Kaffeestübchen

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Sa 4. Jun 2022, 13:43

Dass Intelligenz genuin an "Leben" - was ist das überhaupt? - gebunden sein soll, halte ich für eine starke Behauptung.

Das ist geradezu ja schon eine religiöse Position.




Burkart
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Sa 4. Jun 2022, 13:45

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 13:25
@burkhardt

Ich habe oben dafür argumentiert, dass die Fachleute, die ich zitiert habe, sich mit dem Thema sehr wohl auskennen.
Und ich habe u.a. damit argumentiert, dass die Fachleute (oft Philosophen) ihre eigene Perspekive haben (gilt auch mal für einen KI-Prof.). Oder glaubst du, dass sie vollkommen neutral und objektiv sein können? Dann hast du einiges an der Wissenschaft nicht verstanden.
Wie kommt es eigentlich, dass du nahezu nie irgendein Argument verstehst? Schreibt da vielleicht irgendeine noch nicht ausgereifte künstliche Intelligenz? Ist das ein turing-test?
Was habe ich denn diesmal angeblich nicht verstanden? Muss ich (noch) ausführlicher werden?
Natürlich kennen sie Fachleute mit ihrem Teilbereich aus... wie gesagt: "Teilbereich". Damit müssen sie aber noch lange nicht allgemeine KI-Experten sein.
Ich hoffe, du meintest nicht "mit dem Thema" allgemeine KI, oder doch?



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Jörn Budesheim
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Sa 4. Jun 2022, 14:29

Burkart hat geschrieben : Und ich habe u.a. damit argumentiert, dass die Fachleute (oft Philosophen) ihre eigene Perspekive haben (gilt auch mal für einen KI-Prof.). Oder glaubst du, dass sie vollkommen neutral und objektiv sein können? Dann hast du einiges an der Wissenschaft nicht verstanden.
Mag ja sein, das Fachleute ihre Perspektiven haben. Darum geht es aber gerade nicht.

Du hattest nämlich weiter oben behauptet, dass ein Problem darin besteht, dass die Philosophen sich mit der Problematik nicht wirklich auskennen. Darauf habe ich mich bezogen, dem gilt, was ich geschrieben habe. Und ich habe versucht zu zeigen, dass das für die Philosophen, die ich zitiert habe, einfach nicht stimmt. Zweitens habe ich geltend gemacht, dass ich keineswegs nur Philosophen zitiert habe.

Was ich jetzt argumentativ von dir erwarte, ist, dass du beim Thema bleibst. Stattdessen sprichst du einfach über irgendetwas anderes. Dabei bleibt leider offen, wie du jetzt zu deiner ursprünglichen Behauptung stehst: willst du sie weiter verteidigen, dann bitte Argumente. Oder ziehst du sie ein?




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Jörn Budesheim
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Sa 4. Jun 2022, 14:45

1+1=3 hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 13:43
Dass Intelligenz genuin an "Leben" - was ist das überhaupt? - gebunden sein soll, halte ich für eine starke Behauptung.

Das ist geradezu ja schon eine religiöse Position.
Dafür gab es auch eine Begründung. Aber wenn du nicht weißt, was es heißt zu leben, dann kannst du diese Begründung sicher nicht verstehen.




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NaWennDuMeinst
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Sa 4. Jun 2022, 15:42

1+1=3 hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 13:43
Dass Intelligenz genuin an "Leben" - was ist das überhaupt? - gebunden sein soll, halte ich für eine starke Behauptung.
Dann nenne mir doch mal ein Beispiel wo das nicht so ist.
Intelligenz wie wir sie kennen kommt ausnahmslos in Lebewesen (d.h. lebende Materie) vor.
Deshalb halte ich das für gar keine starke Behauptung. Und das fußt auch nicht auf Glauben, sondern auf Beobachtung.

Im Prinzip müsstest Du - und Burkardt - die Behauptung argumentativ stützen, dass Leben keine Bedingung für Intelligenz ist.
Und das deshalb, weil es für diese Behauptung nicht ein Beispiel in der Natur gibt. Für das Gegenteil aber jede Menge.
Das Problem ist aber, dass hier von den Befürwortern der These Maschinen könnten einst so klug wie Menschen sein, keinerlei nachvollziehbare Begründungen kommen.
Es wird halt einfach nur gesagt: "Könnte ja sein". Und da frage ich Dich dann: Wer hat denn da nun wirklich den religiösen Glauben?
Zuletzt geändert von NaWennDuMeinst am Sa 4. Jun 2022, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.



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Sa 4. Jun 2022, 15:43

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 14:29
Burkart hat geschrieben : Und ich habe u.a. damit argumentiert, dass die Fachleute (oft Philosophen) ihre eigene Perspekive haben (gilt auch mal für einen KI-Prof.). Oder glaubst du, dass sie vollkommen neutral und objektiv sein können? Dann hast du einiges an der Wissenschaft nicht verstanden.
Mag ja sein, das Fachleute ihre Perspektiven haben. Darum geht es aber gerade nicht.
Mir geht es aber schon darum als Argument, insofern z.B. Philosophen keine KI-ler sind.
Du hattest nämlich weiter oben behauptet, dass ein Problem darin besteht, dass die Philosophen sich mit der Problematik nicht wirklich auskennen.
Was ist genau "die Problematik" hier? Dass sie Meinungen/Ideen zur KI haben? Klar, haben sie. Oder dass sie sich mit Technik von KI auskennen, z.B. maschinellem Lernen?
Darauf habe ich mich bezogen, dem gilt, was ich geschrieben habe. Und ich habe versucht zu zeigen, dass das für die Philosophen, die ich zitiert habe, einfach nicht stimmt.
Also was genau soll nicht stimmen? Mir ist das hier viel zu schwammig.
Zweitens habe ich geltend gemacht, dass ich keineswegs nur Philosophen zitiert habe.
Das habe ich ja auch zur Kenntnis genommen, insbesondere mit dem einen KI-Prof.
Was ich jetzt argumentativ von dir erwarte, ist, dass du beim Thema bleibst. Stattdessen sprichst du einfach über irgendetwas anderes.
Ich bin beim Thema... soweit ich erahne, welches zu präzise meinst.
Dabei bleibt leider offen, wie du jetzt zu deiner ursprünglichen Behauptung stehst: willst du sie weiter verteidigen, dann bitte Argumente. Oder ziehst du sie ein?
Welche Behauptung genau?
Dass sich KI weiterentwickeln wird? Sicherlich. Dass ich für sie keine klare Grenze sehe? Ebenfalls.
Oder dass KI so intelligent wie Menschen wird? Wie schon weiter oben geschrieben, kann man das schon deshalb gar nicht sagen mangels Skala/Bewertungsfunktion. Sie kann also in vieler Hinsicht intelligenter werden, aber in anderer dafür nicht so weit kommen.



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Sa 4. Jun 2022, 15:52

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:42
1+1=3 hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 13:43
Dass Intelligenz genuin an "Leben" - was ist das überhaupt? - gebunden sein soll, halte ich für eine starke Behauptung.
Dann nenne mir doch mal ein Beispiel wo das nicht so ist.
Intelligenz wie wir sie kennen kommt ausnahmslos in Lebewesen (d.h. lebende Materie) vor.
Das Problem ist, dass "Intelligenz nicht vorkommt" (oder siehst du sie im Gehirn o.ä.?), sondern wir erkennen sie in Verhalten u.ä., dass für uns intelligent ist bzw. wirkt.
Und dies (Verhalten, intelligent oder nicht... oder auch weniger...) wiederum sollte man als Blackbox sehen (a la Turing-Test).
Und schon ist lebende Materie nicht erforderlich.
Deshalb halte ich das für gar keine starke Behauptung. Und das fußt auch nicht auf Glauben, sondern auf Beobachtung.
Und weil du vielleicht nur weiße Schwäne beobachtest hast, kann es keine schwarzen geben?

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:42
Im Prinzip müsstest Du - und Burkardt - die Behauptung argumentativ stützen, dass Leben keine Bedingung für Intelligenz ist.
Oben geschehen.
Und das deshalb, weil es für diese Behauptung nicht ein Beispiel in der Natur gibt. Für das Gegenteil aber jede Menge.
Siehe Schwäne.
Das Problem ist aber, dass hier von den Befürwortern der These Maschinen könnten einst so klug wie Menschen sein, keinerlei nachvollziehbare Begründungen kommen.
Dazu habe ich vorhin um 12:34 Uhr geschrieben, aber wenn's für dich nicht nachvollziehbar ist...
Es wird halt einfach nur gesagt: "Könnte ja sein". Und da frage ich Dich dann: Wer hat denn da nun wirklich den religiösen Glauben?
Ist dir bewusst, dass viel Wissenschaft auf "könnte sein" beruht und dies dann oft in kleinen Schritten erst faktisch gezeigt/belegt/bewiesen werden kann?
Bei Gott (von wegen "religiöser Glauben") sind dagegen schon viele gescheitert ;)
Zuletzt geändert von Burkart am Sa 4. Jun 2022, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.



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Sa 4. Jun 2022, 15:54

Burkart hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:43
Welche Behauptung genau?
Dass sich KI weiterentwickeln wird? Sicherlich. Dass ich für sie keine klare Grenze sehe? Ebenfalls.
Oder dass KI so intelligent wie Menschen wird? Wie schon weiter oben geschrieben, kann man das schon deshalb gar nicht sagen mangels Skala/Bewertungsfunktion. Sie kann also in vieler Hinsicht intelligenter werden, aber in anderer dafür nicht so weit kommen.
Nur stimmt das was Du sagst einfach nicht. Wir haben sehr wohl Maßstäbe. Ein Beispiel wäre die emotionale Intelligenz.
Wirst Du mir jetzt endlich mal erklären, wie Du einer Maschine das Fühlen beibringst, damit sie sowas wie emotionale Intelligenz haben kann?
Und wenn Du das nicht kannst - und Du kannst es nicht, weil kein Mensch auf dem Planeten nur die geringste Ahnung davon hat wie das machbar sein soll - ist dein Gerede von "könnte ja sein" halt einfach nur purer Glaube. Pures Wunschdenken. Nichts weiter.
"Nichts ist unmöglich" ist einfach kein Argument für irgendwas.



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Jörn Budesheim
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Sa 4. Jun 2022, 16:03

Burkart hat geschrieben : Der "Witz" ist, dass sogenannte "KI Skeptiker" oft vor allem Philosophen sind, die von KI wenig Ahnung haben ...
Das ist einfach Unsinn. Darüberhinaus sind die Philosophen, die ich zitiert habe, ausgewiesene Experten auf dem Gebiet.




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Sa 4. Jun 2022, 16:05

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:54
Burkart hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:43
Welche Behauptung genau?
Dass sich KI weiterentwickeln wird? Sicherlich. Dass ich für sie keine klare Grenze sehe? Ebenfalls.
Oder dass KI so intelligent wie Menschen wird? Wie schon weiter oben geschrieben, kann man das schon deshalb gar nicht sagen mangels Skala/Bewertungsfunktion. Sie kann also in vieler Hinsicht intelligenter werden, aber in anderer dafür nicht so weit kommen.
Nur stimmt das was Du sagst einfach nicht. Wir haben sehr wohl Maßstäbe. Ein Beispiel wäre die emotionale Intelligenz.
Öhm, und wie ist da so die Skala/Bewertungsfunktion für? Man lernt ja gerne dazu.

Bei KI geht es auch nicht um "emotionale Intelligenz", u.a. weil das ein zu neuer Terminus ist (seit 1990+-).
Wirst Du mir jetzt endlich mal erklären, wie Du einer Maschine das Fühlen beibringst, damit sie sowas wie emotionale Intelligenz haben kann?
Und wenn Du das nicht kannst - und Du kannst es nicht, weil kein Mensch auf dem Planeten nur die geringste Ahnung davon hat wie das machbar sein soll - ist dein Gerede von "könnte ja sein" halt einfach nur purer Glaube. Pures Wunschdenken. Nichts weiter.
"Nichts ist unmöglich" ist einfach kein Argument für irgendwas.
Schön, dass es nicht um Emotionen bei KI geht.



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Sa 4. Jun 2022, 16:06

Burkart hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:52
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:42
1+1=3 hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 13:43
Dass Intelligenz genuin an "Leben" - was ist das überhaupt? - gebunden sein soll, halte ich für eine starke Behauptung.
Dann nenne mir doch mal ein Beispiel wo das nicht so ist.
Intelligenz wie wir sie kennen kommt ausnahmslos in Lebewesen (d.h. lebende Materie) vor.
Das Problem ist, dass "Intelligenz nicht vorkommt" (oder siehst du sie im Gehirn o.ä.?), sondern wir erkennen sie in Verhalten
Das ist falsch, bzw unvollständig. Wir erkennen sie auch in uns selbst (denn wir können ja reflektieren).
Deshalb sage ich - und auch Jörn immer wieder - dass der Maßstab für eine Definition von Intelligenz natürlich wir selber sind.
Genau das versuchst Du aber aufzuweichen. Du versuchst die Intelligenzdefinition vom Menschen zu lösen. Und das machst Du, weil Du nicht die geringste Ahnung hast wie man Maschinen eine Intelligenz geben sollte, die auch nur ansatzweise mit der eines Menschen vergleichbar wäre.
Wie schon hundertmal gesagt: Das ist ein Taschenspielertrick. Eine Schummelei. Wir reduzieren den Intellligenzbegriff so, dass er auch auf einen Kafeeautomaten anwendbar wird damit wir behaupten können wir hätten intelligente Maschinen erschaffen.
Das funktioniert vielleicht bei Einfaltspinseln. Aber mich täuschst Du damit nicht.

u.ä., dass für uns intelligent ist bzw. wirkt.
Und dies (Verhalten, intelligent oder nicht... oder auch weniger...) wiederum sollte man als Blackbox sehen (a la Turing-Test).
Und schon ist lebende Materie nicht erforderlich.
Dann zeig mir doch mal tote Maschinen mit einem Verhalten das auf emotionale Intelligenz schliesen lässt.
Ich warte solange.
Hinzu kommt, dass nicht klar ist, was ein intelligentes Verhalten ist.
Wenn ich eine Taschenrechner-Puppe sagen lasse "ich bin intelligent" dann ist sie das deshalb noch lange nicht.
Ich akzeptiere das so einfach nicht. Es ist kein Problem eine Maschine zu bauen die Intelligenz vortäuscht. Vortäuschen ist aber nicht haben, so wie eine Puppe die vortäuscht zu leben deshalb noch lange nicht lebt.
Deshalb halte ich das für gar keine starke Behauptung. Und das fußt auch nicht auf Glauben, sondern auf Beobachtung.
Und weil du vielleicht nur weiße Schwäne beobachtest hast, kann es keine schwarzen geben?
Nein, aber wenn wir nur A beobachten und niemals B und Du dann sagst es könnte auch B geben, müsstest Du halt B zeigen oder zeigen wie es B geben kann. Das kannst Du aber beides gar nicht. Ausser "könnte ja sein" hast Du einfach nichts. Und das ist Dein Problem. Du phantasierst einfach nur rum.
Wenn Du einen Sci-Fi Roman schreibst mag das ok sein. Aber wenn Du Aussagen über die Wirklichkeit machst ist das problematisch.



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Sa 4. Jun 2022, 16:13

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 16:03
Burkart hat geschrieben : Der "Witz" ist, dass sogenannte "KI Skeptiker" oft vor allem Philosophen sind, die von KI wenig Ahnung haben ...
Das ist einfach Unsinn. Darüberhinaus sind die Philosophen, die ich zitiert habe, ausgewiesene Experten auf dem Gebiet.
Dir fällt schon auf, dass wir mal wieder aneinander vorbeireden? Ich schrieb "oft", du von einigen (quasi ausgesuchten) Philosophen - somit kein "Unsinn" bzw. Widerspruch.

Und nochmal: Philosophen haben oft eine andere Perspektive. Oder kennst du z.B. welche, die z.B. maschinelles Lernen genau(er) untersucht haben, also technisch mit den Möglichkeiten dazu? (Sollte ich sie vergessen haben, sorry; bei soooo viel Beiträgen kann ich mir nicht alles merken, ich bitte ggf. um Wiederholung.)

Und erneut: Was meinst du genau mit "dem Gebiet"?

Ansonsten zitiere gerne (d)einen (Lieblings-)Experten erneut, damit wir hier gezielt über seine Ansicht sprechen/schreiben können.



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Jörn Budesheim
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Sa 4. Jun 2022, 16:18

"Es könnte ja auch sein, dass es ein Ungeheuer in Loch Ness gibt. Immerhin wäre es möglich."

Aber dass es möglich ist, sagt noch nichts darüber aus, dass wir einen Grund haben, das anzunehmen.

"Ja, aber auch früher wurden schon Dinge entdeckt, von denen zuvor keiner wusste."

Das stimmt, aber auch das liefert keinen Grund dafür, dass in diesen speziellen Fall ein Ungeheuer in Loch Ness zu vermuten ist.

"Aber es könnte doch in Zukunft ein Ungeheuer in Loch Ness geben!"

Selbst wenn es so wäre, würde das noch kein Argument dafür liefern, dass es zu erwarten ist.




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NaWennDuMeinst
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Sa 4. Jun 2022, 16:21

Burkart hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 16:05
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:54
Burkart hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:43
Welche Behauptung genau?
Dass sich KI weiterentwickeln wird? Sicherlich. Dass ich für sie keine klare Grenze sehe? Ebenfalls.
Oder dass KI so intelligent wie Menschen wird? Wie schon weiter oben geschrieben, kann man das schon deshalb gar nicht sagen mangels Skala/Bewertungsfunktion. Sie kann also in vieler Hinsicht intelligenter werden, aber in anderer dafür nicht so weit kommen.
Nur stimmt das was Du sagst einfach nicht. Wir haben sehr wohl Maßstäbe. Ein Beispiel wäre die emotionale Intelligenz.
Öhm, und wie ist da so die Skala/Bewertungsfunktion für? Man lernt ja gerne dazu.
Es gibt doch eine wissenschaftliche Definition von emotionaler Intelligenz (also was das ist).
Entscheidend ist hier, dass es dabei um Emotionen geht. Da scheiden die Blechbüchsen schon aus. Kein Mensch hat auch nur im Ansatz einen Plan wie man Maschinen Emotionen beibringen soll.
https://de.wikipedia.org/wiki/Emotionale_Intelligenz
Bei KI geht es auch nicht um "emotionale Intelligenz", u.a. weil das ein zu neuer Terminus ist (seit 1990+-).
Quatsch. Du willst die emotionale Intelligenz deshalb nicht akzeptieren, weil Du genau weißt, dass Emotionen für deine These ein enrsthaftes Problem sind.
Und das ist genau das was ich meine. Du versuchst alles von dem Du keine Ahnung hast wie Maschinen das hinbekommen sollen aus dem Intelligenzbegriff rauszunehmen. So erschafft man aber keine intelligenten Maschinen, sondern man verstümmelt Intelligenz um sie auf das mickrige Niveau von Blechbüchsen rumterzubringen. Das kannst Du knicken. Darauf falle ich nicht rein.
Schön, dass es nicht um Emotionen bei KI geht.
Aber warum nicht? Bist Du vielleicht der Meinung, dass menschliche Intelligenz rein gar nichts mit Emotion zu tun hat?
Ich denke da liegst Du schwer daneben. Kein Mensch könnte z.B. im sozialen Bereich intelligente Entscheidungen treffen wenn er selbst nichts fühlen würde (ganz wichtig ist zum Beispiel Empathie, also das Nachfühlen können).



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Sa 4. Jun 2022, 16:31

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 16:06
Burkart hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:52
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:42

Dann nenne mir doch mal ein Beispiel wo das nicht so ist.
Intelligenz wie wir sie kennen kommt ausnahmslos in Lebewesen (d.h. lebende Materie) vor.
Das Problem ist, dass "Intelligenz nicht vorkommt" (oder siehst du sie im Gehirn o.ä.?), sondern wir erkennen sie in Verhalten
Das ist falsch, bzw unvollständig. Wir erkennen sie auch in uns selbst (denn wir können ja reflektieren).
Oh oh, (nur) durch Reflektion sollen schon einige WIssenschaftlicher auf die Nase gefallen sein. Wir erkennen uns eben nicht gut selbst.
Deshalb sage ich - und auch Jörn immer wieder - dass der Maßstab für eine Definition von Intelligenz natürlich wir selber sind.
Wir können natürlich gerne Aspekte unserer Intelligenz als Kriterien für einen Intelligenzbegriff ansetzen, aber uns als Maßstab ist wirklich menschen-überheblich.
Z.B. dürften Vögel viel mehr Fliug-Intelligenz und Wale u.ä. Schwimm-Intelligenz haben (sozusagen).
Genau das versuchst Du aber aufzuweichen. Du versuchst die Intelligenzdefinition vom Menschen zu lösen.
Ja natürlich, weil ich einen möglichst objektiven Begriff von "Intelligenz" möchte.
Und das machst Du, weil Du nicht die geringste Ahnung hast wie man Maschinen eine Intelligenz geben sollte, die auch nur ansatzweise mit der eines Menschen vergleichbar wäre.
Das Problem ist, dass du sich deine Katze in den Schwanz beißt. Du sagst, es kann keine maschinelle Intelligenz geben, aber wenn man dann ein sehr gut spielendes Schachprogramm liefert, zählt es wieder nicht, weil es "nur" programmiert ist - obwohl die Züge klar besser sind, das "Maschinen eine Intelligenz geben sollte" für dieses Spezialgebiet somit klar zutrifft. Aber klaaar, das zählt nicht, ist ja nicht intelligent im menschlichen (bzw. deinem) Auge.
Wie schon hundertmal gesagt: Das ist ein Taschenspielertrick. Eine Schummelei. Wir reduzieren den Intellligenzbegriff so, dass er auch auf einen Kafeeautomaten anwendbar wird damit wir behaupten können wir hätten intelligente Maschinen erschaffen.
Das funktioniert vielleicht bei Einfaltspinseln. Aber mich täuschst Du damit nicht.
Schummelei ist für mich, Intelligenz am Menschen festzumachen anstelle auf objektive(re)n Kriterien.
u.ä., dass für uns intelligent ist bzw. wirkt.
Und dies (Verhalten, intelligent oder nicht... oder auch weniger...) wiederum sollte man als Blackbox sehen (a la Turing-Test).
Und schon ist lebende Materie nicht erforderlich.
Dann zeig mir doch mal tote Maschinen mit einem Verhalten das auf emotionale Intelligenz schliesen lässt.
Ich warte solange.
Hinzu kommt, dass nicht klar ist, was ein intelligentes Verhalten ist.
Wenn ich eine Taschenrechner-Puppe sagen lasse "ich bin intelligent" dann ist sie das deshalb noch lange nicht.
Ich akzeptiere das so einfach nicht. Es ist kein Problem eine Maschine zu bauen die Intelligenz vortäuscht. Vortäuschen ist aber nicht haben, so wie eine Puppe die vortäuscht zu leben deshalb noch lange nicht lebt.
Wie gesagt, emotionale Intelligenz ist keine eigentliche Intelligenz für KI, siehe früher.
Deshalb halte ich das für gar keine starke Behauptung. Und das fußt auch nicht auf Glauben, sondern auf Beobachtung.
Und weil du vielleicht nur weiße Schwäne beobachtest hast, kann es keine schwarzen geben?
Nein, aber wenn wir nur A beobachten und niemals B und Du dann sagst es könnte auch B geben, müsstest Du halt B zeigen oder zeigen wie es B geben kann. Das kannst Du aber beides gar nicht. Ausser "könnte ja sein" hast Du einfach nichts. Und das ist Dein Problem. Du phantasierst einfach nur rum.
Wenn Du einen Sci-Fi Roman schreibst mag das ok sein. Aber wenn Du Aussagen über die Wirklichkeit machst ist das problematisch.
Wann sprechen wir hier denn endlich gemeinsam über KI-Ansätze wie maschinellen Lernen, Planen u.ä., also die (Elemente von) schwarzen Schwäne(n)? Nur so können wir positiv da herangehen.



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Nauplios

Sa 4. Jun 2022, 16:31





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Sa 4. Jun 2022, 16:33

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 16:18
"Es könnte ja auch sein, dass es ein Ungeheuer in Loch Ness gibt. Immerhin wäre es möglich."

Aber dass es möglich ist, sagt noch nichts darüber aus, dass wir einen Grund haben, das anzunehmen.

"Ja, aber auch früher wurden schon Dinge entdeckt, von denen zuvor keiner wusste."

Das stimmt, aber auch das liefert keinen Grund dafür, dass in diesen speziellen Fall ein Ungeheuer in Loch Ness zu vermuten ist.

"Aber es könnte doch in Zukunft ein Ungeheuer in Loch Ness geben!"

Selbst wenn es so wäre, würde das noch kein Argument dafür liefern, dass es zu erwarten ist.
Ich hab im Urlaub das Versprechen zum 100%igen Beweis von Nessi gesehen; auf dem Schild stand nur sowas, dass man damit mit morgen warten müsse ;)



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Sa 4. Jun 2022, 16:34

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 16:18
"Es könnte ja auch sein, dass es ein Ungeheuer in Loch Ness gibt. Immerhin wäre es möglich."

Aber dass es möglich ist, sagt noch nichts darüber aus, dass wir einen Grund haben, das anzunehmen.

"Ja, aber auch früher wurden schon Dinge entdeckt, von denen zuvor keiner wusste."

Das stimmt, aber auch das liefert keinen Grund dafür, dass in diesen speziellen Fall ein Ungeheuer in Loch Ness zu vermuten ist.

"Aber es könnte doch in Zukunft ein Ungeheuer in Loch Ness geben!"

Selbst wenn es so wäre, würde das noch kein Argument dafür liefern, dass es zu erwarten ist.
Richtig. Daraus, dass etwas sein könnte (und das gilt ja so gut wie immer) folgt eben nicht, dass es Sinn macht das anzunehmen.
Warm das keinen Sinn macht sieht man, wenn man das obige Gespräch so aufbaut.

A: WIr müssen heute auf den See fahren und Fische fangen. Wir haben nichts mehr zu essen.
B: Das mache ich nicht, es könnte ein Ungeheuer im See sein.
A: Noch nie wurde in dem See ein Ungeheuer gesehen.
B: Das heißt nicht, dass es nicht da ist.
A: Aber es gibt doch keinen Grund anzunehmen, dass da ein Ungeheuer ist. Es gibt aber einen anzunehmen, dass da kein ist. Noch nie wurde eines gesehen und noch nie ist irgendjemand durch ein Ungeheuer zu Schaden gekommen.
B: Aber dann ist das Ungeheuer eben jetzt und heute da.
A: Aber wieso denn nur. Das weißt Du doch gar nicht.
B: Stimmt, aber es könnte sein.
A: Und gehen wir jetzt nun fischen?
B: Nein, es könnte ein Ungeheuer da sein.

A und B verhungern weil es sein könnte, dass im See ein Ungeheuer haust. Traurige Geschichte.



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Burkart
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Sa 4. Jun 2022, 16:39

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 16:21
Burkart hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 16:05
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 4. Jun 2022, 15:54


Nur stimmt das was Du sagst einfach nicht. Wir haben sehr wohl Maßstäbe. Ein Beispiel wäre die emotionale Intelligenz.
Öhm, und wie ist da so die Skala/Bewertungsfunktion für? Man lernt ja gerne dazu.
Es gibt doch eine wissenschaftliche Definition von emotionaler Intelligenz (also was das ist).
Entscheidend ist hier, dass es dabei um Emotionen geht. Da scheiden die Blechbüchsen schon aus. Kein Mensch hat auch nur im Ansatz einen Plan wie man Maschinen Emotionen beibringen soll.
https://de.wikipedia.org/wiki/Emotionale_Intelligenz
Nochmal schnell: Emotion ist keine Intelligenz; Schach spielen geht z.B. ohne Emotionen.
Bei KI geht es auch nicht um "emotionale Intelligenz", u.a. weil das ein zu neuer Terminus ist (seit 1990+-).
Quatsch.
Nichts Quatsch. Oder ist KI etwa nicht älter? Siehe Wikipedia: "Emotionale Intelligenz ist ein von John D. Mayer (University of New Hampshire) und Peter Salovey (Yale University) im Jahr 1990 eingeführter Terminus".
Du willst die emotionale Intelligenz deshalb nicht akzeptieren, weil Du genau weißt, dass Emotionen für deine These ein enrsthaftes Problem sind.
Und das ist genau das was ich meine. Du versuchst alles von dem Du keine Ahnung hast wie Maschinen das hinbekommen sollen aus dem Intelligenzbegriff rauszunehmen. So erschafft man aber keine intelligenten Maschinen, sondern man verstümmelt Intelligenz um sie auf das mickrige Niveau von Blechbüchsen rumterzubringen. Das kannst Du knicken. Darauf falle ich nicht rein.
Nicht reinfallen, verstehen! S.o. (Emotion <> Intelligenz)
Schön, dass es nicht um Emotionen bei KI geht.
Aber warum nicht? Bist Du vielleicht der Meinung, dass menschliche Intelligenz rein gar nichts mit Emotion zu tun hat?
Ich denke da liegst Du schwer daneben. Kein Mensch könnte z.B. im sozialen Bereich intelligente Entscheidungen treffen wenn er selbst nichts fühlen würde (ganz wichtig ist zum Beispiel Empathie, also das Nachfühlen können).
Es geht nicht um "mit zu tun haben", sondern was notwendig ist. Intelligenz benötigt keine Emotion, siehe Schachspiel.
Oder definierst du dir "Intelligenz" (oder "Schachspiel") wieder entsprechend hin?



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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Jörn Budesheim
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Sa 4. Jun 2022, 16:54

Burkart hat geschrieben : Ich hab im Urlaub das Versprechen zum 100%igen Beweis von Nessi gesehen; auf dem Schild stand nur sowas, dass man damit mit morgen warten müsse
Es bedarf keiner weiteren Beweise, dass du Argumente nicht verstehst auch auf sie nicht eingehst.




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