Steinmetz hat geschrieben : ↑ Do 11. Aug 2022, 11:11
Jörn Budesheimer schrieb:
"Nö, es gibt keine schwache, keine mittlere und keine starke KI. Intelligenz heißt, Probleme in beschränkter Zeit zu lösen. Maschinen haben keine Probleme, also sind sie auch nicht intelligent. Für Maschinen geht es um nichts, das ist einer der entscheidenden Punkte, da ist keiner zu Hause, wie es so schön heißt.
Was ist sog. KI stattdessen? KI sind unsere Werkzeuge. Das Problem ist meines Erachtens nicht die Frage, ob Maschinen intelligent sind, sondern zum Beispiel, wie tief wir in das Zauberlehrling-Szenario reinrutschen werden."
Ich Versuche hier Mal einen Einwand zu machen. Ersetzen mir das Wort Problem mit dem Wort Aufgabe (kann man ja synonym benutzen wenn man Motivationscoaches glauben darf). Dann haben Maschinen schon Mal den ersten Schritt in Richtung Intelligenz vor sich. Wahrscheinlich wird es in deren Kreisen eher "Task" genannt.
Das ist aber nicht das was Jörn mit "Problemen" meint.
Maschinen haben keine Aufgaben, sondern wir benutzen sie um Aufgaben zu bewältigen. Das ist ein feiner aber wichtiger Unterschied.
Wo haben wir Menschen unsere Aufgaben her?
Ganz einfach, das Leben stellt sie uns. Wir haben Aufgaben,
weil wir leben.
Maschinen haben weder das eine noch das andere. Sie leben nicht und sie haben auch keine daraus resultierenden Aufgaben.
Das ist gemeint mit "Es ist keiner Zuhause" und "Sie sind nur (unsere) "Werkzeuge". So wie ein Hammer. Der hat auch keine Aufgaben. Wir benutzen ihn nur um Aufgaben besser zu bewältigen.
Im Prinzip ist eine Maschine nichts anderes als ein Hammer. Ein komplexer Hammer wohlgemerkt. Aber nichts weiter als ein Hammer (ein Werkzeug).
Nun nehmen wir eine KI und schauen Mal wie die Anfänge waren mit dem Prinzip Eingabe Verarbeitung Ausgabe (bekommt den schönen Begriff EVA. Hach diese Informatiker und ihre drei Buchstaben immer...) Eingabe über entsprechenden Sensor. Also Eine Unübersichtliche Datenmenge strömt auf unsere Maschine ein aber mit ihrem Sensor ist sie auf ein Spektrum beschränkt. (wie geht's da wohl dem Menschen?) Weiter in dem Abschnitt Verarbeitung werden die Reize verglichen mit den von Menschenhand eingefügten Daten und wenn etwas genau übereinstimmt dann schwubs geht's weiter in die Ausgabe (Wie geht's da wohl dem Menschen?). Die Maschine reagiert auf die Vorgesehene weiße und beginnt mit EVA wieder von vorne..
Bei einer Solchen Maschine ist ziemlich klar, dass sie durch die vom Menschen eingegebenen Daten und Verhaltensweisen beschränkt sind. Das Würde ich als eine schwache KI bezeichnen.
Nun scheinen sich die Dinge doch weiterentwickelt zu haben und Begriffe wie "Deep Learning" Tauchen auf. Die Daten werden nicht mehr in Kleinstarbeit von Programmierer eingetragen. Die KI's werden nun zum Teil von Unmengen Google Nutzern u.Ä gleichzeitig mit Daten gespeist. Die KI aktualisiert ihre Lösungsstrategien selbst. Dabei kommen Dinge heraus über die Menschen dann eine Zeit lang Grübeln dürfen. Wie das alles vor sich geht kann ich natürlich nicht sagen, weil ich es nicht weiß.
Problematisch wird es denke ich wenn eine KI seine Tasks selbst sucht.
Schauen wir doch mal wie das mit dem Hammer war..
Zuerst war der nur ein grober Ast und ein Stück behauener Stein mit Pfanzenfasern festgehalten. Damit konnten die ersten Menschen schon viel machen.
Dann hat man aber festgestellt, dass der Stein zu schnell zerbricht, oder dass der Hammerkopf vom Stil abfällt.
Also hat man den Hammer verfeinert. Erst wurde in den Kopf ein Loch gebohrt damit er am Stil besser hält. Dann, als die Metallverarbeitung erfunden wurde, wurde der Hammerkopf aus Metall gefertigt.
Die Menschen hatten nun einen viel leistungfähigeren Hammer.
Dann wurden verschiedene Hämmer erfunden um unterschiedliche Aufgaben zu erledigen. Den Zimmermannhammer für Hausbauarbeiten, der Schlegel für den Bergbau, der Vorschlaghammer fürs Grobe usw.
Wieder wurde der Hammer verbessert.
Irgendwann hatten wir Menschen dann Strom und wir erfanden den elektrischen Hammer. Der ist von seinem Aufbau ganz anders und viel komplexer.
Vorne wird ein Meißel eingespannt und hinten sorgt ein Motor für die Kraft. Man verwendet diese Hämmer z.B. für Stemmarbeiten.
Wir sehen also der Hammer wurde immer ausgefeilter und komplizierter. Heute sind sie so kompliziert, dass der Laie ihre Funktionsweise gar nicht mehr versteht.
Deshalb glaubt nun aber kein Laie, dass der Hammer intelligent und mehr als ein Werkzeug sei.
Er ist und war nie was anderes als ein Werkzeug, egal wie komplex er ist.
Nur bei Computern, die zuerst mechanische Apparate waren, dann elektronische Schaltungen bekamen und heute Mikroprozessoren verwenden, glaubt man aus mir unerklärlichem Grunde, dass sie etwas anderes (oder mehr) seien als unsere Werkzeuge.
Das ist einfach nicht erklärbar. Es sind einfach nur sehr komplexe Werkzeuge die wir benutzen um Aufgaben zu erledigen. Mehr nicht.