Interessante Sendung

Erst kürzlich hab ich einen interessanten Artikel in der
Zeit zum Zusammenhang von Identitätspolitik und Trump gelesen. Da ging es um die These (die ich gut nachvollziehen kann), dass diese Politik dazu führte, dass die Mehrheit plötzlich anfing sich wie eine Minderheit zu fühlen, weil sie kaum noch Gegenstand der Diskurse war ... und plötzlich entdeckten sie ihre Identität als Weiße. Eva Horn kam ja aus einer etwas anderen Richtung an die selbe Stelle.
In dem Artikel heißt es dazu: "Jetzt rüstet die Gegenseite [platt gesagt: die Zielgruppe Trumps] identitätspolitisch nach und vergesellschaftet sich über ihre weiße Hautfarbe. Das ist nicht angenehm, denn die Politisierung von Identität kann enorme Affekte mobilisieren. Dass der gute, alte Universalismus mit seiner gewissen neutralen Kaltherzigkeit, mit seinem Citoyen-Formalismus die Gesellschaft insgesamt vielleicht doch besser zusammenführt, das wird das politische Denken der nächsten Jahre beschäftigen. Die liberale Gesellschaft jedenfalls wird den Kampf gegen den rechten Populismus nicht gewinnen, wenn sie die identitätspolitischen Routinen für sakrosankt erklärt und die Räume des Nachdenkenswerten immer enger macht."
Ich will damit nicht andeuten, dass ich solche Projekte wie Diversity-Management für verfehlt halte, im Gegenteil. Aber irgendwie muss man sie dann halt so anpacken, dass die fraglichen Effekte nicht auftreten. Man muss das Richtige aber richtig machen
Kleiner Nachtrag: Nicht so gut gefallen hat mir die Idee, dass die Kunst die Aufgabe haben soll, die Ergebnisse der Naturwissenschaften zum Klimawandel erfahrbar zu machen. Das ist eher ein Job für Journalisten, Illustratoren oder wen auch immer, meine ich
