Was ist ein Philosophie-Forum?

Hier geht es um die Philosophie selbst, denn sie kann sich selbst zum Gegenstand des Nachdenkens machen - zum Beispiel: Was ist Philosophie? Was sind die Themen der Philosophie? Wie grenzt sie sich von anderen Disziplinen ab? ...
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Jörn Budesheim
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Was ist ein Philosophie Forum?

Würde man nicht erwarten, dass in einem Philosophie-Forum gelegentlich philosophische Themen diskutiert werden? Würde man nicht erwarten, dass sich in einem Philosophie-Forum Leute treffen, die sich für Philosophie interessieren? Leute, die z.B. gerne philosophische Bücher und Aufsätze lesen?




Timberlake
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Mi 12. Apr 2023, 01:32

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 10. Apr 2023, 18:35
Was ist ein Philosophie Forum?

Würde man nicht erwarten, dass in einem Philosophie-Forum gelegentlich philosophische Themen diskutiert werden? Würde man nicht erwarten, dass sich in einem Philosophie-Forum Leute treffen, die sich für Philosophie interessieren? Leute, die z.B. gerne philosophische Bücher und Aufsätze lesen?
.. und nicht zu vergessen .. "wo wir schon mal dabei sind" ... Leute , die z.B. gerne aus philosophischen Büchern und Aufsätzen zitieren.




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METASUBJEKT
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Mi 12. Apr 2023, 01:51

Mein erster Gedanke ist, dass es in einem solchen Forum um Fragen geht, die über den natürlichen Alltags-Horizont hinausgehen. Und für die man nur schwer gleichgesinnte und kompetente Gesprächspartner findet.

Die Diskussion von speziellen Schriften erfordert Disziplin, wie in einem Seminar. Alle Teilnehmer müssten sich darauf einigen, sich auf den gleichen Stand zu bringen. Und jemand müßte die Diskussion moderieren wie sonst die Dozenten.
Ich vermute, dass wird sonst schwierig und sollte eine Extra Abteilung sein.

Wir sollten aber nicht glauben, dass es unter den etablierten Philosophen und Wissenschaftlern zivilisierter zugeht, wenn sie unbeobachtet unter sich sind. Auch da sind Eitelkeiten, Rechthaberei, Beleidigt sein und beleidigen und faule Tricks zum Durchsetzen der eigenen Meinung üblich. Sie betreiben ihre Kleinkriege vielleicht etwas raffinierter als die Hobbyphilosophen.

Dein Thread scheint aus Verärgerung eröffnet zu sein. Nenn doch einfach beim Namen was Dich so nervt. Sicher gibt es einige, die Dir zustimmen werden.
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Jörn Budesheim
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Mi 12. Apr 2023, 08:18

METASUBJEKT hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 01:51
Die Diskussion von speziellen Schriften erfordert Disziplin, wie in einem Seminar. Alle Teilnehmer müssten sich darauf einigen, sich auf den gleichen Stand zu bringen. Und jemand müßte die Diskussion moderieren wie sonst die Dozenten.
Ich vermute, dass wird sonst schwierig und sollte eine Extra Abteilung sein.
Hier ist diese Extra-Abteilung mit Lesethreads: viewforum.php?f=4
Hier geht es um Vorträge: viewforum.php?f=57
Und hier geht es um Philosoph:innen: viewforum.php?f=5




Timberlake
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Mi 12. Apr 2023, 13:53

METASUBJEKT hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 01:51

Mein erster Gedanke ist, dass es in einem solchen Forum um Fragen geht, die über den natürlichen Alltags-Horizont hinausgehen. Und für die man nur schwer gleichgesinnte und kompetente Gesprächspartner findet.

.,. Fragen , die , wenn man denn mit selbigen konfrontiert wurde , auch zu beantworten sind .
METASUBJEKT hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 01:51


Die Diskussion von speziellen Schriften erfordert Disziplin, wie in einem Seminar. Alle Teilnehmer müssten sich darauf einigen, sich auf den gleichen Stand zu bringen. Und jemand müßte die Diskussion moderieren wie sonst die Dozenten.
Ich vermute, dass wird sonst schwierig und sollte eine Extra Abteilung sein.

.. auch das würde ich übrigens zu jener Disziplin zählen, wie sie in einem Seminar erforderlich ist und auf das sich alle Teilnehmer insbesondere in einem Philosophie-Forum einigen müssten, um sich sich auf den gleichen Stand zu bringen. Ganz so wie lt. Platon , Sokrates auf diese Weise eine Diskussion mit einem Sklaven moderiert hat . ...
  • Menon
    Aus didaktischer Sicht sind die Ausführungen des Sokrates zur Methode von besonderem Interesse. Nach seiner Darstellung hat er den Sklaven nicht belehrt, sondern ihn durch geeignete Fragen dazu gebracht, vorhandene irrige Vorstellungen zu beseitigen und den tatsächlichen Sachverhalt selbst zu entdecken. Diese didaktische Gesprächslenkung, die auch in anderen Dialogen Platons eine wichtige Rolle spielt, wird als Mäeutik oder Maieutik („Hebammenkunst“) bezeichnet, da Sokrates bei der „Geburt“ einer Einsicht gleichsam die Aufgabe der Hebamme übernimmt. Manche Fragen, die Sokrates dem Sklaven stellt, wirken allerdings suggestiv und können daher als Verstöße gegen seinen Anspruch, konsequent auf Belehrung zu verzichten, erscheinen. Dennoch handelt es sich um eine erfolgreiche Demonstration der Mäeutik, denn der Sklave überlegt selbst und versucht nicht, die Antworten zu geben, die Sokrates hören möchte. Die Verknüpfungen, die zur Einsicht in den Zusammenhang erforderlich sind, muss er in einem eigenen Reflexionsprozess herstellen. In der Forschungsliteratur wird allerdings auch die Meinung vertreten, die geometrische Demonstration sei von Platon und seinem Sokrates nicht ernst gemeint, sondern als Farce zu verstehen.
.. eine Moderation , die , wie hier beschrieben , ggf durchaus selbst zu "hinterfragen" ist .

Mein Fazit , ein Philosophie Forum steigt und fällt mit der Qualität, der darin aufgeworfenen Fragen.




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METASUBJEKT
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Mi 12. Apr 2023, 14:19

Timberlake hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 13:53
"Im absoluten Nichts nichtet das Absolute das Allgemeine und das Allgemeine verallgemeinert das Absolute, indem es die Relation aller Relationen relativiert, bis das Sein alles Sein aus dem Nichts zum absoluten Sein erhebt, und das Nichts es nichtet bis das Allgemeine im Nichts vergangen und wieder auferstanden ist. Die Kraft des Seins seint das nichtende Nichts, , worin sich Gott als die höchste Instanz unserer Schöpfung zeigt."

Von wem mag das sein und was sagt es?
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Timberlake
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Mi 12. Apr 2023, 14:46

METASUBJEKT hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 14:19
Timberlake hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 13:53
"Im absoluten Nichts nichtet das Absolute das Allgemeine und das Allgemeine verallgemeinert das Absolute, indem es die Relation aller Relationen relativiert, bis das Sein alles Sein aus dem Nichts zum absoluten Sein erhebt, und das Nichts es nichtet bis das Allgemeine im Nichts vergangen und wieder auferstanden ist. Die Kraft des Seins seint das nichtende Nichts, , worin sich Gott als die höchste Instanz unserer Schöpfung zeigt."

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.. um noch mal auf meinen Letzten Beitrag zurück zu kommen, weil auf alle möglichen Zitate anwendbar und als solches die "Relationen relativierend" , ziemlich "Allgemein" gehalten, würde ich dieser Frage eine geringe Qualität ausstellen.

Wie dem auch sei ...
  • Hegelei
    Hegelei ist ein von Arthur Schopenhauer geprägter polemischer Ausdruck für unverständliche, mystifizierende Sprache, die den Eindruck von gedanklicher Tiefe, Komplexität und Wichtigkeit erzeugen soll, tatsächlich aber weitgehend inhaltsleer ist, damit auch wenn dann nur minimalen, meist überhaupt keinen Erkenntnisgewinn ermöglicht und oft sogar im Gegenteil zu gedanklicher und begrifflicher Verwirrung führt.
Weil in einer "unverständlichen, mystifizierende Sprache" formuliert , so tippe ich mal auf Hegel , insofern es mir tatsächlich schwer fällt , zu sagen , was dieses Zitat aussagt. Wenn gleich , nach längerem überlegen .. :?
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 10. Apr 2023, 18:35
Was ist ein Philosophie Forum?

Würde man nicht erwarten, dass in einem Philosophie-Forum gelegentlich philosophische Themen diskutiert werden? Würde man nicht erwarten, dass sich in einem Philosophie-Forum Leute treffen, die sich für Philosophie interessieren? Leute, die z.B. gerne philosophische Bücher und Aufsätze lesen?
So würde ich übrigens von einem Philosophie-Forum erwarten , dass man sich um eine verständlichen Sprache bemüht. ...
  • Wer's nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er's klar sagen kann.“
    -Karl Raimund Popper.
Nur mal zum Vergleich , dass Hegel durchaus zu einer klaren Sprache fähig ist ..
  • Der Begriff ist von dieser Seite zunächst überhaupt als das Dritte zum Sein und Wesen, zum Unmittelbaren und zur Reflexion anzusehen. Sein und Wesen sind insofern die Momente seines Werdens; er aber ist ihre Grundlage und Wahrheit als die Identität, in welcher sie untergegangen und enthalten sind. Sie sind in ihm, weil er ihr Resultat ist, enthalten, aber nicht mehr als Sein und als Wesen; diese Bestimmung haben sie nur, insofern sie noch nicht in diese ihre Einheit zurückgegangen sind.
    Hegel .. Vom Begriff im allgemeinen




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Jörn Budesheim
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Do 13. Apr 2023, 12:09

METASUBJEKT hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 01:51
Mein erster Gedanke ist, dass es in einem solchen Forum um Fragen geht, die über den natürlichen Alltags-Horizont hinausgehen.
Philosophische Fragen mögen den natürlichen Horizont des Alltagslebens sprengen, aber die impliziten Antworten, die wir auf sie haben und die uns oft nicht bewusst sind, kehren immer wieder in ihn zurück. "Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?" fragt Kant. Wobei für ihn die ersten drei Fragen in der letzten zusammenlaufen. Das sind vielleicht keine Fragen, die man sich im Alltag regelmäßig stellt, und doch sind sie für unser tägliches Leben von größter Bedeutung. Denn wer wir sind und wer wir glauben zu sein - das hängt eng zusammen.

Die Philosophie in ihrer Vielfalt kann helfen, uns diese Zusammenhänge wieder bewusst zu machen.

Ich vermisse die Vielfalt. So kontrovers vieles hier diskutiert wird, so einig sind sich doch die meisten, dass der Naturalismus* in seinen Grundzügen richtig ist, so scheint es mir. Ich vermisse Diskussionen, die auf einem gemeinsamen, vollblütigen Menschenbild basieren. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass der Mensch sein Gehirn ist. Wir sind Wesen mit Geist und Geschichte. Wer aber sicher ist, dass der Naturalismus richtig ist, der kennt im Prinzip die Antwort auf alle unsere Fragen, oder es ist nur eine Frage der Zeit... Aber das Ende des Fragens wäre auch der Tod des Menschen. Denn nach uns selbst zu fragen, macht uns aus. Ich wünsche mir mehr Neugier und mehr Nachdenklichkeit.

*Für einige führt dies direkt zu Subjektivismus, Relativismus und Nihilismus.




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METASUBJEKT
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Do 13. Apr 2023, 13:58

Timberlake hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 14:46
METASUBJEKT hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 14:19
Timberlake hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 13:53
"Im absoluten Nichts nichtet das Absolute das Allgemeine und das Allgemeine verallgemeinert das Absolute, indem es die Relation aller Relationen relativiert, bis das Sein alles Sein aus dem Nichts zum absoluten Sein erhebt, und das Nichts es nichtet bis das Allgemeine im Nichts vergangen und wieder auferstanden ist. Die Kraft des Seins seint das nichtende Nichts, , worin sich Gott als die höchste Instanz unserer Schöpfung zeigt."

Von wem mag das sein und was sagt es?
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Weil in einer "unverständlichen, mystifizierende Sprache" formuliert , so tippe ich mal auf Hegel , insofern es mir tatsächlich schwer fällt , zu sagen , was dieses Zitat aussagt. Wenn gleich , nach längerem überlegen .. :?
Es ist ein Nonsens Zitat, Ich hatte es gestern spontan aus dem Bauch heraus formuliert, als eine Parodie auf den Sprachstil von Heidegger und Co.

Ich wollte Dir damit vor Augen führen, dass man diese Schriften von Hegel & Co besser nur dann zitieren sollte, wenn diese selbst, oder das Zitat Gegenstand einer Diskussion sind. Für das, was wir hier im Allgemeinen an Themen haben, gibt es aktuellere und sprachlich besser formulierte Zitate. Auch aus der Sekundärliteratur. Deren Kontext vor allem dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Diskussion entspricht.
Natürlich gibt es Fälle, in denen es angebracht ist. Aber was bringt es, wenn man einfach mal die Diskussionen und Erkenntnisse von 50 bis 200 Jahren bis heute eher vernachlässigt und sich lieber auf die Heiligtümer der Philosophie beruft. So als würden alle, die nach ihnen gekommen sind nicht an sie heranreichen. Da wird Popularität mit Qualität verwechselt.

Klassische Fragen wie zu "Geist, Bewusstsein, Denken, Materie, Willen, Ethik, Recht Moral, Existenz usw, zu behandeln, aber dabei die Kognitionswissenschaften, Erkenntnisse der Neurologie, der Sozialwissenschften oder aktuelle Philosophen links liegen zu lassen ist abwegig.

Es ist besonders deshalb abwegig, weil die Popularität der Alten darin begründet ist, dass sie großen Einfluß auf das gegenwärtige Denken in vielen Bereichen gehabt haben. Sie sind deshalb in der DNA moderner Geisteswissenschaften enthalten und etablieren sich zunehmend auch in den Naturwissenschaften.

Es ist witzig, dass Du gerade dieses, diesmal treffendes Zitat eingefügt hast ("Hegelei".) Wusste ich noch nicht, dass Schopenhauer so gegen Hegel geledert hat.

Dein Hegel Zitat, als Demo für dessen Verständlichkeit ist wieder typische "Timberlakerei".
Denn natürlich müßte man den gesamten Aufsatz lesen um es zu verstehen. Dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade. Ich glaube Du wurdest schon öfter für Diese Vorliebe kritisiert. Wenn man an Austausch interessiert ist, sollte man seine Gesprächstpartner respektieren anstelle die Verehrung für die PhiloGötter über alles zu stellen.

Und ernsthaft: Welchen Nutzen habe ich davon, mich von der Lesbarkeit eines Zitats von Hegel zu überzeugen. Zumal ich nicht der Meinung bin, dass er generell unlesbar ist. Was denkst Du Dir dabei, wenn Du solche Dinge reinhaust, wie ein Grundschüler: "Herr Lehrer, ich weiß was". Wenn Du deine Mitmenschen im Alltag auch ungefragt und so umfangreich "intellektuell" penetrierst, dann könnte es ziemlich still um Dich herum zugehen.
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METASUBJEKT
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Do 13. Apr 2023, 14:31

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 12:09
METASUBJEKT hat geschrieben :
Mi 12. Apr 2023, 01:51
Mein erster Gedanke ist, dass es in einem solchen Forum um Fragen geht, die über den natürlichen Alltags-Horizont hinausgehen.
Ich vermisse die Vielfalt. So kontrovers vieles hier diskutiert wird, so einig sind sich doch die meisten, dass der Naturalismus* in seinen Grundzügen richtig ist, so scheint es mir. Ich vermisse Diskussionen, die auf einem gemeinsamen, vollblütigen Menschenbild basieren. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass der Mensch sein Gehirn ist. Wir sind Wesen mit Geist und Geschichte. Wer aber sicher ist, dass der Naturalismus richtig ist, der kennt im Prinzip die Antwort auf alle unsere Fragen, oder es ist nur eine Frage der Zeit... Aber das Ende des Fragens wäre auch der Tod des Menschen. Denn nach uns selbst zu fragen, macht uns aus. Ich wünsche mir mehr Neugier und mehr Nachdenklichkeit.

*Für einige führt dies direkt zu Subjektivismus, Relativismus und Nihilismus.
Ich habe nicht Deinen Überblick über die vorherrschende Meinung hier.
Aber der dominierende Hang zum naturalitischen Denken erscheint mir plausibel.


Vergleicht man den Idealismus und Naturalismus als Instrumente, um die Welt zu verstehen und zu beschreiben, dann ist das naturalistische Denken als Instrument einfach leichter und komfortabler einzusetzen.
Der menschliche Verstand bevorzugt Anschaulischkeit und etwas zum "anfassen". Er orientiert sich leichter an der sinnlich erfahrbaren "Logik" der konkreten Welttatbestände. Das idealistische Denken orientiert sich vornehmlich an der Logik ihrer Begrifflichkeit und ist nur schwer mit der konkreten Welt in Beziehung zu setzen und entsprechend zu denken.

Ich für meinen Teil bevorzuge eine Synthese beider in etwas "Drittem".
Also ein in beiden Sphären angesiedeltes, gedachtes Dasein. Das wäre für mich auch der "vollständige Mensch". Wobei idealistisches und naturalistisches Denken nur unterschiedliche Sichtweisen auf das Eine sind. Ich würde mich im Übrigen als Pragmatiker bezeichnen.
Mir ist jedes Instrument recht, sofern es mich zu Erkenntnissen führt.

Das Grundprinzip meines Denkens ist die Überzeugung, dass jeder Wissenschaftszweig, jede wissenschaftliche Methode, jeder geisteswissenschaftliche und philosophische Ansatz, jeweils nur verschiedene und individuelle Aspekte der einen Wirklichkeit sind, aus der wiederum alle diese Versuche, die Wirklichkeit zu erkennen, hervorgegangen sind. Sie beschreiben immer nur einen Teil dieser Wirklichkeit und können niemals vollständig sein.




Timberlake
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Do 13. Apr 2023, 14:38

METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 13:58


Es ist witzig, dass Du gerade dieses, diesmal treffendes Zitat eingefügt hast ("Hegelei".) Wusste ich noch nicht, dass Schopenhauer so gegen Hegel geledert hat.

Der wahre Hintergrund mag wohl eher gewesen sein , dass seiner Zeit die Vorlesungen von Schoppenhauer , im Vergleich zu denen von Hegel , grottenschlecht besucht waren.
Für jemanden, der .. so Schopenhauer .. angeblich nur nichtssagenden unverständlichen Kauderwelsch oder auch Nonsens( METASUBJEKT) von sich gibt , doch schon sehr bemerkenswert.
METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 13:58


Und ernsthaft: Welchen Nutzen habe ich davon, mich von der Lesbarkeit eines Zitats von Hegel zu überzeugen. Zumal ich nicht der Meinung bin, dass er generell unlesbar ist. Was denkst Du Dir dabei, wenn Du solche Dinge reinhaust, wie ein Grundschüler: "Herr Lehrer, ich weiß was". Wenn Du deine Mitmenschen im Alltag auch ungefragt und so umfangreich "intellektuell" penetrierst, dann könnte es ziemlich still um Dich herum zugehen.
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.. um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen , ich denke mir dabei , anderen Hegel, Kant , Nietzsche .. etc.pp näher zu bringen.. Was insbesondere in einem Philosophie-Forum! ...als soziales System! ... wohl so abwegig nicht ist ...
  • Kommunikation (Luhmann)
    "Der Begriff Kommunikation beschreibt in der soziologischen Systemtheorie nach Niklas Luhmann eine Operation, die soziale Systeme erzeugt und erhält. Dieser Kommunikationsbegriff beschreibt etwas anderes als dasjenige, das allgemein unter „Kommunikation“ verstanden wird. Dies gilt insbesondere für die Vorstellung von Kommunikation als gemeinschaftlichem Handeln und auch für die Beschreibung von Kommunikation als Informationsübertragung. Kommunikation ist bei Luhmann eine Einheit aus den Selektionen Information, Mitteilung und Verstehen. Diese Einheit stellt ein soziales System her und erhält es aufrecht, so lange wie die Kommunikation anschlussfähig bleibt und weitere Kommunikationen folgen. Der Kommunikationsbegriff basiert auf der These der operationalen Geschlossenheit der Systeme. Kommunikation als Einheit dreier Selektionen verläuft gleichzeitig mit, aber operational getrennt von psychischen Systemen. Soziale und psychische Systeme sind durch strukturelle Kopplung miteinander verbunden"
Das dir der Versuch einer solchen "strukturelle Kopplung" , mit selbigen , unter "Herr Lehrer, ich weiß was" oder auch unter einer "intellektuelle" Penetrierung läuft , würde ich übrigens nicht gerade förderlich , für eine solche , hier beschriebene "Anschlußfähigkeit" , bezeichnen wollen , gelinde gesagt. ;)
METASUBJEKT hat geschrieben :
Fr 31. Mär 2023, 19:48
Ich bin für etwas "Drittes"

Ich denke dabei nicht an Geist, Materie und etwas weiteres, sondern an etwas
das mit unseren Sinnen nur auf die eine oder andere Art wahrgenommen
werden kann, weil das vom Wirkprinzip und dem Leistungsspektrum unserer
Sinnesorgane abhängig ist, die nach aussen und innen gerichtet sind.

Deren Beschränkungen sind die Grenzen unserer äusseren und inneren Wahrnehmung.

Und dieses "Dritte" sind wir selbst.

.. unserer äusseren und inneren Wahrnehmung und damit dieses " Dritte" , was wir selbst sind , werden übrigens auch dadurch begrenzt , wie wir denn für die Kommunikation mit dem , "was ich mir denke, wenn ich solche Dinge reinhaue," , anschlußfähig sind . Keine Frage, infolge dessen könnte es tatsächlich hier im Philosophie - Forum .. "ziemlich still , um mich herum zugehen" .




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Jörn Budesheim
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Do 13. Apr 2023, 19:31

METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 14:31
Vergleicht man den Idealismus und Naturalismus als Instrumente ...
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, wie Idealismus (da müsste man klären, was Du damit überhaupt meinst) hier ins Spiel kommt. Vielleicht denkst du, dass Idealismus das ist, was übrig bleibt, wenn man den Naturalismus ablehnt? Meine Position ist der Realismus.




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Jörn Budesheim
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Do 13. Apr 2023, 20:22

METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 14:31
Das Grundprinzip meines Denkens ist die Überzeugung, dass jeder Wissenschaftszweig, jede wissenschaftliche Methode, jeder geisteswissenschaftliche und philosophische Ansatz, jeweils nur verschiedene und individuelle Aspekte der einen Wirklichkeit sind ...
Letztlich war es nicht das Ziel dieses Threads, philosophische Grundüberzeugungen auszutauschen, aber dennoch will ich Deinen Satz einmal mit meiner Sichtweise "konfrontieren", die im Wesentlichen auf der Ontologie des deutschen Philosophen Markus Gabriel beruht, damit Du sozusagen stichwortartig den Unterschied der Positionen erkennen kannst: Das Grundprinzip meines Denkens ist die Überzeugung, dass jeder Wissenschaftszweig, jede wissenschaftliche Methode, jeder geisteswissenschaftliche und philosophische Ansatz (u.v.m.) jeweils unterschiedliche Bereiche untersucht, die aber nicht vereinheitlicht werden können, weil die Wirklichkeit selbst nicht vereinheitlicht ist. Bekannt geworden ist dies mit dem Slogan, dass es "die Welt nicht gibt".




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Do 13. Apr 2023, 21:08

Timberlake hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 14:38
METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 13:58

.. um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen , ich denke mir dabei , anderen Hegel, Kant , Nietzsche .. etc.pp näher zu bringen.. Was insbesondere in einem Philosophie-Forum! ...als soziales System! ... wohl so abwegig nicht ist ...
Es IST abwegig, wenn Du mir oder anderen, klassische Philosophen "näher bringen" willst. 1. Weil Dich niemand darum gebeten hat ihn zwangszubeglücken. 2. Weil es anmaßend ist. 3. Weil Du hartnäckig die Ablehnung von Zitaten ignorierst die bestenfalls "irgendwie" und im weitesten Sinne ein Diskussionsthema berühren und eher noch einen drauf setzt.

Das Luhmann Zitat zeigt, dass Du überfordert bist. Und sehr verzweifelt sein mußt. Du klammerst Dich an jeden vermeintlich angemessenen Strohalm, nur um Dir nicht eingestehen zu müssen, in diesen oder jenen Punkten im Unrecht zu sein. Natürlich ist das ein philosophisches Forum. Aber deshalb vermüllst Du deine Antwort mit einer überflüssigen Definition von "Kommunikation" um damit Dein Verhalten zu rechtfertigen?
Und leitest daraus auch noch ab, dass die User deine Zitate zur Kenntnis nehmen und für wichtig finden müssen? Das ist so schmerzhaft verdreht. Mir ist jetzt klar geworden, Dir ist nicht zu helfen. Du wirst so weiter machen und man kann Dich eigentlich nur noch ignorienen. Das ist bedauerlich. Und ich denke, ausserhalb des Forums ist es stiller um Dich, als hier. Dies ist der Ort an dem Du Dich noch wahrgenommen fühlst. Und sei es nur als Zitate-Schleuder.




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Do 13. Apr 2023, 21:16

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 19:31
METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 14:31
Vergleicht man den Idealismus und Naturalismus als Instrumente ...
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, wie Idealismus (da müsste man klären, was Du damit überhaupt meinst) hier ins Spiel kommt. Vielleicht denkst du, dass Idealismus das ist, was übrig bleibt, wenn man den Naturalismus ablehnt? Meine Position ist der Realismus.
Ja, hatte ich tatsächlich zusammenfassend so gedacht, dass Du hier Spielarten des Idealismus vermisst. (Subjektiver, Objektiver, Transzendentaler usw.)




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Do 13. Apr 2023, 22:29

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 20:22
METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 14:31
Das Grundprinzip meines Denkens ist die Überzeugung, dass jeder Wissenschaftszweig, jede wissenschaftliche Methode, jeder geisteswissenschaftliche und philosophische Ansatz, jeweils nur verschiedene und individuelle Aspekte der einen Wirklichkeit sind ...
Letztlich war es nicht das Ziel dieses Threads, philosophische Grundüberzeugungen auszutauschen, aber dennoch will ich Deinen Satz einmal mit meiner Sichtweise "konfrontieren", die im Wesentlichen auf der Ontologie des deutschen Philosophen Markus Gabriel beruht, damit Du sozusagen stichwortartig den Unterschied der Positionen erkennen kannst: Das Grundprinzip meines Denkens ist die Überzeugung, dass jeder Wissenschaftszweig, jede wissenschaftliche Methode, jeder geisteswissenschaftliche und philosophische Ansatz (u.v.m.) jeweils unterschiedliche Bereiche untersucht, die aber nicht vereinheitlicht werden können, weil die Wirklichkeit selbst nicht vereinheitlicht ist. Bekannt geworden ist dies mit dem Slogan, dass es "die Welt nicht gibt".
Dein genanntes Prinzip unterscheidet sich eigentlich nur in der Wortwahl von meinem. Ich spreche von "Aspekten" wo Du von "Bereichen" sprichst. Auch Standpunkte zeigen nur Bereiche und nicht die Welt im Ganzen an. Ich füge hinzu, dass diesen einzelnen Aspekten für sich gesehen eine gewisse "Wahrheit" innewohnt. Aber alle Aspekte zusammengenommen können nicht gleichzeitig wahr sein. Du nennst das vielleicht: "können nicht vereinheitlicht werden".

Ich könnte mich mit meiner pragmatischen Haltung auch dem Neuen Realismus zuordnen. Da ich auch der Ansicht bin, dass die Welt für jeden Menschen ein anderer Ort ist, aber dieser Ort eine eigene Realität hat. Unabhängig davon, wie und von wem er wahrgenommen wird.

In meinem persönlichen Sprachgebrauch habe ich dafür die Idee des "Objektivierens" von Gegenständen entwickelt.
Das bedeutet: ein Gegenstand wird durch die Art, wie und mit welchen Sinnen oder Mitteln auf ihn "zugegriffen" wird, zu einem Objekt das nicht mit seinem Ursprung identisch ist. Und dessen Wesen von der Eigenart des Zugriffs bestimmt wird. Auf diese Weise schaffen wir weitere abstrakte oder konkrete Entitäten neben ihren ursprünglichen Gegenständen. Der Baum als Wahrnehmung ist meine Realität. Diese ist aber nicht die Realität des Baums. Sie ist eine andere Realität. (Wie auch M.G. sagt)

Beispiel für das Objektivieren: Das Gehirnorgan eines Kalbs:
Wenn es von einem Neurologen untersucht wird. Oder von einem Veterinärmediziner, oder einem Evolutionsbiologen usw. Dann ist da noch der Fleischer, der es als Kalbsbris einkauft und darin ein Stück Fleisch als Handelsware sieht. Und der Koch, der es Paniert und in Butter gebraten auf die Speisekarte setzt. Und der Gast, der den Gegenstand hinsichtlich Geschmack, Aroma und Konsitenz wahrnimmt. Es ist derselbe Gegenstand, aber es entstehen fünf verschiedene Objekte.

Sie sind das Ergebnis der verschiedenen Methoden, sich mit einem Gegenstand zu befassen. Und die Ergebnisse (Objekte) sind für sich gesehen objektiv erlebte Realitäten. Der Neurologe sieht nicht das gleiche wie der Mediziner und der Biologe nicht, was die anderen beiden betrachten, weil er nicht die gleichen Fragen und Mittel einsetzt. Auch der Gast nimmt den ursprünglichen Gegenstand Gehirnorgan
anders wahr.

Jeder könnte eine wahre Aussage über seine Begegnung mit dem Gegenstand machen. Aber die Frage, die der Neurologe an das Nervensytem stellt, kann nicht damit beantwortet werden, was der Gast oder der Mediziner an ihren Objekten beobachtet haben. In diesem Sinne können nicht alle Aussagen über den Gegenstand zur gleichen Zeit wahr sein.
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Fr 14. Apr 2023, 14:24

Ich verstehe Deine Position so, dass es Deiner Meinung nach eine Welt als Ganzes gibt, von der wir immer nur verschiedene Aspekte sehen, je nachdem, wie wir sie betrachten. Der Neurologe sieht etwas anderes als der Koch. Die Aspekte hängen generell davon ab, wie man sie (die Welt) betrachtet.

Bei der Position, die ich vertrete, ist das anders, die Bereiche (nicht die Aspekte) hängen nicht generell davon ab, wie man sie betrachtet, viele existieren oft unabhängig davon, von sich aus. Die unendlich plurale Wirklichkeit ist in sich selbst differenziert in viele verschiedene Bereiche (bei Gabriel sind das Sinnfelder), die in der Regel auch dann als verschiedene Bereiche (oft ineinander verwoben, sich überlappend) existiert hätten, wenn es niemand bemerkt hätte. Was über diese Bereiche wahr ist, ist "zugleich" wahr.

Deine Position würde ich eher dem Subjektivismus/Perspektivismus zuordnen.




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Do 13. Apr 2023, 22:29
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 20:22
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Do 13. Apr 2023, 14:31
Das Grundprinzip meines Denkens ist die Überzeugung, dass jeder Wissenschaftszweig, jede wissenschaftliche Methode, jeder geisteswissenschaftliche und philosophische Ansatz, jeweils nur verschiedene und individuelle Aspekte der einen Wirklichkeit sind ...
Letztlich war es nicht das Ziel dieses Threads, philosophische Grundüberzeugungen auszutauschen, aber dennoch will ich Deinen Satz einmal mit meiner Sichtweise "konfrontieren", die im Wesentlichen auf der Ontologie des deutschen Philosophen Markus Gabriel beruht, damit Du sozusagen stichwortartig den Unterschied der Positionen erkennen kannst: Das Grundprinzip meines Denkens ist die Überzeugung, dass jeder Wissenschaftszweig, jede wissenschaftliche Methode, jeder geisteswissenschaftliche und philosophische Ansatz (u.v.m.) jeweils unterschiedliche Bereiche untersucht, die aber nicht vereinheitlicht werden können, weil die Wirklichkeit selbst nicht vereinheitlicht ist. Bekannt geworden ist dies mit dem Slogan, dass es "die Welt nicht gibt".
Dein genanntes Prinzip unterscheidet sich eigentlich nur in der Wortwahl von meinem. Ich spreche von "Aspekten" wo Du von "Bereichen" sprichst. Auch Standpunkte zeigen nur Bereiche und nicht die Welt im Ganzen an. Ich füge hinzu, dass diesen einzelnen Aspekten für sich gesehen eine gewisse "Wahrheit" innewohnt. Aber alle Aspekte zusammengenommen können nicht gleichzeitig wahr sein. Du nennst das vielleicht: "können nicht vereinheitlicht werden".
Was .. bitteschön .. hast du an "Letztlich war es nicht das Ziel dieses Threads, philosophische Grundüberzeugungen auszutauschen" nicht verstanden ?
METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 21:08


Das Luhmann Zitat zeigt, dass Du -.. (Timberlake) ..überfordert bist. Und sehr verzweifelt sein mußt. Du klammerst Dich an jeden vermeintlich angemessenen Strohalm, nur um Dir nicht eingestehen zu müssen, in diesen oder jenen Punkten im Unrecht zu sein. Natürlich ist das ein philosophisches Forum. Aber deshalb vermüllst Du deine Antwort mit einer überflüssigen Definition von "Kommunikation" um damit Dein Verhalten zu rechtfertigen?
Und leitest daraus auch noch ab, dass die User deine Zitate zur Kenntnis nehmen und für wichtig finden müssen? Das ist so schmerzhaft verdreht. Mir ist jetzt klar geworden, Dir ist nicht zu helfen. Du wirst so weiter machen und man kann Dich eigentlich nur noch ignorienen. Das ist bedauerlich. Und ich denke, ausserhalb des Forums ist es stiller um Dich, als hier. Dies ist der Ort an dem Du Dich noch wahrgenommen fühlst. Und sei es nur als Zitate-Schleuder.
Nur mal zum Vergleich , des von dir , hier erwähnten "Strohalms" und zwar dem Luhmann Zitat , an dem ich mich angeblich verzweifelt klammern würde ..

  • Kommunikation (Luhmann)
    "Der Begriff Kommunikation beschreibt in der soziologischen Systemtheorie nach Niklas Luhmann eine Operation, die soziale Systeme erzeugt und erhält. Dieser Kommunikationsbegriff beschreibt etwas anderes als dasjenige, das allgemein unter „Kommunikation“ verstanden wird. Dies gilt insbesondere für die Vorstellung von Kommunikation als gemeinschaftlichem Handeln und auch für die Beschreibung von Kommunikation als Informationsübertragung. Kommunikation ist bei Luhmann eine Einheit aus den Selektionen Information, Mitteilung und Verstehen. Diese Einheit stellt ein soziales System her und erhält es aufrecht, so lange wie die Kommunikation anschlussfähig bleibt und weitere Kommunikationen folgen. Der Kommunikationsbegriff basiert auf der These der operationalen Geschlossenheit der Systeme. Kommunikation als Einheit dreier Selektionen verläuft gleichzeitig mit, aber operational getrennt von psychischen Systemen. Soziale und psychische Systeme sind durch strukturelle Kopplung miteinander verbunden"
.. wenn hier in diesem Thread die Frage gestellt wird - Was ist ein "Philosophie-Forum?" - und ich unter Bezugnahme dieses Zitats , hier gestern dazu ausgeführt habe , ... ich zitiere! .. ein - " soziales System" - . Ein soziales System , in dem bei Luhmann Kommunikation eine Einheit aus den Selektionen Information, Mitteilung und Verstehen ist , was bitteschön ist daran .. ich zitiere! .. so schmerzhaft verdreht , dass man mich eigentlich nur noch ignorieren kann? Könnte es vielleicht sein , dass nicht ich , sondern du überfordert und verzweifelt bist und das vielmehr es an dir ist, eingestehen zu müssen, in diesen oder jenen Punkten im Unrecht zu sein?

METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 21:08
Dies ist der Ort an dem Du Dich noch wahrgenommen fühlst. Und sei es nur als Zitate-Schleuder.


.. um dazu auf das Thema dieses Threads zurück zukommen , dies sollte gemäß dem Gleichnis , von den Zwergen auf den Schultern von Riesen auch ein Ort sein , in dem man sich um selbiges bemüht und dazu gehört nun mal auch naturgemäß , dass man diese Riesen zitiert. Dergleichen scheint dein Ding allerdings nicht zu sein. Denn dann würdest du , ganz im Gegenteil , das "Schleudern von Zitaten" zu würdigen wissen.


P. S.
Ich stehe übrigens diesbezüglich erwiesener Maßen auch auf deinen Schultern! ;)




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Fr 14. Apr 2023, 17:04

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 14. Apr 2023, 14:24
Ich verstehe Deine Position so, dass es Deiner Meinung nach eine Welt als Ganzes gibt, von der wir immer nur verschiedene Aspekte sehen, je nachdem, wie wir sie betrachten. Der Neurologe sieht etwas anderes als der Koch. Die Aspekte hängen generell davon ab, wie man sie (die Welt) betrachtet.

Bei der Position, die ich vertrete, ist das anders, die Bereiche (nicht die Aspekte) hängen nicht generell davon ab, wie man sie betrachtet, viele existieren oft unabhängig davon, von sich aus. Die unendlich plurale Wirklichkeit ist in sich selbst differenziert in viele verschiedene Bereiche (bei Gabriel sind das Sinnfelder), die in der Regel auch dann als verschiedene Bereiche (oft ineinander verwoben, sich überlappend) existiert hätten, wenn es niemand bemerkt hätte. Was über diese Bereiche wahr ist, ist "zugleich" wahr.

Deine Position würde ich eher dem Subjektivismus/Perspektivismus zuordnen.
Du hast meine Position so weit ganz richtig verstanden.

Ich glaube, Deine Position ist auch (implizit) in meiner Sicht enthalten.
Denn die verschiedenen Aspekte haben ja auch reale Ursprünge.
Also gründen auf Welttatbestände, Dinge, Sachverhalte, Ereignisse, Vorgänge, Ideen und Vorstellungen. Ich meine, natürlich setze ich eine differrenzierbare Wirklichkeit voraus, die auch existiert, wenn keiner sie anschaut.

Es gibt aber eine Einschränkung: Mit dem Begriff "Ding" bin ich vorsichtig. Unter einem bestimmten universellen Aspekt existieren keine Dinge, sondern nur prozesshafte Vorgänge, die ihre Erscheinungsform eine Zeit lang aufrecht erhalten. Ich nenne sie "Ereignisse" und meine hier einen willkürlich gewählten Ausschnitt aus dem Gesamtprozess des Weltgeschehens.

Die Welt läßt sich in dinghaftes differenzieren. Aber die Wirklichkeit ist ein fortwährender Prozess, der die Art ist, wie das Universum sich entwickelt.

Beispiel: Aus einer Blüte wächst eine Frucht, die als Samen auskeimt und einen Sprössling hervorbringt, der zu einem Baum heranwächst, und aus dem ein Schrank gezimmert wird, während seine Reste zu Asche verbrannt werden.

Hier haben wir einerseits einen Prozess, der verschiedene Stadien zeigt (Vorgänge die ihre Erscheinungsform eine Zeit lang aufrecht erhalten). Der aber auch als sieben verschiedene "Dinge" wahrgenommen werden kann: "Blüte; Frucht; Samen: Sprössling; Baum; Schrank, Asche".

Und dieser Prozess geht nie zuende. Das Prinzip trifft auch auf die Gusseiserne Gaslaterne zu. Sie scheint auf dem ersten Blick hart und kein "Ereignis" zu sein und auch mit nichts weiterem Verbunden.

Um die Prozesshaftigkeit aller Dinge und die Welt, einschließlich der ewigen Berge zu erkennen, muß man sie subatomar und über einen Zeitraum von Millionen Jahren als Zeitraffung betrachten.

Kannst Du ein Beispiel geben, was in dieser Erklärung als "Sinnfelder" und "Bereich" interpretiert werden könnte? Wo stimmt es mit M.G überein?
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Fr 14. Apr 2023, 17:12

Timberlake hat geschrieben :
Fr 14. Apr 2023, 16:22
METASUBJEKT hat geschrieben :
Do 13. Apr 2023, 22:29
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