Quk hat geschrieben : ↑So 17. Sep 2023, 17:20Timberlake, ich denke, der nebulöse Ausdruck "im Gehirn ankommen" ist hier das Problem.Barrett hat geschrieben : ... bevor die Lichtwellen, Botenstoffe und anderen Sinnesdaten im Gehirn ankommen.
Barrett schreibt grob und in schönen Metaphern für ein Laienpublikum.
Was heißt denn, "in der Stadt ankommen"?
Ist dies das Übertreten der Stadtgrenze?
Die Einfahrt des Zuges in den Bahnhof?
Das Anhalten der Lok?
Das Öffnen der Türen?
Mein Aussteigen aus dem Zug?
Mein Austritt aus dem Bahnhof?
Mein Ankommen in der Oper?
Der Applaus für die Arie, die ich dort singe?
"Im Gehirn ankommen" -- was soll das sein? Das Gehirn ist ein großer Begriff. Und Ankommen ebenfalls.
Quk , man kann sich dergleichen allerdings auch erst zu einem Problem machen. Beispielsweise mit einer Metapher , wonach man das Ankommen in einer Stadt durch die Art und Weise , wie und wo man in die Stadt ankommt, zum Problem macht. Keine Frage .das kann man machen. Nur wer macht sich denn tatächlich dieses Problem? Wer fragt sich denn tatsächlich, wenn er mit dem Zug in den Bahnhof einfährt , ob er denn nun mehr in seiner "Wahrnehmung , in Wahrheit" in der Stadt angekommen ist . Um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen . Ob er nicht vieleicht nicht vielmehr erst dann angekommen ist , wenn die Lok hält oder gar erst dann , wenn die Arie , die man in der Oper der Stadt sang , mit Applaus belohnt wurde.
Dazu nur mal zur Erinnerung , was Markus Gabriel zu einer solchen "wahrgenomenen Wahrheit" ausgeführt hat ..
Die Wahrheit im philosophischen Sinne ist leicht zu erkennen. Sie ist das, was wir kennen, wenn wir etwas erkennen. Es ist wahr, dass wir gerade in dieser Stadt angekommen sind . Nicht aufregend, aber wahr. Wer Wahrheit für ausgesprochen schwierig oder sogar politisch verdächtig hält, weiß nicht, wie einfach sie meistens ist.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 6. Sep 2023, 16:48Markus Gabriel hat geschrieben : Man muss zwischen dem ideologischen und dem philosophischen Begriff der Wahrheit streng unterscheiden, was eine entscheidende Wahrheit über Wahrheit ist. Der ideologische Begriff legt nahe, dass man die Wahrheit selbst dann nicht erkennen könnte, wenn es sie gäbe. Jeder hat demnach seine eigene Wahrheit, ich meine und du deine. Wer von Wahrheiten im Plural spricht, hat jedoch jeden Wahrheitsanspruch fahren gelassen und verwechselt Wahrheit mit Meinungen, die es tatsächlich nur im Plural gibt.
Die Wahrheit im philosophischen Sinne ist leicht zu erkennen. Sie ist das, was wir kennen, wenn wir etwas erkennen. Es ist wahr, dass wir gerade diese Sätze aufschreiben. Nicht aufregend, aber wahr. Wer Wahrheit für ausgesprochen schwierig oder sogar politisch verdächtig hält, weiß nicht, wie einfach sie meistens ist.