Alethos hat geschrieben : ↑ Do 24. Jun 2021, 19:12
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Do 24. Jun 2021, 13:44
Alethos hat geschrieben : ↑ Do 24. Jun 2021, 11:18
Natürlich existiert die Welt, nur eben nicht als Sinnfeld aller Sinnfelder,
Aber genau das ist die Definition von Welt. Sie ist alles was ist (existiert).
Nur ist >Sinnfeld aller Sinnfelder< ungleich alles, was existiert. Beim ontologischen Pluralismus geht es nicht so sehr darum festzustellen, dass alle Dinge existieren, sondern zu fragen, was es heisst, dass es wahr ist. Ein >Ding< ist verdindinglicht immer und daher wirklich. Die Behauptung, ein Ding exisitiere nicht, ist ein performativer Widerspruch und falsch, denn dieses Ding könnte unmöglich beschrieben werden, wenn es nicht existierte. Es könnte niemals Gegenstand der Behauptung sein, es existiere überhaupt nicht.
Und doch gibt es ja Dinge, die es nicht gibt.
Das kommt drauf an wie das gemeint ist. Wenn ich jetzt sage es existieren hier im Raum gerade keine Delfine, dann ist das sicher richtig. Das kann ich prüfen.
Jo, sind keine Delfine da.
Ich schätze aber so ist das nicht gemeint, sondern gemeint ist das in einen allumfassenden Sinne: Es gibt überhaupt und nirgendwo Delfine.
Und so eine Behauptung ist problematisch, aus erkenntnistheoretischer Sicht. Weil wir das einfach gar nicht wissen können. (es ist eine metaphysische Aussage).
Es ist nicht möglich die allumfassende Nichtexistenz von irgendwas festzustellen, weil wir keinen Zugriff auf "Alles" haben.
Richtig müsste es also lauten, dass wir den Wahrheitswert der Aussage, dass G nicht existiert gar nicht feststellen können. Sie ist deshalb also weder wahr noch falsch.
Und damit ist dann also auch der "Widerspruch" hinfällig. Die Konklusion ist falsch, weil die Prämisse (inhaltlich) falsch ist.
Diesen Widerspruch muss man auflösen können, wenn man die Wirklichkeit beschreiben und erfassen will. Was aber heisst es, dass etwas nicht existiert und zugleich eben doch vorkommt als Referenzpunkt einer Rede, einer Behauptung, eines Gedanken etc.?
Es gibt keinen Widerspruch. Es gibt nur eine unsinnige Aussage, die mit falschen Prämissen arbeitet.
Es wird nämlich versucht etwas auszusagen und dem ein Wahrheitswert zuzuordnen, was gar nicht im Bereich des Wissbaren liegt und somit auch keinen Wahrheitswert haben kann. Daraus - aus diesem Fehler - ergibt sich dann der "falsche Widerspruch"; der Dir Kopfschmerzen macht.
Nun, nach der SFO heisst es, dass dieses Ding in einem Sinn existiert und in einem anderen Sinn nicht.
Ich verstehe nicht wie das gehen soll.
Wenn Du das Sinnfeld wechselst, wechselst Du doch auch den Gegenstand. Eine Feen-Phantasie ist keine Fee.
abei ist Sinn ein anderes Wort für Gegebenheit (oder für begriffliche Verortung). „In einem Sinn“ existieren übersetze ich für mich wie folgt: „Existieren als“. Eine Fee bspw. existiert nicht als fliegendes Geschöpf aus materiellem Fleisch und materiellem Blut, aber sie kann existieren in einer Zeichnung, in einem Traum oder auch allein hier in der nichtfiktionalen Wirklichkeit dieses Satzes.
Aber Worte sind Worte und Gedanken sind Gedanken. Worte sind keine Feen und Gedanken sind auch keine Feen.
Du machst wie selbstverständliche eine Übertragung, wechselst die Sinnfelder und nimmst dabei die Identität der Gegenstände an.
Ich finde das aber nicht selbstverständlich, bzw verstehe ich nicht wie Du darauf kommst.
Damit bedeutet „Alles“ in der Sinnfeldontologie nicht „überhaupt alles“, sondern „alles“ begriffen im Sinn von >ein Jedes in seiner Art<. Eine Fee gibt es nicht auf jede Art und Weise,
Es gibt jedes Ding nur auf (s)eine Weise. Alles andere sind andere Dinge. Gedanken an Feen sind keine Feen. Sie haben zwar Bezug zu Feen, aber es sind keine. Es handelt sich um andere Gegenstände. Ich finde man darf das nicht einfach gleichsetzen. Feen existieren nicht als Gedanken. Es existieren Gedanken an Feen. Das ist doch aber nicht das Selbe.
Das eine ist eine Fee, das andere ein Gedanke.
Bei Feen (und anderen ausgedachten Gegenständen) ist es sogar so, dass wir überhaupt keine kennen. Wir kennen nur Feen-Gedanken, Feen-Zeichnungen usw.
Vielleicht könnte man sagen, dass die Informationen die in Feen-Zeichungen und Feen-Gedanken stecken Ähnlichkeiten aufweisen, weshalb wir sie als ähnlich erkennen.
Wir erkennen da identische Informations-Muster und verknüpfen diese Informations-Muster eben mit der Feen-Vorstellung und dem Feen-Begriff.
Deshalb existieren aber im Sinnfeld der Zeichnungen keine Feen. Im Sinnfeld der Zeichnungen existieren nur Zeichnungen. Würde ich sagen.
Der praktische Nutzen ist vielleicht nicht immer offensichtlich, aber es gibt ihn: Die Dinge in der Welt werden bunter beschreibbar, weil das epistemische Rüstzeug der Theorie es möglich macht, es zu erfassen. Die Theorie verfeinert unsere Wahrheitsurteile. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Es versucht die Gegenstände in einen Bereich zu holen über den wir etwas aussagen können und sie somit fassbarer zu machen.
Warum es deshalb nun aber die Welt nicht geben soll verstehe ich immer noch nicht.
Wir reden hier ja immer von Bereichen. Ich kann mir aber keine Bereiche vorstellen die nirgendwo existieren.
Sie existieren irgendwo. Und dieses "Irgendwo" ist selbstverständlich die Welt. Die wirst Du nicht los. Keine Chance.