Dieses Gedicht geht vielleicht nicht komplett als Un-Sinns-Gedicht durch - zum Beispiel wegen der lautmalerischen Elemente. Versuchen wir das zu übersehen. Wie soll man so einem Gedicht dann interpretieren? Soll man es wie eine Fremdsprache behandeln, die man in die eigene Muttersprache übersetzt, wie etwa bei der radikalen Übersetzung Quines und Davisons? Das hieße ja dem Gedicht den Un-Sinn auszutreiben. Und damit den Sinn auf der Meta-Ebene. Was die Deutung auf der Meta-Ebene ist - darüber mag es letztlich auch keine Einigung geben. In einem Satz vielleicht so: Die Vernunft hatte aus Sicht der Künstler (und auch mancher Philosophen) abgewirtschaftet, dem hieß es etwas ganz anderes entgegen zu setzen.Hugo Ball hat geschrieben :
KARAWANE
jolifanto bambla ô falli bambla
grossiga m’pfa habla horem
égiga goramen
higo bloiko russula huju
hollaka hollala
anlogo bung
blago bung
blago bung
bosso fataka
ü üü ü
schampa wulla wussa ólobo
hej tatta gôrem
eschige zunbada
wulubu ssubudu uluw ssubudu
tumba ba- umf
kusagauma
ba - umf
Auf der Objekt-Ebene muss man das Spiel von Sinn und Unsinn zunächst einmal einfach genießen und mitmachen meine ich. Vielleicht kann man auch tiefer schürfen ... Wie auch immer: "Wir heute" können das Gedicht vermutlich nicht mehr völlig authentisch "verstehen", weil wir die Provokation, die es gewesen sein muss, nicht mehr ohne weiteres nachvollziehen können. Zudem ist das Gedicht heute ein Klassiker - ob das ihm gegenüber letzlichen "fair" ist, weiß ich auch nicht :-)