Leib-Seele-Problem gelöst ..

Aspekte metaphysischer Systementwürfe und der Ontologie als einer Grunddisziplin der theoretischen Philosophie können hier diskutiert werden.
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Timberlake
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Di 25. Apr 2023, 00:02

siehe ... Fragen zur Sinnfeld-Ontolgie
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 22. Apr 2023, 19:21
Timberlake hat geschrieben :
Sa 22. Apr 2023, 17:24
.. Der Neue Realismus fragt: Warum sollte eine Existenz in Gedanken weniger real sein als eine Existenz im physikalisch ausgedehnten Universum?
Weil dich ein phantasierter Löwe nicht fressen kann, der reale Löwe aber schon?

Aber um da noch mal den Finger raufzulegen: Was genau ist eine "Existenz in Gedanken"?
So etwas gibt es nicht. In Gedanken existiert nichts. Gedanken existieren.
Das ist eben der Trick den Gebriel hier macht: Er erklöärt Gedankeninhalte zu eigenen Entitäten (aber ohne sinnvolle Begründung).
Und das genau ist mMn der Fehler. Gedankeninhalte haben keine eigenständige Existenz. Sie existieren nicht. Die Gedanken existieren.
Wenn wir an eine Romanfigur denken, dann existiert der Gedanke an die Figur, aber nicht die Figur.
Um dazu mal eine Alternative an zu bieten !

Eine Existenz , in Gedanken ist deshalb weniger real , weil im Gegensatz dazu eine Existenz im physikalisch ausgedehnten Universum einen Stoffwechsel hat.
  • Ich definiere »Existenz« nun entsprechend als »Erscheinen-in-einem-Sinnfeld«: was existiert, ist da, wobei die Ortsangabe des Daseins auf das Sinnfeld verweist, in dem etwas vorkommt. Was in einem Sinnfeld erscheint, erscheint freilich nicht notwendig jemandem im Sinne einer Person oder gar eines anonymen kosmischen oder transzendentalen Bewusstseins. Das Existierende ist deswegen nicht dadurch individuiert, dass es eine Raumzeitstelle einnimmt (was auch gar nicht für alles Existierende gilt), sondern vielmehr dadurch, dadurch, dass es auf bestimmte Arten gegeben werden kann.
    Gabriel ... Warum es die Welt nicht gibt
Somit definiere ich »Existenz« nun entsprechend als »Erscheinen-in-einem-Stoffwechsel «: was existiert, ist da, wobei die Ortsangabe des Daseins auf den Stoffwechsel verweist, in dem etwas vorkommt.

So hat ein phantasierter Löwe kein Stoffwechsel . Ein realer Löwe hingegen hat ein Stoffwechsel und wenn dich der Löwe gefressen hat , so wird er übrigens dich verstoffwechseln. Was die Existens von Gedanken betrifft , so entstehen auch sie in Folge eines Stoffwechsels im Gehirn . Dort wird vor allem Glykose verstoffwechselt. Gedankeninhalte .. wohlgemerkt selbst oder wenn man so will "an sich" ! .. verstoffwechseln nichts , deshalb existieren sie auch nicht.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 22. Apr 2023, 11:20
Hier noch mal eine kleine Liste von Dingen, die existieren und uns begegnen von Derek Parfit, die natürlich ebenso unvollständig ist, wie die kleine Liste, die ich oben versucht habe: "Tatsachen, Bedeutungen, Naturgesetze, der Äquator, philosophische Theorien, Nationen, Kriege, Hungersnöte, Überziehungskredite, Preise, Sternbilder, Metaphern, Symphonien, fiktionale Charaktere, Moden, literarische Stile, Probleme, Erklärungen, Zahlen, logische Wahrheiten, Pflichten und Gründe."

Nach meiner Theorie sollte man nicht nach einer Theorie der Existenz Ausschau halten, die all das glattbügelt, sondern ihre Pluralität anerkennt

Nach dieser Theorie würden "Tatsachen, Bedeutungen, Naturgesetze, der Äquator, philosophische Theorien, Nationen, Kriege, Hungersnöte, Überziehungskredite, Preise, Sternbilder, Metaphern, Symphonien, fiktionale Charaktere, Moden, literarische Stile, Probleme, Erklärungen, Zahlen, logische Wahrheiten, Pflichten und Gründe." nur als Gedanken existieren , nicht aber als Inhalt eines Gedankens. So würde übrigens auch die Seele nur als Gedanke existieren , nicht aber als Inhalt eines Gedankens. Denn auch die Seele .. wohlgemerkt selbst oder wenn man so will "an sich" .. verstoffwechselt nichts. Zumindest ist mir nichts darüber bekannt. Sie existiert als solches nicht. Leib - Seele - Problem gelöst. ;)




Timberlake
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Di 25. Apr 2023, 00:05

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 23. Apr 2023, 11:18
Wenn es keinen Elefanten im Gedanken gibt, oder was auch immer ich denke, dann gibt es auch keinen Gedanken.
Ein klassischer "Denkfehler". ....

Timberlake hat geschrieben :
So 23. Apr 2023, 03:45


Somit definiere ich »Existenz« nun entsprechend als »Erscheinen-in-einem-Stoffwechsel «: was existiert, ist da, wobei die Ortsangabe des Daseins auf den Stoffwechsel verweist, in dem etwas vorkommt.

So hat ein phantasierter Löwe kein Stoffwechsel . Ein realer Löwe hingegen hat ein Stoffwechsel und wenn dich der Löwe gefressen hat , so wird er übrigens dich verstoffwechseln. Was die Existens von Gedanken betrifft , so entstehen auch sie in Folge eines Stoffwechsels im Gehirn . Dort wird vor allem Glykose verstoffwechselt. Gedankeninhalte .. wohlgemerkt selbst oder wenn man so will "an sich" ! .. verstoffwechseln nichts , deshalb existieren sie auch nicht.


.. zumindest wenn man , wie hier beschrieben, zwischen "Gedankeninhalt" und "Gedanke" trennt.


NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 22. Apr 2023, 19:21

Aber um da noch mal den Finger raufzulegen: Was genau ist eine "Existenz in Gedanken"?
So etwas gibt es nicht. In Gedanken existiert nichts. Gedanken existieren.
Das ist eben der Trick den Gebriel hier macht: Er erklöärt Gedankeninhalte zu eigenen Entitäten (aber ohne sinnvolle Begründung).
Und das genau ist mMn der Fehler. Gedankeninhalte haben keine eigenständige Existenz. Sie existieren nicht. Die Gedanken existieren.
Wenn wir an eine Romanfigur denken, dann existiert der Gedanke an die Figur, aber nicht die Figur.
Denn auch wenn wir an einem Elefanten denken , dann existiert der Gedanke an die Figur, aber nicht die Figur.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 23. Apr 2023, 11:18
Ein Gedanke ist nicht eine Dose, in die man etwas hineinlegt, die unabhängig davon existiert, ob etwas darin ist oder nicht. Dass es den Gedanken gibt, hängt davon ab, dass es den Elefanten (usw.) in ihm gibt und umgekehrt. Feld und Inhalt stehen in Beziehung zueinander, das eine existiert nicht ohne das andere.



Können wir denn im Umkehrschluß an einem Elefanten , einer Romanfigur oder was auch immer denken , ohne diese "Dose" . Was ist Primär ? Die Dose oder das was man in ihr hineinlegt ? Oder anders gefragt , was könnte man sich denn besser vorstellen . Eine Gedanke , ohne Gedankeninhalt , sozusagen eine leerer Gedanke bzw. eine leere Dose oder den Inhalt eines Gedankens ohne Gedanke und somit ohne Dose ? Was wäre denn Paradox ? Ein "leerer Gedanke" oder ein "Gedanken" -- inhalt ohne "Gedanke" ?
Könnte man sich selbst nicht als eine "leere Dose" vorstellen, in der , gleichsam einem Gewitter , Gedankeninhalte aufblitzen ?

Um einmal bei diesem Bild bzw. Metapher zu bleiben , nur mal zum Vergleich ..

"Wenn es keine Blitze im Gewitter gibt, .. dann gibt es auch kein Gewitter"




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infinitum
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wie sollte denn ein Gedanke ohne Inhalt aussehen? Kann es einen solchen geben? Denn sonst wäre es ja kein Gedanke mehr...

Das, was ich denke, resultiert doch aus Eindrücken aus der Welt. Also sowohl Einhörner als auch blaue Elefanten kann ich mir vorstellen, weil es so etwas auch zu Teilen in der Welt gibt, also Einhörner, da es Pferde gibt, zu denen ich mir gewisse Eigenschaften hinzudenke und dasselbe beim Elefant.
Daher ist das Denken doch hier an die Realität gekoppelt, zwar nicht 1:1, aber doch schon implizit. ?



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Jörn Budesheim
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Di 25. Apr 2023, 14:45

Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 00:05
Was ist Primär ?
Nehmen wir als Beispiel die Reihe der natürlichen Zahlen. Was ist hier (ontologisch) das Primäre? Die Reihe oder ein Element der Reihe? Natürlich keines von beiden. Wir haben es hier mit einer Relation zu tun, bei der sich die Frage nach dem Primären gar nicht stellen kann.




Timberlake
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Di 25. Apr 2023, 20:22

transfinitum hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 09:05

wie sollte denn ein Gedanke ohne Inhalt aussehen? Kann es einen solchen geben? Denn sonst wäre es ja kein Gedanke mehr...

.. wie hier "gefragt" ... ein Gedanke ohne Inhalt sieht aus , wie ein Gewitter ohne Blitz oder wie eine Dose ohne Inhalt . So wie es sehr wohl ohne einen Blitz , ein Gewitter oder ohne Inhalt eine Dose geben kann, so kann es auch einen Gedanken ohne Inhalt geben.

Zumal sich nach meiner Definition von Existzenz , als da wäre ..
Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 00:02


Somit definiere ich »Existenz« nun entsprechend als »Erscheinen-in-einem-Stoffwechsel «: was existiert, ist da, wobei die Ortsangabe des Daseins auf den Stoffwechsel verweist, in dem etwas vorkommt.

So hat ein phantasierter Löwe kein Stoffwechsel . Ein realer Löwe hingegen hat ein Stoffwechsel und wenn dich der Löwe gefressen hat , so wird er übrigens dich verstoffwechseln. Was die Existens von Gedanken betrifft , so entstehen auch sie in Folge eines Stoffwechsels im Gehirn . Dort wird vor allem Glykose verstoffwechselt. Gedankeninhalte .. wohlgemerkt selbst oder wenn man so will "an sich" ! .. verstoffwechseln nichts , deshalb existieren sie auch nicht.
.. der " Inhalt eines Gedankens" von einem "Gedanken" in etwa so signifikant unterscheidet , wie der Blitz vom Gewitter oder auch der Inhalt der Dose von der Dose.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 14:45
Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 00:05
Was ist Primär ?
Nehmen wir als Beispiel die Reihe der natürlichen Zahlen. Was ist hier (ontologisch) das Primäre? Die Reihe oder ein Element der Reihe? Natürlich keines von beiden. Wir haben es hier mit einer Relation zu tun, bei der sich die Frage nach dem Primären gar nicht stellen kann.

Im Unterschied dazu , kann es die Reihe der natürlichen Zahlen , ohne die natürlichen Zahlen nicht geben. Es sei denn , dass sich die natürliche Zahl .. wohlgemerkt selbst oder wenn man so will "an sich" .. von deren Reihe in etwa so (ontologisch) signifikant unterscheidet , wie der Blitz vom Gewitter , die Dose oder auch der Gedanke von dessen Inhalt. Dann sollte es allerdings die Reihe der natürlichen Zahlen auch ohne die natürlichen Zahlen geben können.




Burkart
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Di 25. Apr 2023, 21:42

Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 20:22
transfinitum hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 09:05

wie sollte denn ein Gedanke ohne Inhalt aussehen? Kann es einen solchen geben? Denn sonst wäre es ja kein Gedanke mehr...

.. wie hier "gefragt" ... ein Gedanke ohne Inhalt sieht aus , wie ein Gewitter ohne Blitz oder wie eine Dose ohne Inhalt . So wie es sehr wohl ohne einen Blitz , ein Gewitter oder ohne Inhalt eine Dose geben kann, so kann es auch einen Gedanken ohne Inhalt geben.
Also wenn ich mir den ersten Satz in Wikipedia anschaue:
"Ein Gedanke ist, was gedacht worden ist oder das Denken an etwas; eine Meinung, eine Ansicht oder ein Einfall bzw. ein Begriff oder eine Idee."
...stimme ich eher transfinitum zu.
Aber man kann sich das auch gedanklich erweitern auf nichts (ohne Inhalt); das Nichts selbst ist ja auch so ein gedankliches Konstrukt...



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Timberlake
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Di 25. Apr 2023, 22:22

Burkart hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 21:42
Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 20:22
transfinitum hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 09:05

wie sollte denn ein Gedanke ohne Inhalt aussehen? Kann es einen solchen geben? Denn sonst wäre es ja kein Gedanke mehr...

.. wie hier "gefragt" ... ein Gedanke ohne Inhalt sieht aus , wie ein Gewitter ohne Blitz oder wie eine Dose ohne Inhalt . So wie es sehr wohl ohne einen Blitz , ein Gewitter oder ohne Inhalt eine Dose geben kann, so kann es auch einen Gedanken ohne Inhalt geben.
Also wenn ich mir den ersten Satz in Wikipedia anschaue:
"Ein Gedanke ist, was gedacht worden ist oder das Denken an etwas; eine Meinung, eine Ansicht oder ein Einfall bzw. ein Begriff oder eine Idee."
...stimme ich eher transfinitum zu.
Die Frage ist doch , ob dieses "etwas" , was eine Meinung, eine Ansicht oder ein Einfall bzw. ein Begriff oder eine Idee. sein kann , tatsächlich existiert?
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 22. Apr 2023, 19:21

Aber um da noch mal den Finger raufzulegen: Was genau ist eine "Existenz in Gedanken"?
So etwas gibt es nicht. In Gedanken existiert nichts. Gedanken existieren.
Das ist eben der Trick den Gebriel hier macht: Er erklöärt Gedankeninhalte zu eigenen Entitäten (aber ohne sinnvolle Begründung).
Und das genau ist mMn der Fehler. Gedankeninhalte haben keine eigenständige Existenz. Sie existieren nicht. Die Gedanken existieren.
Wenn wir an eine Romanfigur denken, dann existiert der Gedanke an die Figur, aber nicht die Figur.
.. oder, " um da noch mal den Finger raufzulegen" , die Frage ist doch , ob dieses etwas , beispielsweise die Figur, die gedacht worden ist , eine "eigenständigen Existenz" hat oder ob sie und dem zufolge auch eine gedachte Meinung, Ansicht oder ein Einfall bzw. ein Begriff oder eine Idee , reine Phantasie ist.

  • "Wenn ich mich daran erinnere , Faust gelesen zu haben , erscheint das Stück in meiner Erinnerung und existiert dort. Es gibt kein Sinnfeld all dieser Sinnfelder, das uns Wesen von Faust vollständig erschließt : Faust existiert nicht etwa privilegiert in Bibliotheken oder in der Form als klassisch anerkannter Aufführungen und schon gar nicht existiert Faust privilegiert im Universum, in dem Faust gar nicht vorkommen kann ( selbst wenn einige Facetten - etwa die Ausübung der Sprachfähigkeit von Schauspielern oder der Lesefähigkeit von Faust- Rezipienten - von Faust in irgend einem relevanten Sinn auf Gegenständen und Tatsachen supervenieren mögen , die zum Universum gehören" )
    Gabriel .. Sinn und Existenz: Eine realistische Ontologie

.. selbst wenn einige Facetten , etwa die Ausübung dessen, was gedacht worden ist , wie eben Meinungen, Ansichten oder Einfälle bzw. Begriffe oder Ideen .. "in irgend einem relevanten Sinn auf Gegenständen und Tatsachen supervenieren mögen , die zum Universum gehören (Gabriel)" , . auch sie können dort nicht als "eigenständige Existenz" vorkommen. Denn ... "Gedankeninhalte haben keine eigenständige Existenz. Sie existieren nicht. Die Gedanken existieren.(NaWennDuMeinst) "




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Di 25. Apr 2023, 23:54

Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 22:22
Burkart hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 21:42
Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 20:22


.. wie hier "gefragt" ... ein Gedanke ohne Inhalt sieht aus , wie ein Gewitter ohne Blitz oder wie eine Dose ohne Inhalt . So wie es sehr wohl ohne einen Blitz , ein Gewitter oder ohne Inhalt eine Dose geben kann, so kann es auch einen Gedanken ohne Inhalt geben.
Also wenn ich mir den ersten Satz in Wikipedia anschaue:
"Ein Gedanke ist, was gedacht worden ist oder das Denken an etwas; eine Meinung, eine Ansicht oder ein Einfall bzw. ein Begriff oder eine Idee."
...stimme ich eher transfinitum zu.
Die Frage ist doch , ob dieses "etwas" , was eine Meinung, eine Ansicht oder ein Einfall bzw. ein Begriff oder eine Idee. sein kann , tatsächlich existiert?
Inwiefern?
Ob der Elefant nun in Gedanken grau ist und tatsächlich so existieren kann oder blau-rot-gestreift und so nur als Gedanke existiert: Es geht hier immer um etwas und nicht um nichts.

So, voraussichtlich bin ich nun 1,5 offline, bis danach dann wieder!



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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So 30. Apr 2023, 04:01

Burkart hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 23:54

Ob der Elefant nun in Gedanken grau ist und tatsächlich so existieren kann oder blau-rot-gestreift und so nur als Gedanke existiert: Es geht hier immer um etwas und nicht um nichts.

.. ich ergänze ..
  • Ich definiere »Existenz« nun entsprechend als »Erscheinen-in-einem-Sinnfeld«: was existiert, ist da, wobei die Ortsangabe des Daseins auf das Sinnfeld verweist, in dem etwas vorkommt. Was in einem Sinnfeld erscheint, erscheint freilich nicht notwendig jemandem im Sinne einer Person oder gar eines anonymen kosmischen oder transzendentalen Bewusstseins. Das Existierende ist deswegen nicht dadurch individuiert, dass es eine Raumzeitstelle einnimmt (was auch gar nicht für alles Existierende gilt), sondern vielmehr dadurch, dadurch, dass es auf bestimmte Arten gegeben werden kann.
    Gabriel ... Warum es die Welt nicht gibt
.. es geht hier immer um etwas , was in einem Sinnfeld erscheint und nicht um nichts. Was in keinerlei Sinnfeld erscheint , wäre dem zu folge wohl das Nichts. Würdest du denn sagen , dass als solches sowohl der graue , wie auch der blau-rot-gestreifte Elefant .. per Defintion! .. existiert ? Erscheinen doch beide im Sinnfeld eines Gedankens... und wird von daher nicht tatsächlich auf die Ortsangabe des Daseins verwiesen , in dem "etwas" vorkommt und nimmt von daher tatsächlich weder der graue , noch der blau-rot-gestreifte Elefant eine Raumzeitstelle ein?

Bei meiner , hier dazu angebotenen Alternative , wird übrigens das Existierende dadurch individuiert, dass es eine Raumzeitstelle einnimmt und weil in Gedanken weder der graue , noch der blau-rot-gestreifte Elefant eine Raumzeitstelle einnehmen , so exístiert "deswegen" weder der eine noch der andere Elefant.




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Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 20:22
transfinitum hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 09:05

wie sollte denn ein Gedanke ohne Inhalt aussehen? Kann es einen solchen geben? Denn sonst wäre es ja kein Gedanke mehr...

.. wie hier "gefragt" ... ein Gedanke ohne Inhalt sieht aus , wie ein Gewitter ohne Blitz oder wie eine Dose ohne Inhalt . So wie es sehr wohl ohne einen Blitz , ein Gewitter oder ohne Inhalt eine Dose geben kann, so kann es auch einen Gedanken ohne Inhalt geben.

ein Gewitter ohne Blitz ist ein Gewitter ohne Blitz. Eine Dose ohne Inhalt ist eine Dose ohne Inhalt. Beides sind eigenständige Dinge. Ein Inhalt formt den Gedanken, wenn kein Inhalt vorhanden ist, dann kann es keinen Gedanken geben. Ein leerer Gedanke ist pure Energie und somit kein Gedanke. Denn ein Gedanke be-inhaltet einen Inhalt.



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transfinitum hat geschrieben :
Mi 3. Mai 2023, 20:29
Timberlake hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 20:22
transfinitum hat geschrieben :
Di 25. Apr 2023, 09:05

wie sollte denn ein Gedanke ohne Inhalt aussehen? Kann es einen solchen geben? Denn sonst wäre es ja kein Gedanke mehr...

.. wie hier "gefragt" ... ein Gedanke ohne Inhalt sieht aus , wie ein Gewitter ohne Blitz oder wie eine Dose ohne Inhalt . So wie es sehr wohl ohne einen Blitz , ein Gewitter oder ohne Inhalt eine Dose geben kann, so kann es auch einen Gedanken ohne Inhalt geben.

ein Gewitter ohne Blitz ist ein Gewitter ohne Blitz. Eine Dose ohne Inhalt ist eine Dose ohne Inhalt. Beides sind eigenständige Dinge. Ein Inhalt formt den Gedanken, wenn kein Inhalt vorhanden ist, dann kann es keinen Gedanken geben. Ein leerer Gedanke ist pure Energie und somit kein Gedanke. Denn ein Gedanke be-inhaltet einen Inhalt.
Genau so wollte ich es verstanden wissen , dass auch ein Gedanke und ein Gedankeninhalt jeweils eigenständige Dinge sind. Das als solches nicht etwa der Inhalt den Gedanken formt , sondern der Gedanke den Inhalt. In wiefern würde auch ein Blitz das Gewitter , geschweige denn ein Inhalt die Dose formen.




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