
Natürlich sei dieser Film auch allen anderen ans Herz gelegt, weil er es mit wenigen Mitteln schafft, weniger das Porträt eines Philosophen als mehr das einer Philosophie zu zeichnen, an der es in unseren Tagen mangelt. Als ich den Film vorhin nach mehr als 20 Jahren zum zweiten Mal sah und die vertrauten Gassen rund um die alte Sternwarte und das Philosophische Seminar, das Schloß und den Paulus-Dom in Münster und dann das Tondokument mit der beeindruckenden Stimme Blumenbergs im H 8 hörte, stellte sich doch ein wenig Wehmut ein. Nur wenige Meter von all dem habe ich viele Jahre gewohnt und war treuer Zuhörer der Blumenberg'schen Vorlesungen, zusammen mit Barbara Merker, Birgit Recki, Manfred Sommer, Heinrich Niehues-Pröbsting, Burkhard Spinnen und vielen anderen. Anschließend saß man im "Schwarzen Schaf" oder bei "Pinkus Müller" oder weit draußen im "Grünhaus" oder im Sommer unter einem jener riesigen Bäume am Aasee, auf dem Rücken liegend, die Augen auf den Sternenhimmel gerichtet, die Gedanken auf die schöne, aber kühle Barbara ... So war das ... damals ... in den 70ern.
Die Tonqualität läßt in den ersten Minuten etwas zu wünschen übrig, wird aber dann besser.