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"philosophischer Surrealismus"

Verfasst: Sa 2. Jul 2022, 17:28
von Jörn Budesheim
Wolfram Hogrebe, in "philosophischer Surrealismus" hat geschrieben : Nicholas Rescher hat diesen denkwürdigen Umstand, daß wir zugleich im Reich des Realen und Surrealen leben, im ungenannten Einklang mit dem Muster der neuplatonischen Anthropologie positiv als das ‚amphibische‘ Wesen des Menschen gekennzeichnet. „Tatsächlich gibt es ein komplexes und doch enges Verhältnis zwischen den zwei Reichen der Realität und der Imagination. Wir können sie weder effektiv voneinander trennen, noch vermögen wir es, in dem einen Reich zu leben, ohne zugleich in das andere eingelassen zu sein.“ Die Pointe Reschers ist die: Das Zugleichsein im Imaginären und Realen ist keine Tat des Menschen, sondern Faktum seines Existierens. Wir werden eben in ein Zwischenreich, d. h. ‚in the two realms of reality and imagination‘, oder, wie Gehlen sagt, in einen „état imaginaire“ hineingeboren.

Re: "philosophischer Surrealismus"

Verfasst: So 3. Jul 2022, 09:27
von Jörn Budesheim
Wolfram Hogrebe, in "philosophischer Surrealismus" hat geschrieben : Nach Schellings abgründigen Spekulationen hätten wir mit einer Quelle der Geltung zu rechnen, die ohne Taten und Werke von Menschen zwar nicht sprudeln würde, aber dies auch nur dann vermag, wo Menschen "in ihren Werken etwas hervortreten lassen, was nicht ihr Werk ist."
Mir gefällt die Wendung Schellings "in ihren Werken etwas hervortreten lassen, was nicht ihr Werk ist" außerordentlich. Ich denke, dass dieser Satz auch für die Kunst von großer Bedeutung ist. Zwar würde es die Werke der Kunst nicht geben, gäbe es keine Künstler und Künstlerinnen, die sie machen, aber oft geht es genau darum in ihren Werken etwas hervortreten lassen, was nicht das Werk der Künstler und Künstlerinnen ist.

Re: "philosophischer Surrealismus"

Verfasst: Do 7. Jul 2022, 06:49
von Jörn Budesheim