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Jörn Budesheim
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Di 26. Okt 2021, 18:19

Die Geschichte ist sehr nett und zum Schmunzeln.

Ich schätze aber, die User des Forums sind so verschieden, dass es hier nicht sehr viel gibt, was sich "schickt" oder nicht. (Aus der Geschichte des Forums ergibt sich jedoch zum Glück, dass die Moderator:innen, eine ziemlich klare Haltung in Bezug auf rechte und rechtsextreme Ansichten haben.)

Ein paar Beispiele von Mitgliedern, die hier geschrieben haben: Mit nwdm bin ich nicht oft einer Meinung, dieser Faden hier scheint eine der Ausnahmen zu sein, mit Burkhard und Nauplios bin ich sehr selten bis nie einer Meinung, zwischen Alethos und mir gibt es zwar viele Überschneidungen, aber auch etliche Differenzen. Bei 1 + 1 = 3 kann ich die Überschneidungsmenge noch schwer abschätzen. Bei Jovis kann ich es auch schwer sagen, aber es gibt hier und da wohl ähnliche Ansichten.

Ich glaube die Differenzen, die sich hier gezeigt haben, sind zu einem großen Teil einfach inhaltlich bestimmt und nicht etwa vom guten Ton oder wie auch immer man das nennen will. Mir scheint auch, dass sich viele der User, die in diesen Faden schreiben, auch um echte Argumente bemühen.




Puch

Di 26. Okt 2021, 18:55

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 18:19
Ich schätze aber, die User des Forums sind so verschieden, dass es hier nicht sehr viel gibt, was sich "schickt" oder nicht. (Aus der Geschichte des Forums ergibt sich jedoch zum Glück, dass die Moderator:innen, eine ziemlich klare Haltung in Bezug auf rechte und rechtsextreme Ansichten haben.)
Mal ehrlich: wenn man weder "Sieg Heil!" noch "Zigeunersoße" oder "Mohrengasse" sagt, sondern nur "Sieg" "Gewalt" oder "menschliche Natur" und damit aneckt, dann macht das Diskutieren keinen Spaß mehr. Ich zumindest habe keine Lust, mich diesem lächerlichen Sprachkodex anzupassen, nur damit Moderator*innen nicht an die Decke gehen.




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Jörn Budesheim
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Di 26. Okt 2021, 19:49

Ich bin bisher nicht an die Decke gegangen, aber wenn es dir so vorkommt, kann ich nicht viel machen.




Puch

Di 26. Okt 2021, 20:07

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 19:49
Ich bin bisher nicht an die Decke gegangen, aber wenn es dir so vorkommt, kann ich nicht viel machen.
Ich habe es nicht von allen Moderierenden behauptet.




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Jovis
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Di 26. Okt 2021, 20:09

Puch hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 18:55
Ich zumindest habe keine Lust, mich diesem lächerlichen Sprachkodex anzupassen.
Soweit ich mich erinnere, ging es bei Kritik an bestimmten Ausdrücken nicht um Reglementierung oder Etikette, sondern um Inhaltliches. Begriffe sind nun einmal das Handwerkszeug des Philosophierens, und das Ausloten und in ein Bedeutungsfeld stellen eine der grundlegenden Operationen. Du bist neu in diesem Forum - bist du auch neu in der Philosophie?




Puch

Di 26. Okt 2021, 21:36

@Jovis

Dass es ausdrücklich nicht um Inhalte sondern nur um Sprachreglementierung ging, kannst du in folgender Passage nachlesen:
Friederike hat geschrieben :
Do 7. Okt 2021, 16:32
"Sieg" im Zusammenhang mit "Krankheit", "Sucht" und abgelehnten Eigenschaften !!! Bitte @Puch, nimm' es nicht persönlich, es sind nur die von Dir gewählten Worte (Sieg, innerer Schweinehund) die mich im Dreieck springen lassen. Zu Deiner Frage sage ich vielleicht später noch etwas.
So neu bin ich in der Philosophie auch wieder nicht, dass ich außerstande wäre, Inhalte von Wortklauberei zu unterscheiden.




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Jovis
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Di 26. Okt 2021, 22:05

Ja, an genau diese Passage hatte ich gedacht, als ich das mit dem Bedeutungsfeld schrieb. Friederikes Einwurf hat nach meinem Dafürhalten nichts mit Sprachreglementierung zu tun, aber sehr viel mit einer sensiblen Reaktion auf bestimmte Wortfelder.




Puch

Di 26. Okt 2021, 22:22

Jovis hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 22:05
Ja, an genau diese Passage hatte ich gedacht, als ich das mit dem Bedeutungsfeld schrieb. Friederikes Einwurf hat nach meinem Dafürhalten nichts mit Sprachreglementierung zu tun, aber sehr viel mit einer sensiblen Reaktion auf bestimmte Wortfelder.
Vielleicht guckst du auf den letzten Satz des Zitats... der sagt recht eindeutig, worum es geht (bzw. nicht geht) .




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NaWennDuMeinst
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Mi 27. Okt 2021, 00:42

Puch hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 17:26
könnte es sein, dass ich mich hier im Forum ähnlich ungeschickt verhalten und Ausdrücke wie "Erfolg", "Sieg" oder gar die "menschliche Natur" gebraucht habe? Durch meine Unvorsichtigkeit habe ich sogar eilige Klarstellungen provoziert: "Ich bin es nicht gewesen, der sich entschieden hat die (menschliche) Natur (oder die Natur überhaupt) ins Spiel zu bringen." Niemand wollte auch nur in die Nähe eines Verdachts kommen, mit meinen Ideen zu sympathisieren. Daher bitte ich um Verständnis: als Neuling konnte ich nicht wissen, was sich hier schickt und was nicht - ich hätte lieber noch etwas warten sollen, bevor ich eigene Beiträge schreibe, damit sie besser in die Landschaft passen.
Ich will die Frage mal umdrehen. Mit welcher Erwartungshaltung bist Du hier ins Forum gekommen und wie hätte eine Reaktion auf dein "Erfolgsthema" denn Deiner Meinung nach aussehen sollen?



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
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Mi 27. Okt 2021, 00:45

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 18:19
Mit nwdm bin ich nicht oft einer Meinung, dieser Faden hier scheint eine der Ausnahmen zu sein
Das erlebe ich auch so, aber das liegt mMn daran, dass wir immer nur Themen behandeln wo wir abweichende Ansichten vertreten.
Dieses Thema hier erscheint uns deshalb als Ausnahme, weil es ausnahmsweise mal nicht um Realismus und Relativismus geht.
Ich gehe stark davon aus, dass sich noch mehr solcher "Ausnahmen" finden lassen... wir reden nur nie drüber.



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Mi 27. Okt 2021, 01:23

Puch hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 18:55
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 18:19
Ich schätze aber, die User des Forums sind so verschieden, dass es hier nicht sehr viel gibt, was sich "schickt" oder nicht. (Aus der Geschichte des Forums ergibt sich jedoch zum Glück, dass die Moderator:innen, eine ziemlich klare Haltung in Bezug auf rechte und rechtsextreme Ansichten haben.)
Mal ehrlich: wenn man weder "Sieg Heil!" noch "Zigeunersoße" oder "Mohrengasse" sagt, sondern nur "Sieg" "Gewalt" oder "menschliche Natur" und damit aneckt, dann macht das Diskutieren keinen Spaß mehr. Ich zumindest habe keine Lust, mich diesem lächerlichen Sprachkodex anzupassen, nur damit Moderator*innen nicht an die Decke gehen.
Was genau ist Dein Problem hier?
Friedericke hat sich an Deiner Wortwahl gestört.
1. Friedericke ist nicht wir alle.
2. Kann man ja wohl kaum leugnen, dass im Prinzip jedes Wort zu einem "schlechten" Wort wird, wenn es in einem bestimmten Kontext auftaucht. Du machst hier einen Thread auf, in dem Du Menschen pauschal als erfolgsgetrieben darstellst.

Verzeihung, aber mal abgesehen davon, dass das in der Form einfach Quatsch ist (will sagen Du erzählst Unsinn), lässt das auch einen gewissen Argwohn aufkommen. Was sollte nicht schon alles "menschliche Natur" gewesen sein und was für abscheuliche Dinge hat man mit der "menschlichen Natur" zu rechtfertigen versucht?
Das ist meiner Meinung nach die negative Grundstimmung die Du mit Deinem Eingangsbeitrag selbst geschaffen hast. Und zu dieser Grundstimmung kommen dann im Laufe der Diskussion Begriffe wie "Gewalt" und "Sieg" hinzu. Zwei Begriffe die in einem anderen Kontext vielleicht völlig unbeachtet geblieben wären, in diesem hier aber auch negative.Assoziationen hervorrufen können.
Ich finde Du hast einfach den denkbar schlechtesten Einstieg gewählt, um das Thema "Erfolg" zu besprechen, nämlich gleich mit der Keule vor den Schädel: "Wir alle sind Erfolgshuren und das liegt in unserer Natur".
Was soll das für eine Theorie sein, und was soll aus ihr folgen? Dass der karrieregeile, rücksichtlose Drecksack, der für seinen Erfolg über Leichen geht letztlich nur seinem Trieb folgt und deshalb alles Recht dazu hat?
Später kamen dann noch Vergleiche mit Affen die Erfolg beim Bananenpfücken haben wollen hinzu, wo ich mich gefragt habe was Du eigentlich damit sagen willst. Dass wir Menschen letztlich doch nichts anderes sind als bananenpflückende Primaten die zu ihrem Glück nur eines brauchen (und wollen), nämlich Erfolg? Was trägst Du denn für ein Menschenbild mit dir rum?
Und da wunderst Du Dich über ablehnende Reaktionen?

Falls Du es wissen willst: Mich stören hier nicht Deine (einzelnen) Worte. Ich lehne einfach Deine Theorie ab. Ich halte das für die Theorie eines "Eckenstehers" (wie Nietzsche so schön sagte) der aus der Ecke berichtet aus der er kommt und glaubt was in seiner kleinen, engen Welt Gesetz ist müsse nun auch für alle anderen gelten.

Was Konstruktives zum Schluß: Versuche doch einfach beim nächsten Mal deine Theorien etwas bescheidener anzusetzen.
Wie wäre es denn, anstatt von allen Menschen, lieber von einer Menschengruppe (oder einem Typus Mensch?) zu sprechen?
Dann tritts Du auch Niemandem auf die Füße.
Und das wäre auch glaubwürdiger. Denn ich glaube diese Menschen von denen Du sprichst, die also ihr Glück von Erfolgen abhängig machen, die gibt es. Ganz sicher sogar.



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Nauplios
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Mi 27. Okt 2021, 02:19

Puch hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 17:26

Niemand wollte auch nur in die Nähe eines Verdachts kommen, mit meinen Ideen zu sympathisieren.
Du hattest Dich so ähnlich schon einmal geäußert:
;)

Nauplios hat geschrieben :
Mo 27. Sep 2021, 13:11
Puch hat geschrieben :
So 26. Sep 2021, 15:20

Wie ich sehe, stoßen meine Ansichten, den Erfolg betreffend, auf breite Ablehnung.
Bei mir stoßen Deine Ansichten nicht auf Ablehnung.




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Jörn Budesheim
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Mi 27. Okt 2021, 06:14

Friederike hat geschrieben :
Do 7. Okt 2021, 16:32
"Sieg" im Zusammenhang mit "Krankheit", "Sucht" und abgelehnten Eigenschaften !!! Bitte @Puch, nimm' es nicht persönlich, es sind nur die von Dir gewählten Worte (Sieg, innerer Schweinehund) die mich im Dreieck springen lassen. Zu Deiner Frage sage ich vielleicht später noch etwas.
Puch hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 18:55
"Sieg" "Gewalt" oder "menschliche Natur"
Puch hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 22:22
Jovis hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 22:05
Ja, an genau diese Passage hatte ich gedacht, als ich das mit dem Bedeutungsfeld schrieb. Friederikes Einwurf hat nach meinem Dafürhalten nichts mit Sprachreglementierung zu tun, aber sehr viel mit einer sensiblen Reaktion auf bestimmte Wortfelder.
Vielleicht guckst du auf den letzten Satz des Zitats... der sagt recht eindeutig, worum es geht (bzw. nicht geht) .
Ich will es gleich vorweg schicken: Soweit ich selbst den Faden hier verfolgt habe, weist der Sache nach nichts davon in "die rechte Ecke". Das will ich ausdrücklich betonen!

Wie dem auch sei: Ich habe gerade mal Google dazu befragt. Bei dem Ausdruck "innerer Schweinehund" ist eine Linie zu den Nazis nachweisbar, schreibt der Freitag. Bei www.20min.ch findet man: "Der Ausdruck 'den inneren Schweinehund überwinden' kam unter deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg auf." ... "Einige Jahre zuvor gebrauchte der SPD-Politiker Kurt Schumacher diese Wendung auf viel nachvollziehbarere Weise. Am 23. Februar 1932 sagte er im Reichstag: 'Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen.'"

Mir ist dieser Zusammenhang neu (der Ausdruck gehört nicht zu meinem aktiven Wortschatz). Wobei die Quellenlage fürs Erste noch vergleichsweise dürftig ist, das schicke ich gleich hinterher. Das müsste man noch genauer recherchieren. Kann gut sein, dass Friederike sich darauf bezieht. Das kann sie ja klären. Eine Sprachreglementierung kann ich allerdings ebenso wie Jovis auch nicht erkennen. In welcher Passage soll sich das denn zeigen? Friederike geht bei dieser Wortwahl an die Decke, wie sie schreibt, aber das ist natürlich keine Sprachreglementierung.

Und noch mal zur Sicherheit: Soweit ich die Beiträge in diesem Thema gelesen habe, gehen sie nicht in "die rechte Ecke".

Ich lehne deine "These" im übrigen nicht einfach ab. Das ist - genauso wie die These selbst - übergeneralisiert. Mir fehlt einfach die Differenzierung, der Begriff Erfolg kann - wie einige hier und nicht nur ich zu zeigen versucht haben - eben in verschiedenen Geschmacksrichtungen verwendet werden. Ein Beispiel: Erfolge anzustreben, kann ein Ausdruck der individuellen Freiheit sein, aber ebenso kann es ein klarer Ausdruck der Fremdbestimmtheit sein. Und da das offenbar nicht dasselbe ist, sollte man es durchgängig klar unterscheiden.




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Jörn Budesheim
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Mi 27. Okt 2021, 07:07

Die autonomen und die heteronomen Aspekte des "Erfolgsstrebens" können sich auch auf unglückliche Art und Weise vermischen. Dazu ein Beispiel, was sich vermutlich jede:r ganz gut ausmalen kann. Stellen wir uns eine Künstlerin vor, die frei bestimmt, also autonom, eine ganz eigenwillige künstlerische Sprache entwickelt. Denkbar ist nun, dass sie damit darüber hinaus einen gewissen Markterfolg hat. Das kann, muss aber nicht, dazu führen, dass bestimmte Außen-Erwartungen einen Druck auf sie aufbauen, nämlich die erreichte Position wieder und wieder zu zu zeigen und den Markt-Erwartungen zu entsprechen, um weiter "Erfolg" zu haben.




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Jörn Budesheim
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Mi 27. Okt 2021, 07:43

Puch hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 18:55
Ich zumindest habe keine Lust, mich diesem lächerlichen Sprachkodex anzupassen, nur damit Moderator*innen nicht an die Decke gehen.
Puch hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 20:07
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 26. Okt 2021, 19:49
Ich bin bisher nicht an die Decke gegangen, aber wenn es dir so vorkommt, kann ich nicht viel machen.
Ich habe es nicht von allen Moderierenden behauptet.
Du hast es nicht von allen Moderierenden behauptet, stimmt. Aber da ich der einzige männliche Moderator bin, hast du mich doch offensichtlich miteinbezogen :) Nehmen wir das mal als Nachlässigkeit, wenn du einverstanden bist.

Wichtiger ist folgendes: Stefanie, Friederike und ich sind hier zwar die Moderation, aber nicht immer, wenn wir schreiben, schreiben wir in dieser Funktion. Friederike hat in den zitierten Passagen nicht als Moderatorin des Forums geschrieben, wie ich finde, sondern als "normales" Forumsmitglied.




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Mi 27. Okt 2021, 07:57

Nauplios hat geschrieben :
Mo 27. Sep 2021, 13:11
Puch hat geschrieben :
So 26. Sep 2021, 15:20

Wie ich sehe, stoßen meine Ansichten, den Erfolg betreffend, auf breite Ablehnung.
Bei mir stoßen Deine Ansichten nicht auf Ablehnung.
Wenn es einem nur darum (Zustimmung oder Ablehnung) geht, dann könnte man auch eine Umfrage starten.

Wie auch immer: mein Eindruck von diesem Faden ist, dass er durchaus konstruktiv war. Es wurden Vor- und Nachteile deiner Idee in die Waagschale geworfen. Es gab eine Reihe Versuche, den Begriff aufzufächern. Ich hatte zB eine Recherche beigesteuert, ob und wie der Begriff in den diversen philosophischen Lexika erscheint. Es gab Links nach "außen" zu Büchern oder Vorträgen. Und das sind nur Ausschnitte, ich finde, der Faden war durchaus ertragreich.




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Mi 27. Okt 2021, 08:49

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 27. Okt 2021, 07:07
Die autonomen und die heteronomen Aspekte des "Erfolgsstrebens" können sich auch auf unglückliche Art und Weise vermischen. Dazu ein Beispiel, was sich vermutlich jede:r ganz gut ausmalen kann. Stellen wir uns eine Künstlerin vor, die frei bestimmt, also autonom, eine ganz eigenwillige künstlerische Sprache entwickelt. Denkbar ist nun, dass sie damit darüber hinaus einen gewissen Markterfolg hat. Das kann, muss aber nicht, dazu führen, dass bestimmte Außen-Erwartungen einen Druck auf sie aufbauen, nämlich die erreichte Position wieder und wieder zu zu zeigen und den Markt-Erwartungen zu entsprechen, um weiter "Erfolg" zu haben.
Ja, das ist ja das was wir hier versucht haben auseinander zu halten.
Wenn ich gerne Musik mache, dann mache ich Musik der Musik wegen. Wenn meine Musik nun bei anderen ankommt dann ist das ein Erfolg. Das bedeutet aber nicht, dass dieser Erfolg auch so angestrebt war.
Das beste Beispiel ist Kurt Cobain, einer meiner Lieblingsmusiker, der sich das Leben nahm, weil er mit dem Erfolg und dem Erfolgsdruck nicht zurecht kam.
In seinem Abschiedsbrief schrieb er alles was er jemals wollte war Musik zu machen.
Erfolg kann unser Leben begleiten ohne dass wir das jemals so angestrebt haben.
Im Falle Cobains war das aber gar nicht sein Glück, es war sein Unglück.



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Friederike
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Mi 27. Okt 2021, 08:49

Lieber Puch, ich zitiere meine Antwort an Dich noch einmal.
Friederike hat geschrieben :
Fr 8. Okt 2021, 17:07
Lieber Puch, da meine Einmischung so bei Dir angekommen ist, als habe es sich um eine Aufforderung oder Bitte zum Verzicht auf bestimmte Wörter gehandelt, möchte ich jetzt klar -und hoffentlich unmißverständlich- sagen, daß es persönliche/individuelle Wort-Allergien waren, die mich zum Schreiben antrieben. Darauf braucht niemand eine Rücksicht zu nehmen.

Außerdem schreibe ich immer als Friederike; andernfalls, falls ich es jemals täte, würde ich's als einen mod. Eingriff farblich kenntlich machen.

Ist meine Antwort in Ordnung für Dich?




Puch

Mi 27. Okt 2021, 14:45

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mi 27. Okt 2021, 00:42
Mit welcher Erwartungshaltung bist Du hier ins Forum gekommen und wie hätte eine Reaktion auf dein "Erfolgsthema" denn Deiner Meinung nach aussehen sollen?
Inhaltliche Erwartungen hatte ich keine, ich war jedoch überrascht, welche Bedeutung bestimmten Reizworten hier beigemessen wird. So etwas kannte ich in dieser Form noch nicht.




Puch

Mi 27. Okt 2021, 18:44

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mi 27. Okt 2021, 01:23
Du machst hier einen Thread auf, in dem Du Menschen pauschal als erfolgsgetrieben darstellst.
Verzeihung, aber mal abgesehen davon, dass das in der Form einfach Quatsch ist (will sagen Du erzählst Unsinn)
Das du meine Darstellung als Unsinn ansiehst, ist in Ordnung und stört mich nicht im Geringsten, sind doch Dissens und Widerspruch der Motor einer jeden Diskussion.
lässt das auch einen gewissen Argwohn aufkommen. Was sollte nicht schon alles "menschliche Natur" gewesen sein und was für abscheuliche Dinge hat man mit der "menschlichen Natur" zu rechtfertigen versucht?
Ich stehe nicht dafür ein, was andere zu anderen Zeiten getan haben, sondern nur für meine eigenen Taten. Sonst müsste ich ja zuerst recherchieren, was mit einem bestimmten Begriff in der Menschheitsgeschichte getrieben wurde, bevor ich ihn verwende - dazu fehlt mir einfach die Zeit.
Das ist meiner Meinung nach die negative Grundstimmung die Du mit Deinem Eingangsbeitrag selbst geschaffen hast. Und zu dieser Grundstimmung kommen dann im Laufe der Diskussion Begriffe wie "Gewalt" und "Sieg" hinzu. Zwei Begriffe die in einem anderen Kontext vielleicht völlig unbeachtet geblieben wären, in diesem hier aber auch negative Assoziationen hervorrufen können.
Das ist ein Problem: du und andere ihr assoziiert bestimmte Wörter mit negativen Sachverhalten und reagiert dann auf diese negativen Sachverhalte, die ich gar nicht im Sinn hatte. Wie wäre es, erst mal nachzufragen, wie es gemeint war, bevor du zur Attacke bläst?
Ich finde Du hast einfach den denkbar schlechtesten Einstieg gewählt, um das Thema "Erfolg" zu besprechen, nämlich gleich mit der Keule vor den Schädel: "Wir alle sind Erfolgshuren und das liegt in unserer Natur".
Wenn man hier nur richtige Aussagen machen dürfte, bzw, nur solche, denen alle zustimmen, dann würde es todlangweilig werden. Wie stellst du dir so eine Diskussion vor, etwa so?

A macht eine Aussage, B, C, und D stimmen zu - Ende der Diskussion.
Was soll das für eine Theorie sein, und was soll aus ihr folgen? Dass der karrieregeile, rücksichtlose Drecksack, der für seinen Erfolg über Leichen geht letztlich nur seinem Trieb folgt und deshalb alles Recht dazu hat?
Du verwechselst eine Sach-Aussage mit einem normativen Urteil. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nie von einem Recht gesprochen habe, über Leichen zu gehen, das entstammt zu hundert Prozent deinem Kopf und nicht meinem.
Später kamen dann noch Vergleiche mit Affen die Erfolg beim Bananenpfücken haben wollen hinzu, wo ich mich gefragt habe was Du eigentlich damit sagen willst. Dass wir Menschen letztlich doch nichts anderes sind als bananenpflückende Primaten die zu ihrem Glück nur eines brauchen (und wollen), nämlich Erfolg? Was trägst Du denn für ein Menschenbild mit dir rum?
Mein Weltbild ist ein naturalistisches. Wir sind nicht einfach nur Primaten, sondern solche von der kriegerischen Sorte, sieh dir nur mal die letzten 3.000 Jahre Menschheitsgeschichte an.
Falls Du es wissen willst: Mich stören hier nicht Deine (einzelnen) Worte. Ich lehne einfach Deine Theorie ab. Ich halte das für die Theorie eines "Eckenstehers" (wie Nietzsche so schön sagte) der aus der Ecke berichtet aus der er kommt und glaubt was in seiner kleinen, engen Welt Gesetz ist müsse nun auch für alle anderen gelten.
Schimpfwörter und persönliche Verunglimpfungen helfen uns nicht weiter, Gegenargumente schon eher.
Wie wäre es denn, anstatt von allen Menschen, lieber von einer Menschengruppe (oder einem Typus Mensch?) zu sprechen?
Wie das wäre? Unaufrichtig, da es nicht meiner persönlichen Ansicht entspräche.
Dann tritts Du auch Niemandem auf die Füße.
Es war nie meine Absicht, jemandem zu nahe zu treten, ich wollte nur meine eigenen Ansichten zur Diskussion stellen, ohne mir vorher auszurechnen, ob sie konsensfähig sind. Wenn sich jemand auf die Füße getreten fühlt, dann ist das ein unbeabsichtigter Nebeneffekt.
Und das wäre auch glaubwürdiger.
Es wäre glaubwürdiger für diejenigen, die der gleichen Ansicht sind.
Denn ich glaube diese Menschen von denen Du sprichst, die also ihr Glück von Erfolgen abhängig machen, die gibt es. Ganz sicher sogar.
Nanu! Am Ende plötzlich Zustimmung? Was ist denn passiert?




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