Immer noch finde ich das mit Farben und der Sprache kompliziert.
Noch ein Versuch:
http://www.farbimpulse.de/Warum-manche- ... 174.0.html
Im Wesentlichen geht es um diese Frage Prägt die Muttersprache, wie wir Farben wahrnehmen oder bildet sich umgekehrt die Sprache, um unsere bereits vorhandene Farbwahrnehmung zu beschreiben? Grundlage des Streits ist die Tatsache, dass Menschen Farben in Kategorien – die unterschiedlichen Farbtöne – einteilen, obwohl Farben rein physikalisch kontinuierlich ineinander übergehen.
Für beides gibt es Studien, die die jeweilige Meinung bestätigen.
a)Für die Gruppe der so genannten Universalisten gilt: Die Farbkategorien sind ihrer Ansicht nach im Gehirn fest verdrahtet und daher für jeden Menschen gleich, egal, welche Sprache er spricht.
Auf den ersten Blick scheint vieles für die Darstellung der Universalisten zu sprechen. So entstehen die sechs wichtigsten Grundfarben tatsächlich bereits in den Nervenzellen der Retina, wenn dort die Reize der drei Zapfentypen für Rot, Grün und Blau in die sechs zentralen Farben Schwarz, Weiß, Rot, Grün, Blau und Gelb umgewandelt werden. Diese Trennung in die unterschiedlichen Kategorien existiert bereits im Gehirn von Kleinkindern – und zwar lange, bevor sie sprechen lernen.
b)Die Relativisten halten es hingegen mit den amerikanischen Linguisten Edward Sapir und Benjamin Whorf: "Menschen sind auf Gedeih und Verderb der Sprache ausgeliefert, die in ihrer Gesellschaft das Ausdrucksmittel geworden ist". Mit anderen Worten: Die menschliche Wahrnehmung im Allgemeinen und die der Farben im Besonderen wird erst durch die Verwendung einer bestimmten Sprache geprägt.
Ihr Lieblingsbeispiel ist ein Volk aus Papua-Neuguinea, die Berinmo. Deren Sprache kennt fünf verschiedene Farbwörter, die nicht mit den Farbkategorien westlicher Sprachen übereinstimmen: Es gibt einen Ausdruck für helle Farben, einen für dunkle, einen für rote Farbtöne, der aber auch Orange und Lilatöne umfasst und einen, der Farbtöne von Gelb über Braun und Oliv bis hin zum Grün beschreibt. Die letzte Bezeichnung schließlich wird sowohl für Blau als auch für Grün verwendet.
Wichtiger als die abweichenden Farbnamen ist für die Relativisten jedoch die Tatsache, dass die Berinmo die Farben tatsächlich anders wahrnehmen als zum Beispiel ein Brite. Das zeigt auch eine Studie eines britischen Forscherteams von der Universität Essex: Die Wissenschaftler zeigten den Berinmo eine Karte in einer bestimmten Farbe und baten sie anschließend, diese Farbe auf einer großen Farbtafel zu kennzeichnen.
Dabei machten die Probanden Fehler, die einem Deutschen oder einem Briten nie passieren würden, beispielsweise die Verwechslung von Gelb und Braun, die in der Berinmo-Sprache mit dem gleichen Wort bezeichnet werden. Andererseits hatten die Berinmo überhaupt keine Schwierigkeiten, verschiedene Grüntöne auseinanderzuhalten – wahrscheinlich deswegen, weil diese Farben in ihrer Sprache zu unterschiedlichen Kategorien gehören
C) die vermittelnde Meinung
Demnach ist die Grundlage der Farbwahrnehmung – und damit die Trennung der Farben in die sechs Grundkategorien – neurologisch vorgegeben und folgerichtig kulturunabhängig. Auch die Existenz der Fokalpunkte als Fix- und Mittelpunkte der Farbkategorien scheint eine universelle Grundlage der Farbwahrnehmung zu sein.
Zwischen diesen festgelegten Punkten gibt es jedoch Variationen, die durch die verschiedenen Farbwortsysteme der einzelnen Sprachen geprägt und vorgegeben werden. So können beispielsweise die Grenzen zwischen einzelnen Kategorien sehr stark variieren, und in manchen Sprachen umfasst eine Farbkategorie mehrere Kategorien einer anderen.
Die Farbwörter an sich sind demnach keine Etiketten, mit denen im Gehirn angelegte Begriffe versehen werden. Vielmehr entstehen sie, um Phänomene und Erscheinungen aus der Umwelt zu beschreiben, darunter Tag und Nacht, Feuer, Sonne, Pflanzen, Himmel und Erdboden – interessanterweise Erscheinungen, deren Farben in etwa denen der Grundkategorien entsprechen.
Und auch für die Vielfältigkeit von Sprachwörtern, sowohl innerhalb einer Sprache als auch beim Vergleich verschiedener Sprachen, haben Wissenschaftler eine Erklärung: Weder die Farben der Umgebung noch deren neurologische Verarbeitung basieren auf einer einzelnen Wellenlänge. Vielmehr entsprechen sie einem größeren Abschnitt des Spektrums – und das lässt viel Raum für unterschiedliche Interpretationen.
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Wenn man das jetzt mit dem Ansatz von gemeinsam gemachten Erfahrungen verbindet, weiteren Einflüssen, die von außen kommen, und mit anderen Sinnen verbindet, könnte man dann sagen, dass auch die himba und dieser andere stamm irgendwann ihre Sprache um weitere Farbwörter erweitern, um so auch bla6u zu sehen, bzw. Gelb und Braun unterscheiden können?