alogisch/unlogisch
Stimpt. Oder "Untier", "Unhold"... Allerdings habe ich auch noch nie irgendwo "Akosten" oder "Atier" oder "Ahold" gelesen, was imo andeuten könnte, das die Vorsilbe "un" in verschiedenen Kontexten auch unterschiedlich zu interpretieren wäre... In Bezug auf Attributierungen schiene mir meine Interpretation jedenfalls nach wie vor schlüssig.
Sehe ich nicht. "Unmoralisch" bezeichnet etwas, das Moral widerspricht. "Amoralisch" bezeichnet die Abwesenheit etwaiger moralischer Erwägungen (s. proximus' Beitrag).Tommy hat geschrieben : ↑Do 23. Aug 2018, 23:12es ging um das was ich zitiert habe.
Du schreibst:
Die Vorsilbe "un" kennzeichnet Widersprechen bzw. Widersprüchliches
Bei der Unmoral stimmt das auch. Das heißt ja so viel wie "keine Moral" oder "nicht moralisch".
"1+1=2" würde ich als vollkommen amoralisch ansehen, keineswegs aber als unmoralisch.
Wie "nur"...? Siehe oben: Untier, Unhold etc. Punkt wäre, das die Bedeutung der Vorsilbe "a" lediglich im Sinne von "frei von" Sinn machen könnte, was voraussetzen würde, dass es um Attributierungen ginge. In dem Sinne könnten wir uns vorstellen: "kostend" = Kosten verursachend, "akostend" = frei von Kosten, "unkostend" = ?... Weiß nicht. "Akostend" wird von "gratis" aufgefangen, "unkostend"...
Und was machen wir mit "Untier" oder Unhold"...?
Achwas... *g
Machte "frei von Menge" für dich irgendwie denn Sinn...?
Würde ich so nicht sagen wollen. Macht eben nicht immer Sinn, ein "frei von" irgendwie anzunehmen, aber da, wo das geht, ist zwischen "a" und "un" unterschieden.
Da ich mich durch und durch als amoralisch begreife, kann ich das natürlich nicht zulassen. *g
Die Aussage: "Ich habe Hunger" ist alogisch, nicht unlogisch. Unlogisch wäre z. B. "Wer gerade 42 belegte Brötchen verdrückt hat, hat nun Hunger". "Ich bin verliebt" wäre alogisch, "Wer hasst ist verliebt" eher unlogisch... Also je nach impliziertem Anspruch quasi...
Das geht zu weit. "Position" impliziert, dass diese auch, zumindest potentiell, allgemein nachvollziehbar dargelegt werden könnte. Eine alogische Position wäre keine. "Ich habe Hunger" ist keine Position, oder...?
Alles immer und ausschließlich nur Logik...?
Ist aber nicht so. (Ganz amoralisch. )Tommy hat geschrieben : ↑Do 23. Aug 2018, 23:12Wenn aber beides zum selben Ergebnis führt, insofern beides das selbe beinhaltet und bedeutet, sich im selben Bereich bewegt, dann kann man mit Fug und Recht behaupten: Das sind Synonyme. Und so stehts ja auch im Wörterbuch. Und ich denke halt nicht, dass das grundlos so ist.
"unlogisch" ist ein Maß von Logik.
alogisch nicht.
Im Grunde denke ich nun, kann ein Gedicht oder ein Glaube nicht unlogisch sein. Da Logik da ein falscher Maßstab ist.
Mit Logik kommt man hier nicht unbedingt weiter.
Ein Sprachgefühl könnte hier relevant sein.
alogisch nicht.
Im Grunde denke ich nun, kann ein Gedicht oder ein Glaube nicht unlogisch sein. Da Logik da ein falscher Maßstab ist.
Mit Logik kommt man hier nicht unbedingt weiter.
Ein Sprachgefühl könnte hier relevant sein.
Zuletzt geändert von proximus am Sa 25. Aug 2018, 07:45, insgesamt 1-mal geändert.
""Wahrheit" ist immer nur theoretisch." proximus
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Es macht aber schon einen Unterschied, ob eine Äußerung völlig logikfrei ist (wie z.B. "Hut das Wolli einsam Großhandel widiwidiwitt") oder ob in einer Äußerung, die den logischen Regeln im Wesentlichen folgt, ein Fehlschluss unterläuft. Diesen Unterschied kann man - wenn man es möchte - mit "alogisch" und "unlogisch" markieren. So nennt man ja auch jemanden, der grundsätzlich moralische Normen anerkennt, aber gelegentlich unmoralisch handelt, nicht einen "Amoralisten". Amoralist ist vielmehr jemand, der moralische Normen grundsätzlich nicht anerkennt. - Aber das ist letztlich Vereinbarungssache. Der faktische Sprachgebrauch ist hinsichtlich "a-" und "un-" nicht einheitlich, er hat aber sowieso keine unhintergehbare Verbindlichkeit.Tommy hat geschrieben : ↑Sa 25. Aug 2018, 00:45Der Fehler der hier meiner Meinung nach begangen wird ist zu meinen, dass es sowas wie eine "falsche Logik" geben könne.
1) "unlogisch" wird hier so verstanden: Eine Aussage innerhalb der Logik, die aber nicht logisch ist (gegen die Logikregeln verstösst).
2) Wohingegen "alogisch" als "vollkommen ausserhalb der Logik stehend" begriffen wird und deshalb etwas anderes bedeuten soll als (1).
Der Fehler liegt in der Annahme (1).
Es ist falsch anzunehmen, dass wenn etwas unlogisch ist, es sich dann trotzdem noch um Logik handeln könne.
Denn eine unlogische Aussage ist nichts anderes als eine Aussage, die sich nicht an die Regeln der Logik hält. Diese Regeln stecken aber die Grenze ab zwischen dem was Logik ist und dem was keine Logik ist.
alogisch oder unlogisch.Tommy hat geschrieben : Und ich wüsste auch nicht wie man Logik sonst denken sollte, wenn nicht völlig logisch.
Du?
Ändert nichts an:
Proximus hat geschrieben : In einer völlig logisch gedachten Welt müssen unlogisch und alogisch dasselbe bedeuten.
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Es gibt aber auch kein für sich existierendes, freischwebendes Reich der Logik, in dem nichts Unlogisches vorkäme. Sondern es gibt "die Logik" grundsätzlich nur in faktischen sprachlichen Äußerungen. Die "reine", formale Logik mit ihren expliziten Regeln ist erst durch eine nachträgliche Abstraktion und Systematisierung in die Welt gekommen.
Faktische sprachliche Äußerungen sind aber niemals entweder zu 100% logisch oder unlogisch. Auch ist kein Mensch entweder zu 100% moralisch oder aber unmoralisch. Das wirkliche menschliche Handeln und Sprechen ist niemals "rein" logisch oder "rein" moralisch.
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Und im liberalen Sinne bedeutet liberal nicht immer liberal.
Weil so ganz ohne Konditional gar nichts übrig bleibt, was Logik überhaupt befassen könnte...?
*lol*
Make Cinema great again...? *g
Verstehst du dich auch selbst als Poser?
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Du sprichst von der Logik, als sei sie ein Absolutum, das irgendwie jenseits des menschlichen Handelns und Sprechens existierte. "Die Logik" ist aber nichts Ursprüngliches und Absolutes, sie ist vielmehr erst durch eine nachträgliche Formalisierung und Abstraktion von der faktischen menschlichen Rede in die Welt gekommen. Dabei weiß jeder Logiker, dass die lebendige Umgangssprache sich nicht ohne Gewaltsamkeiten am starren Regelwerk der formalen Logik messen lässt. Für begrenzte wissenschaftliche und technische Zwecke lassen sich zwar künstliche Sprachen konstruieren, die der formalen Logik genügen, z.B. Programmiersprachen. Aber man stellt die Bedingungsverhältnisse auf den Kopf, wenn man die Umgangssprache an solchen Konstruktionen misst. (Denn zur Konstruktion einer rein logischen Sprache muss man sich der Umgangssprache bedienen.)
Ich behaupte nicht, dass auch das Unlogische zur Logik gehört. Sondern ich behaupte, dass die faktische sprachliche Verständigung sich nicht zu 100% den Regeln der formalen Logik fügt, ohne deshalb logikfrei (= "alogisch") zu sein, wie z.B. ein dadaistisches Kunstwerk.Vor allem macht dann auch das Gegensatzpaar "Logik" und "Unlogik", bzw "Alogik" überhaupt keinen Sinn mehr wenn alles (selbst das Unlogische) irgendwie zur Logik gehört.
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Logik ist - wie die Endsilbe "-ik" schon andeutet (vgl. Ethik, Ästhetik, Bionik, Informatik...) - eine Lehre. Eine Lehre mit wissenschaftlichem Anspruch. Der Zweck dieser Lehre war und ist die Förderung der vernünftigen Rede. - Die Umgangssprache enthält, wenn man es so betrachtet, also eigentlich keine Logik. Klar, die Umgangssprache ist eben keine wissenschaftliche Lehre, sie ist ein Medium der Kommunikation in allen möglichen Lebenslagen. Bleiben wir im Griechischen, könnten wir sagen: Die gewöhnliche Rede ist der Logos. Was Aristoteles in seinen wissenschaftstheoretischen Schriften erstmals an Schlussregeln aufgestellt und systematisiert hat, das ist die Logik.
...ist kein gutes Beispiel, denn es ist bereits ein Konstrukt. Treffender wäre die Moral, wie sie in den Lebensformen einer Population enthalten ist. Diese gelebte Moral ist - wie die Sprache - veränderlich, sie entwickelt sich mit der Lebensgemeinschaft weiter. Das tut das Schachspiel nicht. Und in der Tat wäre ein Zug wie Läufer c1-d3 einfach falsch. Aber in der sich entwickelnden Moral können neue Normen entstehen, die den älteren widersprechen. Diese neuen Normen sind dann aber nicht "unmoralisch", sondern Moral auf dem neuen Stand....das Schachspiel...
Du sagst ganz treffend: für dich. Und in der Tat kann man es so halten. Aber wenn man es sinnvoll findet, kann man auch in der angedeuteten Weise differenzieren. Denn da IST ja ein Unterschied. Ein Text, der überwiegend verständlich und nachvollziehbar ist, aber einen Fehlschluss enthält, ist von anderer Art als z.B. ein dadaistisches Kunstwerk, dem gar nicht mit Regeln des vernünftigen Redens beizukommen ist. - Diesen Unterschied willst Du doch nicht etwa leugnen?Alogisch = Nicht zur Logik gehörend.
Unlogisch = Nicht zur Logik gehörend.
Also ich weiß nicht wie das für Dich aussieht, aber für mich ist das pretty much the same.
Also synonym.
- Jörn Budesheim
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Wenn man jedoch Andere verstehen will, ist es nicht immer zielführend, die Dinge strikt so zu nehmen, wie sie sich für einen selbst darstellen :)
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Charles Dickens, eine Geschichte von zwei Städten:
“Es war die beste und die schönste Zeit, ein Jahrhundert der Weisheit und des Unsinns, eine Epoche des Glaubens und des Unglaubens, eine Periode des Lichts und der Finsternis. Es war der Frühling der Hoffnung und der Winter des Verzweifelns. Wir hatten alles, wir hatten nichts vor uns; wir steuerten alle unmittelbar dem Himmel zu und auch alle unmittelbar in die entgegengesetzte Richtung...“
Sind diese Sätze logisch falsch oder richtig? Macht eine logische Betrachtung hier überhaupt Sinn?
In einem Schachspiel ist ein Zug schachisch oder unschachisch (man spielt weiterhin Schach.)
Menschärgeredchnicht ist a-schachisch.
Falls die Wörterbücher alpgisch und unlogisch nicht differenzieren hinken sie zumindest diesem Forum hinterher.
Und "a" bedeutet" "nicht" und "nicht" nicht "un".
Sonst wäre ein Unmensch ja z.b. ein Nicht-Mensch.
Menschärgeredchnicht ist a-schachisch.
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Und "a" bedeutet" "nicht" und "nicht" nicht "un".
Sonst wäre ein Unmensch ja z.b. ein Nicht-Mensch.
Zuletzt geändert von proximus am So 26. Aug 2018, 18:44, insgesamt 2-mal geändert.
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