Fragebogen Erhaltung des Menschengeschlechts

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Alethos
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So 29. Sep 2019, 18:11

von Max Frisch

1. Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?

2. Warum? Stichworte genügen.

3. Wie viele Kinder von Ihnen sind nicht zur Welt gekommen durch Ihren Willen?

4. Wem wären Sie lieber nie begegnet?

5. Wissen Sie sich einer Person gegenüber, die nicht davon zu wissen braucht, Ihrerseits im Unrecht und hassen Sie eher sich selbst oder die Person dafür?

6. Möchten Sie das absolute Gedächtnis?

7. Wie heißt der Politiker, dessen Tod durch Krankheit, Verkehrsunfall usw. Sie mit Hoffnung erfüllen könnte? Oder halten Sie keinen für unersetzbar?

8. Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?

9. Wen hingegen nicht?

10. Hätten Sie lieber einer andern Nation (Kultur) angehört und welcher?

11. Wie alt möchten Sie werden?

12. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein.

13. Warum nicht, wenn es Ihnen richtig scheint?

14. Hassen Sie leichter ein Kollektiv oder eine bestimmte Person und hassen Sie lieber allein oder in einem Kollektiv?

15. Wann haben Sie aufgehört zu meinen, daß Sie klüger werden, oder meinen Sie’s noch? Angabe des Alters.

16. Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?

17. Was, meinen Sie, nimmt man Ihnen übel und was nehmen Sie sich selber übel, und wenn es nicht dieselbe Sache ist: wofür bitten Sie eher um Verzeihung?

18. Wenn Sie sich beiläufig vorstellen, Sie wären nicht geboren worden: beunruhigt Sie diese Vorstellung?

19. Wenn Sie an Verstorbene denken: wünschten Sie, daß der Verstorbene zu Ihnen spricht, oder möchten Sie lieber dem Verstorbenen noch etwas sagen?

20. Lieben Sie jemand?

21. Und woraus schließen Sie das?

22. Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht: wie erklären Sie es sich, daß es dazu nie gekommen ist.

23. Was fehlt Ihnen zum Glück?

24. Wofür sind Sie dankbar?

25. Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit leben als ein gesundes Tier? Und als welches?




Der Rest der Fragebögen: https://ingoherrmann.net/?p=762



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Alle lächeln in derselben Sprache.

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Stefanie
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Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

So 29. Sep 2019, 20:08

Oh, die Fragen haben es in sich. Auch die anderen Fragebögen.

Ich versuche es mal...
Alethos hat geschrieben :
So 29. Sep 2019, 18:11
von Max Frisch

1. Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?
Ich bin mir nicht sicher, es ist niemand mehr da, um den man sich Sorgen könnte.

2. Warum? Stichworte genügen.

3. Wie viele Kinder von Ihnen sind nicht zur Welt gekommen durch Ihren Willen?
Hmm, nach meinem Willen hätten welche zu Welt kommen können.

4. Wem wären Sie lieber nie begegnet?
Fällt mir niemand ein.

5. Wissen Sie sich einer Person gegenüber, die nicht davon zu wissen braucht, Ihrerseits im Unrecht und hassen Sie eher sich selbst oder die Person dafür?
Weder hasse ich mich, noch die andere Person.

6. Möchten Sie das absolute Gedächtnis?
Sehr verlockend, wegen der nicht absehbaren Konsequenzen lieber nicht. Also nein.

7. Wie heißt der Politiker, dessen Tod durch Krankheit, Verkehrsunfall usw. Sie mit Hoffnung erfüllen könnte? Oder halten Sie keinen für unersetzbar?
Das sind zwei Fragen, und die zweite Frage macht die Beantwortung der ersten Frage schwierig. Natürlich ist ein Diktatur ersetzbar, aber den Tod auch eines Diktatur erfüllt mich nicht mit Hoffnung.


8. Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?
Familie.

9. Wen hingegen nicht?
Keinen.

10. Hätten Sie lieber einer andern Nation (Kultur) angehört und welcher?
Nein.

11. Wie alt möchten Sie werden?
So alt wie möglich.

12. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein.
Ja.

13. Warum nicht, wenn es Ihnen richtig scheint?

14. Hassen Sie leichter ein Kollektiv oder eine bestimmte Person und hassen Sie lieber allein oder in einem Kollektiv?
Also, ich weiß nicht, ob ich jemals einen Menschen gehasst habe. Aber wenn eins bestimmte Person, und nicht im Kollektiv.

15. Wann haben Sie aufgehört zu meinen, daß Sie klüger werden, oder meinen Sie’s noch? Angabe des Alters.
Ich meine es noch.

16. Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?
habe ich noch keine Antwort drauf.

17. Was, meinen Sie, nimmt man Ihnen übel und was nehmen Sie sich selber übel, und wenn es nicht dieselbe Sache ist: wofür bitten Sie eher um Verzeihung?
Reicht der Platz hier nicht aus.

18. Wenn Sie sich beiläufig vorstellen, Sie wären nicht geboren worden: beunruhigt Sie diese Vorstellung?
Aber sicher doch.

19. Wenn Sie an Verstorbene denken: wünschten Sie, daß der Verstorbene zu Ihnen spricht, oder möchten Sie lieber dem Verstorbenen noch etwas sagen?
Weder das eine noch das andere.

20. Lieben Sie jemand?
Familie.

21. Und woraus schließen Sie das?
Das fühlt man.

22. Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht: wie erklären Sie es sich, daß es dazu nie gekommen ist.
Moral. Ich will auch nicht umgebracht werden.

23. Was fehlt Ihnen zum Glück?
Nee, zu privat.

24. Wofür sind Sie dankbar?
Für vieles.

25. Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit leben als ein gesundes Tier? Und als welches?
Ich möchte leben, aber wenn....als Katze.





Der Rest der Fragebögen: https://ingoherrmann.net/?p=762



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Friederike
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Mo 30. Sep 2019, 12:02

Ja, die Fragen haben es in sich. Warum eigentlich? :roll: Die Fragen scheinen so gemeinplätzig wie die Fragen auf Fragebögen nun einmal sind, aber irgendwas ist doch anders an ihnen; es kommt mir so vor, als wüßte ich mehr (über mich), wenn ich sie beantwortet hätte. Das ist bei den üblichen Fragebögen nicht der Fall. Die Welt ist vor wie nach dem Beantworten dieselbe/die Gleiche. @Alethos @Stefanie, sagt was Klügeres dazu. 8-)

Ich fange nur an:

1. Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?
Nein.

2. Warum? Stichworte genügen.
Weil ich nicht sicher bin, wie ich im Himmel sein und denken werde.

3. Wie viele Kinder von Ihnen sind nicht zur Welt gekommen durch Ihren Willen?
Wie? Wie ist das gemeint? Das weiß ich doch nicht. Diese Frage zum Beispiel ist interpretationsbedürftig - was sie gut macht.

4. Wem wären Sie lieber nie begegnet?
Es fällt mir niemand ein.

5. Wissen Sie sich einer Person gegenüber, die nicht davon zu wissen braucht, Ihrerseits im Unrecht und hassen Sie eher sich selbst oder die Person dafür?
Ja. Mich selbst.

6. Möchten Sie das absolute Gedächtnis?
Nein. Grauslige Vorstellung.

7. Wie heißt der Politiker, dessen Tod durch Krankheit, Verkehrsunfall usw. Sie mit Hoffnung erfüllen könnte? Oder halten Sie keinen für unersetzbar?
Da ich Politiker nicht für unersetzbar halte, gibt es keine Hoffnung.

8. Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?
Meinen Mann.

9. Wen hingegen nicht?
Hm ... mir fällt zwar niemand ein, aber ich glaube nicht, daß das stimmt.


Bis hierher erst einmal.




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Friederike
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Di 1. Okt 2019, 17:34

Ich muß den Fragebogen ja noch weiter beantworten.

10. Hätten Sie lieber einer andern Nation (Kultur) angehört und welcher?
Ja. Schweiz oder Österreich.

11. Wie alt möchten Sie werden?
Nicht so sehr alt.

12. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein.
Nein.

13. Warum nicht, wenn es Ihnen richtig scheint?
Es könnte sein, daß es mir morgen nicht mehr richtig zu sein scheint.

14. Hassen Sie leichter ein Kollektiv oder eine bestimmte Person und hassen Sie lieber allein oder in einem Kollektiv?
Nur einzelne Personen und lieber nur allein.

15. Wann haben Sie aufgehört zu meinen, daß Sie klüger werden, oder meinen Sie’s noch? Angabe des Alters.
Meine es noch.

16. Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?
Genau. Diese Frage finde ich umwerfend. Was heißt "überzeugt"? Das wäre ein Thema für eine Diskussion. "Überzeugt sein von der Selbstkritik".

17. Was, meinen Sie, nimmt man Ihnen übel und was nehmen Sie sich selber übel, und wenn es nicht dieselbe Sache ist: wofür bitten Sie eher um Verzeihung?
Wen um Verzeihung bitten?

18. Wenn Sie sich beiläufig vorstellen, Sie wären nicht geboren worden: beunruhigt Sie diese Vorstellung?
"Beiläufig", das gibt der Frage erst den Kick. Ja.

19. Wenn Sie an Verstorbene denken: wünschten Sie, daß der Verstorbene zu Ihnen spricht, oder möchten Sie lieber dem Verstorbenen noch etwas sagen?
-.-

20. Lieben Sie jemand?
Ja.

21. Und woraus schließen Sie das?
Es ist so ein Gefühl, ich weiß nicht wie ...

22. Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht: wie erklären Sie es sich, daß es dazu nie gekommen ist.
Antrainiertes Programm. "Das tut man nicht".

23. Was fehlt Ihnen zum Glück?
Wenn ich in mich gehe - vielleicht der Wille zum Glück.

24. Wofür sind Sie dankbar?
.-.

25. Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit leben als ein gesundes Tier? Und als welches?
Nee.




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Alethos
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Wohnort: Schweiz

Sa 5. Okt 2019, 21:56

1. Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?

Da ich nicht mehr wäre, würde es mich nicht interessieren können, selbst wenn ich wollte. Aber natürlich interessiert mich, dass sich das Menschengeschlecht erhalte über meinen eigenen und den Tod meiner Bekannten hinaus. Ich wäre ein Unmensch, wenn mich das nicht interessierte.

2. Warum? Stichworte genügen.

- das Recht auf Leben von Menschen
- Verantwortung
- das Ganze ist mehr als ein Teil
- das Ganze ist erhaltungswürdig

Genug Stichworte?



3. Wie viele Kinder von Ihnen sind nicht zur Welt gekommen durch Ihren Willen?

Wenn die Frage lauten soll, wie viele Geburten meiner Kinder ich willentlich verhindert habe, dann kann ich sagen: Unzählige! Oder wie viele Spermien habe ich willentlich verhindert, ihren Wettlauf aufnehmen zu können?

Fragen Sie das bitte mal ein Antikonzeptiva!



4. Wem wären Sie lieber nie begegnet?


Der schreienden Frau im dunklen Zimmer in meinem Traum


5. Wissen Sie sich einer Person gegenüber, die nicht davon zu wissen braucht, Ihrerseits im Unrecht und hassen Sie eher sich selbst oder die Person dafür?

Hassen ist ein zu starkes Wort: Ich bedauere uns beide.

6. Möchten Sie das absolute Gedächtnis?

Wenn ich mich jetzt erinnern wollen könnte, was das überhaupt ist, dann ja. Dann aber vielleicht nicht mehr.

7. Wie heißt der Politiker, dessen Tod durch Krankheit, Verkehrsunfall usw. Sie mit Hoffnung erfüllen könnte? Oder halten Sie keinen für unersetzbar?

Ich halte keinen Menschen für ersetzbar, Politiker alle. Alle Funktionen sind ersetzbar, insbesondere die Schmerz bringenden, unterdrückenden, Hass und Angst verbreitenden: die wünschte ich mir weg, durch Blitzschlag oder sonstige glücklichen Wendungen. Leider würde mit dem Politiker auch der Mensch dahinter sterben. Daher nein, ich wünsche mir niemandes Tod, nur deren Abwahl von der Macht.

8. Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?

Meinen Vater. Unbedingt!

9. Wen hingegen nicht?

Den toten Vater.

10. Hätten Sie lieber einer andern Nation (Kultur) angehört und welcher?

Ich wäre gerne Vikinger gewesen. Bin aber zu klein und zu dunkelhaarig, daher reicht's nur zum Südamerikaner.

11. Wie alt möchten Sie werden?

Ich möchte so alt werden, wie meine Gesundheit den Wunsch zu leben möglich macht.

12. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein.

Ja.

13. Warum nicht, wenn es Ihnen richtig scheint?

Eben, darum: Ja!

14. Hassen Sie leichter ein Kollektiv oder eine bestimmte Person und hassen Sie lieber allein oder in einem Kollektiv?

Ich hasse leichter eine bestimmte Person und lieber allein. Kollektiver Hass macht mir Angst.

15. Wann haben Sie aufgehört zu meinen, daß Sie klüger werden, oder meinen Sie’s noch? Angabe des Alters.

Ich meine es noch mit 40.

16. Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?

Nun ja, ich bin selbstkritisch und überzeugt von den Gründen für diese Kritik. Vielleicht gibt es bessere Gründe für eine andere Überzeugung.

17. Was, meinen Sie, nimmt man Ihnen übel und was nehmen Sie sich selber übel, und wenn es nicht dieselbe Sache ist: wofür bitten Sie eher um Verzeihung?

Guter Hinweis: Man kann sich selber auch vergeben. Das würde ich ersterem vorziehen.

18. Wenn Sie sich beiläufig vorstellen, Sie wären nicht geboren worden: beunruhigt Sie diese Vorstellung?

Wenn Beiläufigkeit hier eine zwingende Bedingung ist, kann ich es mir nicht vorstellen. Aber, wenn ich es bedenke, dass ich nie geboren worden sein könnte, dann lässt es mich völlig kalt.

19. Wenn Sie an Verstorbene denken: wünschten Sie, daß der Verstorbene zu Ihnen spricht, oder möchten Sie lieber dem Verstorbenen noch etwas sagen?

Lieber noch etwas sagen. Ich fürchte mich vor Geistern.

20. Lieben Sie jemand?

Ja!

21. Und woraus schließen Sie das?

Aus dem Umstand des Gefühls selbst.

22. Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht: wie erklären Sie es sich, daß es dazu nie gekommen ist.

Weil ich es verhindern konnte.

23. Was fehlt Ihnen zum Glück?

Vieles, wenn ich es überlege. Nichts, wenn nicht.

24. Wofür sind Sie dankbar?

Für sehr vieles: Genügen Stichworte?

25. Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit leben als ein gesundes Tier? Und als welches?


Als Mensch. Als homo philosophicus am liebsten!



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Alle lächeln in derselben Sprache.

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