Ein Dilemma kann glaube ich nur entstehen, wenn wir mindestens zwei "Hörner" haben. In der einen Sicht stirbt (unüberbietbar) eine ganze Welt und in der anderen Sicht von außen ist es eine Person von mehreren.
#filosofix > Das Trolley Problem
- Jörn Budesheim
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Aus einem Artikel des Spiegel
Studie zu moralischen Entscheidungen
Würden Sie einen Menschen opfern, um fünf andere zu retten?
Iyad Rahwan, der den Forschungsbereich Mensch und Maschine am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin leitet, und sein Team haben nun 70.000 Menschen in 42 Ländern befragt, wie sie sich in den drei Szenarien des Trolley-Problems verhalten würden. (...)
In einer Frage waren sich die Teilnehmer aus allen Ländern nahezu einig: Sie würden eher den Tod eines Menschen in Kauf nehmen, um fünf andere zu retten, (Switch-Szenario) als die Person gezielt als Bremsklotz einzusetzen (Loop- und Footbridge-Szenario).
Die grundsätzliche Bereitschaft, ein Menschenleben zu opfern, unterscheidet sich jedoch stark nach Land und Weltregion. In Deutschland würden – ähnlich wie in den meisten westlichen Ländern – 82 Prozent den einzelnen Menschen töten, um die Gruppe zu retten. Anders sieht es im asiatischen Raum aus: In China entscheiden sich nur 58 Prozent dafür, die Weiche im Switch-Szenario umzustellen. In Südkorea und Taiwan sind es jeweils knapp 70 Prozent.
Nach Einschätzung der Studienautoren ist die Bereitschaft, einen Menschen zu opfern, in Ländern geringer, in denen man außerhalb von Familie oder Beruf nur schwierig neue Beziehungen knüpfen kann. Die Forscher nehmen an, dass Menschen davor zurückschrecken, kontroverse und unpopuläre Entscheidungen zu treffen, weil sie Angst davor haben, ihre aktuellen Beziehungen zu verlieren. "Die Menschen befürchten möglicherweise, dass sie als 'Monster' wahrgenommen werden könnten, wenn sie bereit sind, das Leben eines Menschen für das Allgemeinwohl zu opfern", sagt Rahwan.
Noch deutlichere Unterschiede traten beim Footbridge-Szenario auf. Die Frage, ob ein Mensch von einer Brücke geworfen werden sollte, um die Straßenbahn zu stoppen und fünf Menschenleben zu retten, wurde von den Studienteilnehmern in Deutschland zur Hälfte mit Ja beantwortet. In China sprach sich nur ein Drittel der Befragten für das Opfern aus, in Vietnam hingegen zwei Drittel.
(...)
Die Forscher betonen, dass es noch zu früh sei, kausale Zusammenhänge zwischen den moralischen Entscheidungen der Menschen und ihren kulturellen Hintergründen herzustellen. Es gebe jedoch vermehrt Anzeichen dafür, dass die Art und Weise, wie das persönliche Ansehen in einer bestimmten Kultur gepflegt wird, die moralischen Intuitionen der Menschen und somit auch die Entwicklung künstlicher Intelligenz beeinflussen könne.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... de9f669d04
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
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- Jörn Budesheim
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Ich denke, das ist die gleiche Studie, oder?
In diesem Fall dürfte ein Dilemma wünschenswert sein.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 29. Jan 2020, 18:07Ein Dilemma kann glaube ich nur entstehen, wenn wir mindestens zwei "Hörner" haben. In der einen Sicht stirbt (unüberbietbar) eine ganze Welt und in der anderen Sicht von außen ist es eine Person von mehreren.
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Alle lächeln in derselben Sprache.
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- Jörn Budesheim
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hier das Urteil des Bundesverfassungsgerichts noch mal ein klein wenig ausführlicher:
https://www.daserste.de/unterhaltung/fi ... ht100.html
https://www.daserste.de/unterhaltung/fi ... ht100.html
Wer sich "traut"....hier das komplette Urteil
https://www.bundesverfassungsgericht.de ... 35705.html
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Drei Jahre später, diesmal mit der jüngeren Schwester, zwei Jahre alt.
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Krass! Alle Vorurteile, die wir so haben sind richtig :)