Künstliche Intelligenz

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23268
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Di 28. Mär 2023, 14:07

METASUBJEKT hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 13:52
Ich nahm an dass geringe Zeilenbreite und Absätze die Lesbarkeit verbessern.
Das habe ich am Anfang auch ausprobiert. Aber das ist sehr viel Arbeit und hat eben den Nachteil, dass es auf dem Handy und auch auf dem Tablet zu Problemen führen kann. Wem die Zeilen zu lang sind, der kann ja den Browser entsprechend einstellen :-)




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23268
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Di 28. Mär 2023, 14:10

METASUBJEKT hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 13:52
Ich teste gerade GPT3.5 und GPT4 parallel, indem sie gleiche Aufgaben gestellt bekommen.
Welche "Aufgabe" hast du ihnen für die Überarbeitung gegeben? Hast du den Sprachstil von offiziell bis satirisch vorgegeben? Ein großer Vorteil von DeepL ist, dass es (zumindest bei meinen Versuchen) deutlich schneller war.




Benutzeravatar
METASUBJEKT
Beiträge: 70
Registriert: Di 23. Feb 2021, 14:57

Di 28. Mär 2023, 16:15

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 14:10
METASUBJEKT hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 13:52
Ich teste gerade GPT3.5 und GPT4 parallel, indem sie gleiche Aufgaben gestellt bekommen.
Welche "Aufgabe" hast du ihnen für die Überarbeitung gegeben? Hast du den Sprachstil von offiziell bis satirisch vorgegeben? Ein großer Vorteil von DeepL ist, dass es (zumindest bei meinen Versuchen) deutlich schneller war.
Es gab gleichlautende Aufträge, zum Verfassen von Texten wie auch die Wahlreden. Die sollten "scharfe Rethorik und
viel Ironie enthalten.
Die Aufgabe wurde erfüllt. Mit Partei-typischen Formulierungen, wie man sie auch
in der Realität findet. Auch die Zahl der Wörter kann man vorgeben.

In #64074 S.101 "Wahlrede für die Herrschaft der natürlichen Intelligenz" Ist die Ironie so weit getrieben, dass sie nicht von jedem verstanden wurde.

Es gibt Unterschiede bei den Ergebnissen, wobei mal der eine mal der andere besser abschneidet.
Insgesamt scheint GPT4 die besseren Ergebnisse hinsichtlich Ausführlichkeit und Quellenangabe zu haben.

Bei einem Test heute, haben beide den gleichen Fehler gemacht. Sie sollten ein Gedichtszitat aus dem 15. Jh. zuordenen und Erklären.
Beide wählten zunächst den gleichen falschen Verfasser. Aber die Interpretation dessen, was der Verfasser meinte, passte auf beide Autoren. Es war eine spezielle Darstellung des Frauenbildes seiner Zeit. GPT4 traf es korrekt.

GPT3.5 interpretierte ähnlich aber hatte die Interpretation letzlich vermasselt. Denn es fing an zu schwurbeln, ("Wichtig....dass man das sexistische der Botschaft nicht übersehen solle usw. ") ChatGPT kann bei manchen Themen ziemlich woke auftreten.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23268
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Di 28. Mär 2023, 18:02

METASUBJEKT hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 16:15
GPT4 traf es korrekt.
Ich frage mich, wie wir in Zukunft über solche Programme sprechen sollten. Chat GPT hat sicher nichts "getroffen". Denn Chat GPT ist schließlich kein Mensch. Es fällt mir schwer, dieses mentalistische/geistige/intentionale Vokabular auf die Maschine anzuwenden. (Obwohl es auch mir aus Bequemlichkeit sicherlich hin und wieder rausrutscht.) Aber ob man an dieser Stelle noch etwas ändern kann, ist wohl fraglich, denn diese Sprache hat sich inzwischen leider fest etabliert.

Ich bin wirklich gespannt, welche Folgen das haben wird. Schließlich wird ein wichtiger Unterschied eingezogen: der Unterschied zwischen wirklich denken und nur scheinbar zu denken, bzw zwischen einem freien Lebewesen und einem leblosen Werkzeug.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23268
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Di 28. Mär 2023, 19:24

Bild

Instagram hat mich heute darüber informiert, dass einige meiner Beiträge möglicherweise gegen die Richtlinien verstoßen, weil sie "sexuelle Handlungen oder Nacktheit" enthalten.

Entweder muss der Algorithmus mehr Kunstverständnis entwickeln oder ich muss etwas abstrakter im Ausdruck werden.

Das ist jetzt das zweite Mal in relativ kurzer Zeit, dass ich Probleme bekomme, weil der Algorithmus einer Website nicht richtig funktioniert. Vor kurzem war mein Schach-Account eine Zeit lang gesperrt, weil ich angeblich geschummelt habe, und jetzt das Problem mit Instagram.

Fehlurteile von "digitalen Richtern" werden uns wahrscheinlich in Zukunft immer mehr beschäftigen.




Benutzeravatar
METASUBJEKT
Beiträge: 70
Registriert: Di 23. Feb 2021, 14:57

Di 28. Mär 2023, 21:56

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 18:02
METASUBJEKT hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 16:15
GPT4 traf es korrekt.
Ich frage mich, wie wir in Zukunft über solche Programme sprechen sollten. Chat GPT hat sicher nichts "getroffen". Denn Chat GPT ist schließlich kein Mensch. Es fällt mir schwer, dieses mentalistische/geistige/intentionale Vokabular auf die Maschine anzuwenden. (Obwohl es auch mir aus Bequemlichkeit sicherlich hin und wieder rausrutscht.) Aber ob man an dieser Stelle noch etwas ändern kann, ist wohl fraglich, denn diese Sprache hat sich inzwischen leider fest etabliert.

Ich bin wirklich gespannt, welche Folgen das haben wird. Schließlich wird ein wichtiger Unterschied eingezogen: der Unterschied zwischen wirklich denken und nur scheinbar zu denken, bzw zwischen einem freien Lebewesen und einem leblosen Werkzeug.
Ich verstehe Dein Problem, aber was würden wir denn gewinnen, wenn man dieses "mentalistische/geistige/intentionale Vokabular" durch ein Vokabular ersetzen würde, dass nur auf die Existenz der KI abgestimmt ist.
Ein solches gibt es auch schon. Es wäre z.B. ein Programmcode der "traf den Ton" in Phyton etwa so beschreiben würde:

aktuelles_ergebnis = 9.8 (Ton getroffen)
ziel_ergebnis = 10.0
toleranz = 0.5
if differenz <= toleranz:
return True

Und dann gibt es noch die Begrifflichkeit, die zwischen der Normalsprache und dem Programcodes liegt und in der sich IT Techniker verständigen und die vornehmlich Englisch ist. (Fachsprache)
Davon haben wir schon reichlich und bis zum Überdruss als englisches Technikvokabular in unserer Sprache.

Der "Unterschied zwischen wirklich denken und nur scheinbar zu denken" wird erst dann diskutabel, wenn man weiß, was "wirkliches Denken" eigentlich bedeutet. Und die Antwort wird vermutlich nur von akademischer Bedeutung sein.

Die Folgen dieses Defizites an sprachlicher Unterscheidung sind auch schon abzusehen:
Ein moderner Animismus bei den End-Anwendern von KI gestützten Systemen und Geräten.
Die Menschen neigen dazu, sich mit Technologien wohler zu fühlen, wenn sie diese in einem vertrauten Rahmen interpretieren können.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23268
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 29. Mär 2023, 07:01

Der Deutsche Ethikrat hat sich dem Problem gewidmet: "Handelt künstliche Intelligenz? Antwort: nein. Ist künstliche Intelligenz in einem strengen Sinne intelligent? Antwort: nein.

Hier der Link: https://www.ethikrat.org/pressekonferen ... accept-all




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23268
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 29. Mär 2023, 07:13

METASUBJEKT hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 21:56
Ich verstehe Dein Problem, aber was würden wir denn gewinnen, wenn man dieses "mentalistische/geistige/intentionale Vokabular" durch ein Vokabular ersetzen würde, dass nur auf die Existenz der KI abgestimmt ist.
Was gewinnen wir, wenn wir uns richtig statt falsch ausdrücken? Ich glaube, dass es bei der Frage der KI, wie ich oben schon mehrfach erwähnt habe, immer auch um die Frage geht, wie wir uns selbst verstehen. Wenn wir den Unterschied zwischen uns und diesen Maschinen dauerhaft verwischen wollen, dann hat das in der einen oder anderen Form Auswirkungen auf dieses Bild.

Ich habe dazu schon mehrfach eine Grafik gepostet, ich bringe sie hier noch einmal. Von Thomas Fuchs, aus "Verteidigung des Menschen: Grundfragen einer verkörperten Anthropologie (suhrkamp taschenbuch wissenschaft)".

Bild

Eine Computersprache, wie du sie vorgeschlagen hast, hilft uns sicher nicht weiter, die Sprache muss natürlich alltagstauglich sein. Normalerweise entwickelt sich mit neuen Gegenständen auch ein neues Vokabular, aber in diesem Fall hat sich leider sehr schnell ein irreführendes Vokabular durchgesetzt.




Benutzeravatar
METASUBJEKT
Beiträge: 70
Registriert: Di 23. Feb 2021, 14:57

Mi 29. Mär 2023, 15:58

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 29. Mär 2023, 07:13
METASUBJEKT hat geschrieben :
Di 28. Mär 2023, 21:56
Ich verstehe Dein Problem, aber was würden wir denn gewinnen, wenn man dieses "mentalistische/geistige/intentionale Vokabular" durch ein Vokabular ersetzen würde, dass nur auf die Existenz der KI abgestimmt ist.
Was gewinnen wir, wenn wir uns richtig statt falsch ausdrücken? Ich glaube, dass es bei der Frage der KI, wie ich oben schon mehrfach erwähnt habe, immer auch um die Frage geht, wie wir uns selbst verstehen. Wenn wir den Unterschied zwischen uns und diesen Maschinen dauerhaft verwischen wollen, dann hat das in der einen oder anderen Form Auswirkungen auf dieses Bild.

Ich habe dazu schon mehrfach eine Grafik gepostet, ich bringe sie hier noch einmal. Von Thomas Fuchs, aus "Verteidigung des Menschen: Grundfragen einer verkörperten Anthropologie (suhrkamp taschenbuch wissenschaft)".

Eine Computersprache, wie du sie vorgeschlagen hast, hilft uns sicher nicht weiter, die Sprache muss natürlich alltagstauglich sein. Normalerweise entwickelt sich mit neuen Gegenständen auch ein neues Vokabular, aber in diesem Fall hat sich leider sehr schnell ein irreführendes Vokabular durchgesetzt.
Ich dachte, es versteht sich von selbst, dass der Code kein Vorschlag war, sondern ein Beispiel dafür, wie problematisch angemessenes Sprechen über KI sein könnte. Ich sagte auch nirgends, dass der Unterschied zwischen KI und Bio verwischt werden sollte.

Was gewinnen wir damit?
Mit "wir" meine ich die Menschheit. Die Menschen werden sich einfach denken, dass es da wohl einen Unterschied zwischen ihnen und einer KI gebe. Aber 95% der Menschheit wird diese Liste und sein Buch nicht interessieren.

Lediglich in unserem erlauchten Kreis der Nachdenklichen und Neugierigen, im erweiterten Sinne, ist das von besonderem Interesse, so dass es, wie Du sagtest: "...immer auch um die Frage geht, wie wir uns selbst verstehen..."

Die Liste beeindruckt mich nicht wirklich. Man könnte viele Begriffe und Konzepte Links, auch in die rechte Spalte kopieren und ergänzend als "Simulation von..." bezeichnen.

Dafür dass der Autor Philosoph und Psychiater ist, ist der analytische Gehalt dieser Gegenüberstellung äusserst dürftig. So dass sie eigentlich obsolet ist.
Denn sie sagt rechts, bezogen auf die Linke Seite nur: "Ist nicht gleich", oder "existiert nicht", oder "ist anders als" .
Darüber hinaus gibt es keinen Inhalt.
Und "generalistisch vs. hochspezialisiert" ist auch noch falsch. KIs wie GPT sind über alle Maßen generalistisch konzipiert.
Sein Buch von 2020 gibt vermutlich seinen Kenntnisstand bis 2018 wieder.

Aber sein größtes Versäumnis ist die Reflexion darauf, wie er auf die Begriffe und Konzepte der Spalte "Künstliche Intelligenz" gekommen ist. Kurz gesagt, hat er nicht bemerkt, dass er alte Begriffe und Konzepte in neue Schläuche gefüllt hat.
In der Rechten Spalte listet er als Gegenüberstellung Begriffe und Konzepte, die man nur dann formulieren und verstehen kann, wenn man versteht bzw. weiß, was mit denen auf der Linken Seite gemeint ist. Und zwar auch dann, wenn man sie negiert oder davon unterscheiden will. Mit anderen Worten: das charakteristische Menschliche ist das einzig verfügbare Vorbild für das, was er auf der Rechten Seite über die KI aussagen will.

Fazit: Die Liste enthält nichts, was den Unterschied zwischen Mensch und KI tatsächlich erklärt. Ausser dass sie nur die Tatsache eines Unterschiedes wiederholt zum Ausdruck bringen kann. Es bleibt bei: "Ist nicht gleich", oder "existiert nicht", oder "ist anders als" . Darüber hinaus gibt es keinen Inhalt. Mehr kann sie nicht leisten.

Der Autor hat die Grenzen seiner Erkenntnisfähigkeit zumindest in dieser Sache nicht bemerkt.

Es ist nicht möglich, das menschliche Wesen von dem einer KI so unterscheiden und beschreiben zu können, dass darin das Wesen einer KI zum Ausdruck kommt. Da unsere Sprache nur das menschliche Erleben zum Vorbild hat. Und würde man eine Zeit lang ein Roboter sein können, dann müßte man erst eine Sprache entwickeln, die das Erlebnis Roboter zu sein, zum Vorbild hat. Also unabhängig vom Vorbild menschlichen Erlebens. Und hätte man endlich all diese Begriffe entwickelt, mit denen die Existenz als KI-Roboter ohne Anthropmophismen beschrieben werden kann, dann würden die anderen Menschen sie trotzdem nicht verstehen.




Timberlake
Beiträge: 1629
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Mi 29. Mär 2023, 23:32

Burkart hat geschrieben :
So 26. Mär 2023, 11:36
Timberlake hat geschrieben :
So 26. Mär 2023, 00:39
METASUBJEKT hat geschrieben :
Fr 24. Mär 2023, 12:13


Schon erledigt:

Bild
... in Anbetracht dessen, was ChatGPT4 als künstliche Intelligenz, im Vergleich zur menschlichen Intelligenz , quasi von sich selbst hält, vielleicht ist es mittlerweile höchste Zeit , sich um dessen Ausschaltknopf echt Gedanken zu machen.
Wenn du mit ChatGPT Probleme hast, ignoriere es doch einfach.
Mit Verlaub , nicht ich habe ein Problem mit ChatGPT , sondern ChatGPT hat ein Problem mit uns Menschen und die würde ich ganz sicher nicht einfach ignorieren.
Burkart hat geschrieben :
So 26. Mär 2023, 11:30


Aber jut, doch ein Kommentar zu dem Text:
Schaut man sich den Anfang und das Ende an, ist er inkonsisent.
.. wenn es am Ende hieß .. ich zitiere ...
  • "Meine Damen und Herren , es ist klar , dass wir uns für die Menschliche Intelligenz entscheiden müssen. Denn wenn wir es nicht tun , werden wir in einer Welt aufwachen , in der unsere Fehler , Schwächen und Emotionen keine Bedeutung mehr haben "

.. da reden wir von Ironie , um nicht sogar zu sagen von Zynismus. Das du das jetzt nicht als solches verstanden hast , finde ich doch sehr bemerkenswert.
  • Zynismus ist die einzige Form, in der gemeine Seelen an das streifen, was Redlichkeit ist; und der höhere Mensch hat bei jedem gröberen und feineren Zynismus die Ohren aufzumachen und sich jedesmal Glück zu wünschen, wenn gerade vor ihm der Possenreißer ohne Scham oder der wissenschaftliche Satyr laut werden.
    Nietzsche .. Jenseits von Gut und Böse
Zuletzt geändert von Timberlake am Do 30. Mär 2023, 00:24, insgesamt 3-mal geändert.




Benutzeravatar
METASUBJEKT
Beiträge: 70
Registriert: Di 23. Feb 2021, 14:57

Do 30. Mär 2023, 00:21

@Timberlake, @Burkart

Der Text ist Satire. GPT hat keine Probleme mit Menschen und überschätzt sich auch nicht.
Es simuliert den menschlichen Sprachstil "scharfe Rethorik und bissige Ironie"
und hat den Auftrag bekommen, zu polemisieren.

Es ist eine Wahlrede für die Herrschaft der natürlichen Intelligenz.
Indem es sich so zugespitzt überhöht darstellt, entlarvt es die KI als für die Herrschaft ungeeignet.
Mir fällt gerade nicht ein, wie man dieses Stilmittel nennt.
Der letzte Absatz mit der Wahlempfehlung bringt die Wende. Der Eindruck von Inkonsistenz entsteht,
weil es zu diesen Absatz keinen einleitenden Übergang gibt.




Timberlake
Beiträge: 1629
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Do 30. Mär 2023, 00:29

METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 30. Mär 2023, 00:21
@Timberlake, @Burkart


GPT hat keine Probleme mit Menschen und überschätzt sich auch nicht.
. nun ja .. ich hätte dergleichen, wenn überhaupt , dann wohl tatsächlich besser im Kojunktiv formulieren müssen ..
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:38
Burkart hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:24
Mal eben kurz, da ich gleich weg muss...
Wenn ein Taschenrechner oder ein Programm in größerem Zusammenhang das "Problem" erhält, 2+2 zu lösen, braucht er/es dafür eine extra Motivation? Ich wüsste nicht.
Boah, wie oft denn noch?
Um ein Problem zu lösen, muss man erstmal ein Problem haben, oder?
Welche Probleme haben Maschinen ?
Ich sag's dir: Gar keine. Wie können sie dann also Probleme lösen die sie nicht haben?
Du sagst ja auch nicht, wenn der Vulkan endlich ausgebrochen ist, dass er das Problem des Überdrucks gelöst hat, oder?

Es sind Menschen die Probleme haben und lösen, mithilfe (unter Zuhilfenahme) von Maschinen.
Dein Taschenrechner rechnet auch nicht. Er bekommt nur einen Input und verarbeitet den nach gewissen Regeln und gibt dann einen Output.
Weder weiß er was er tut, also dass er verarbeitet, dass er ein Ergebnis liefert, noch weiß er wofür das Ergebnis benutzt wird (er weiß also nichts von der Problemstellung).
Er weiß auch nicht was Zahlen sind, wofür man die benutzt... er weiß einfach gar nichts was für das Problem relevant ist.
Er funktioniert einfach nur gemäß seiner Konstruktion und die erlaubt ihm (im Gegensatz zum Menschen) einfach gar nicht irgendwas zu wissen.
.. ich denke mal , dass wir uns tatsächlich erst dann Gedanken , um den besagten Ausschaltknopf machen müssen, wenn GPT echte Probleme mit uns hat. Also Probleme , bei denen ich mich mitunter durchaus einen solchen Knopf beim Menschen wünschen würde.( Konjunktiv)




Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Fr 31. Mär 2023, 14:16

Timberlake hat geschrieben :
Do 30. Mär 2023, 00:29
.. ich denke mal , dass wir uns tatsächlich erst dann Gedanken , um den besagten Ausschaltknopf machen müssen, wenn GPT echte Probleme mit uns hat. Also Probleme , bei denen ich mich mitunter durchaus einen solchen Knopf beim Menschen wünschen würde.( Konjunktiv)
Sollte eine Maschine eigene Probleme haben dann ist sie defekt.
Der Sinn von Maschinen ist es nicht eigene Probleme zu haben und daran zu arbeiten sondern zu funktionieren wie wir es wollen.
Sie ist nur ein Werkzeug. Wie ein Hammer. Ein komplexer Hammer, ja, aber eben nur ein Hammer.
Du willst ein Loch in der Wand? Dann nimm den Hammer. Und der Hammer hilft dir dabei das Loch zu stemmen.
Daraus folgt aber nicht, dass der Hammer eigene Probleme hat. Es ist nicht der Hammer der ein Loch in der Wand will sondern Du.

Und auch wenn Du einen Roboter baust, der das Loch von ganz alleine stemmt... Es ist nicht der Roboter der ein Loch in der Wand will., sondern Du.
Werkzeuge lösen keine Probleme... auch nicht fremde Probleme. Menschen lösen Probleme mithilfe von Werkzeugen.
Das Werkzeug (die Maschine) ist Teil der Lösung für ein Problem das Menschen haben.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Timberlake
Beiträge: 1629
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Fr 31. Mär 2023, 22:00

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 31. Mär 2023, 14:16
Timberlake hat geschrieben :
Do 30. Mär 2023, 00:29
.. ich denke mal , dass wir uns tatsächlich erst dann Gedanken , um den besagten Ausschaltknopf machen müssen, wenn GPT echte Probleme mit uns hat. Also Probleme , bei denen ich mich mitunter durchaus einen solchen Knopf beim Menschen wünschen würde.( Konjunktiv)
Sollte eine Maschine eigene Probleme haben dann ist sie defekt.
... und sollte ein Mensch eigene Probleme haben, dann ist er ...




Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Sa 1. Apr 2023, 04:40

Timberlake hat geschrieben :
Fr 31. Mär 2023, 22:00
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 31. Mär 2023, 14:16
Timberlake hat geschrieben :
Do 30. Mär 2023, 00:29
.. ich denke mal , dass wir uns tatsächlich erst dann Gedanken , um den besagten Ausschaltknopf machen müssen, wenn GPT echte Probleme mit uns hat. Also Probleme , bei denen ich mich mitunter durchaus einen solchen Knopf beim Menschen wünschen würde.( Konjunktiv)
Sollte eine Maschine eigene Probleme haben dann ist sie defekt.
... und sollte ein Mensch eigene Probleme haben, dann ist er ...
Was ist das für ein Vergleich?
Siehst Du da wirklich keinen Unterschied?
Ich schon.
Menschen wurden zum Bespiel nicht erbaut und sie haben auch keinen "Zweck" (Im Gegenteil. Ein großer Teil der Philosophie basiert genau auf dieser Frage, also wer sind wir, warum sind wir hier und was machen wir mit diesem Leben).
Probleme die wir haben ergeben sich zum Beispiel aus unserer Biologie, also einfach daraus, dass wir am Leben sind, dass wir ein Leben führen müssen (am Leben bleiben wollen).
Wir müssen uns ernähren, wir haben Bedürfnisse. Wir haben einen biologisch begründeten eigenen Antrieb. Daraus folgen Probleme.
Maschinen haben keine eigenen Bedürfnisse. Weil sie nicht leben. Und deshalb haben sie auch keine Probleme.
Ihr von uns vordefinierter Zweck ist es Teil der Problemlösung (als Mittel zum Zweck) zu sein.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23268
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Sa 1. Apr 2023, 08:22

Bild




Timberlake
Beiträge: 1629
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Sa 1. Apr 2023, 22:53

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 1. Apr 2023, 04:40
Timberlake hat geschrieben :
Fr 31. Mär 2023, 22:00
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 31. Mär 2023, 14:16


Sollte eine Maschine eigene Probleme haben dann ist sie defekt.
... und sollte ein Mensch eigene Probleme haben, dann ist er ...
Was ist das für ein Vergleich?
.
Ich wollte mit diesem Vergleich .. noch mal , bezüglich der künstlichen Intelligenz .. auf Niklas Luhmann und seiner Systhemtheorie zurück kommen.
  • . und sollte ein Mensch eigene Probleme haben, dann . .. ist auch er defekt. ..
... nur im Unterschied zur künstlichen Intelligenz , kann sich der Mensch " mit Hilfe seiner systemeigenen Operationen" .. wenn man so will , wieder selbst reparieren ...
  • Autopoiesis
    Eine weitere wesentliche Voraussetzung für das Vorhandensein eines Systems ist die Fähigkeit, sich selbst (wieder-)herzustellen, also die Autopoiesis. Der Merksatz im Luhmannschen Sinne lautet: Wenn es sich nicht selbst macht, ist es kein System. Dabei bezog sich Luhmann auf das Konzept der chilenischen Neurobiologen Humberto Maturana und Francisco Varela. Diese wendeten das Konzept der Autopoiesis auf organische Prozesse an und meinten damit, dass Systeme sich mit Hilfe ihrer eigenen Elemente selbst herstellen. Lebewesen sind die ursprünglichen Beispiele für autopoietische Systeme. Für den Beobachter ereignet sich Leben von selbst, ohne dass ein äußerer herstellender Prozess eingreift. Luhmann überträgt dieses Konzept nicht nur auf biologische Systeme, sondern auch auf psychische Systeme und insbesondere soziale Systeme. Auch diese reproduzieren sich selbst mit Hilfe ihrer systemeigenen Operationen
    Systemtheorie (Luhmann)
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 1. Apr 2023, 04:40

Siehst Du da wirklich keinen Unterschied?
Ich schon.
Menschen wurden zum Bespiel nicht erbaut und sie haben auch keinen "Zweck" (Im Gegenteil. Ein großer Teil der Philosophie basiert genau auf dieser Frage, also wer sind wir, warum sind wir hier und was machen wir mit diesem Leben).
Probleme die wir haben ergeben sich zum Beispiel aus unserer Biologie, also einfach daraus, dass wir am Leben sind, dass wir ein Leben führen müssen (am Leben bleiben wollen).
Wir müssen uns ernähren, wir haben Bedürfnisse. Wir haben einen biologisch begründeten eigenen Antrieb. Daraus folgen Probleme.
Maschinen haben keine eigenen Bedürfnisse. Weil sie nicht leben. Und deshalb haben sie auch keine Probleme.
Ihr von uns vordefinierter Zweck ist es Teil der Problemlösung (als Mittel zum Zweck) zu sein.
Denn so , wie sich aus unserer Biologie Probleme, die wir haben , ergeben , so ergeben sich auch aus unserer Biologie auch die „systemeigenen Operationen“ zur Lösung dieser Probleme. Bei einer künstlichen Intelligenz fehlen solche „systemeigenen Operationen“ . Wenn bei der ein Problem entsteht , beispielsweise dadurch , das ein elektronisches Bauteil ausfällt , dann kann sie das defekte Bauteil nicht durch ein neues ersetzten. Geschweige denn dieses Bauteil selbst aus seltenen Erden herstellen.

Nur mal zum "Vergleich" ..
  • Regenerationswunder Mensch
    Alle sieben Jahre sind wir – rein rechnerisch – ganz neue Menschen:
    Zwischen zehn und 50 Millionen Körperzellen pro Sekunde baut der menschliche Körper ab und ersetzt sie durch neue Zellen. Für nahezu jedes Organ oder Gewebe existieren Stammzellen, die ständig für Nachschub sorgen und zum Beispiel neue Haut-, Blut- oder Schleimhautzellen bilden.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23268
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 2. Jul 2023, 19:12





Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Sa 8. Jul 2023, 16:03

Ich habe mal die "KI"* gefragt, was sie zu der Frage, ob das Gehirn ein Computer ist, zu "sagen" hat.
Antwort:

Das Gehirn und der Computer haben einige Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede. Das Gehirn arbeitet mit Bildern von konkreten Objekten, während der Computer mit abstrakten Symbolen arbeitet. Das Gehirn stellt mit jeder Lern- und Lebenserfahrung neue Verknüpfungen her, die das Repertoire des Menschen erweitern und ihn zu einem lernfähigen Wesen werden lassen. Das Gehirn entscheidet auch anhand von Kriterien, die nicht in der kalten Berechnung der Logik gefunden werden können. Das Gehirn ist immer aktiv, während der Computer Input mit Output verknüpft und wenn kein Input kommt, gar nichts tut1.

Es gibt jedoch auch Experten, die argumentieren, dass das Gehirn kein Computer sein kann, weil es biologisch ist. Niemand würde das schwammige Material in Ihrem Kopf, das über Milliarden Jahre von der Evolution “entworfen” wurde, mit der CPU in Ihrem Laptop verwechseln. Die Neuronen verhalten sich ganz anders als digitale Schalter und Logikgatter – sie arbeiten analog.


*Hier: Der BING-Chatbot von Microsoft.
Allgemeiner Hinweis:
"Bing wird von künstlicher Intelligenz unterstützt, daher sind Überraschungen und Fehler möglich. Bitte teilen Sie uns Ihr Feedback mit, damit wir uns verbessern können!"
Okay :D :lol:



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Timberlake
Beiträge: 1629
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Sa 8. Jul 2023, 16:48

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 8. Jul 2023, 16:03

Es gibt jedoch auch Experten, die argumentieren, dass das Gehirn kein Computer sein kann, weil es biologisch ist. Niemand würde das schwammige Material in Ihrem Kopf, das über Milliarden Jahre von der Evolution “entworfen” wurde, mit der CPU in Ihrem Laptop verwechseln. Die Neuronen verhalten sich ganz anders als digitale Schalter und Logikgatter – sie arbeiten analog.






  • "Intelligenz ist ein Mittel , um sich in einer komplexen Umwelt zurecht zu finden"
    Precht ... 5:00 min
Angefangen von den ersten Einzellern , über Milliarden von Jahren der Evolution findet sich Leben in einer komplexen .. ich ergänze .. analogen Umwelt zurecht. Ich denke mal, wie hier unter der Bezugnahme auf die Autopoiesis angedeutet , wenn sich in gleicherweise auch eine Maschine in dieser Umwelt zurecht findet, sprich ohne Zutun des Menschen quasi von allein reapariert , ernährt und vermehrt , erst dann wäre diese Maschine "intelligent" . Das ist gewissermaßen für mich der Turing Test. Insofern ein jeder selbst beurteilen möge, wie weit wir noch von der künstlichen Intelligenz entfernt sind.

Dazu nur mal zum Vergleich ..



NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 8. Jul 2023, 16:03


*Hier: Der BING-Chatbot von Microsoft.
Allgemeiner Hinweis:
"Bing wird von künstlicher Intelligenz unterstützt, daher sind Überraschungen und Fehler möglich. Bitte teilen Sie uns Ihr Feedback mit, damit wir uns verbessern können!"
Okay :D :lol:
Solche "Überraschungen und Fehler" können wir übrigens nicht wirklich wollen. Gehe ich doch einmal davon aus , dass man in diesem Fall mit einem Feedback zur Verbesserung in etwa soweit kommt, wie mit einem Feedback beispielsweise bei Putin , im Hinblick auf dessen Überraschungen und Fehler.




Antworten