Ja, so sehe ich das auch.
Aber dein Informationsbegriff, der offenbar sehr dicht an dem "natürlichen" ist oder gar identisch damit, macht die Interpretationen schwierig. Meines Erachtens knirscht es da ziemlich.
Ja, so sehe ich das auch.
Aber dein Informationsbegriff, der offenbar sehr dicht an dem "natürlichen" ist oder gar identisch damit, macht die Interpretationen schwierig. Meines Erachtens knirscht es da ziemlich.
Fake-News sind doch auch Informationen - eben falsche. Um den Wahrheitswert herauszufinden, wird zusätzliche Information benötigt.Alethos hat geschrieben : ↑Sa 26. Mai 2018, 16:08Darum kann Information nie falsch sein: Eine Bärenspur im Schnee, die nicht von einem Bär im Schnee gezeichnet wurde, ist eben keine Bärenspur, sondern nur Fake News.
Und eine Lüge kann, wenn man sie isoliert betrachtet, keine Falschinformation sein, sondern nur mit Bezug auf eine Tatsache, die sich anders verhält, kann sie eine falsche Information sein.
@AlethosMarkus Gabriel hat geschrieben : ...Das läuft so wie beim Informationsbegriff. Dieser Stuhl [zeigt darauf] umfasst die Information, dass er dahin getragen wurde. Die ist jetzt gerade nicht sichtbar, aber wenn wir dem Stuhl und alldem, was mit ihm zu tun hat, nachgehen, dann können wir herausfinden, wer ihn dorthin gestellt hat. Die Umzugsfirma, die ihn hier reingebracht hat. Diese Information ist in diesem Stuhl codiert, die ist nicht im Geist des Menschen, sondern hier in dem Stuhl selber. Die Tatsache, dass er hergestellt wurde, gehört zu diesem Stuhl dazu. Das heißt aber dann auch, dass die Information über diesen Stuhl, die wir erwerben können, im Stuhl selber ist. Sie ist buchstäblich »In-Formation«, also in der Form des Gegenstandes anwesend. So wird heute von vielen auch Kausalität verstanden, selbst in der »beobachterunabhängigen« Wirklichkeit, dass nämlich Elementarteilchen voneinander Informationen über ihren Aufenthaltsort haben, wenn sie zum Beispiel verschränkt sind. Obwohl da keiner etwas denkt; es ist nicht so, dass das Teilchen Bob und das Teilchen Nob denken: »Lass uns mal gemeinsam in die andere Richtung spinnen.« Da denkt keiner irgendetwas. Trotzdem sind da Information und Informationsverarbeitung am Werk. Der Informationsbegriff sieht gar nicht vor, dass es Sinn gibt in der von Ihnen gemeinten Weise, also Sinn für Beobachter. Deswegen umspannt der Sinnbegriff sowohl den Informationsbegriff als auch den Sinnbegriff, auf den Sie hinweisen, wenn Sie sagen: »Sinn ohne Beobachter gibt es doch nicht.« Ich würde sagen, das, was wir beobachten, wenn wir Sinn beobachten, das gibt es auch in der von uns nicht beobachteten Wirklichkeit. Der Aggregatzustand von »Sinn« in der nichtmenschlichen Wirklichkeit ist das, was die Informatiker heute Information nennen...
Ich würde mir nie anmaßen zu denken, dass dein Informationsbegriff antiquiert wäre oder meiner gar moderner und richtiger. Ich finde nur, dass man bei definitorischen Fragen, z.B. derjenigen, was Wissen sei, einen sehr weiten Begriff benötigt, denn man läuft sonst Gefahr, etwas auszuschliessen, was nicht ausgeschlossen werden darf.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Do 28. Nov 2019, 07:30Unsere Diskussion zum Problemfeld Information habe ich gelegentlich im Hinterkopf, weil ich zunehmend in Zweifel gerate, ob ich nicht einen antiquierten informationsbegriff habe/hatte. Vielleicht kann man diese Frage in Zukunft noch mal erörtern![]()
Klingt zunächst einmal vernünftig. Die Schwierigkeit ist die, dass wir uns so mit Blick auf die Definitionsfrage bereits Gänsefüsschen (in die höhe gehaltene, gewöhnlich mit je zwei Fingern vollzogene Geste des eigentlich NichtmeinensJörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 22. Dez 2019, 06:26Ich habe an anderer Stelle ein kurzes Video von Brigitte Falkenburg gepostet an dessen Ende sie darauf hinweist, dass wir sorgsam zwischen verschiedenen Informations-Begriffen unterscheiden sollten, weil wir ansonsten in Teufels logische Küche geraten![]()
Sie unterscheidet hier, wenn ich recht verstehe, zwischen dem informationsbegriff der Informatik und dem Begriff der Information, den wir im Alltag verwenden, wenn wir davon sprechen, dass wir es verstehen.
Ich weiß nicht, ob man so umstandslos vom informationsbegriff zum Wissensbegriff gelangen kann. Zum Wissensbegriff gehört meines Erachtens, dass jemand etwas weiß, der sich freilich auch täuschen kann, und dass dieser jemand, der etwas zu wissen vermeint, es auch darlegen und begründen kann.
Ich gebe zu, dass mir ein reiner informationsbasierter Wissensbegriff nicht ganz geheuer ist und mir in mancherlei Hinsicht auch falsch erscheint. Es fehlt einfach dieser Jemand. Ich teile deine Bedenken.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 24. Dez 2019, 10:03Ich weiß nicht, ob man so umstandslos vom informationsbegriff zum Wissensbegriff gelangen kann. Zum Wissensbegriff gehört meines Erachtens, dass jemand etwas weiß, der sich freilich auch täuschen kann, und dass dieser jemand, der etwas zu wissen vermeint, es auch darlegen und begründen kann.