Nauplios hat geschrieben : ↑ Sa 24. Feb 2024, 16:44
Die anthropologische Frage ist ja: was ermöglicht es, daß der Mensch davon träumt, seinen Fuß auf den Mond zu setzen, ins All zu reisen, vielleicht außerirdische Lebensformen zu entdecken?
Hm, da sind verschiedene Ebenen im Spiel. Ich denke, bevor ein Mensch zu fest von den Sternen träumt, muss er seine Existenz sichern. Ein hungernder Mensch, der täglich um das Essen kämpfen muss, bzw. direkt zum sein Überleben, wird eher weniger von den Sternen träumen können. Er wird von dem ausgehen was ist, weniger von dem was sein könnte. Ausserirdische werden ihn nicht interessieren, solange man keine gesehen hat. Ich finde es zum Beispiel auch cool, dass schon ein Mensch auf dem Mond war, aber fragen wir jetzt besser nicht nach dem Sinn. Denn viel Sinn macht das bis heute nicht.
Und damit kommen wir ein wenig zum nächsten Punkt: Dem Sinn der ganzen Geschichte. Ich denke wichtiger ist die Frage, wovon ein Mensch träumt und weniger, weshalb er dies tun kann. Und auch das Motiv zu seinen Träumen. Zwei Menschen können vom gleichen Ziel träumen, aber sehr unterschiedliche Motive/Gründe haben. Wovon jemand träumt hängt wahrscheinlich sehr mit den Erfahrungen zusammen, die er im Leben gemacht oder nicht gemacht hat. Zum Beispiel hat noch nie jemand Gott (direkt) erfahren, aber sehr wohl vieles, das es hier auf der Erde gibt. Etwa eine Reise im Zug oder im Flugzeug. Eine Fahrradtour in der näheren Umgebung. Wie es ist, wenn man die Wohnung putzen muss, kochen usw. also alltägliche Dinge. Bei Träumen kommt es ein wenig darauf an, wovon man ausgeht und was man erlebt hat. Die Gefahr bei Träumen ist sehr gross, dass man von irgendetwas träumt und eigentlich nur die Zeit vorübergehen lässt. Das ist nicht falsch, Tagträumen ist unbedingt wichtig, aber es ist nicht besonders zielführend. Abgrenzen zum Träumen würde ich die Phantasie.
Aber den entscheidenden Satz habe ich oben gefunden: "Er wird von dem ausgehen was ist, weniger von dem was sein könnte." Wer nur von dem ausgeht, was sein könnte, der träumt eben.