden Dialoge von Platon aufgebaut sind. (a) Die ausschweifende Einleitung über das drum und dran. (b) Die Ablenkung vom eigentlichen Thema. (c) Die getarnten Hintergedanken [Hidden Agenda]
An der Antwort arbeite ich noch.
Die Motivation dafür ziehe ich aus der Intuition, dass die Politeia Antwort auf einen Druck sein könnte, dem sich Platon ausgesetzt sah, ähnlich der Situation in der sich René Descartes befand, als er in den Niederlanden erfuhr, dass Giordano Bruno - dem er sich Weltanschaulich verbunden fühlte - verurteilt wurde. Descartes entschied sich kurzerhand sein umfangreiches, publikationsbereites Hauptwerk zu zerstückeln, sodass er die Zensur der mächtigen Herren nicht auf sich aufmerksam macht, oder aber sich dagegen verteidigen kann. (Vorwort in der Ausgabe der Academie Française vom Discours de la Methode von René Descartes). Ich sehe Parallelen zwischen der Verurteilung von Sokrates zu der von Giordano Bruno; beide Autoren stehen den jeweils Verurteilten gedanklich nahe; beide sahen sich infolge ihrer weiteren Arbeiten vor den mächtigen weltlichen und religiösen Mächten in Gefahr. (O,O)