Welchen Begriff verwendest Du für diejenige Geistes-Instanz, die rechnet und Pläne macht? Ich frage, damit wir ein gemeinsames Vokabular finden für das, worüber wir diskutieren.
Vielleicht benutzt Du "Verstand" und "Vernunft" als Synonyme?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 22. Aug 2023, 13:26Zunächst: In meinem Begriffsverständnis gibt es keinen prinzipiellen Gegensatz zwischen Emotion und Verstand. Emotionen sind für mich vernünftige Gefühle. Angst vor einem gefährlichen Tier zu haben, ist vernünftig. Die Angst zeigt uns das Tier als Gefahr für uns. Ich glaube, Hübl hatte in seinem Text auch so ein Beispiel.
Das ist für mich nicht der Punkt. Entscheidend sind eigentlich die "Einsicht und Falschheit", wie du richtig gesehen hast. In der Darstellung der Situation muss es möglich sein, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Würde sie ihren negativen Gefühlen nachgeben, weil sie Homosexualität für "unrein" hält (um einen Begriff aus dem Video zu verwenden), wäre sie im Unrecht. Stattdessen folgt sie einer Einsicht, wie auch immer sie zu dieser Einsicht gelangt ist. Unser moralischer Kompass ist nicht allein die Vernunft. Wer nur mit dem Verstand weiß, dass es falsch ist, andere zu quälen, hat sicher schon ein Problem.