Mereologischer Fehlschluss

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Timberlake
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Mo 10. Jun 2024, 02:49

Quk hat geschrieben :
Mo 3. Jun 2024, 04:43

Wie beim Sehen gehört auch beim Atmen viel mehr dazu als nur ein einzelner Mensch. Zum Beispiel gehören auch Pflanzen dazu; ohne die wäre säugetierische Atmung unmöglich.
.. und würde danach "zum Beispiel" nicht auch die Sonne "dazu" gehören ? Wie wollte man ohne das Sonnenlicht auch sehen oder wie könnten die Pflanzen auch ohne das Sonnenlicht mit dem Sauerstoff jenen Bestandteil der Luft produzieren , der die säugetierische Atmung ermöglicht.

Sieht bzw.. atmet deshalb etwa die Sonne und wäre deshalb "der Mensch sieht" bzw. "der Mensch atmet" ein mereologischer Fehlschluss? So wie bisher , für den Fall , dass die ganze Person sieht bzw. atmet , " das Auge sieht" und "die Lunge atmet" , ein mereologischer Fehlschluss ist!
Dia_Logos hat geschrieben :
Di 5. Dez 2017, 18:55
Mereologischer Fehlschluss

Um einen mereologischen Fehlschluss handelt es sich, wenn man Teil-Ganzes-Beziehungen falsch wiedergibt.

Der Homunkulus-Fehlschluss ist ein Beispiel dafür, weil die Prädikate, die auf die ganze Person zutreffen, nur auf einen Teil der Person bezogen werden: «Der kleine Mann im Kopf dreht das Wahrnehmungsbild um», «Das Gehirn entscheidet», «Das Über-Ich macht mir ein schlechtes Gewissen». Zwei Beispiele aus dem Alltag: «Die Stahlindustrie profitiert von Subventionen, also sollten wir alle Wirtschaftszweige subventionieren», «Das Team liefert hervorragende Leistungen. P ist Mitglied des Teams, also ist P sehr leistungsstark.» Mereologische Fehlschlüsse können sich mit statistischen Fehlschlüssen oder Korrelationsfehlschlüssen überschneiden.

Quelle(n):
Huebl Grundwissen Argumentationstheorie

Oder anders gefragt. Wird bezüglich der Atmung und des Sehen sich mit dem Menschen nur auf einem Teil der Sonne bezogen, weil diese Prädikate, auf die ganze Sonne zutreffen ?
Quk hat geschrieben :
Mo 3. Jun 2024, 04:43


Letzteres war ja auch die Pointe meiner Skala.



.. und um auch hier mit einer Pointe zu glänzen ..

Quk hat geschrieben :
So 2. Jun 2024, 18:14
Den Schwarzweiß-Dissens könnte man vielleicht durch eine Geschmeidigkeits-Skala ersetzen, die mit den Eigenschaftswörtern "eng" bis "weit" besprechbar wird:

Sehr eng: Die Bronchien atmen.
Eng: Die Lungen atmen.
Mittel: Der Körper atmet.
Weit: Der Mensch atmet.
Sehr weit: Das Leben atmet.
.. müsste man demzufolge mit der Sonne nicht diese Geschmeidigkeits-Skala "Sehr sehr weit" ergänzen?




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Quk
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Mo 10. Jun 2024, 06:46

Ja.




Wolfgang Endemann
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Di 11. Jun 2024, 00:38

Quk hat geschrieben :
Mo 3. Jun 2024, 04:43
Hier wird deutlich, dass der Vorwurf eines mereologischen Fehlschlusses nur aus einem übergeordneten Standpunkt kommen kann, und dieser Standpunkt ist selten eindeutig platzierbar.
Dem stimme ich voll zu.
Allerdings gibt es angemessene und weniger angemessene Bezugsrahmen. Das kurzgeschlossene Sehen einer Blendung, die zum unmittelbaren Reflex des augenblicklichen Schließens der Augenlider führt, geht nicht über das Bewußtsein, hier ist nicht der ganze Mensch involviert. und auch ein vages, unfokussiertes Umgebungssehen läuft nicht über das Bewußtsein, sondern über die emotionalen Verknüpfungen. Da reagiert zwar schon der Gesamtorganismus, aber noch nicht als autonomes Subjekt. In diesem letzgenannten Sinn ist erst das bewußte Sehen das Sehen des Organismus, Individuums als Ganzem, und das kommt zum Ausdruck in "ICH sehe" (das Ich sieht).




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