kʊnst und kʊlˈtuːɐ̯

Architektur, Malerei, Graphik, Design ...
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Alethos
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Fr 13. Okt 2017, 21:10

Gott hat die Welt in sieben Tagen erschaffen, du schaffst in einem wenigstens den Beginn der Genealogie.



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Alethos
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Sa 14. Okt 2017, 17:25

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 13. Okt 2017, 12:38
Man sieht zwar nicht so viel, aber ich wollte diese Freude gerne mit euch teilen. (Ich gehöre zum Kunsbalkon)

KUNSTBALKON ZU GAST IN DER ALTEN KIRCHE HÄRKINGEN, SCHWEIZ
Ich war da :)

Ich dachte, die beste Therapie gegen Kunst-Berührungsangste sei die schonungslose Konfrontation. Und es hat sich gelohnt!



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Jörn Budesheim
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Sa 14. Okt 2017, 17:27

Wow!!!!!

Ich bin gerade sprachlos.




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Alethos
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Sa 14. Okt 2017, 18:01

Das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen

Sprachlos bin ich gerade nicht, ich hätte sehr viel zu sagen über meine Eindrücke und Gefühle :) Aber das lasse ich mal lieber. Habe Fotos gemacht (nicht gute, nur mit dem Handy)... schon sehr eindrücklich alles. Weiss halt nicht, inwiefern hier irgendwelche Urheberrechte verletzt werden, wenn ich diese Bilder poste.

@Friederike: Die Kirche ist multifunktional. Sie wird zwischendurch für Gottesdienste verwendet, aber es werden darin auch Vernissagen und Feste gefeiert.



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Jörn Budesheim
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Sa 14. Okt 2017, 18:05

Die Fotos kannst du problemlos posten!




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Friederike
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Sa 14. Okt 2017, 18:27

Jörn Budesheim hat geschrieben : Ich bin gerade sprachlos.
Ich auch (das kommt dabei raus, wenn man nicht liken will, egal).




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Jörn Budesheim
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Sa 14. Okt 2017, 18:31

Der Mensch ist das Tier, das sich Regel setzen kann, aber auch brechen. Leben ist keine Technik, sondern eine Kunst :-)




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Friederike
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Sa 14. Okt 2017, 18:51

Jörn Budesheim hat geschrieben : Der Mensch ist das Tier, das sich Regel setzen kann, aber auch brechen. Leben ist keine Technik, sondern eine Kunst :-)
Mein letztes offtopic: Bild




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Alethos
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Sa 14. Okt 2017, 23:46

Ok, also mal schauen, ob das mit dem Hochladen der Bilder funktioniert.

Wie schon gesagt, lässt die Fotoqualität wirklich zu wünschen übrig. Ich hoffe, ihr erhaltet dennoch einen guten Einblick.


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Hier entlang...



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Blick von der Empore



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Blick von der Kanzel (ja, es fühlt sich erhaben an)



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Paare - Ruth Lahrmann



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Blick vom Eingang ins Kirchenschiff



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Nochmal Blick von der Kanzel (da wollte man gar nicht mehr weg)



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Die berühmte Kanzel mit Blick auf das Gewölk (Mitte) - Margrit Gehrhus und Kreuzkirche (Links) - Judit Rozsas



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Gewölk - Margrit Gehrhus



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noch mehr Gewölk - Margrit Gehrhus



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sehr interessante Komposition im Altarraum - das rote Bild und die Schweinesonne wirken als Fluchtpunkte, irgendwie



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..hier das rote Bild: Venedig 2 - Sabine Stange



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Kreuzkirche 2 - Judit Rozsas



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Ich habe diese Bänke zunächst für tatsächlich existierend gehalten. Dann erinnerte ich mich an unsere Sinnfeld-Diskussionen: Selbstverständlich existieren diese Bänke! Kreuzkirche - Judit Rozsas



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Flex/Taube mit Hirn - Jörn Budesheim (ja, the one and only...)



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Flex/Truthahn - Jörn Budesheim



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Flex/Welterläuterung - Jörn Budesheim



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Gewölk - Margrit Gehrhus



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Gross und gar nicht weiss! Die weisse Wand - Judit Rozsas
Sieht aus wie beschlagene Fenster mit Blick in eine alternative Dimension. Faszinierend.



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Flex/Freiheit - Jörn Budesheim
Das hat mich begriffsstutzig gemacht. Die Freiheit als Karussell der Zeitlosigkeit..


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Zeichnungen - Gerhild Werner



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Zeichnungen - Gerhild Werner



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Zeichnungen - Gerhild Werner



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Dieses Bild bringt mein Hirn zum Spriessen, darum mein Budesheim-Favorit! Flex/Kaktus-Gehirn - Jörn Budesheim



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Flex/Schweinesonnen - Jörn Budesheim



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"körperinaction" - Gerhild Werner



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"körperinaction" - Gerhild Werner



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"körperinaction" - Gerhild Werner



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"körperinaction" - Gerhild Werner



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"körperinaction" - Gerhild Werner



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"körperinaction" - Gerhild Werner



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"körperinaction" - Gerhild Werner



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Mann und Zwillinge - Jörn Budesheim



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Monochrom - Sabine Stange



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Monochrom - Sabine Stange



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Dieses Bild ist tatsächlich ca. 3.5 Meter breit. Fantastisch! nur flecken 5 - Gerhild Werner



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Das Künstlerteam. Ganz links, das soll Jörn sein, steht wenigstens so im Untertitel. :)


Verzeiht, ich konnte mir einige Kommentare nicht verkneifen. Das wäre zu viel Impression gewesen für mich allein :)



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Jörn Budesheim
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So 15. Okt 2017, 06:05

Cool, es wäre ich selbst da gewesen... (Obwohl? Die Zeitung schreibt ich war da, dann war ich wohl da, oder?)




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Alethos
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Solange du nicht mit rotem T-Shirt und Sonnenbrille, lächelnd mit geneigtem Kopf dort in der Zeitung erscheinst, halte ich alles für Fakenews...



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Friederike
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So 15. Okt 2017, 10:57

Die Licht- und Farbgestaltung des ganzen Ausstellungsraumes finde ich sehr anziehend: Warm, aber hell genug, damit es nicht heimelig wirkt.

Das Bild, das ich auf Anhieb sozusagen betatschen konnte, die "Bänke" von J. Rozsas. Sowas Witziges, ich hatte sofort den dringenden Impuls, die Bänke auseinanderzurücken und anders hinzustellen. Damit das Eckig-Kantige verschwindet, an dem man sich die Kniee stößt.

Was heißt "Flex", das nur unter den Fotos von Jörn jeweils steht?

Schade, daß die "Monochrome" nicht detaillierter zu sehen sind. Weil ich das rote Bild von J. Stange wunderschön finde.

Die Zeichnungen von G. Werner, hm, schwierig, ich kann die Striche nicht gut zusammen-sehen. Es bleiben mehr wüste, wulstige Striche, so wie auf einen Haufen geworfen. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß man sie anders sieht, wenn man sie aus größerer Entfernung betrachtet.

Die "Gewölke" treffen ziemlich genau meinen Geschmack. Wenn sie nur einen Tick weniger wolkig wären ...

Weil ich mich zu den Zeichnungen von Jörn früher schon geäußert hatte, übergehe ich sie hier.

@Alethos, herzlichsten Dank. Wenn Du noch sagst, wie es riecht? Seltsam, was ich rieche, das paßt nicht zu dem, was die Augen sehen. Es riecht wie in einem Raum, der gerade angemalt worden ist. Nach frischer Farbe. Also eher ein bißchen giftig und künstlich.




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Jörn Budesheim
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So 15. Okt 2017, 11:10

Flex heißt folgendes: im letzten Jahr bin ich mit zwei Dutzend Bildern zu meinem Schwiegersohn gegangen, und habe sie mit seiner Flex bearbeitet, das heißt ich habe die oberen Schichten abgeflext. Und diese Gründe habe ich zu neuen Bildern weiter verarbeitet. Mittlerweile rechne ich jedoch auch andere Bilder zu dieser Serie:

"Die für die Schweiz ausgewählten Arbeiten behandeln auf den ersten Blick eine alte malerische Frage. Es geht um das Figur/Grund/Problem. Im Zentrum jeder Arbeit stehen ein oder mehrere Gegenstände, die sich von einem Grund abheben, zum Teil aber auch mit ihm verschmelzen. Alles, was erscheint, erscheint immer in einem Feld - bei diesen Bildern ist es ein “malerisches” Feld. (Wer dieses Forum kennt, weiß wie ernst ich das meine :-))

Das erlaubt es mir, malerische und inhaltliche Fragen zugleich zu behandeln: In dem Bild “Welterläuterung” findet sich zum Beispiel eine Figur (ein Bock) aus einem Giotto-Fresko im gleichen Umfeld wieder wie eine Illustration aus einem physikalischen Lehrbuch. Wir erklären uns das Mysterium Welt oft mit Bildern, heute wie vor 750 Jahren."




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Friederike
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So 15. Okt 2017, 12:04

Jörn Budesheim hat geschrieben : Flex heißt folgendes: im letzten Jahr bin ich mit zwei Dutzend Bildern zu meinem Schwiegersohn gegangen, und habe sie mit seiner Flex bearbeitet, das heißt ich habe die oberen Schichten abgeflext. Und diese Gründe habe ich zu neuen Bildern weiter verarbeitet. Mittlerweile rechne ich jedoch auch andere Bilder zu dieser Serie: [...]
... das heißt, die alten Bilder sind in neue Bilder übergegangen? Es gibt keinen Packen alter Bilder mehr? (das habe ich einmal gemalt). Das Alte ist aufbewahrt in Deiner Erinnerung und teilweise, aber auch nur teilweise in den Bildern. Ich bin schon wieder sprachlos. Das kommt mir vor wie ein Hergeben von dem, was "mein" Werk ist. Wenn ich versuche, das Verfahren auf einen Text zu übertragen, dann würde es bedeuten, daß man ein Gedicht, das man zu einem bestimmten, früheren Zeitpunkt für "vollkommen" befunden hat, vernichtet, indem man es umschreibt!

(Ich begreife noch gar nicht richtig, was mich so aus der Fassung bringt bei diesem Gedanken).




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Jörn Budesheim
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So 15. Okt 2017, 12:33

Friederike hat geschrieben :
So 15. Okt 2017, 12:04
... das heißt, die alten Bilder sind in neue Bilder übergegangen? Es gibt keinen Packen alter Bilder mehr? (das habe ich einmal gemalt)
So ist es!




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Alethos
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So 15. Okt 2017, 14:09

Was mich beeindruckt hat, war die Vielfältigkeit der Antworten, die diese Werke auf die Frage "Was ist Kunst?" zu geben vermögen. Es gibt vielleicht keinen grösseren Ausdruck von Individualität, als in der künstlerischen Deutung. Das habe ich gestern gelernt. Und das hat mir auch die Sorge genommen, auf die Frage "Was halten Sie von diesem Bild" mit einer eindeutigen Antwort auftrumpfen zu müssen. Es gibt keine Eindeutigkeit in Kunst und vielleicht auch nicht im Leben.

Das hatte für mich etwas Aufregendes, aber zugleich Beruhigendes und Tröstendes. Zu sehen, dass jeder Künstler einen ganz persönlichen Stil hat, das hat mir sozusagen die Kraft der Vielfalt vor Augen geführt: Wir sind zusammen stark nicht nur durch unsere Ähnlichkeiten, sondern auch durch unsere Differenzen.



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Jörn Budesheim
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So 15. Okt 2017, 14:28

Alethos hat geschrieben :
So 15. Okt 2017, 14:09
Es gibt keine Eindeutigkeit in Kunst und vielleicht auch nicht im Leben.
Ich schätze das stimmt. Kunst ist (wie so vieles) offen, aber nicht beliebig. Offenheit ist hier vielleicht nur ein anderes Wort für Freiheit.




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Alethos
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So 15. Okt 2017, 14:29

Friederike hat geschrieben :
So 15. Okt 2017, 10:57
@Alethos, herzlichsten Dank. Wenn Du noch sagst, wie es riecht? Seltsam, was ich rieche, das paßt nicht zu dem, was die Augen sehen. Es riecht wie in einem Raum, der gerade angemalt worden ist. Nach frischer Farbe. Also eher ein bißchen giftig und künstlich.
Du riechst gut, ich meine, deine Fähigkeit durch die Augen zu riechen, ist wirklich weit entwickelt :)

Der Raum wurde ganz frisch gestrichen. Die intensive weisse Farbe verleiht dem ganzen Raum eine besondere Intensität, auch olfaktorisch. Es riecht natürlich nach frischer Farbe. Aber dieser Geruch vermischt sich mit dem leicht Morschen der Holzelemente (Balken, Fensterrahmen etc.). Es riecht nach einer Mischung aus Waldboden und dem stechenden Duft einer frisch geöffneten Farbdose. Beides vermischt sich zu einem milden, angenehmen Miteinander aus Jahrhunderten und Präsens.

Hier noch die Monochrom Detailaufnahmen, soweit ich sie reproduzieren konnte. Es handelt sich bei diesen Werken von Sabine Stange um Fotografiren auf Dibond.

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Alethos
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So 15. Okt 2017, 14:49

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 15. Okt 2017, 14:28
Alethos hat geschrieben :
So 15. Okt 2017, 14:09
Es gibt keine Eindeutigkeit in Kunst und vielleicht auch nicht im Leben.
Ich schätze das stimmt. Kunst ist (wie so vieles) offen, aber nicht beliebig. Offenheit ist hier vielleicht nur ein anderes Wort für Freiheit.
Ja, Offenheit als Freiheit des Ausdrucks war überall sichtbar. Nirgends zeigte sich ein so sein Müssen, überall nur ein so sein Wollen. In diesem Wollen strahlte jedes Werk eine gewisse Verbindlichkeit aus, vielleicht eine Verlässlichkeit: "Ich bin so, weil ich so bin", das schien jedes Exponat auszudrücken, "und darauf, dass ich so bin, wie ich bin, kannst du dich verlassen."



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Stefanie
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So 15. Okt 2017, 18:42

Es sind Bilder dabei, die finde ich einfach nur schön. Erster Eindruck.

Ähm, allerdings beschäftigt mich im Moment mehr was Nebensächliches.
Die Zeichnungen "körperinaction" sind die wirklich nur mit so Pins, die wie Nadeln aussehen, an der Wand befestigt? So durchgestochen? Diese Zeichnungen müssen doch jetzt Löcher haben,(wenn sie aus Papier sind)?
Das tat beim Anschauen schon fast weh.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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