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Aus der Sicht eines Philosophen: Ist Intelligenz angeboren?
von Markus Gabriel 27.03.2018
Diese Frage beschäftigt die Philosophie seit ihrem Gründervater Platon. Er argumentierte als Erster dafür, dass sie angeboren ist, und zwar auf der Basis einer Theorie des Lernens.
© pixabay
Auf Griechisch heißt lernen manthanein, daher kommt die Mathematik. Platons Hauptargument dafür, dass Intelligenz angeboren ist, dreht sich entsprechend um das Problem mathematischen Wissenserwerbs. In seinem Dialog „Menon“ bringt Sokrates einem ungebildeten Sklaven den damals als besonders knifflig geltenden Beweis eines mathematischen Lehrsatzes in kleinen Schritten bei. Damit kommt dasjenige zur Anwendung, was die heutige Intelligenzexplosion im Zeitalter der Digitalisierung kennzeichnet: ein Algorithmus.
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- Jörn Budesheim
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Diese Frage beschäftigt die Philosophie seit ihrem Gründervater Platon. Was genau grammatikalisch nicht richtig ist, das habe ich noch nicht rausgekriegt, vielleicht weiß es jemand von Euch? "Seit Platon", das geht. "Seit ihrer Gründung durch Platon", das geht auch. Aber "seit ihrem Vater", das geht nicht. Platon wird attributiv näher bestimmt; seine Eigenschaft, G-Vater zu sein, ist wie ein Einschub, der hier mit der Präposition irgendwie falsch verknüpft wird. Oder spinne ich? (abgesehen davon, daß ich mich an der Grammatik der Überschrift aufhänge.)
Nee, stimmt schon.
Gründervater zu sein, ist eine Eigenschaft, das "seit" will aber auf einen Zeitpunkt verweisen.
"Seit dem Kaja verheiratet ist, ist sie nicht mehr die Alte." ist ja auch etwas anderes als "Seit ihrem Ehemannn, ist Katja nicht mehr die Alte."
Gründervater zu sein, ist eine Eigenschaft, das "seit" will aber auf einen Zeitpunkt verweisen.
"Seit dem Kaja verheiratet ist, ist sie nicht mehr die Alte." ist ja auch etwas anderes als "Seit ihrem Ehemannn, ist Katja nicht mehr die Alte."
„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)
Man kann durchaus sagen: 'Seit Plato' und es erweitern und sagen: 'Seit Plato, dem Gründervater der Philosophie...' Und dann kann man einfach das Attribut voranstellen und sagen: 'Seit dem Gründervater der Philosophie, Plato, ...'
Was mich hier eher stört, ist die Bezeichnung des Gründervaters: Es suggeriert eine Geburtsstunde der Philosophie, so als entsamme alles darauffolgende Denken einem singulären Gründungsakt, der im Wirken Platos seine Entfaltung fand. Aber dieser Schöpfungsmythos ist wahrscheinlich eben nichts mehr als das: ein Mythos.
(soweit mein Offtopic zum Thema
)
Was mich hier eher stört, ist die Bezeichnung des Gründervaters: Es suggeriert eine Geburtsstunde der Philosophie, so als entsamme alles darauffolgende Denken einem singulären Gründungsakt, der im Wirken Platos seine Entfaltung fand. Aber dieser Schöpfungsmythos ist wahrscheinlich eben nichts mehr als das: ein Mythos.
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Alle lächeln in derselben Sprache.
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- Friederike
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Offtopics sind zu schön ... jede Institution braucht ihren Gründungsmythos. Aber ich stimme Dir vollAlethos hat geschrieben : ↑Sa 7. Apr 2018, 19:42Was mich hier eher stört, ist die Bezeichnung des Gründervaters: Es suggeriert eine Geburtsstunde der Philosophie, so als entsamme alles darauffolgende Denken einem singulären Gründungsakt, der im Wirken Platos seine Entfaltung fand. Aber dieser Schöpfungsmythos ist wahrscheinlich eben nichts mehr als das: ein Mythos.
(soweit mein Offtopic zum Thema)
