documenta
- Jörn Budesheim
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Hier gibt es ein paar Videos zur documenta 14
Dann aber jetzt der 3. Anlauf/Versuch, um noch mal etwas zur documenta Halle zu schreiben. Ich teile es auf mind. 2 Beiträge auf.
Situationsbeschreibung:
Ehrlich gesagt, es war der vollste und vor allem lauteste Kunstausstellungsraum in dem ich bislang war. Das war sooooo laut.
Liebe Lehrerinnen und Lehrer der drei Schulklassen, wenn ihr doch seht - und das konnte jeder sehen- dass 2/3 Drittel eurer SchülerInnen den Gesichtsausdruck "Ich habe keinen Bock" vor sich her tragen, dann vertagt den Besuch oder macht euren SchülerInnen Lust auf das, was sie zu sehen bekommen. Aber so nicht. (Meine Mutter meinte: "Kind (!), ihr ward doch genauso" Nee, waren wir nicht.) Ich habe mir auf Facebook einige Videos von der documenta Halle angesehen, da war es auch voll, als gefilmt wurde, und jetzt pack noch mal drei unlustige Schulklassen drauf und dem Benehmen nach ein Kegelclub von ähm Ü45 Jährigen.
Wenn ich nicht den festen Willen gehabt hätte, das sehen zu wollen, ich hätte mich auf den Absatz umgedreht und wäre gegangen, wie in Amsterdam im van Gogh Museum, wo ich mich die ganze Atmosphäre nur nervte und ging. Ich gebe mir selber einen Gummipunkt, dass ich geblieben bin.
Nun gut, diesen ersten Eindruck schleppte und schleppe ich also mit mir rum. Etwas unfair, aber heilen konnte ich diesen Eindruck nicht mehr.
...
Zum Bild 09, das "Bunte Bild mit den Rechtecken". Das ist mir natürlich auch ins Auge gefallen, etwas schwer das Bild nicht zu sehen. (Es waren drei solcher bilder, oder?) Ich meine gelesen zu haben, dass Dir Jörn dieses Bild gefällt (oder alle drei ?), und etlichen anderen nicht.
Aus der Ferne betrachtet sieht das Bild sehr genau, sehr penibel und exact gemalt aus. Es sieht aus wie Quadrate. Wie sich sehen lässt, ist es alles andere als gerade und genau gemalt, schief, krumm, die rechten Winkel nicht wirklich 90 Grad, alles "schlampig" ausgemalt (man sieht die Pinselstriche), und es sind mehr Rechtecke als Quadrate. Von weiten betrachtet kam bei mir sofort: Oh, der Maler hat sich bei Mondrian "bedient". (Ich hatte zu Hause dann ein bißchen über Mondrian nachgelesen. Das darf man doch, etwas nachlesen.)
Mag sein, dass der Künstler sich bei Mondrian bedient hat, aber er hat ihn doch gegen den Strich gebürstet. Unordentlich, keine gerade Linien, mehr Chaos als strenge Ordnung. Bei Mondrian entsteht der Wunsch, etwas durcheinanderzubringen, bei dem Bild hier, etwas nachzubessern und "ordentlicher" zu machen. Es lässt sich mit Sicherheit eine Interpretation dieses Bildes sehr hoch aufhängen... das lasse ich mal lieber. Die Welt und wir Menschen sind nicht perfekt, eine Planung und Darstellung mit Zirkel und Lineal geht nicht, ergo das perfekte Bild über eine unordentliche und leicht chaotische Welt, und wir versuchen oft, einiges was wir vorfinden, nachzubessern. Und es geht auch ohne rechte Winkel.
(Ich kann es übrigens nicht sehen, wenn ein Bild schief an der Wand hängt).
Situationsbeschreibung:
Ehrlich gesagt, es war der vollste und vor allem lauteste Kunstausstellungsraum in dem ich bislang war. Das war sooooo laut.
Liebe Lehrerinnen und Lehrer der drei Schulklassen, wenn ihr doch seht - und das konnte jeder sehen- dass 2/3 Drittel eurer SchülerInnen den Gesichtsausdruck "Ich habe keinen Bock" vor sich her tragen, dann vertagt den Besuch oder macht euren SchülerInnen Lust auf das, was sie zu sehen bekommen. Aber so nicht. (Meine Mutter meinte: "Kind (!), ihr ward doch genauso" Nee, waren wir nicht.) Ich habe mir auf Facebook einige Videos von der documenta Halle angesehen, da war es auch voll, als gefilmt wurde, und jetzt pack noch mal drei unlustige Schulklassen drauf und dem Benehmen nach ein Kegelclub von ähm Ü45 Jährigen.
Wenn ich nicht den festen Willen gehabt hätte, das sehen zu wollen, ich hätte mich auf den Absatz umgedreht und wäre gegangen, wie in Amsterdam im van Gogh Museum, wo ich mich die ganze Atmosphäre nur nervte und ging. Ich gebe mir selber einen Gummipunkt, dass ich geblieben bin.
Nun gut, diesen ersten Eindruck schleppte und schleppe ich also mit mir rum. Etwas unfair, aber heilen konnte ich diesen Eindruck nicht mehr.
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Zum Bild 09, das "Bunte Bild mit den Rechtecken". Das ist mir natürlich auch ins Auge gefallen, etwas schwer das Bild nicht zu sehen. (Es waren drei solcher bilder, oder?) Ich meine gelesen zu haben, dass Dir Jörn dieses Bild gefällt (oder alle drei ?), und etlichen anderen nicht.
Aus der Ferne betrachtet sieht das Bild sehr genau, sehr penibel und exact gemalt aus. Es sieht aus wie Quadrate. Wie sich sehen lässt, ist es alles andere als gerade und genau gemalt, schief, krumm, die rechten Winkel nicht wirklich 90 Grad, alles "schlampig" ausgemalt (man sieht die Pinselstriche), und es sind mehr Rechtecke als Quadrate. Von weiten betrachtet kam bei mir sofort: Oh, der Maler hat sich bei Mondrian "bedient". (Ich hatte zu Hause dann ein bißchen über Mondrian nachgelesen. Das darf man doch, etwas nachlesen.)
Mag sein, dass der Künstler sich bei Mondrian bedient hat, aber er hat ihn doch gegen den Strich gebürstet. Unordentlich, keine gerade Linien, mehr Chaos als strenge Ordnung. Bei Mondrian entsteht der Wunsch, etwas durcheinanderzubringen, bei dem Bild hier, etwas nachzubessern und "ordentlicher" zu machen. Es lässt sich mit Sicherheit eine Interpretation dieses Bildes sehr hoch aufhängen... das lasse ich mal lieber. Die Welt und wir Menschen sind nicht perfekt, eine Planung und Darstellung mit Zirkel und Lineal geht nicht, ergo das perfekte Bild über eine unordentliche und leicht chaotische Welt, und wir versuchen oft, einiges was wir vorfinden, nachzubessern. Und es geht auch ohne rechte Winkel.
(Ich kann es übrigens nicht sehen, wenn ein Bild schief an der Wand hängt).
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Bild 13 . Seltsamerweise ist mir das, als ich von oben nach unten schaute, als erstes in den Blick geraten.
Ist der Bildausschnitt des Photos wenn man davor steht rechts? Leider verblassen mittlerweile einige Eindrücke. Etwas unsicher bin daher gerade doch.
Im Hinblick auf Deine Einleitung Jörn "Musik/Klang/Tanz/Notation " ein geschickt gewählter Bildausschnitt. Sieht aus wie ein Notenblatt, bzw. Notenlinien.
Für mich ist es mehr die wunderschöne Darstellung einer nicht so schönen Geschichte.
Bilder 11 und 02.
Tja....tja... der gespannte Streifen mitten durch den Raum. Ich war nicht die einzige, die sich instinktiv duckte, als man drunter durch ging. Ich saß so etwa 10 Minuten auf der Bank am Fenster und schaute mir das und das Video dahinter an. Es fiel leider kein Groschen, jetzt immer noch nicht. Ich hätte den gespannten Streifen ja gerne angefasst, aber nur angucken erlaubt, nicht anfassen. Ich habe es als Trennung empfunden, nur was getrennt werden soll, ist mir nicht klar geworden. Ich dachte auch mal, es ist so eine Art Leitsystem. Mehr ist mir dazu nicht eingefallen.
Der afrikanische Musiker, dessen Namen ich gerade nicht finde, ist leider Opfer der Umstände geworden. Da knubbelte es für mich zu sehr, keine Ruhe und ich in dem Moment genervt.
Einiges, was auf den hier gezeigten Bildern zu sehen, habe ich nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen.
Sorry, documenta Halle, mehr war zu dem Moment bei mir nicht möglich. Etwas missglückter Anfang, aber es wurde ja im Laufe des Tages wo anders besser.
Ist der Bildausschnitt des Photos wenn man davor steht rechts? Leider verblassen mittlerweile einige Eindrücke. Etwas unsicher bin daher gerade doch.
Im Hinblick auf Deine Einleitung Jörn "Musik/Klang/Tanz/Notation " ein geschickt gewählter Bildausschnitt. Sieht aus wie ein Notenblatt, bzw. Notenlinien.
Für mich ist es mehr die wunderschöne Darstellung einer nicht so schönen Geschichte.
Bilder 11 und 02.
Tja....tja... der gespannte Streifen mitten durch den Raum. Ich war nicht die einzige, die sich instinktiv duckte, als man drunter durch ging. Ich saß so etwa 10 Minuten auf der Bank am Fenster und schaute mir das und das Video dahinter an. Es fiel leider kein Groschen, jetzt immer noch nicht. Ich hätte den gespannten Streifen ja gerne angefasst, aber nur angucken erlaubt, nicht anfassen. Ich habe es als Trennung empfunden, nur was getrennt werden soll, ist mir nicht klar geworden. Ich dachte auch mal, es ist so eine Art Leitsystem. Mehr ist mir dazu nicht eingefallen.
Der afrikanische Musiker, dessen Namen ich gerade nicht finde, ist leider Opfer der Umstände geworden. Da knubbelte es für mich zu sehr, keine Ruhe und ich in dem Moment genervt.
Einiges, was auf den hier gezeigten Bildern zu sehen, habe ich nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen.
Sorry, documenta Halle, mehr war zu dem Moment bei mir nicht möglich. Etwas missglückter Anfang, aber es wurde ja im Laufe des Tages wo anders besser.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
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- Jörn Budesheim
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Die "subjektiven Wahrheiten", die man die den Geschichtsbüchern nicht finden kann - das war auch ein großes Thema der documenta. Bei "subjektiven Wahrheiten" muss ich zwar erstmal schlucken, ist es nicht eine contradictio in adiecto?, aber gemeint sind wohl einfach Geschichten, die Einzelne erlebt haben - Schicksale. Vielleicht ging es sogar beim Parlament der Körper um solche "subjektive Wahrheiten". Mein Verständnis dieses Begriffes (Parlament der Körper) hat sich etwas verändert, seit wir über den Zusammenhang zwischen Menschenwürde und Menschenrechten und dem Leib diskutiert haben. Denn auch der Begriff Parlament der Körper enthält (at first glance) einen kleinen Widerspruch. Das Parlament ist schließlich der Ort, wo die Kraft der Rede und nicht die Kraft der Körper entscheiden sollte. Aber hier geht es nicht um die Kraft der Körper, sondern um ihre Präsenz, also um etwas, was beim "bloßen Repräsentieren" verloren zu gehen droht, etwas was sich auch nicht in Quoten oder dergleichen zeigt.Friederike hat geschrieben : ↑Mi 18. Okt 2017, 09:55Zum gemächlichen Lesen verlinke ich einen kleinen Essay von Sasha Marianna Salzmann, "Lob der Langsamkeit, "in: Jüdische Allgemeine/11.10.2017, aus dem ich auszugsweise einige kurze Passagen zitiere. Es sind die, die mich an Themen haben denken lassen, die hier im Forum derzeit mehr oder weniger philosophisch erörtert werden. Was ist Wahrheit oder die poetische Philosophie, insbesondere auch die Poesie, die die Philosophie als "Lehrerin der Menschheit" überdauern wird (wie es "Das älteste Systemprogramm" prophezeit). Und die Passagen, in denen große Worte und umstürzlerische Gedanken in bescheidendem Kleid auftreten.
Salzmann hat geschrieben : Literatur ist ein aktiver Bestandteil der Weltmetamorphose, weil sie die subjektive Wahrheit eines oder mehrerer Menschen auf eine Weise festschreibt, wie wir sie in Geschichtsbüchern nicht finden können.
- Jörn Budesheim
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universes-in-universe.de hat geschrieben :
doumenta 11, Kutlug Ataman
Die 4 Jahreszeiten der Veronica Read, 2002
Videoprojektion auf vier transparente Flächen
Vier hängende, transparente Flächen bilden einen an den Ecken offenen Projektionsraum. Von außen betrachtet, ergeben sich unterschiedliche Einblicke in den Innenraum bzw. auf gegenüberliegende und seitliche Flächen, wodurch 4 Passagen des Videos gleichzeitig wahrgenommen werden ...
http://universes-in-universe.de/car/doc ... ataman.htm
Also ja nun, ich weiß ja nicht.
Er hat, wie es scheint, eine ziemliche Karriere gemacht und sie hat ein Buch geschrieben.
Leider finde ich nichts dazu, ob und was von ihr zu hören ist, also was sie so erzählt hat und was davon andere zu sehen und zu hören bekamen.
Wusste die Dame, auf was sie sich eingelassen hat?
Das sah bzw. sieht bestimmt interessant und schön aus.
In dem Link wird es Passion bezeichnet, in einem englischen Artikel als Obsession.
Zwischen der faszinierenden Betrachtung einer Passion und einer Vorführung einer Obsession ist eine Grenze. Wie wirkte das alles denn auf die Betrachter?
Er hat, wie es scheint, eine ziemliche Karriere gemacht und sie hat ein Buch geschrieben.
Leider finde ich nichts dazu, ob und was von ihr zu hören ist, also was sie so erzählt hat und was davon andere zu sehen und zu hören bekamen.
Wusste die Dame, auf was sie sich eingelassen hat?
Das sah bzw. sieht bestimmt interessant und schön aus.
In dem Link wird es Passion bezeichnet, in einem englischen Artikel als Obsession.
Zwischen der faszinierenden Betrachtung einer Passion und einer Vorführung einer Obsession ist eine Grenze. Wie wirkte das alles denn auf die Betrachter?
Der, die, das.
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Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
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Es war weit davon entfernt eine "Vorführung" zu sein im negativen Sinne, es war sehr beeindruckend!
- Jörn Budesheim
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Die documenta 15 findet vom 18. Juni bis zum 25. September 2022 in Kassel statt.
Aus: Nun soll ein indonesisches Kollektiv die Documenta retten (Welt)
https://www.welt.de/kultur/kunst-und-ar ... etten.html
https://www.welt.de/kultur/kunst-und-ar ... etten.html
Partizipation, vor einigen Jahren noch ein Unwort in der Kunst, heute schwer in Mode, ist ihr künstlerischer Schlüssel. „Wenn die Documenta 1955 antrat, um Wunden des Krieges zu heilen, warum sollten wir nicht versuchen, das Augenmerk auf heutige Verletzungen zu richten. Insbesondere solche, die ihren Ausgang im Kolonialismus, im Kapitalismus oder in patriarchalen Strukturen haben. Diesen möchten wir partnerschaftliche Modelle gegenüberstellen, die eine andere Sicht auf die Welt ermöglichen.“
Wozu die Tage zählen!?
(Ф.М. Достоевский)
(Ф.М. Достоевский)
Aus: Was ist von der neuen Leitung zu erwarten? (Spiegel online)
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 54719.html
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 54719.html
Nun also steht es fest. Nicht einer wird sich der Herausforderung stellen, sondern zehn, ungefähr jedenfalls. Allerdings keine Kuratoren im klassischen Sinn. Denn berufen wurde das indonesische Künstlerkollektiv Ruangruppa. Als Clique anzutreten, das Unbeherrschbare beherrschen zu wollen, könnte tatsächlich alles einfacher machen. Oder noch schwieriger. Jeder von ihnen ist Chef oder keiner, je nachdem, wie man es sieht.
Aber diese Gruppe aus Jakarta ist darin geübt, konstruktiv zu sein, auch pragmatisch, sie arbeitet schon länger zusammen, seit dem Jahr 2000. Im Kern gehören ihr eben etwa zehn Mitglieder an, doch insgesamt viel mehr.
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Das Kollektiv ist bekannt für seine Forschungsprojekte zur Geschichte etwa, oft auch zur Nutzung des öffentlichen Raums, es betreibt verschiedene Einrichtungen und Projekte, beispielsweise ein Online-Magazin, eine Galerie, eine Kunstbiennale, eine Videobiennale, ein Radio. 2016 hat es eine Ausstellung öffentlicher Kunst in den Niederlanden mitkuratiert, schon ein Jahr vorher richteten sie in Arnheim einen Workshop ein, um mit den Menschen der Stadt in Verbindung zu treten. Nun also Kassel.
Wozu die Tage zählen!?
(Ф.М. Достоевский)
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Vor zwei Jahren habe ich mal ein öffentliches Künstlergespräch mit Alfred Banze (Berlin) gemacht: „Dinge, Mythen, Piktogramme“. Alfred Banze macht Filme, Performances, Installationen, Zeichnungen und Objekte... darüber hinaus arbeitet er an künstlerischen Partizipations-Projekten. das gehört ja auch zum Konzept von ruangrupa. Bei dem Talk stellte er sein damals aktuelles Filmprojekt “Dinge, Mythen, Piktogramme” vor.
Alfred Banze ist wirklich weit gereist, er ist sozusagen ein ewiger Reisender. Nach der Bekanntgabe von ruangrupa als neue documenta Chefs, habe ich ihn bei Facebook gefragt, ob er sie nicht vielleicht sogar zufällig kennt. Erkennt sie zwar nicht persönlich aber sie sind gute Freunde von guten Freunden... Er hat sich sehr über ihre Ernennung gefreut und erwartet nur das allerbeste.
Ich erwarte nun, dass wir die erste ganz und gar globale documenta zu sehen bekommen und bin sehr gespannt.
Alfred Banze ist wirklich weit gereist, er ist sozusagen ein ewiger Reisender. Nach der Bekanntgabe von ruangrupa als neue documenta Chefs, habe ich ihn bei Facebook gefragt, ob er sie nicht vielleicht sogar zufällig kennt. Erkennt sie zwar nicht persönlich aber sie sind gute Freunde von guten Freunden... Er hat sich sehr über ihre Ernennung gefreut und erwartet nur das allerbeste.
Ich erwarte nun, dass wir die erste ganz und gar globale documenta zu sehen bekommen und bin sehr gespannt.
Gespannt bin ich allerdings auch, jedoch gewöhnte ich es mir an, meine Erwartungen eher zu drosseln. Wie bei jeder bisherigen documenta, bin ich offen und neugierig und hoffe auf Momente der Verblüffung... gute Gespräche und interessante Begegnungen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 24. Feb 2019, 15:13Ich erwarte nun, dass wir die erste ganz und gar globale documenta zu sehen bekommen und bin sehr gespannt.
Bisher ging mein Konzept immer auf.

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Kolja Reichert von der FAZ befürchtet einer Ersetzung ästhetischer durch soziale Fragen. Und auf die Frage, wie ruangrupa "der vielleicht konservativen Erwartung begegnen wollen, in Kassel die beste Kunst zu sehen, antworten [die neuen Kuratoren] schlagfertig: 'Glauben Sie, dass es die gibt?'"
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 56578.html
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Verhalten ist die Nachricht aufgenommen worden, dass die Gruppe Ruangrupa aus Jakarta die nächste Documenta kuratieren wird. Auch Kunstbetriebsberichterstatter, die zugeben mussten, noch nie von dem zehnköpfigen Kollektiv gehört zu haben, bekundeten Neugier nur in pflichtgemäßem Minimalumfang. Die Kasseler Entscheidung scheint in ein vertrautes Schema zu fallen. Schon seit längerem driften zwei Arten von Kunst wie Treibgut auseinander, für die sich die Etiketten Marktkunst und Diskurskunst eingebürgert haben. Die eine reüssiert hochpreisig auf Messen, die andere gibt bei den Biennalen und anderen periodischen Großausstellungen die soziopolitische Richtung vor. ...
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 60206.html
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So hier jemand über reüssiert stolpern sollte:
Das Verb reüssieren bedeutet „Erfolg haben“ oder „Anerkennung finden“. Es kann ausdrücken, dass jemand oder etwas die Achtung eines Publikums erringt oder mit etwas bzw. als etwas erfolgreich wird.
Dass Herr Georg Imdahl, im Namen der Frankfurter Allgemeinen, das zehnköpfige Kollektiv der Ruangrupa als Kuratoren der d15 eher verhalten aufgenommen hat, wundert mich nicht und besagt auch noch nichts weiter.
Vielleicht befördert es ja eine neue und lebendige Debatte, die ich mir sehr wünschen würde?
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Ein Symposium zur documenta. Unbedingt sehenswert und auch für das Verständnis der documenta 14 wichtig!
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Die Documenta und die NS-Zeit
"Alles auf den Tisch zu bringen ist produktiver, als an Mythen festzuhalten"
https://www.monopol-magazin.de/intervie ... nta-nszeit
"Alles auf den Tisch zu bringen ist produktiver, als an Mythen festzuhalten"
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