Es gibt im Netz zahllose spannende Interviews mit Philosophen aller Couleur. Hier ist der Ort sie zu diskutieren.
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Jörn Budesheim
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Michel Serres: „Ich denke mit den Füßen“
Anlässlich des Todes von Michel Serres
Wer Michel Serres ist? Ein gelernter Seemann, ein wandernder Linkshänder, ein Informationstheoretiker, vor allem aber: einer der originellsten Denker unserer Zeit. Immer in Bewegung, bedeutet Philosophie für ihn vor allem die Kunst, sich im eigenen Leben zu orientieren.
Das Gespräch führte Martin Legros/ Aus dem Französischen von Till Bardoux
https://philomag.de/ich-denke-mit-den-fuessen/
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TsukiHana
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TsukiHana hat geschrieben : ↑ Di 19. Feb 2019, 14:32
Michel Serres
"Das eigentliche Übel"
Aus d. Franz. v. Alexandre Plank u. Elisa Barth
IMD 323
2009
95 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-260-3
Michel Serres hat geschrieben : ↑ So 17. Feb 2019, 16:32
„Derjenige, der den Raum mit Plakaten verschmutzt, die Träger von Sätzen und Bildern sind, stiehlt dem Blick aller die umliegende Landschaft, tötet ihre Wahrnehmung, durchbohrt den Ort durch ebendiesen Diebstahl. Erst die Landschaft, dann die Welt. Er durchsetzt den Raum mit schwarzen Löchern, die die Empfindung einsaugen und die Wahrnehmungsfähigkeit zerstören. Mit welchem Recht? Er benimmt sich wie ein universaler Hausbesetzer. Auf dieselbe Weise, ebenso gebieterisch, erweist sich ein Geldstück als leichter sichtbar, lesbar und entzifferbar…als das Objekt, dass es kauft. Es versiegelt den Blick darauf, es tötet dieses Objekt. Das Symbol annulliert die Sache. Die Welt wird von den Zeichen ausgedrückt und ausgelöscht.“
Michel Serres schreibt über die dem Menschen inhärente Strategie, abgeleitet aus der Verwandtschaft mit den Tieren, sich etwas anzueignen, indem man es beschmutzt. Dieses Konzept differenziert er in „Das eigentliche Übel“ unter zwei Arten der Verschmutzung aus: die harte Verschmutzung, zu der bspw. Emissionen aus Industrieanlagen oder Autoabgase zählen, und die weiche Verschmutzung, unter die er Werbung, Krach aber auch Graffiti rechnet. Hausbesetzer, Marken, Sperma, Tags sind Beispiele, auf die er dabei zurückgreift.
Michel Serres (*1930), ist Professor an der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne sowie in Stanford, seit 1990 zudem Mitglied der Académie Française.
Wozu die Tage zählen!?
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Jörn Budesheim
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Und diese Zeichnung ist aus diesem Buch inspiriert. Dank www hat man heute seinen Kopf quasi überall :) die Menschen die dank Handy immer überall sind denn übrigens liebevoll Däumlinge.
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TsukiHana
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Mo 3. Jun 2019, 20:45
"Erfindet euch neu!" nehme ich mit an Bord

Michel Serres war ja immerhin gelernter Seemann!
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TsukiHana
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Di 4. Jun 2019, 18:59
Der Buchhändler meines Vertrauens muss erst direkt beim Verlag bestellen... so ein Murks! Ich hoffe, das klappt noch in der kurzen Zeit...

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