ahasver hat geschrieben : ↑ Sa 15. Okt 2022, 12:45
Physiker sind (oder sollten es sein) spielende Metaphysiker.
Nein, mit "Metaphysik" zeigst du in eine reine Philosophie-Richtung.
Schau es dir
hier bei Wiki mal näher an.
ahasver hat geschrieben : ↑ Sa 15. Okt 2022, 12:45
Physiker sind (oder sollten es sein) spielende Metaphysiker. Sie verfahren nach dem Motto: Tun wir mal so als ob.
zB tun wir mal so als ob die Welt aus kleinen Materieklümpchen bestünde. Das ist ein Modell! Physiker verfertigen Modelle. Sie können nicht beanspruchen wahre Aussagen über die Welt zu machen.
Modelle haben einen gewissen Gültigkeitsbereich und werden darüber hinaus dann falsch. Dann werden neue Modelle gebaut, die in der Regel die alten als Spezialfall enthalten.
Das ist eine Skizzierung des grundsätzlichen Vorganges, aber so frei und beliebig, dass einfach nur irgendwelche Modelle aufgestellt werden und "dann mal so getan wird, als ob" ist es nicht.
Wenn aktuell der Grundsatz in der Quantenphysik gilt "nicht darüber sprechen, sondern rechnen", dann wird sicherlich nicht einfach der nächste Modellvorschlag akzeptiert werden.
Aus der religiösen Ecke kommt bestimmt gerne der Modell-Vorschlag "Gott fügt es so", was aber vermutlich nicht durchgehen würde.
=> Welche Kriterien muss so ein "neues Modell" erfüllen und auf welche Art kommt für dich da "Alfred North Whitehead" (also sein Weltbild) ins Spiel?
ahasver hat geschrieben : ↑ Fr 14. Okt 2022, 20:00
Betrachten wir stattdessen 2 Elektronen, deren Spin verschränkt ist. Eines der beiden sei auf der Erde, das andere in der Nähe der Sonne. Keines der beiden besitzt einen eigenen Spinwert. Erst, wenn ich auf der Erde den Spin des Erdelektrons messe, wird instantan der Spin des Sonnenelektrons realisiert.
Ich habe mir mal
dieses Video hier angesehen und dann gefragt, woher man das Wissen über die Phasen des Experimentes hat, bei denen es
nicht um das letztlich sichtbare Ergebnis (End-Effekt) geht.
Nun hätte ich darauf getippt, dass man einfach andere Experimente hat und die Erkenntnisse aus diesen Aufbauten wiederverwendet.
Dies hätte ich dann natürlich kritisiert, denn ein Wechsel des Aufbaus könnte in solchen Umgebungen und bei solchen Effekten bereits einen Einfluss auf die Gesamtumstände haben.
Dann würde man mit ungeeigneten Vorstellungen starten und sich nur noch weitere ungünstige Einfälle leisten.
Für das Video ist mir z.B. aufgefallen, dass man die Raumzeit durch das Einführen eines "Gesamtsystems" auszuhebeln versucht, sodass das Problem der Lichtgeschwindigkeit umgangen wird.
Da habe ich mich gefragt "was ist jetzt plötzlich das Gesamtsystem?",
"wie ist es mit der Raumzeit verbunden, hat aber in sich keine Raumzeit?" und
"wie hat man dieses System festgestellt?"
Da gehe ich mit meinen Fragen vermutlich viel zu weit, denn die Experiment-Lage ist anscheinend viel schlimmer.
Hier z.B. mal ein
Link zur "Superposition"
Es es wohl maximale Vorsicht angebracht, denn es geht nicht selten im eine reine Deutung auf Basis von mathematischen Umständen.
D.h. es gibt keinen wirklichen Einblick und auch kein wirkliches Wissen.
Es passt halt ganz nett zu den Formeln.
Hier stelle ich dann lieber die Frage:
Denkt man sich von den End-Effekten und Formeln ausgehend, eine physikalisch wirkende Beschreibung aus?
Ist das der Hintergrund für "nicht darüber sprechen, sondern rechnen"?
All die Aussagen "Teil der Realität", "noch nicht Teil der Realität", "wird erzeugt", "existiert bis dahin noch nicht" usw. usf. scheinen mir sehr, sehr gewagt zu sein.
Die End-Effekte können festgestellt und reproduziert werden, die Formeln können aufgestellt werden und passen wohl erstaunlich gut, aber die Deutungen über das, was (wann) vorhanden ist und über die Abläufe, gehören wohl eher ins Reich der Spekulation.