Diese spezielle Angelegenheit ist der politische Raum.
Mir ist jetzt nicht ganz klar, was die Antwort auf meine Frage ist. Willst du auf die entsprechenden grundlegenden Konzepte wie links, rechts, global national etc. verzichten?
Diese spezielle Angelegenheit ist der politische Raum.
Das meinte ich nicht. Ich wollte nicht wissen, ob du auf diesen Begriffen beharrst oder nicht. Ich wollte wissen, ob du überhaupt Grundkonzepte einsetzen möchtest. Denn ich sehe noch nicht, wie sich dieser Raum überhaupt bestimmt.
Ja, die Motivation ist eine andere. Aus genau diesem Grund möchte ich mit dem Pinsel statt mit dem Besen arbeiten. Also nicht nur das Plakative anschauen, sondern näher rangehen und dahintersehen. Das gilt bei allen anderen plakativen Angelegenheiten ebenso, wie etwa beim "Freiheitswunsch" der FDP, oder der "Arbeiterunterstützung" der SPD etc. Diese vage Plakativität gipfelt buchstäblich in den Grobtexten der Wahlplakate -- die meisten sind reine Identitätsplakate. Witzigerweise werden sie auch mit dem Besen an die Wände gekleistert.
Zeigt sie sich wirklich? Hat man sie etwa beim Christopher Street Day gesehen? Im Gegenteil: Sie hat sich wiederholt gegen die „Überbetonung“ von LGBTQ+-Themen in der Politik ausgesprochen. In einem Interview (Quelle) sagte sie: „Ich bin nicht queer, sondern ich bin mit einer Frau verheiratet, die ich seit 20 Jahren kenne.“ Das heißt, dass sie sich deutlich von der LGBTQIA+ Community (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersex, Asexual und mehr) distanziert! Im selben Interview attackiert sie Trans-Menschen, spricht von „Genderquark“ und will Kinder vor einer „bescheuerten Trans-Pop-Kultur“ schützen." 2019 versuchte die Bundestagsfraktion der AfD per Antrag, Schwulen und Lesben das Recht auf Eheschließung wieder zu entziehen!
Das ist ein sehr schlichtes Verständnis von rechts und links. Ich glaube nicht, daß es viele Menschen gibt, die sich in dieser Weise voneinander abgrenzen. Und zwar weder von links noch von rechts. Man findet solch einen Standpunkt bei Sozialdemokraten, die sich ein Ende unserer kapitalistischen Produktionsweise nicht mehr vorstellen können und darum wenigstens durch Umverteilen größere Gerechtigkeit innerhalb des Systems erreichen möchten. Das würde ich allerdings keinen linken Standpunkt mehr nennen, er ist letztendlich affirmativ und gehört daher in die Mitte.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Do 5. Sep 2024, 15:11
Links und Rechts sind geradezu exemplarisch kommensurable Positionen. Die einen treten für Umverteilung ein, während – provokant ausgedrückt – die anderen es bevorzugen, dass die Reichen reicher werden.
An dieser Stelle ist sogar Quk schon in die Falle getappt. Lesbisch sein ist nicht progressiv, im Gegenteil ist das Überbetonen des Lesbischseins unemanzipiert, zeugt von einer narzistischen Persönlichkeit. Verstecken des Lesbischseins ist ebenfalls unprogressiv, es zeugt von mangelndem Selbstbewußtsein. Nein, wäre lesbisch progressiv, müßten wir alle lesbisch werden, was für eine identitäre Idiotie. Progressiv ist, daß wir weitgehend so sein dürfen, wie wir von Natur aus sind. Den CSD lasse ich als Ausagieren des Frusts gelten, den die Unterdrückung bzw die Norm der Normalität aufgestaut hat und wieder abgebaut werden muß. Aber nicht zum CSD gehen zu müssen wäre progressiv. Insofern ist Weidel da tatsächlich eher progressiv, Daß sie andere queere beschimpft, zeigt, wie wenig Substanz hinter dieser Progressivität steht.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 6. Sep 2024, 09:49Zeigt sie sich wirklich? Hat man sie etwa beim Christopher Street Day gesehen?
Ein AfDler würde vermutlich die gleiche Wanderkarte bevorzugen wie ein Linker: nämlich die, die zur Hütte führt. Und wenn ein AfDler eine politische Kampagne plant auf Basis von belastbaren politischen Informationen, dann wird er solche Karten bevorzugen, die die Lage korrekt darstellen, ansonsten floppt seine Kampagne vermutlich.RoloTomasi hat geschrieben : ↑Fr 6. Sep 2024, 10:57Ein AfD'ler z.B. braucht zu seiner Orientierung natürlich andere Informationen als ein Linker.
Das sagt Quk aber gar nicht! Er sagt nicht, dass es progressiv ist, dass sie lesbisch ist, sondern, dass es progressiv ist, dass sie sich lesbisch zeigt.Wolfgang Endemann hat geschrieben : ↑Fr 6. Sep 2024, 11:08An dieser Stelle ist sogar Quk schon in die Falle getappt. Lesbisch sein ist nicht progressiv, ...
Damit ist allerdings Politik als vernunftgeleitete Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten der menschlichen Selbstorganisation suspendiert. Das ist die "Demokratisierung" aller individuellen Selbstbehauptung in einem status quo. Das bürgerlich-ideologische Glücksversprechen "pursuit of happiness", der american way of life. Wer daran glauben kann.RoloTomasi hat geschrieben : ↑Fr 6. Sep 2024, 10:57Denn der Mensch muss von seinem jeweiligen Standpunkt aus seine Lage bewerten und handeln.
Könnest du vielleicht mal einen Beitrag ohne persönliche Beleidigung starten?Wolfgang Endemann hat geschrieben : ↑Fr 6. Sep 2024, 11:04Das ist ein sehr schlichtes Verständnis von rechts und links.
Ich habe argumentiert, dass die Tatsache, dass eine Karte "eine Karte für uns" ist, nicht bedeutet, dass sie beliebig relativ ist. Ich habe dafür zwei Beispiele gegeben, die Karte der Landschaft und die Karte der politischen Landschaft, die eine AfDlerin für eine Kampagne verwenden will. Beide Male sind diese Karten nur dann brauchbar, wenn sie eben nicht bloß relativ, sondern richtig sind. Das eine Mal, wenn sie den richtigen Weg zur Hütte zeigt, das andere Mal, wenn sie die politische Landschaft richtig zeigt. In beiden Fällen sind die Wege etwas, das erst geschaffen werden muss, man denke an einen Trampelpfad, bei Straßen ist es nicht anders.RoloTomasi hat geschrieben : ↑Fr 6. Sep 2024, 12:10Jörn: "Ein AfDler würde vermutlich die gleiche Wanderkarte bevorzugen wie ein Linker: nämlich die, die zur Hütte führt". Das gilt doch nur für die physische Geographie, nicht für die politische. Beispiel Ukraine-Krieg: Wo sollte denn da der 'Weg' langlaufen, der zum Frieden führt? Politische Landkarten wandeln sich doch fortlaufend im Prozess. Da müssen 'Wege' überhaupt erst entstehen, sie liegen doch nicht einfach vor (wie auf einer Strassenkarte).
Ich sehe es weder als Beleidigung (die Feststellung von einem schlichten Begriff, Gedanken, Konstruktion oä) noch als persönlichen Angriff (ich greife die Konstruktion, die immer wieder vorgebracht wird, obwohl sie in meinen Augen zu wenig Plausibilität hat, an; sie wird vorgebracht, aber ich kann nicht erkennen, daß sie eine große Masse der Bürger trifft).Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 6. Sep 2024, 11:51
Könnest du vielleicht mal einen Beitrag ohne persönliche Beleidigung starten?
Ja und nein. Es stimmt schon, alles ist in dieser hektischen, nahezu instantan über das Netz rückgekoppelten Meinungsvielfalt in (Mikro-)Bewegung, aber es ist eher rasender Stillstand als erkennbar gerichtete Tendenz. Jeder kann gehen, wohin er will, es spielt jedoch keine Rolle, hat auf das Ganze kaum Einfluß.RoloTomasi hat geschrieben : ↑Fr 6. Sep 2024, 12:10Nur ist diese eben kein 'status', sondern dauernde und inzwischen (auch wegen der Bedeutung der Massenmedien) fast tägliche Bewegung.