Mi 6. Dez 2017, 08:48
Intuition ist irgendwie das Gegenteil von Philosophie und Wissenschaft.
Die Philosophie fragt nach dem Grund, "hab' ich irgendwie im Gefühl", ist halt keiner und die Wissenschaft nach einer Systematisierung, auch die gibt es dabei oft nicht, denn es sind ja Einzelleistungen um die es geht, keine allgemeinen Regeln.
Es gibt vielleicht gerade deshalb eine manchmal tiefsitzenden Skepsis gegenüber der Intuition, eventuell, weil wir gerne das Gefühl haben, zu wissen, was wir tun, aber ich glaube die Intuition ist eine wunderbare Kraft. Zugleich aber auch eine, die schwer zu fassen ist, denn nicht jeder wirre Einfall oder Fiebertraum ist eine Intution, oder wenn doch, dann würde ich auch da Hierarchieebenen einziehen. Es ist relatiiv leicht die Intuition auflaufen zu lassen, aber das ist letztlich kein Argument. Es ist wie das Eperiment, in dem eine Gruppe von Studenten ein privates mit Namen versehenes mehrseitiges Horoskop ausgehändigt bekam und ehrlich antworten sollte, ob sie meinten, dass der Inhalt des Horoskops auf sie zuträfe. Ich weiß nicht mehr wie viele, aber gar nicht so wenige meinten, auf sie träfe es zu. Der Clou war, was dann passierte: Die Studenten wurden gebeten, ihr höchstpersönliches Horoskop mit dem des Nachbarn zu tauschen ... und darin stand exakt dasselbe.
So sollte gezeigt werden, wie albern doch die Astrologie sei, doch die falsche Intuition an der Stelle liegt darin, zu glauben, man hätte dies getan. Man hat gezeigt, dass man Menschen täuschen kann, mehr nicht.
„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)